Название | Super-Vitamin D |
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Автор произведения | Volker Spitzer |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783954841738 |
●Vitamin D2 (Ergocalciferol, Calciferol) wird aus dem Provitamin Ergosterin (Phytosterol) gebildet (Pflanzen). Diese Form findet man in pflanzlichen Lebensmitteln und wird manchmal auch in Nahrungsergänzungsmitteln und als Lebensmittelzusatz verwendet.
Die Menge an Vitamin D wird in µg (Mikrogramm) oder Internationalen Einheiten (IE) angegeben. 1 IE entspricht 0,025 µg Vitamin D und 40 IE entsprechen 1 µg Vitamin D.
Sowohl Vitamin D3 als auch Vitamin D2, die sich geringfügig in ihrer chemischen Struktur unterscheiden, sind nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gleich gut wirksam (Holick, M. F. u.a., 2008). Beide Substanzen werden im Körper zum Hormon Calcitriol umgewandelt. Diesen Prozess wollen wir nun etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Bildung von Vitamin D in der Haut
Der Mensch kann den Großteil seines Vitamin-D-Bedarfes durch Sonnenbestrahlung der Haut decken. Im Körper wird Cholesterin zu Provitamin D3 (7-Dehydrocholesterol) umgewandelt. Dies ist in der Haut in ausreichender Menge vorhanden. Wird diese Substanz mit UV-B-Licht bestrahlt, entsteht zunächst Prävitamin D3. Dieses wird in einer weiteren Umwandlungsreaktion, die einige Stunden dauert, in Vitamin D3 überführt.
Damit der Körper keine Überdosis Vitamin D3 erhält, gibt es einen gut kontrollierten Mechanismus. Wird die Konzentration an Vitamin D3 in der Haut zu hoch und kann es nicht schnell genug ins Blut abgegeben werden, verwandelt es sich durch die Sonnenstrahlung in unwirksame Folgeprodukte. Vitamin D3 ist also selbst fotolabil.
Ein weiterer und langfristiger Schutz vor einer Vitamin-D-Vergiftung ist durch eine vermehrte Bildung von Melanin (Hautbräunung) in der Haut gewährleistet, welches das UV-B-Licht wirkungsvoll herausfiltert.
Die Konzentration der Vitamin-D3-Vorstufe (7-Dehydrocholesterolgehalt) sinkt mit dem Alter der Haut. Außerdem nimmt auch die biochemische Kapazität für die Umwandlung in Vitamin D mit einem Faktor von 3 (z. B. ein 70-Jähriger gegenüber einem 20-Jährigen) deutlich ab.
„Vitamin-D“-Begriff | Synonyme |
Provitamin D | 7-Dehydrocholesterin, Provitamin D3, Vitamin-D-Vorstufe |
Vitamin D/Vitamin D3 | Calciol, Cholecalciferol, „Sonnenvitamin“, „anti-rachitisches Vitamin“ |
Vitamin D2 | Ergocalciferol, Calciferol |
25-OH-Vitamin D | Calcidiol, 25-Hydroxycalciferol |
1,25-DiOH-Vitamin D | Calcitriol, 1,25-Dihydroxycalciferol, „Vitamin-D-Hormon“ |
Tab. 1: Vitamin-D-Begriffe (ohne rein chemische Bezeichnungen)
Experimentell konnte gezeigt werden, dass ein hellhäutiger junger Erwachsener an einem sonnigen Mittag auf dem 42. Breitengrad (z. B. Rom) bereits nach 10 bis 12 Minuten eine beginnende Hautrötung zeigt. Ist diese Bestrahlung auf den ganzen Körper gerichtet, gibt die Haut innerhalb der nächsten 24 Stunden eine Menge an das Blut ab, die vergleichbar ist mit 10 000 bis 20 000 IE (250 µg bis 500 µg) Vitamin D3 aus Nahrungsmitteln. Dies ist ein Vielfaches der Empfehlungen für die tägliche Zufuhr aus Lebensmitteln. Somit ist eine intensive Vitamin-D3-Bildung schon bei einer relativ kurzen, aber intensiven Sonnenbestrahlung möglich. Ein dunkelhäutiger Mensch benötigt statt der beschriebenen 10–12 Minuten deutlich länger.
Das in der Haut erzeugte Vitamin D3 wird im Blutstrom an ein Transportmolekül gebunden, das „Vitamin-D-bindende Protein“ (DBP), und zur Leber transportiert. In der Leber wird es weiter zu 25-Hydroxy-Vitamin D3 (Calcidiol) umgesetzt. Wie später noch näher beschrieben wird, ist die Calcidiol-Konzentration der beste Indikator zum Beurteilen des Vitamin-D-Status, da es die längerfristige Vitamin-D3-Versorgung der letzten drei bis vier Monate widerspiegelt.
Gebunden an das Vitamin-D-bindende Protein wird Calcidiol zu den Nieren transportiert, wo ein Großteil in 1,25-Dihydroxy-Cholecalciferol (Calcitriol) überführt wird. Dieses biologisch hochaktive Stoffwechselprodukt gelangt über die Blutbahn zu den Zielorganen und ist für die meisten physiologischen Wirkungen von Vitamin D verantwortlich.
Calcitriol oder das „Vitamin-D-Hormon“ ist der passende Schlüssel, um die Vitamin-D-Rezeptoren (VDR) zu aktivieren. Durch Bindung an diese Andockstellen reguliert es mehr als 50 Gene in verschiedenen Zelltypen. Die Umwandlungsprozesse in Leber und Nieren spielen für den Vitamin-D-Stoffwechsel zwar die Hauptrolle, aber inzwischen ist bekannt, dass alle Syntheseschritte eigenständig in der Haut ablaufen können. Diese kann mit Hilfe von UV-Licht biologisch aktives Calcitriol von Anfang bis Ende komplett herstellen – nach heutigem Wissensstand als einziges Organ.
Vitamin-D-Aufnahme aus der Nahrung
Bis zu 90 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs wird durch die körpereigene Synthese mithilfe des Sonnenlichts gedeckt. Nur wenige Nahrungsmittel enthalten Vitamin D in nennenswerten Mengen. Da die Menschen in Mitteleuropa aufgrund der schwachen Sonnenstrahlung in der Winterzeit kaum Vitamin D in der Haut bilden können, sind sie auf die Nahrungsquellen angewiesen. Zwar werden über die Sommerzeit Vitamin-D-Depots in den Fettgeweben angelegt, doch leider reicht das meist nicht aus, um mit einer guten Vitamin-D-Versorgung durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.
Als Hauptquellen sind hier Fettfische (z. B. Hering, Thunfisch, Lachs), Lebertran, Innereien, Eigelb sowie einige Milchprodukte zu nennen. Der Vitamin-D-Gehalt von Milch ändert sich mit der Jahreszeit. Im Sommer kann er die zehnfache Menge betragen. Glücklicherweise ist Vitamin D nicht hitzeempfindlich und kann auch längere Lagerzeiten gut überstehen. Pflanzliche Lebensmittel enthalten in geringen Mengen eine Vitamin-D-Vorstufe, wobei Pilze etwas höhere Mengen enthalten.
In der folgenden Tabelle sind die Gehalte von Vitamin in verschiedenen Lebensmitteln aufgeführt.
Vitamin D3 (aus tierischen Quellen) und Vitamin D2 (aus pflanzlichen Quellen) werden im Darm aufgenommen und dann, genauso wie das in der Haut gebildete Vitamin D, im weiteren Verlauf in Leber und Niere zu Calcitriol umgewandelt. Die gleichzeitige Anwesenheit von Fett in der Nahrung fördert die Aufnahme im Darm.
Höhere Vitamin-D-Gehalte finden sich in angereicherten Lebensmitteln und in Nahrungsergänzungsmitteln. Wie schon erwähnt, ist die Anreicherung in Lebensmitteln in Deutschland auf wenige Produkte beschränkt. In anderen Ländern, wie in den USA, wurde die Anreicherung von Lebensmitteln bereits in den 1930er-Jahren eingeführt, um Rachitis zu verhindern. Milch, Brot und auch Orangensaft sind dort mit Vitamin-D-Zusatz im Handel. Hierzulande ebenfalls erlaubt ist der Einsatz von Vitamin D in Nahrungsergänzungsmitteln und man findet es z. B. in Multivitaminpräparaten und Kalziumsupplementen. Die Mengen liegen typischerweise bei 200 bis 400 IE (5–10 µg) Vitamin D pro Tagesdosis.
Lebensmittel | Vitamin D3 (μg) (je 100 g verzehrbarer Anteil) | Vitamin D3 (je Portion, Schätzwert) |
Fisch | ||
Hering | 26 | 39 |
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