Superlife. Olien Darin

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Название Superlife
Автор произведения Olien Darin
Жанр Кулинария
Серия
Издательство Кулинария
Год выпуска 0
isbn 9783962572259



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Menschen keine Laktose vertragen.

      Das Hauptproblem bei Enzymen in unserer Nahrung ist, dass die in Gemüse und Obst enthaltenen Enzyme schon kurz nach der Ernte anfangen zu sterben, und die Erhitzung von Nahrungsmitteln über 48 Grad zerstört die Enzyme. Das bedeutet, dass sie in dem Moment, in dem wir die meisten Dinge essen, bereits tot sind, selbst wenn es sich um gesunde Produkte handelt. Industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten per Definition keine Enzyme, mit denen der Körper etwas anfangen kann.

      Eine nicht ausreichende Entfaltung der Wirkung von Enzymen sorgt dafür, dass die Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, nicht komplett verdaut werden. Wir entziehen ihnen nicht all die Nährstoffe, die sie enthalten, doch was unser Körper nicht aufnimmt, muss dennoch verstoffwechselt und ausgeschieden werden. Diese Abfallprodukte werden in Säuren umgewandelt, was insgesamt zu einer Erhöhung des Säuregehalts des Körpers führt und damit zu einer Übersäuerung. Ein Überschuss an Säuren vermindert auch die Fähigkeit des Körpers, weitere Enzyme zu produzieren. Im Ergebnis verschlechtert sich die Verdauung, und es werden mehr saure Abfallprodukte gebildet. Dadurch wird ein Teufelskreis in Gang gesetzt – schlechte Ernährung sorgt dafür, dass unser Körper übersäuert, was unsere Enzyme schädigt, was wiederum dazu führt, dass unser Körper noch stärker übersäuert. Über die gesundheitsschädlichen Auswirkungen einer Übersäuerung werden Sie im weiteren Verlauf des Buchs mehr erfahren.

      Eine mangelnde enzymatische Aktivität wird auch für eine Reihe körperlicher Leiden verantwortlich gemacht, von degenerativen Krankheiten über schlechtes Altern bis hin zu chronischen Entzündungen und Schmerzen.

      Im Rahmen einer Studie, deren Ergebnisse in der Zeitschrift Cancer Chemotherapy and Pharmacology veröffentlicht wurden, wurde Patienten, die sich einer Darmkrebsoperation und -behandlung unterzogen hatten, zusätzlich zu ihren Medikamenten Verdauungsenzyme verabreicht. Die Enzymtherapie verbesserte die Lebensqualität der Patienten, „indem sie dazu beitrug, sowohl die Anzeichen der Krankheit als auch die Symptome zu mindern“.

      Eins ist klar: Wir müssen Vollwertprodukte zu uns nehmen und einen großen Teil davon in roher Form verzehren, damit die in ihnen enthaltenen Enzyme noch leben und aktiv sind. Deshalb ist es so wichtig, große Salate zu essen, die nicht nur aus Salatblättern bestehen, sondern auch viel nicht gegartes Gemüse. Wir brauchen die Enzyme.

      Im hinteren Teil des Buches finden Sie eine Liste mit Nahrungsmitteln, die reich an Enzymen sind. Einige gute Beispiele sind Ananas, Papaya, Avocado, roher Honig und Bienenpollen. Fleisch enthält auch eine Menge Enzyme. Doch wenn es gekocht oder gebraten wird, sterben sie. Wenn wir uns darauf beschränken würden, Tartar zu essen, wären wir vielleicht auf der sicheren Seite – sofern wir uns nicht E. coli einfangen. Aber um Fleisch zu verdauen, sind eine Menge Enzyme erforderlich, was bedeutet, dass eine sehr intensive enzymatische Aktivität in Gang gesetzt wird. Und ehe Sie sich‘s versehen, bleibt das Fleisch in Ihrem Magen liegen, verfault – verrottet – und es bilden sich Toxine und schlechte Bakterien.

      Halten Sie sich vor Augen, dass einige Gemüsesorten sogar gesünder werden, wenn sie gekocht werden. Tomaten setzen Lycopin frei, wenn sie erhitzt werden, eine wirkungsvolle krebsbekämpfende Substanz. Möhren, Spinat, Spargel und einige Pilze produzieren mehr Carotinoide und mehr Ferulasäure – beides Antioxidantien –, wenn das Gemüse gedämpft oder bei niedrigen Temperaturen langsam gegart wird. Aber auch das hat seinen Preis – beim Garen verlieren diese Gemüsesorten einige der in ihnen enthaltenen wasserlöslichen Nährstoffe wie Vitamin C. Auch in diesem Zusammenhang gilt also: Vielfalt ist bei der Auswahl der Nahrungsmittel eine gute Sache. Und Kochen kann für die Gesundheit auch von Vorteil sein.

      Es ist alles ganz einfach!

      Wir müssen uns darauf konzentrieren, eher Ja zu guten, gesunden Nahrungsmitteln zu sagen, als uns den Dingen zuzuwenden, die wir nicht essen sollten. (In dem Kapitel „Ernährungsbedingter Stress“ befassen wir uns damit, wie gefährlich es ist, unseren Zellen Dinge zuzuführen, die sie nicht benötigen.) Aber wenn wir das Richtige essen, regelt sich alles von selbst. Ein positiver Aspekt der Ernährungsweise, die ich in diesem Kapitel empfohlen habe, ist dieser: Wir brauchen eine Menge qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel, damit unser Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Das sollte für alle, die in ständiger Sorge sind, zu viel zu essen, eine gute Nachricht sein.

      Die andere wichtige Lektion lautet, dass wir allem, was wir essen, Aufmerksamkeit schenken müssen. Wir müssen uns neu mit unserer Nahrung verbinden und wirklich wissen, was in jeder Mahlzeit enthalten ist. Es gibt keine andere Möglichkeit, um sicherzustellen, dass wir das zu uns nehmen, was unser Körper benötigt. Das ist ein weiterer Grund dafür, auf frische, saubere, vollwertige, ganze Produkte zu setzen – bei diesen Nahrungsmitteln stellt sich nie die Frage, was in ihnen enthalten ist.

      Wir müssen uns vor Augen führen, dass jeder Bissen, den wir zu uns nehmen, eine Entscheidung beinhaltet: gesund oder ungesund? Wird dieses Nahrungsmittel mich nähren? Wird es die Zellen meines Körpers mit etwas versorgen, was sie benötigen? Wird es mein Wohlbefinden steigern? Vielleicht lautet die Antwort nicht immer Ja. Es ist schwer, so zu leben, dass man jedem Ideal gerecht wird. Aber was passiert, wenn wir mehr gute als schlechte Entscheidungen treffen? Wenn wir uns richtig ernähren, tun wir uns nicht nur heute und morgen Gutes, sondern auch in zwanzig, dreißig, fünfzig Jahren.

      Wenn wir uns hingegen schlecht ernähren, ist das Gegenteil der Fall: Wir schaden uns hier und jetzt, aber wir sorgen auch dafür, gesundheitliche Beeinträchtigungen aufrechtzuerhalten, die sich in der Zukunft als tödlich erweisen können. Wir können das Ganze nicht mehr rückgängig machen und all den Fastfood-Fraß, mit dem wir uns vollgestopft haben, ungegessen machen, und der Kost, die wir in der Vergangenheit zu uns genommen haben, einen täglichen großen grünen Salat und Gemüse hinzufügen. Auch wenn wir uns das vielleicht wünschten.

      To-do-Liste

      • Streben Sie eine tägliche Kost an, die überwiegend aus frischem, ganzem, vollwertigem Gemüse und Obst, Bohnen, Nüssen, Samen und gesunden Fetten besteht. Fleisch sollte nur gelegentlich auf den Tisch kommen, wenn überhaupt, und wenn doch, dann sollte es von Tieren stammen, die artgerecht auf Weiden gehalten und ausschließlich mit Bio-Futter und nicht gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden. Fisch sollte aus Wildfang stammen.

      • Vollwertprodukte, nicht Pillen, sollten die primäre Quelle unserer wichtigsten Nährstoffe sein – also von Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Natrium, Schwefel und all den Vitaminen, die wir benötigen.

      • Nehmen Sie mindestens eine Mahlzeit am Tag zu sich, die aus rohem Gemüse oder rohem Obst (oder beidem) besteht. Deshalb sind Salate und Smoothies für eine gesunde Ernährung so wichtig.

      • Bio-Produkte, die in der Nähe unseres Zuhauses angebaut wurden, sind das Beste, was wir essen können. Was den Nährwert der von uns verzehrten Nahrungsmittel angeht, kann man nicht näher an Perfektion herankommen.

      • Abwechslung ist nicht nur die Würze des Lebens, Vielfalt sorgt auch dafür, dass wir unserem Körper all die verschiedenen Mikronährstoffe zuführen, die er benötigt. Jedes Mal, wenn Sie ein Gemüse, eine Frucht oder eine Bohnenart sehen, die Sie noch nicht kennen, sollten Sie ihr eine Chance geben.

      • Essen Sie mehr Sprossen. Sie sind zu Hause sehr leicht zu ziehen und eine Quelle starker gesundheitsfördernder Kräfte.

      • Lassen Sie sich von Ihren Sinnen leiten – essen Sie echte Nahrungsmittel, die gut aussehen und gut riechen.

      Kapitel 3

      Unseren anderen Körper nähren

      Wie bereits gesagt, verfügt unser Körper über jede Menge menschliche Zellen, die wir ernähren und um die wir uns kümmern müssen: mehr als 70 Billionen. Aber das sind längst noch nicht alle. Wir müssen auch noch zehnmal so viele nichtmenschliche Zellen