Perry Rhodan 71: Fehlsprung der Tigris. Kurt Brand

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Название Perry Rhodan 71: Fehlsprung der Tigris
Автор произведения Kurt Brand
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845300702



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      Nr. 71

      Fehlsprung der TIGRIS

      32 Männer des Solaren Sicherheitsdienstes im Sondereinsatz gegen den Robotregenten!

      von KURT BRAND

      Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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      Clyde Ostal, ein erprobter Offizier des Solaren Sicherheitsdienstes, erhält in den Junitagen des Jahres 2042 von Perry Rhodan den Auftrag, den bewaffneten Frachtraumer TIGRIS zu übernehmen.

      Clyde Ostal und 32 hundertfach gesiebte Angehörige des Solaren Sicherheitsdienstes sollen von der Erde aus in den Weltraum starten, um durch ihren Sondereinsatz zu ermitteln, ob der Robotregent von Arkon bereits in der Lage ist, die Eigenfrequenzen von Strukturkompensatoren anzumessen und damit die Standorte von transitierenden Raumschiffen zu ermitteln.

      Bevor Major Ostal jedoch losfliegt, sind die Maschinen seines Schiffes und die Speicherbänke der Bordpositronik so präpariert worden, dass es planmäßig zum FEHLSPRUNG DER TIGRIS kommt ...

      Die Hauptpersonen des Romans

      Perry Rhodan – Der Solare Administrator posiert bei den Ekhoniden als Alf Renning.

      Major Clyde Ostal – Ein tüchtiger Offizier des Solaren Sicherheitsdienstes.

      Peter H. Hasting und S. Seegers – Clyde Ostals Männer.

      General Sutokk – Befehlshaber der arkonidischen Flotte auf Ekhas.

      Egg-or – Der planetarische Abwehrchef von Ekhas.

      Tako Kakuta, Fellmer Lloyd und Kitai Ishibashi – Drei Angehörige des Geheimen Mutantenkorps, die Perry Rhodan alias Alf Renning begleiten.

      1.

      Drei Männer, deren Gesichter von Müdigkeit gezeichnet waren, atmeten tief durch, als die Rechenmaschine ihrer Abteilung mit einem hellen Klick die Folie ausstieß und diese leicht rasselnd vom Auffang festgehalten wurde. Zur gleichen Zeit schaltete sich das auf positronischer Basis arbeitende Gerät ab; das Summen und Vibrieren verschwand, und eine erlösende Stille machte sich im langgestreckten, von Tabakrauch geschwängerten Raum breit.

      Cheflogistiker Nourag erhob sich, ging zum Aggregat und griff die Plastikfolie aus dem Auffang. Dann drehte er sich um und blickte triumphierend seine beiden Kollegen an.

      Sie hatten es geschafft!

      Das war der schönste Preis für eine Arbeit, die sie sechsunddreißig Stunden beschäftigt hatte.

      Vor sechsunddreißig Stunden hatte der Marschall und Chef der Solaren Abwehr, Allan D. Mercant, Cheflogistiker Nourag zu sich bestellt.

      »Ich benötige in vierzig Stunden präzise Koordinaten, nach denen die Position unseres Sonnensystems ... bitte, notieren Sie, Nourag ... auf Phi um 16 Grad 34 : 22, auf Psi um 03 Grad 05 : 45 und auf Chi um 44 Grad 43 : 01 versetzt erscheint. Lichtjahrabstand ... Sie haben Bewegungsfreiheit zwischen dreitausendfünfhundert und viertausendzweihundert Lichtjahren. Der erste Wert darf nicht unterschritten und der andere nicht überschritten werden. Welches System Sie sich auswählen, bleibt Ihnen und Ihren Herren überlassen.

      Nach Erstellung dieser Koordinaten steht die interessante Aufgabe vor Ihnen, von diesem fiktiven Ort, an dem sich die Erde befinden soll, wiederum präzise festzulegen, wie weit es von dort aus zu den uns bekannten Systemen ist.

      Mein Auftrag, auf den einfachen Nenner gebracht, lautet: Schaffen Sie mir in vierzig Stunden sämtliche Daten herbei, die erforderlich sind, ein Raumschiff unserer Flotte den Weg zur Erde nie wiederfinden zu lassen, aber wiederum solche Daten, die einer schärfsten Nachprüfung standhalten und in keinem Fall dabei den Verdacht aufkommen lassen dürfen, dass hier mit Absicht etwas Falsches erstellt worden ist.«

      Damit war der Cheflogistiker entlassen.

      Und jetzt hatten sie es geschafft: in sechsunddreißig Stunden, nach dem vierten Anlauf. Dreimal hatte die Positronik mitten in der Berechnung auf Null geschaltet. An fehlerhaften Daten, mit denen sie gefüttert worden war, brach sie zusammen, vergaß aber im Zusammenbruch nicht, anzugeben, wo die Fehler lagen.

      Nourag, ein kleiner, schmächtiger Mann mit leicht gerundetem Rücken, strahlte jetzt. Die lange Plastikfolie mit ihren Schlüsselzeichen war für ihn ein aufgeschlagenes Buch in seiner Muttersprache.

      »Miltau«, sagte er zu seinem engsten Mitarbeiter, »rufen Sie Marschall Mercant an. Sagen Sie ihm, wir wären fertig – mit der Arbeit und mit unseren Kräften auch.«

      Aber der Chef der Solaren Abwehr war nicht zu erreichen.

      »Gut«, beschloss Nourag, »dann warte ich auf ihn. Danke, meine Herren, Sie können gehen.«

      Nourag war erst wenige Minuten allein, als er Besuch erhielt. Navigationsmathematiker Esting kam.

      Müde ließ er sich in den Sessel fallen. »Diese Solare Abwehr«, stöhnte er. »Sie bringt uns eines Tages noch alle um. Ich habe Sprungkoordinaten errechnen müssen ... Du lieber Himmel, ich möchte mit dem Raumer nicht fliegen, der nach meinen Daten in Transition geht. – Wozu mag dieser Irrsinn nur gut sein?«

      Aber es war kein Irrsinn.

      Es war ein bis in alle Einzelheiten sorgfältig durchdachter Plan.

      Perry Rhodan, Reginald Bull, Marschall Mercant und Major Clyde Ostal vom Solaren Sicherheitsdienst saßen schon seit zwei Stunden zur letzten Besprechung zusammen.

      Allan D. Mercant schob Perry Rhodan, dem Administrator des Solaren Imperiums, neue Meldungen herüber. Rhodan überflog sie und nickte. »Das Bild rundet sich immer mehr ab, aber wir haben jetzt lange genug gewartet. Unsere Agenten bringen immer spärlichere Meldungen herein. Aus Erfahrung mit dem Robotregenten bedeutet es, dass Arkon wieder einmal versucht, falsch zu spielen. Hier«, er legte die Hand auf die Meldungen, die Mercant ihm herübergereicht hatte, »zeichnet sich ab, wie stark schon die Sicherheitsmauer ist, die Arkon um die Entwicklung seines neuen Kompensatorpeilers gezogen hat. Wie bedrohlich aber unsere Situation gerade in den letzten drei Tagen geworden ist, wissen nicht einmal Sie, Mercant!«

      Der Chef der Abwehr blickte Rhodan erstaunt an. Rhodan griff hinter sich und legte einen Diagrammstreifen auf den Tisch.

      Bully, Mercant und Oberst Ostal beugten sich neugierig darüber.

      Das Diagramm stammte vom Frachtraumer ORINOKO und war drei Tage alt.

      Die ORINOKO war vorgestern, von einem Frachtflug aus dem M 13-System zurückkommend, in Terrania gelandet; entgegen dem Plan um volle sechs Stunden zu spät.

      Diese sechsstündige Verspätung war durch außerplanmäßige Transitionen zustande gekommen. Der Kommandant der ORINOKO gehörte glücklicherweise zu den Offizieren der terranischen Raum- und Handelsflotte, die es mit ihrer Arbeit sehr genau nahmen.

      Ihn hatte das Diagramm, das jetzt drei Männer in Bestürzung versetzte, auch bis ins Mark erschüttert. Und deshalb hatte er, dreißig Minuten nach seiner Rückkehr in Terrania, darauf bestanden, Perry Rhodan zu sprechen.

      »Das ist allerhand«, stieß Bully aus und wischte sich den Schweiß ab.

      In Mercants Augen stand ein gefährliches Leuchten.

      Major Clyde Ostal war grau bis zum Haaransatz.

      Die Aussage des Diagramms war vernichtend.

      Mercant begann zu dozieren. Das geschah sehr selten, aber dann immer, wenn er mit einer seelischen Erschütterung fertig werden musste. Sein Stift fuhr das Diagramm ab: »Hier ... das ist Transition der ORINOKO und uninteressant; aber hier, um 4:34,05 Uhr Bordzeit kommt das Schiff aus dem Hyperraum heraus. Und da ...« Mercants Hand zitterte. »Um 4:35,36 Uhr Bordzeit, also nach einer Minute neunundzwanzig Sekunden fliegt das erste Arkonschiff schon die ORINOKO