PEP4Kids. Joachim E. Lask

Читать онлайн.
Название PEP4Kids
Автор произведения Joachim E. Lask
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783765573644



Скачать книгу

      Joachim E. Lask

      PEP4Kids

      Das Positive Erziehungs-Programm

      für Eltern mit Kindern

      zwischen 2 und 12

image

      Lektorat: Renate Hübsch

      4., ergänzte und überarbeitete Auflage 2015

      (Die ersten 3 Auflagen erschienen unter der ISBN 978-3-7655-6453-6)

      © 2005 Brunnen Verlag Gießen

      www.brunnen-verlag.de Umschlagfoto: shutterstock Umschlaggestaltung: Daniela Sprenger Illustrationen: Michael Simon Satz: DTP Brunnen ISBN 978-3-7655-7364-4

Inhalt

      Bevor Sie weiterlesen

      Kinder zu erziehen gehört zu den schönsten und erfüllendsten Herausforderungen, die das Leben zu bieten hat. Es ist eine alltägliche und dennoch zentrale Aufgabe. Jeder, der Kinder hat, weiß aber auch, dass Erziehung von Kindern eine Herausforderung der eigenen Kompetenzen ist und nicht nur Erfolge, sondern manchmal auch Misserfolge mit sich bringt. Daher ist es sinnvoll, wenn Eltern ihre Erziehungskompetenz fördern und trainieren.

image

      PEP4Kids ist ein Positives Erziehungs-Programm für Eltern, die ihre Erziehungsfertigkeiten fördern wollen. Das Programm folgt dem Grundsatz: Erst Beziehung, dann Erziehung. Das Programm beruht auf Prinzipien und Methoden, die sich in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen (z. B. THOP1, Starke Eltern – starke Kinder2, Triple P3 oder Familienkonferenz4) und der modernen Hirnforschung5 als wirkungsvoll erwiesen haben.

      Weitere Materialien zu diesem Thema finden Sie unter

       www.pep4kids.de/om/

      PEP4Kids ist positiv und setzt konsequent bei den Ressourcen der Eltern und Kinder an und ermutigt, stets den nächsten realistischen Schritt zu tun. Schwachstellen und Fehler werden angesprochen und daraus konstruktive erreichbare Ziele entwickelt.

      Bevor Sie jetzt weiterlesen, schlage ich Ihnen eine kleine Übung vor: Es geht um den Respekt vor sich selbst als Eltern, also um eine Würdigung dessen, was Sie als Eltern Tag für Tag leisten. Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit, sorgen Sie für Ruhe (das ist wahrscheinlich schon die erste Herausforderung). Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf gelungene Familienerlebnisse oder erfolgreiche Erziehungssituationen. Konzentrieren Sie Ihren Blick auf das, was Ihnen und Ihrem Kind gelingt. Lassen Sie die Erinnerungen auftauchen und in Ihnen lebendig werden.

      Also lehnen Sie sich zurück und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst auf sich selbst. Was ist Ihnen als Mutter oder Vater in den letzten Tagen gelungen? Beachten Sie jegliche Verhaltensweisen und Einstellungen, die Sie als Mutter oder Vater gut fanden. Das können ganz alltägliche Dinge sein, wie „jeden Morgen für das Frühstück gesorgt“, „Gutenachtgeschichte vorgelesen“, „konsequent gewesen“ usw. Schreiben Sie dies in das Positivtagebuch in Übung 0 und geben Sie sich nicht mit zwei oder drei Punkten zufrieden. In die zweite Spalte schreiben Sie bitte, wie Ihr Kind auf Ihr positives Verhalten reagiert hat.

      Dann richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ereignisse, die Sie an Ihrem Kind gut fanden. Auch wenn es in den letzten Tagen eher Stress und Ärger mit Ihrem Kind gab, so waren gewiss auch Situationen dabei, in denen sich Ihr Kind kooperativ verhalten hat, das Problemverhalten geringer wurde, Ihr Kind Ihnen Zuneigung gezeigt hat oder auf andere Weise die positive Beziehung zu Ihnen gesucht hat. Schreiben Sie dies in die zweite Hälfte des Positivtagebuches. Bitte schreiben Sie auch in die zweite Spalte wieder Ihre eigene Reaktion, also wie Sie auf das positive Verhalten Ihres Kindes reagiert haben.

      Wenden Sie sich den nächsten Seiten erst dann zu, wenn Sie sich diese kleine Übung gegönnt haben. Sie werden merken: Es wird Ihnen guttun. Es wird Sie für die Herausforderungen, Mutter oder Vater zu sein, stärken.

      Freuen Sie sich an den Kleinigkeiten, die Ihnen als Familie, als Eltern oder die Ihrem Kind gelingen. Die Freude über das Positive in Ihrer Familie ist ein Vitaminstoß für den Familienorganismus. Somit bleiben Sie fit und in den Familienbeziehungen gesund.

      PEP4Kids gibt Ihnen eine Menge Impulse, das Positive in Ihrer Familie zu fördern, etwa die Beziehungen, das Selbstbewusstsein der Eltern und der Kinder.

      PEP4Kids bietet Eltern auch Hilfen an, mit Problemverhalten umzugehen – das kann sowohl problematisches Verhalten der Kinder als auch eigene Verhaltensweisen betreffen. Wichtig: PEP4Kids ist kein Rezeptschrank, der für jedes Problem einen fertigen Lösungsvorschlag bereithält. Entscheidend für den Erfolg von PEP4Kids ist Ihre Bereitschaft als Eltern, eine liebevolle Beziehung zu Ihrem Kind immer wieder neu aufzubauen, bewährtes Erziehungsverhalten zu festigen und neues Erziehungsverhalten konkret einzuüben.

      Übung 0: Positivtagebuch für Eltern und Kind (Seite 146)

      Was können Sie von PEP4Kids erwarten?

      Was PEP4Kids leistet

      Das Positive Erziehungs-Programm PEP4Kids hilft Eltern bei einer positiven Bewältigung der Erziehungsaufgaben.

      Positiv erziehen

      Dieses Buch stellt Ihnen praxisnahe Wege und konkrete Schritte vor, wie Sie die Erziehung Ihrer Kinder positiv gestalten können. Positiv heißt hier zuallererst: Sie lieben Ihr Kind bedingungslos. Hierbei geht es nicht um die Liebe, die Eltern zu den Kindern haben oder nicht, sondern um das „lieben“, das kleingeschrieben wird: Ein Tuwort! Positiv heißt weiterhin: Sie orientieren sich an dem, was Ihnen und Ihrem Kind gelingt – nicht an den Misserfolgen. Sie beschreiben, was Sie von Ihrem Kind erwarten – statt ihm nur zu sagen, was es lassen soll. Positiv erziehen heißt: Sie fühlen sich zunehmend der Herausforderung der Erziehungsaufgabe gewachsen – und Sie gewinnen immer mehr Freude daran.

      Kinder zu selbstständigen Entscheidungen anzuleiten und ihnen Eigenständigkeit und Verantwortlichkeit zu ermöglichen, wird heute immer schwieriger. Diese Aufgabe anzunehmen ist aber zugleich eine der größten und sinnvollsten Herausforderungen, die man sich denken kann. Und das ist positiv!

image

      Sich selbst verändern

      Der wichtigste Schlüssel für eine gelingende Erziehung liegt in Ihrer Hand: positive Beziehungen in der Familie zu gestalten. Und dazu gehören zunächst einmal Sie selbst! Und dann die Beziehung zu sich selbst. Es mag zunächst überraschen, dass die Beziehung in der Familie mit der Beziehung zu sich selbst beginnt. Doch in der Tat denken wir über uns selbst in einer bestimmten Art und Weise, an der wir erkennen können, ob wir uns selbst mögen und auch die Seiten von uns annehmen, die eher schwierig sind. Ebenso kann das Verhalten uns selbst gegenüber beispielsweise achtsam sein oder auch überfordernd. Es geschieht uns als Eltern sehr schnell, dass wir über unsere eigenen Grenzen gehen. So beginnt also die positive Beziehung in der Familie mit dem Verhältnis zu mir selbst. Darauf haben Sie selbst den größten Einfluss! Und das hat Auswirkungen auf alle Familienmitglieder, Ihre Kinder, den anderen Elternteil (auch wenn Sie getrennt leben) oder Partner. Das bedeutet, die Gestaltung der positiven Beziehung zu Ihren Familienmitgliedern kann jetzt sofort beginnen, indem Sie liebevoll zu sich selbst sind und diese Beziehung pflegen.

      Natürlich können Sie auch in der Beziehung zu Ihren Familienmitgliedern Veränderungen anstreben. Doch interessant ist auch hier: Verändern können Sie nur sich selbst. Auch wenn wir noch so gute Ideen haben, was etwa der andere Elternteil, die Großeltern, Schwiegereltern usw. ändern sollen, es bleibt lediglich Ihr Wunsch oder Bitte.

      Es ist Ihre Entscheidung, an dieser Aufgabe zu wachsen und dann Ihre erzieherischen Möglichkeiten zu erweitern. Familie ist der Ort,