Название | Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band |
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Автор произведения | Alfred Bekker |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783956179938 |
Für den Erkennungsdienst würde es viel Arbeit geben.
*
Milo und ich fuhren in die 64. Straße zum Hotel Plaza Athenee.
Ein Mann und eine Frau hatten gerade Dienst an der Rezeption. Sie trugen Namensschilder an ihren Hoteluniformen.
Der Mann hieß Myers, die Frau Ramirez.
Ich zeigte meinen Ausweis.
"Mein Name ist Jesse Trevellian, ich bin Special Agent des FBI. Mein Kollege und ich hätten gerne eine Auskunft von Ihnen."
"Nun, ich weiß nicht...", brachte Miss Ramirez etwas unsicher hervor und blickte fragend zu ihrem Kollegen.
Ich holte einen Abzug des Phantombildes hervor, das wir von Leila alias Carla Raines alias Alexandra Lester hatten.
"Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?"
Miss Ramirez nahm sich das Phantombild und betrachtete es mit skeptischem Gesichtsausdruck. Ihr Kollege Myers sah ihr dabei über die Schulter. Seine Augenbrauen bildeten dabei eine Schlangenlinie.
"Wer soll das sein?", fragte Myers.
"Sie trägt verschiedene Namen", sagte ich. "Vielleicht hat sie sich Leila Kerim genannt oder Alexandra Lester..."
"...oder Carla Raines", ergänzte Milo.
"Wir dulden keine Prostituierten hier", sagte Myers.
"Zumindest, soweit wir das zu erkennen glauben, gehen wir dagegen vor. Schließlich sind wir kein Stundenhotel. Und Sie können sich sicher sein, dass wir alles..."
"Sicher", unterbrach ich ihn.
"Natürlich haben wir kaum eine Handhabe, wenn ein Geschäftsreisender eine Dame mit auf das Zimmer nimmt."
"Es geht hier nicht um Prostitution", sagte ich. "Und es will Ihrem Hotel niemand ans Leder. Dafür wären wir ohnehin nicht zuständig, sondern die Vice-Abteilungen des jeweiligen Reviers des NYPD. Nicht der FBI. Sehen Sie sich diese Frau nochmal gut an... Es steht fest, dass Sie als Alexandra Lester vor einiger Zeit mit dem Plaza Athenee telefoniert hat..."
"Wir könnten bei den Zimmerreservierungen nachsehen", schlug Miss Ramierez vor.
"Tun Sie das bitte."
Und Milo ergänzte: "Die Frau scheint häufig ihr Äußeres zu ändern. Es kann sein, dass Sie sie in einem ganz anderen Outfit gesehen haben."
"Sie kommt mir bekannt vor", sagte Myrers. "Aber das kann doch nicht..." Er schüttelte den Kopf. "Das glaube ich einfach nicht!"
"An wen denken Sie?"
Myers sah mich mit sehr ernstem Gesicht an.
"Wenn ich jetzt einen Namen ausspreche, dann bedeute das für einen unserer Gäste erhebliche Unannehmlichkeiten, nicht wahr? Sollte das ganze aber ein Irrtum sein, fällt es auf unser Hotel und letztlich auf mich zurück. Was glauben Sie, was unser Chef danach mit mir macht? Ich möchte hier ganz gerne noch etwas länger arbeiten, wenn Sie verstehen, was ich meine!"
"Diese Frau ist vermutlich eine brutale Mörderin, Mr. Myers. Sie war an der Vorbereitung des Überfalls auf den Druckplatten-Transport beteiligt, bei dem zwei unschuldige Wachmänner rücksichtslos von einer Bazooka zu einem Haufen aus verkohlten Knochen und Asche verbrannt wurden. Wenn Sie etwas wissen, dann sagen Sie es uns."
Er atmete tief durch.
Er nahm sich noch einmal das Bild vor, dann nickte er.
"Du denkst doch nicht an Miss Smith?", meinte seine Kollegin.
"Doch, genau an die denke ich. Und du doch auch!" Er sah mich an: "Rebecca Smith hat seit drei Monaten eine Suite bei uns gemietet."
"Ist diese Rebecca Smith zur Zeit im Haus?"
"Nein, der Schlüssel hängt hier."
"Sie ist nicht oft hier, nicht wahr?"
"Miss Smith ist eine Geschäftsfrau, die für ein Software-Unternehmen an der Westküste tätig ist, aber ziemlich häufig in New York bei Verhandlungen für ihr Unternehmen anwesend sein muss."
"Und daher hat sie diese Suite dauerhaft gemietet."
"Ja."
Milo meinte: "Ein hübsches Märchen."
Ich wandte mich an Myers. "Bitte zeigen Sie uns die Suite."
Myers nahm den entsprechenden Schlüssel vom Haken und begleitete uns zu den Aufzügen.
Ein paar Minuten später standen wir vor Rebecca Smiths Suite. Myers öffnete sie. Die Zimmermädchen hatten ganze Arbeit geleistet. Jedes Detail war an seinem Platz. Vom Telefon aus war zuletzt der Zimmerservice angerufen worden.
Ein Stapel Zeitschriften lag wohlgeordnet daneben.
Illustrierte zumeist. Kunstzeitschriften genauso wie Modeblätter. Es fiel auf, dass immer wieder Bilder herausgeschnitten waren.
Die Suite enthielt einen kostbaren Sekretär. Er war abgeschlossen, aber das Schloss ließ sich relativ leicht öffnen. Wir fanden ein Notebook mit Modem und Scanner.
"Scheint, als hätte Leila ihr altes Hobby, Bilder zu verschicken noch nicht aufgegeben", kommentierte Milo.
"Zumindest ist dieses wohl ihre jüngste Adresse. Jedenfalls sehen diese Räume sehr bewohnt aus. Selbst für ein Hotelzimmer."
Dann kam der Anruf aus der Zentrale.
Wir nahmen alles unter die Lupe, suchten in den üblichen Verstecken nach, aber unsere Gegnerin ging auf Nummer sicher. Und sie hatte bis jetzt kaum Fehler gemacht.
"Ich nehme an, Sie haben hier im Hotel auch einen Safe oder eine Schließfachanlage", meinte ich an Myers gewandt.
"Ja, natürlich."
"Und? Hat Rebecca Smith diesen Service in Anspruch genommen?"
"Da muss ich nachsehen, Sir!"
*
Rebecca Smith hatte diesen Service wahrgenommen. Der Inhalt des Schließfachs war auf den ersten Blick sehr banal. Ein paar tausend Dollar Bargeld in kleinen, gebrauchten Scheinen, ein kleines Notizbuch, das ausschließlich Folgen von Zahlen und Buchstaben enthielt. Offenbar handelte es sich um irgendwelche verschlüsselten Aufzeichnungen.
Und dann waren da noch einige sehr detaillierte Karten und Stadtpläne von New York City und Umgebung. Dazu eine Zettel, auf den etwas notiert war.
Allerdings in arabischer Schrift.
"Lesen müsste man können", meinte Milo dazu.
Wir fuhren zurück zur Federal Plaza. Dort erfuhren wir von dem, was Orry und Caravaggio in Jersey City vorgefunden hatten. Unsere Leute würden dort noch eine ganze Weile zu tun haben.
Der FBI verfügt über Spezialisten für fast jedes erdenkliche Fachgebiet. Und natürlich gehören Sprachen dazu.
In einem Schmelztiegel wie New York, in dem alle möglichen Sprachen gesprochen werden, kommt es immer wieder vor, dass wir bei unseren Ermittlungen darauf angewiesen sind. Wer beispielsweise in einem Viertel wie East Harlem oder Chinatown aufgewachsen ist, kann gebürtiger Amerikaner sein, ohne einen einzigen Satz Englisch sprechen zu können.
Wir bekamen unsere Übersetzung und waren überrascht.
Bei den schnell dahingekritzelten Schriftreihen handelte es sich um Adressen.
Mehrere in New York City, vor allem East Harlem, eine in Jersey City und eine,