Perry Rhodan 2823: Auf dem Ringplaneten. Leo Lukas

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Название Perry Rhodan 2823: Auf dem Ringplaneten
Автор произведения Leo Lukas
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845328225



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dich! Könntest du wenigstens einmal auf abgelutschte Querverweise und Zitate verzichten?

      Sicherlich. Aber warum sollte ich?

      Helles Licht empfängt uns, und feuchte, von vielerlei Duftnoten durchzogene Meeresluft. Ich atme tief ein.

      Ja.

      Bei allen Helden des Tai'Arbaraith – ein Planet! Wie verschroben er auch sein mag ...

      Meine jungen Begleiter empfinden anders. Shukard Ziellos keucht und würgt. Sein Bruder Vogel übergibt sich. Was dem allgemeinen Geruchspanorama eine Komponente hinzufügt, die ich trotzdem nicht missen möchte.

      »Abartig«, sagt Lua Virtanen in angewidertem Tonfall. »Das fühlt sich ja alles grauenvoll an. Diese unübersichtliche Weite! Ist das überall so? Auf Planeten, meine ich?«

      »Nein«, beschwichtige ich. »Aber ... ähnlich. Häufig. Auch eure Reaktion. Der Schock eines fremden Ambientes ...«

      »Kann mir gestohlen bleiben.« Sie greift sich an den Hals, an die Spirale, gebildet aus reiskornkleinen, hellblauen Schuppen. Die sichtbare Folge einer Genmanipulation stellt eine stilisierte Helix dar, das Symbol für die von den Markleuten verehrte Genolution.

      Vogel Ziellos wischt sich mit den regenbogenfarbenen Flaumfedern seines Handrückens den Schnabel ab. »Bitte entschuldige, Kommandant Atlan.«

      »Ich bitte vielmehr euch um Entschuldigung dafür, dass ich zu wenig bedacht habe, welche Reaktionen eine Welt, eine echte Welt, bei euch auslösen könnte.«

      »Das ist schon in Ordnung.« Shukard, der andere der beiden verbliebenen Drillinge, wirft mir einen versöhnlichen Blick zu, nicht ohne gleichzeitig an seinem Multifunktionsarmband herumzutippen.

      Sehr hohe, für mich kaum hörbare Töne geben ihm Antwort. »Die Umstände stellen keine reale Gefahr dar.« Er grinst übers ganze, sowohl kindliche als auch viel zu abgeklärte, von widerspenstigen, brünetten Locken umrahmte Gesicht. »Wir brauchen nur ein bisschen, um uns körperlich – und vor allem geistig – anzupassen.«

      »Na eben. Sicher. Schön, dass du es so pragmatisch siehst.«

      »Braver Junge«, sagt Lua Virtanen schnippisch. »Allzeit strebsam, stets ein Vorbild. – Und jetzt, Kommandant?«

      »Wir besorgen uns eine Fähre nach Yooning.«

      Man hat uns erklärt, dass äußerst selten Besucher nach Andrabasch kommen. Nicht verwunderlich, angesichts der exponierten Lage ... Aber Fähren stünden permanent bereit, obwohl sie nur alle heiligen Zeiten in Anspruch genommen wurden.

      Am Ende der langen, schlanken Mole vor uns liegen Boote verankert. Viel kann ich nicht erkennen. Die Luft ist diesig, als wäre sie gesättigt von ...

      »Ballons«, sagt Vogel Ziellos. Seine Schnabelhälften klicken dabei irritierend, da das Wort Ballons doch eigentlich keinerlei harte Laute enthält.

      Der Transterraner deutet nach vorne, nach oben, zum Himmel. Er hat recht. Kreisförmige Muster überziehen das Firmament, überdecken, verbergen jeglichen Horizont.

      Manche sind riesig wie kugelförmige Schlachtraumer. Andere, winzige, vereinen sich zu Blasen, zu abstrusen Schaumgebilden.

      Selbst die dunklen, nachtschwarzen Lücken dazwischen passen ins Gesamtbild. Faszinierend perfekt.

      Oder eben nicht. Oder eben doch.

      Mein Blickfeld verengt sich. Schwindel erfasst mich. Mühsam darum bemüht, die Beherrschung zu wahren, konsultiere ich meinen Logiksektor.

      Der meldet sich nicht sofort. Verzögert und beschleunigt zugleich, stockend und doch überhastet, versetzt er: Was hast du erwartet? Einen Spaziergang in vertrauten Gefilden?

      *

      Shukard Ziellos hebt die rechte Hand und schüttelt sie. Die Perlenkette an seinem Arm glüht brennrot auf.

      Ich lehne mich unwillkürlich zurück, weil eine plötzliche Sturmbö über uns hinwegrauscht. Die Ballons zerplatzen – oder besser: implodieren – alle auf einmal, unter ohrenbetäubendem Donnern, das abrupt abreißt. Gleich darauf klärt sich die Sicht.

      »Dacht ich's mir«, sagt Shukard, fast beiläufig. »Billige Illusionen. Eine erste Schranke, um Unwürdige zu verschrecken. Hätte ich im Wesentlichen nicht anders angelegt.«

      »Gut gemacht.«

      »Nichts zu danken, Kommandant. – Meine Armbänder verzeichnen keine weiteren ungewöhnlichen Emissionen. Ich schlage dennoch einen sensitiven Abgleich vor. Nehmt ihr dasselbe wahr wie ich?«

      Wir schildern einander unsere Sinneseindrücke. Sie stimmen überein: ANNDRIM und ANNDRIM-Port; die Meeresbucht, die sanfte, würzige Brise, angenehm kühl auf der Haut ... Es gibt keine Anzeichen dafür, dass unsere Wahrnehmung behindert oder sonst wie manipuliert würde.

      »Erhöhte Vorsicht ist trotzdem angebracht«, sage ich. Eine Floskel, die hauptsächlich dazu dient, meine Autorität herauszustreichen. »Wir müssen jederzeit auf Überraschungen gefasst sein.«

      »Das kennen wir gut.« Lua lächelt, hart an der Grenze zur Arroganz. »Wachsamkeit, meine ich. Wir sind schließlich ausgebildete Geniferen.«

      Sonst hätte ich nicht ausgerechnet euch auf diese Mission mitgenommen. Aber das sage ich nicht laut.

      Vogel Ziellos schlenkert mit den Armen, als wolle er die Irritationen endgültig abschütteln. »Schwül ist es.«

      »Und die Luft stinkt nach Fisch«, ergänzt sein Bruder. »Aber keine Sorge, das halten wir aus.«

      »Klar.« Lua und die Jungen stoßen bekräftigend die Fäuste aneinander. Ein typisches Ritual unter Heranwachsenden, wie es immer wieder in Mode kommt und abklingt.

      Ich fühle mich ausgeschlossen. Und alt. Einsam, trotz der Gesellschaft.

      Also wie fast immer.

      »Wir gehen!«, ordne ich an und setze mich in Bewegung, auf die Handvoll Boote am Ende des Piers zu. Sie ähneln kleinen, schnittigen Vergnügungsjachten. Von Besatzungen ist nichts zu sehen.

      Dahinter, jenseits der spiegelglatten Meeresoberfläche, lässt sich die Silhouette einer Großstadt erahnen; zu weit weg, um Details auszumachen. Ich zeige hin. »Das dürfte Yooning sein.«

      »Anzunehmen«, sagt Lua. »Wie schätzt du die Entfernung ein? Hundert Kilometer? Tausend? Mehr?«

      »Nein, viel weniger.« Klar, ihr fehlt jegliche Erfahrung mit planetaren Größenverhältnissen. »Aber jedenfalls zu weit zum Schwimmen.«

      Ich kann der Versuchung nicht widerstehen, anzuhalten, mich auf die Fersen zu hocken, mit der hohlen Hand Wasser zu schöpfen und es zu kosten. »Ziemlich salzig.«

      Lua macht es mir nach. Ihr Gesicht verzieht sich angewidert, sie spuckt aus, mehrmals. »Igitt!«

      Wenige Meter vor uns entstehen unversehens Wirbel. Etwas taucht daraus auf: zwei annähernd pyramidenförmige Objekte. Drei. Vier. Fünf.

      »Hybriden!«, ruft Shukard. »Wie der, den wir ...«

      »Verstehe.« Ich erinnere mich an die Beschreibung.

      Ein derartiges, seltsames Roboter-Pflanzen-Mischwesen hat vor einigen Tagen in ANNDRIM die drei Junggeniferen attackiert ... und nach mir gefragt. Nicht namentlich, aber in meiner Funktion: als Pilot der ATLANC.

      Auch seine Doppelgänger haben es eindeutig auf mich abgesehen. Sie bewegen sich gezielt in meine Richtung und entern den Ausleger. Im Gegensatz zur Erstbegegnung mit Lua, Shukard und Vogel halten sie sich diesmal nicht mit Fragen auf, sondern greifen sofort an.

      Und wir haben keine Waffen bei uns. Nicht eine einzige.

      1.

      Der Weckruf

      Zerkomsdencz frühstückte, wie jeden Erstmorgen, in bester Gesellschaft: ausschließlich mit sich selbst.

      Er