Perry Rhodan 2813: An Rhodans Grab. Andreas Eschbach

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Название Perry Rhodan 2813: An Rhodans Grab
Автор произведения Andreas Eschbach
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845328126



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elegantes Schiff – hatten sie an Bord des Richterschiffs nachgebaut, wobei eine der Space Jets, die sie aus der RAS TSCHUBAI übernommen hatten, als Ausgangsbasis gedient hatte.

      Dank der tt-Progenitoren war das eine eher leichte Übung gewesen. Die eigentliche Herausforderung stand ihnen noch bevor: nämlich die, von den Kontrollsystemen des Tamaniums als Privatraumschiff akzeptiert zu werden.

      »Hier Thiasan-Kontrolle«, krachte es unvermittelt aus den Lautsprechern. »Identifiziert euch und nennt das Ziel eurer Reise.«

      »Hab ich's nicht gesagt?«, fragte Atlan und legte den Finger auf das Sensorfeld, das die Sprechverbindung aktivierte. »Hier ist die Privatjacht AIETA JAGDARA, und wir wollen ins Tanossystem.«

      »AIETA JAGDARA, übermittelt eure Zulassung, den Stand eurer Reiselizenz und die Kennung eures Textur-Fädlers«, kam es zurück. Am anderen Ende war keine Positronik, sondern ein richtiger Mensch, wenn auch ein ziemlich gelangweilt wirkender.

      »Zu Diensten«, antwortete Atlan und sendete die vorbereiteten Dateien ab.

      Dann wechselte er einen Blick mit den anderen. Nun galt es.

      Die Zulassung war die eines tatsächlich existierenden Schiffs, dessen Daten und Schlüsselkodes Avan Tacrol ebenfalls kopiert hatte. In den Unterlagen besagter Raumwerft wurde es als möglicherweise verunglückt geführt – eine Information, die sich mit etwas Glück noch nicht bis zur Verwaltung des lemurischen Reiches herumgesprochen hatte.

      Die Reiselizenz war der Grund, warum sie den Sonnentransmitter verwenden mussten: Jedes nicht-lemurische Schiff in der Galaxis unterlag der sogenannten Lizenzpflicht, was hieß, dass es sich nur mit einem maximalen Überlichtfaktor von 100.000 fortbewegen konnte und außerdem höchstens 10.000 Lichtjahre weit. Danach war es notwendig, die Lizenz erneuern zu lassen. Da sie eine arkonidische Jacht flogen, hätte so ein Flug zur Erde etwa vier Monate gedauert und unterwegs eine dreimalige Erneuerung der Lizenz erfordert: eine Prozedur, die sie nicht überstanden hätten, ohne Verdacht zu erregen.

      Das Heikelste aber war die Kennung des Textur-Fädlers. Dieses Aggregat erlaubte einem Raumschiff die Benutzung der Sonnentransmitter, deren Gesamtheit im Sprachgebrauch der lemurischen Behörden Stellare Transport-Textur hieß. Sie hatten das Gerät anhand der von Tacrol aufgespürten Pläne nachgebaut, aber ob es wirklich funktionierte, musste sich erst erweisen.

      »Das klappt«, meinte Sigalit Barka leise. Sie hatte an der Analyse der Pläne mitgearbeitet.

      »AIETA JAGDARA«, meldete sich die Kontrollstelle kurz darauf, »ihr habt Einflugerlaubnis auf Standardkurs sieben. Ich übermittle die Daten. Ende und gute Reise.«

      »Ha!«, machte Sigalit Barka.

      »Fängt gut an«, bestätigte John Wa.

      »Bitte Ruhe auf den billigen Plätzen«, sagte Atlan und leitete die Kursdaten an Jawna weiter.

      Ab da war die Stimmung an Bord deutlich gelöster. Inzwischen waren sie den Sonnen so nahe, dass sie den lodernden Feuerring des Transmitterfelds sehen konnten. Fünf große Transportschiffe waren vor ihnen auf dem Kurs, verschwanden eines nach dem anderen in dem Feld, dessen Mitte schwärzer als schwarz erschien.

      Endlich waren sie an der Reihe. Tanos – das war der lemurische Name des Wegasystems. Atlan fragte sich, was sie dort wohl erwartete. Dann kam der Entzerrungsschmerz des Sprungs.

      *

      »Tanos-Kontrolle an AIETA JAGDARA. Bitte melden.«

      Atlan dehnte die Schultern, kniff die Augen zusammen. Wie weit war der Sprung gegangen? Knapp 30.000 Lichtjahre? Das war keine Kleinigkeit.

      »Woher kommt der Ruf?«, fragte Atlan.

      John Wa hatte die Instrumente der Ortung vor sich. »Vom sechsten Planeten«, sagte er, noch sichtlich mitgenommen von dem weiten Transmittersprung. »Pigell.« Er stutzte. »Mann – die Wega hat tatsächlich einen Begleiter! Einen Weißen Zwerg.«

      »Versuch, mehr über das System herauszufinden«, sagte Atlan.

      »Tanos-Kontrolle an AIETA JAGDARA«, kam erneut. Im Hintergrund war hektisches Stimmengewirr zu hören. »Bitte melden.«

      Überhaupt herrschte hier deutlich mehr Betrieb als im Thiasansystem. Und schon dort war nicht gerade wenig los gewesen. Wolken von Raumschiffen schwebten in der Nähe der riesigen, weißblauen Sonne und ihres winzigen Begleiters.

      Atlan aktivierte die Antwortfrequenz. »Hier AIETA JAGDARA. Ich höre.«

      »Tanos-Kontrolle. Was ist euer nächstes Ziel?«

      Atlan räusperte sich. »Ähm ... wir dachten, wir fliegen direkt weiter ins Apsusystem.«

      Der Unbekannte am anderen Ende der Verbindung gab einen entnervten Seufzer von sich. »Du glaubst nicht, wie alt dieser Witz ist«, knurrte er. »Ich weise euch einen Landeplatz auf Ferrol zu. Tanos VIII für Randweltler. Ende.«

      Atlan bedankte sich, unterbrach die Verbindung, sah sich um und zuckte mit den Schultern. »Zumindest probieren musste ich es.«

      »Wenn er den Flug einfach so freigegeben hätte, hätte ich stark an der Gültigkeit unserer übrigen Informationen gezweifelt«, äußerte Jawna.

      Apsu war der lemurische Name für Sol. Und nach allem, was sie in Erfahrung gebracht hatten, war das Apsusystem nicht nur das Herz des neuen lemurischen Reiches, sondern auch das am besten gesicherte Sonnensystem der Galaxis.

      »Wie steht es mit unseren Informationen über das Wegasystem?«, wandte sich Atlan an John Wa.

      »Also«, sagte der und rieb sich den Nacken, »ein paar Planeten sind verschwunden. Wega XIV, auch bekannt als Gol, Wega XV alias Hodhir, Wega XXVIII beziehungsweise Kerinthol sowie Wega XL sind nicht mehr auffindbar.«

      Atlan furchte die Stirn. »Die großen Gasriesen also. Vermutlich hat man die zu dieser neuen Sonne verarbeitet.«

      »Die heißt übrigens Lichtstein«, erklärte Wa. »Durchmesser 11.900 Kilometer. Kleiner als Terra.«

      Atlan fragte sich, was mit den Bewohnern der verschwundenen Planeten geschehen sein mochte. Auf Gol hatten einzigartige Energiewesen gelebt, mit denen Kontakt aufzunehmen nie recht geglückt war. Und Wega XV, ein Wasserstoffriese mit einer Schwerkraft von fast 4 Gravos, war Heimat der maahkähnlichen Hoodhirs gewesen. War es den Lemurern gelungen, diese Wesen umzusiedeln? Oder hatten sie keine Rücksicht auf sie genommen?

      »Ferrol scheint nach wie vor Hauptanlaufstelle zu sein.« Jawna wies auf den Hauptschirm, auf dem die Kurse aller Raumschiffe als farbige Linien eingeblendet waren. Ein ganzes Büschel davon führte vom Sonnentransmitter zum achten Planeten des Systems.

      »Gut«, beschloss Atlan. »Dann bleiben wir in der Herde. Auf Ferrol sollte sich herausfinden lassen, wie wir ins Hochsicherheitsgebiet Apsusystem kommen.«

      Intermezzo

      Es klopfte erneut.

      Haran spürte sein Herz pochen. Seltsam, dass ausgerechnet in diesem Augenblick jemand zu ihm wollte, so spät am Abend. Er erwartete niemanden. Überhaupt lag das Wohnheim gerade ziemlich ausgestorben da; wer es sich leisten konnte, hatte ein paar Tage freigenommen, um irgendwo eines der großen Quinto-Feste zu besuchen.

      Er starrte den Text an, den er geschrieben hatte. Hatte es etwas damit zu tun? Ja, er wusste, dass alles, was man schrieb, zentral gespeichert wurde – wo auch sonst? Er wusste, dass die Sicherheitskräfte diese Daten überwachten, um Anschläge und terroristische Akte schon im Vorfeld zu vereiteln. Aber sie würden wohl kaum eine wissenschaftliche Arbeit ...?

      Oder doch? Auf einmal musste er an die Gerüchte denken, die kursierten. Dass Leute spurlos verschwunden seien, nachdem sie etwas Irrdenkerisches geäußert hatten.

      Angeblich. Aber er kannte eine Menge Leute, die ausgemachte Irrdenker waren, die ständig davon redeten, wie freiheitlich und demokratisch und weltoffen die Liga Freier Terraner gewesen sei. Von denen war bis nun keiner spurlos verschwunden – dabei