Название | Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman |
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Автор произведения | Patricia Vandenberg |
Жанр | Языкознание |
Серия | Dr. Norden Extra |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740980863 |
»Behaltet sie nur so lange wie möglich dort. Franzi befindet sich gerade in einer sehr glücklichen Phase, die man ihr gönnen sollte.«
Für Daniel Norden gab es keinen Zweifel mehr, daß Jürgen und Franzi ein glückliches Paar waren. Er zweifelte auch nicht mehr daran, daß Jürgen vernünftig und verantwortungsbewußt geworden war.
Franzi hatte nun auch ihren ersten Besuch bei Frank gemacht. Er war schon ein bißchen enttäuscht gewesen, daß Jürgen nicht auch kam, aber Franzi hatte ihm dann gestanden, was geschehen war und Jürgen ihn nicht mit seiner Kopfwunde aufregen wollte.
»Er hat es für mich getan, Boß, er wollte mich beschützen.«
»Sie brauchen ihn doch nicht zu verteidigen, Franzi. Ich freue mich, wenn er Sie beschützt. Für mich ist es die Hauptsache, daß Ihr gut miteinander auskommt.«
»Da gibt es keine Klagen. Sie werden auch feststellen, daß er sehr gute Arbeit leistet.«
»Und er bummelt nicht herum?«
»Überhaupt nicht.«
»Sie scheinen ihn ja richtig zu mögen, Franzi.«
Sie wurde glühend rot. »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Jürgen soll selber mit Ihnen darüber reden.«
Ach, so ist das, dachte Frank, aber konnte er sich etwas Besseres wünschen? Er traute Franzi schon zu, daß sie Jürgen mal fest an der Kandare halten würde…
Franzi lernte natürlich auch Kirsten kennen, und da hatte sie Jürgen einiges zu berichten.
»Da ist eine sehr aparte Ärztin, Kirsten heißt sie. Ich glaube, der Boß hat sich in sie verliebt. Was meinst du?«
»Da muß ich mich doch mal auf die Beine machen. Das muß ich genau wissen. Das vereinfacht natürlich alles, Franzi. Dann brauche ich nicht mehr zu fürchten, daß er sich zurückgesetzt fühlt.«
»Du hast wohl wirklich gedacht, daß er viel für mich übrig hat.«
»Das hat er auch. Er hat es mir selbst gesagt. Aber es gibt eben doch Unterschiede. Immerhin sagt man ja, daß Freundschaft der Anfang oder das Ende einer großen Liebe sein kann.«
»Daran habe ich nie gedacht, wenn ich mit ihm zusammen war. Er war immer nur mein Vorbild. Ich war glücklich, daß ich so viel von ihm lernen konnte.«
»Es ist ja auch bewundernswert, was du alles gelernt hast, Franzi. Jetzt bin ich es, der dich bewundert, aber ich gebe mich nicht damit zufrieden, daß ich es dir recht machen will. Ich will dich mit Haut und Haaren.«
»Immer hübsch langsam, mein lieber Jürgen. Ich habe meine eigenen Vorstellungen und meinen eigenen Willen. Auch dir zuliebe, werde ich mich nicht ändern.«
»Ich will dich ja gar nicht ändern. Du kannst mir ruhig überlegen sein. Ich bin diesbezüglich überhaupt nicht ehrgeizig. Du kannst ruhig Karriere machen, ich spiele dann den Hausmann, wenn wir einen Stall voller Kinder haben.«
Sie lachte schallend. »Wie sollen wir zu einem Stall voller Kinder kommen, wenn ich Karriere mache? So ehrgeizig bin ich nun auch nicht, aber den Hausmann kannst du gern spielen. Ich habe lange genug für Mutter gesorgt, ich trete gern einige Arbeiten ab.«
»Apropos Mutter, was machen wir mit ihr? Ich bin ja bereit, dir alle möglichen Zugeständnisse zu machen, aber von meiner Schwiegermutter würde ich mir nicht gern Vorschriften machen lassen.«
»Ich weiß auch nicht, was werden soll, Jürgen. Das wird mich wohl noch Nerven kosten.«
Aber irgendwie schien es der Herrgott jetzt ganz besonders gut mit ihr zu meinen. An dem Tag, als Frank aus der Klinik entlassen werden sollte, bekam sie einen Brief von ihrer Mutter. Sie schwärmte von der Insel, von Hannes und Anne Cornelius, von all den reizenden Menschen, die sie kennengelernt hatte und dann schwärmte sie auch von Maurice Benson.
Ein sehr ritterlicher Mann, ganz alte Schule, sehr vornehm und rücksichtsvoll. Er ist seit drei Jahren Witwer und kinderlos. Er hat ein schönes Haus in Chur, und er hat mich gefragt, ob ich nicht zu ihm kommen wolle. Momentan sind wir ja beide noch pflegebedürftig, aber es bessert sich von Tag zu Tag, und da macht man schon mal Pläne. Mir vorzustellen, daß ich finanziell aller Sorgen enthoben wäre und Dir nicht mehr zur Last fallen müßte, würde mir schon sehr gefallen, Franzi. Du sollst auch was vom Leben haben, Du hast Dich lange genug um mich gekümmert. Es würde mich sehr freuen, wenn Du einen lieben Mann finden würdest. Das würde mir meinen Entschluß sehr erleichtern, den Vorschlag von Maurice anzunehmen. Wie geht es Dr. Derksen? Wann kommt er wieder heim? Ich weiß, daß Du nicht von mir hören willst, daß er doch eine sehr gute Partie wäre, aber überleg es Dir doch mal.
Franzi lachte, als sie das gelesen hatte. »Warum lachst du?« fragte Jürgen.
»Meine Mutter will mich noch immer mit dem Boß verkuppeln.«
»Du solltest ihr mitteilen, daß du dich anderweitig entschieden hast«, sagte Jürgen. »Und was hat sie sonst vor?«
»Sie will mit einem gewissen Maurice Benson in Chur zusammenleben, was sagst du jetzt?«
»Eine glänzende Idee. Sie scheint sich gut zu erholen.«
»Sie ist ja noch keine Fünfzig, und vielleicht war es das Klimaterium, das ihr zu schaffen machte. Ein Mann soll da ja Wunder bewirken.«
»Du bist umwerfend«, sagte Jürgen schmunzelnd.
»Man sieht es ja, daß sie plötzlich wieder auflebt. Ich weiß von Dr. Norden, daß sie ganz schön aufdreht.«
»Darüber sollten wir uns freuen.«
»Ich freue mich auch, ich bin nur noch ein bißchen skeptisch. Aber ich werde sie ja am Wochenende besuchen, wenn ich Geli Möller zur Insel bringe. Das wollte eigentlich Kirsten Lorenz tun, aber der Boß hat gemeint, daß ich doch sowieso meine Mutter mal besuchen will. Ich glaube, er will, daß seine Lieblingsärztin bei ihm ist.«
»Sie ist mehr als seine Lieblingsärztin. Er redet schon vom Heiraten. Es ist an der Zeit, daß ich auch davon anfange.«
»Wir haben vereinbart, daß wir noch warten.«
»Aber ich werde mit zur Insel fahren, damit du es weißt. Ich lasse dich auch nicht allein. Außerdem muß ich meine Schwiegermutter kennenlernen.«
Sie warf ihm einen verschmitzten Blick zu.
»Vielleicht überlegst du es dir dann noch mal.«
»Ich heirate doch nicht sie sondern dich. Da gibt es nichts zu überlegen.«
Es war für Frank schon keine Überraschung mehr, als ihm Jürgen erklärte, daß er Franzi zur Insel begleiten wolle.
»Es scheint ja endlich mal ernst zu sein«, meinte er mit einem hintergründigen Lächeln. Ein bißchen skeptisch war er schon noch gewesen.
»Du mußt nicht denken, daß du der einzige bist, der endlich die Richtige gefunden hat. Ich denke aber, daß wir beide Glück haben.«
»Und du bleibst im Geschäft?«
»Wenn du mich behalten willst, sonst mache ich mich mit Franzi selbständig.«
»Das könnte dir so passen, und das würde mir Franzi nicht antun. Wir bleiben zusammen, und so haben wir auch mehr Zeit fürs Privatleben. Das Leben ist zu schön, um es nicht zu genießen.«
»Freut mich, daß du zu der Erkenntnis gekommen bist, aber ich finde, man muß es sinnvoll gestalten. Diese Erkenntnis habe ich gewonnen.«
»Du bist endlich erwachsen geworden, Jürgen.«
»Du sagst es. Es war an der Zeit.«
*
Kirsten hatte sich lange mit Geli unterhalten, bevor diese ihre Komplexe überwunden hatte. Sie hatte sich eingeredet, daß man