13. August 1961.. Alexander Schug

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Название 13. August 1961.
Автор произведения Alexander Schug
Жанр Документальная литература
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Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783864080173



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hindern. In Richtung Osten wurde die Vorderlandmauer daher durch ein gestaffeltes System von Sperrelementen ergänzt, die Fluchtwillige daran hindern sollten, auch nur in die Nähe der Vorderlandmauer zu gelangen.

      Berliner Mauer: Typischer Aufbau mit ‚Vorderen Sperrelementen’ (hier rechts), Todesstreifen und Hinterlandmauer (hier links) (Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung)

      Zum Teil fanden sich im Sperrgebiet so genannte Vorfeldsicherungen, wie z.B. vorgelagerte Plattenwände, Zäune oder Durchfahrtssperren oder auch Vergitterungen an Fenstern. Die eigentlichen Grenzanlagen begannen auf Ost-Berliner Seite mit der Hinterlandsicherungsmauer, kurz Hinterlandmauer, die in Richtung Ost-Berlin mit langen weißen, grau gerahmten Rechtecken bemalt war. Zwischen Vorder- und Hinterlandmauer befand sich der Todesstreifen. In dieser Richtung war die Hinterlandmauer komplett weiß gestrichen, damit sich ein Flüchtender auch nachts vor ihr abzeichnete.

      Hinter der Hinterlandmauer gab es einen Elektrosignalzaun, der Alarm auslöste, wenn Flüchtende versuchten, ihn zu überwinden. Hinter diesem Zaun befanden sich oft Hundelaufanlagen und andere Hindernisse wie die ‚Flächensperren’ mit aufrecht stehenden langen Stahlspitzen, die einen vom Zaun herunterspringenden Flüchtling schwer verletzen konnten.

      Schematischer Aufbau der Berliner Mauer

      Rund 300 Wachttürme (Beobachtungstürme und Führungsstellen, wie jene am Kieler Eck und am Schlesischen Busch, die auch heute noch erhalten sind) ermöglichten die Kontrolle des Grenzstreifens. Der asphaltierte oder betonierte Kolonnenweg diente den Grenztruppen als Patrouillenweg. Entlang dieses Weges befand sich die so genannte ‚Lichttrasse’, das heißt Lampenmasten, die den angrenzenden Kontrollstreifen aus Sand ausleuchteten, in dem sich wiederum die Spuren von Flüchtlingen abzeichneten. Grenzübergangsstellen (GÜSt) ermöglichten Befugten das Überqueren der innerstädtischen Grenze bzw. der Grenze zum Berliner Umland. Sie waren besonders scharf gesichert.6

      Blick von Berlin-Kreuzberg (Westen) auf die Mauer mit Wachturm im Hintergrund, 1988 (Bundesarchiv B 146 Bild_F078995-0032)

      Das Ende der Mauer

      Erich Honecker war im Januar 1989 noch überzeugt, dass die Mauer auch in 100 Jahren bestehen würde. Die Veränderungen, die die Unruhen und Demonstrationen in der DDR mit sich bringen würden, waren noch nicht abzusehen. Tatsächlich steckte die DDR wie der gesamte so genannte Ostblock in einer tiefen Krise, ökonomisch, zunehmend dann auch politisch. Perestroika und Glasnost gaben maßgebliche Impulse, wenn auch ungewollt, einen Prozess in Gang zu setzen, der am Ende im Sturz des SED-Regimes münden sollte. Die Ereignisse des Jahres 1989 überschlugen sich: Am 2. Mai 1989 bauten Grenzsoldaten aus Ungarn den Stacheldrahtzaun zum Nachbarn Österreich ab, während in der DDR erste Demonstrationen stattfanden, hauptsächlich wegen des versagten Ausreiserechtes der DDR-Bürger. Die Wut entlud sich mit Beginn der Sommerferien. DDR-Bürger besetzten die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin und die westdeutschen Botschaften in Warschau, Prag und Budapest. Einige Tausend Menschen reisten aus der DDR nach Ungarn einzig und allein mit dem Ziel, über Österreich nach Westdeutschland zu gelangen.

      Allerdings: DDR-Bürgern wurde der Grenzübertritt von der Tschechoslowakei nach Ungarn von nun an verwehrt. Als im September über 10.000 Bürger der DDR die Botschaft der Bundesrepublik in Prag besetzten, um die Ausreise zu erzwingen, wurde die Führung in Ost-Berlin unter Druck gesetzt wie nie zuvor. Honecker konnte sich gegen die Dynamik nicht mehr wehren und ließ die Flüchtlinge ziehen. Am 30. September verkündete das der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher vom Balkon der Prager Botschaft. Die DDR-Führung wollte damit ein Ventil öffnen. Doch eine Lawine war losgetreten. Immer mehr Menschen übten sich in eigensinnigem und widerständischem Handeln, gingen auf die Straße und stellten den „real existierenden Sozialismus“ in Frage.

      Montags-Demo in Leipzig im Dezember 1989 (Bundesarchiv Bild 183-1989-1211-027)

      Als am 17. Oktober Erich Honecker im SED-Politbüro gestürzt wurde, versuchte sein Nachfolger Egon Krenz, die DDR zu reformieren – das, was von offizieller Seite angekündigt wurde, ging vielen jedoch nicht weit genug. Die Massendemonstrationen, die bereits unter Honecker eingesetzt hatten, breiteten sich nun in der gesamten DDR aus. Die Menschen forderten Reisefreiheit, freie Wahlen und die Zulassung von Oppositionsgruppen. Und am 9. November fiel schließlich die Mauer, deren Bau das Leben der Menschen in Berlin 28 Jahre zuvor völlig verändert hatte. Nun, nach ihrem Fall, sollte in Berlin erneut alles anders werden.

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