Venedig fotografieren. Stefano Paterna

      Der Flughafen Treviso liegt etwa 25 km nördlich von Venedig und wird hauptsächlich von Billigfluggesellschaften angeflogen. Die Fahrtzeit mit dem ATVO Express Flughafenbus beträgt ca. 40 Minuten bis zum Piazzale Roma und kostet aktuell 10 Euro (einfach) bzw. 18 Euro (hin und zurück).

      Vom Piazzale Roma geht es dann weiter mit dem Linienboot (Vaporetto).

      ANREISE MIT DER BAHN

      Venedig hat zwei wichtige Bahnhöfe: Venedig-Mestre (Stazione di Venezia Mestre) auf dem Festland und Venedig-Santa Lucia (Stazione di Venezia Santa Lucia) direkt am Canal Grande. Beide Bahnhöfe sind über die etwa 5 km lange Brücke Ponte della Libertà verbunden. Venedig verfügt über zahlreiche Zugverbindungen innerhalb Italiens, etwa nach Florenz, Mailand und Rom (sowohl mit Regional- als auch Hochgeschwindigkeitszügen) und ist auch aus dem deutschsprachigen Raum ohne Umsteigen erreichbar. Vom Bahnhof aus geht es bequem weiter mit dem Vaporetto.

      ANREISE MIT DEM EIGENEN PKW

      Venedig ist komplett autofrei, dennoch spricht nichts dagegen, mit dem eigenen Fahrzeug anzureisen. Das erweist sich dann als lohnend, wenn die Fahrtdauer nicht zu lang ist und Sie mit mehreren Personen anreisen. Das Auto muss für die Dauer des Aufenthaltes in Venedig in einer der Garagen abgestellt werden. Es ist verständlich, dass die Garagen umso teurer sind, je näher sie an Venedig liegen. Die Garage am Piazzale Roma kostet 30 Euro pro Tag. Garagen auf dem Festland z. B. in Mestre schlagen mit ca. 8 bis 12 Euro pro Tag zu Buche.

      UNTERWEGS IN VENEDIG

      Spätestens am Piazzale Roma ist für die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug Schluss und es geht nur noch zu Fuß oder mit den öffentlichen Wasserbussen (Vaporetti) weiter. Venedig lässt sich gut zu Fuß erkunden, allerdings gibt es zahlreiche Brücken mit Treppen und nur einige der größeren Brücken haben eine Rampe.

      Auf den Wasserstraßen sorgt das Vaporetto für einen reibungslosen Transport. Hauptverkehrsader ist der Canal Grande und alle wichtigen Inseln der Lagune sind durch regelmäßigen Linienbootverkehr mit Venedig verbunden.

      Für das Vaporetto empfiehlt sich der Kauf einer Zeitkarte, die unbegrenzte Fahrten im Gültigkeitszeitraum erlaubt, da eine Einzelfahrt 7,50 Euro kostet. Die Zeitkarten werden für 1 Tag (20 Euro), 2 Tage (30 Euro), 3 Tage (40 Euro) oder 7 Tage (60 Euro) angeboten.

      Eine Zeitkarte lässt sich bequem schon vor der Reise online kaufen. Mit dem erhaltenen QR-Code bekommen Sie Ihre Zeitkarte gleich am Automaten in der Ankunftshalle am Flughafen und können sie mit der ersten Fahrt aktivieren.

       www.veneziaunica.it/de/e-commerce/services

      Venedig ist im Vergleich zu den zahlreichen anderen Städten Italiens sehr sicher. Auch wenn die Spielfilme um Commissario Brunetti anderes suggerieren, so gibt es doch kaum Kriminalität in Venedig. Was nicht bedeutet, dass Sie Ihren Kamerarucksack unbeachtet stehen lassen können. Überall, wo sich zahlreiche Touristen aufhalten, sind auch immer Langfinger unterwegs und Taschendiebstahl keine Seltenheit.

      Nehmen Sie bequeme Schuhe mit und lassen Sie Equipment, das Sie gerade nicht benötigen, im Hotel. Ihre Ausflüge sollen Spaß machen und zum Erlebnis werden. Ein vollgepackter und schwerer Fotorucksack ist da mehr als hinderlich.

      UNTERKUNFT

      In Venedig ist das Hotelangebot breit gefächert. Neben den zahlreichen Hotels gibt es viele Apartment-, Zimmer- und B&B-Anbieter. Vom Luxushotel bis zum Bett im Schlafsaal ist alles vertreten. Ein nettes Doppelzimmer mit Bad ist jedoch unter 100 Euro kaum zu finden. Hinzu kommt, dass in Venedig fast durchgehend Hochsaison herrscht und eine rechtzeitige Reservierung notwendig ist.

      Während der Monate November bis März – mit Ausnahme des Karnevals sowie den Tagen vor Weihnachten bis Neujahr – sinken die Preise erheblich. Das ist aber auch die Zeit, in der zahlreiche Hotels schließen.

      Ich möchte Ihnen keine bestimmte Unterkunft empfehlen, dafür finden Sie zahlreiche Reiseführer und Bewertungsportale im Internet. Dennoch gibt es einige Punkte, die Sie bei Ihrer Buchung idealerweise beachten sollten:

       Buchen Sie eine Unterkunft, die nur wenige Gehminuten von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entfernt ist, idealerweise in der Nähe vom Markusplatz, der Ponte dell’Accademia oder der Rialtobrücke. So sind die Wege zum Fotografieren bei Sonnenaufgang relativ kurz.

       Suchen Sie sich eine Unterkunft, die sich relativ nah an einer Vaporetto-Station befindet oder leicht mit dem Wassertaxi zu erreichen ist. Gerade mit einem schweren Rollkoffer ist es nicht angenehm, weite Strecken zurückzulegen und dabei zahlreiche Brücken mit den dazugehörigen Stufen überwinden zu müssen.

       Sollten Sie Probleme mit dem Treppensteigen haben, dann achten Sie bei der Buchung einer Ferienwohnung, auf welcher Etage sich diese befindet. Private Wohnhäuser haben grundsätzlich bis heute keine Aufzüge, und das gilt auch für einige der günstigeren Hotels.

      RESTAURANTS

      Zahlreiche Restaurants in Venedig sind für ihre Speisen ausgezeichnet. Sie sollten aber im Vorfeld etwas recherchieren, um sicherzustellen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Gerade Restaurants, die sich unmittelbar an den Sehenswürdigkeiten befinden, lassen es häufig an Qualität vermissen. Um Geld oder Ärger zu sparen, lohnt es sich auch, abseits der Haupttouristenrouten nach einem Restaurant zu suchen.

      Von einer namentlichen Empfehlung möchte ich an dieser Stelle Abstand nehmen, da ich im Laufe der Jahre und nach zahlreichen Workshops festgestellt habe, dass die Geschmäcker und Erwartungen einfach zu unterschiedlich sind.

      TIPP

      Auf gar keinen Fall sollten Sie versäumen, eine der Bàcari, also der venezianischen Weinschenken, aufzusuchen. Schon am Vormittag herrscht dort reger Betrieb. Die Venezianer lassen es sich nicht nehmen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu einem Gläschen Wein (ombra bzw. ombretta) zusammenzukommen. Bereits ab 1,50 Euro (0,1 l) bekommt man ein Gläschen Wein und isst dazu beliebig viele Cicchetti (auch Cicheti). Cicchetti sind kleine Häppchen (ab 1,50 Euro), die in der Regel auf Fisch bzw. Meeresfrüchten basieren und auf einer Baguette-Scheibe serviert werden. Aber auch Wurst, Käse, Eier und Gemüse sowie unzählige weitere Kombinationen sind möglich, da jeder Bàcaró seine eigenen Kreationen in Glasvitrinen bereithält.

      MOTIVWAHL

      Venedig ist wie ein großes Freilichtmuseum, und lohnende Motive finden sich somit fast überall. Jahrhundertealte Architektur, interessante Türklopfer, alte Türen und Tore und natürlich die Gondeln mit ihren fotogenen Gondolieri sind nur einige Beispiele.

      Im Allgemeinen ist das Fotografieren in den frühen Morgen- und Abendstunden am ertragreichsten. Tagsüber, bei scheinender Sonne, herrschen mitunter sehr schwierige Lichtverhältnisse gerade in den engen Gassen aufgrund der starken Kontraste.

      Neben den bekannten Motiven sollten Sie auch durch die verschiedenen Sestiere von Venedig schlendern. Die meisten Besucher gelangen nicht aus dem Stadtzentrum heraus und bewegen sich nur zwischen Markusplatz und Rialtobrücke.

      Nutzen Sie die Fahrten mit dem Vaporetto zum Fotografieren. Vom Wasser bieten sich zahlreiche einmalige Aufnahmeperspektiven. Insbesondere auf dem Canal Grande bieten sich viele wunderbare Palazzo-Fassaden als Motiv an. Achten Sie während der Bootsfahrt auf Ihren Standort, damit Sie dem Schaffner beim An- und Ablegen nicht im Weg