Название | Perry Rhodan 2658: Die Stunde des Residenten |
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Автор произведения | Verena Themsen |
Жанр | Языкознание |
Серия | Perry Rhodan-Erstauflage |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783845326573 |
Der schwarzhaarige Mann neben Sarmotte war eine Spur kleiner als die Mutantin, dabei aber muskulös gebaut. Sein weites Gewand wurde von einen Gürtel zusammengehalten, an dem neben einem kleinen Säckchen eine Kalebasse aus rauchigem Glas baumelte.
Bull ging auf den Mann zu. Er deutete auf das Schildchen, das dieser an einer Kette um den Hals trug.
»Du bist Toufec, und das schreibt man so, oder?«
Weiße Zähne blitzen in dem braunen Gesicht auf. »Sie haben es tatsächlich alle richtig geschrieben. Es war ein schlauer Schachzug.«
»Ich bin Reginald Bull. Es freut mich, dich kennenzulernen.«
»Tränke das Kamel, solange das Wasser da ist. Ich bin ebenfalls froh, die Gelegenheit zu haben, einen so bedeutenden Mann persönlich zu treffen.«
Ein weiteres Paar saß weiter hinten im Raum in sehr bequem wirkenden Formsesseln. Delorian, der sich offensichtlich inzwischen von seinem Schock erholt hatte, tauchte neben Bull auf und stellte es vor.
»Clara Esleve und Duncan Talbot. Weitere Mitglieder meines Bundes der Sternwürdigen.«
Die Namen waren fast so altertümlich wie Toufecs Erscheinung. Es schien, als hätte Delorian seine Begleiter aus der Geschichte zusammengeklaubt.
Bulls Blick blieb an der Frau hängen. Sie war schön, auf eine Art, die einem die Sinne verwirrte. Ihr langes Haar fiel in samtschwarzen Wellen über Schultern und Rücken. Es umrahmte ein Gesicht, in dem ebenso schwarze Augen dominierten. Ihre Haut war blass, als hielte sie sich zu selten in der Sonne auf, dabei glatt und seidig schimmernd.
Alabaster und Obsidian.
Als Bull ihr zunickte, sprang ein Schatten auf ihre Schulter und ließ sich darauf nieder. Aus smaragdgrünen Augen musterte eine halb durchsichtige Katze den Residenten. Sie wirkte unscharf an den Rändern, wie das rauchige Glas an Toufecs Gürtel. Clara erwiderte Bulls Nicken mit einem Lächeln.
Der Mann neben ihr stand auf und trat auf Bull zu. »Guten Tag, Resident.«
Er streckte Bull die Hand hin. Sie wirkte groß im Verhältnis zu der hageren Figur und steckte in einem schwarzen Handschuh. Bull nahm die Hand, zuckte jedoch fast wieder zurück, als das Gefühl rieselnden Sandes seine Handfläche prickeln ließ. Nach einem kurzen Druck ließ er sofort wieder los.
»Erfreut«, sagte er, während er die Handfläche unauffällig an seinem SERUN rieb, um den Nachhall des Kribbelns loszuwerden. »Wir haben den Sternwürdigen schon jetzt viel zu verdanken.«
»Keine Ursache.« Talbot kehrte zu seinem Sessel zurück.
Bull wandte sich wieder Delorian zu und streifte dabei Shanda mit seinem Blick. Sie nickte kaum merklich. Er nahm es als Zeichen, dass die Sternwürdigen ihrer Meinung nach in Ordnung waren.
»Also machen wir uns auf den Weg. Wie bekommen wir die drei Sternengaleonen in den Griff, die dort patrouillieren? Sie sollen den Vorstoß der Bodentruppen nicht behindern, wenn der Schutzschirm fällt.«
Delorian neigte den Kopf zur Seite. »Jedes Beiboot der LEIF ERIKSSON ist stärker als ein Ovoidraumer. Selbst wenn alle sechzig im Solsystem befindlichen Sternengaleonen sich zum Angriff auf das Flaggschiff entschlössen, könnte Ollaron sich spielend ihrer Haut erwehren, ohne den Blick von der Residenz nehmen zu müssen. Die Stärke der Fagesy-Schiffe sind ihre Kampf-Ovula, aber dagegen gewähren meine Nanogenten Schutz.«
Bull schürzte die Lippen. »Du weichst meiner Frage aus.«
»Setz die Beiboote ein. Ich halte die TOLBA als Trumpf in der Hinterhand für etwaige Überraschungen. Jetzt fliegen wir aber nur mit einem Gleiter zur Residenz.« Er deutete zur Seite.
Bull schaute in die von Delorian bezeichnete Richtung und staunte. Eben war die Wand an dieser Stelle völlig glatt gewesen. Nun zeigte sich eine deutliche Einbuchtung, die immer tiefer wurde. Ein neuer Raum formte sich, ellipsoid und von stetig wachsender Größe.
Delorian ging voran, auf den sich neu bildenden Bereich zu. Shanda stand auf, um ihm zu folgen. Sofort verschwand ihr Stuhl im Boden, als wäre die Materie von diesem zurückgesogen worden. Es schien sie nicht zu verwundern. Offensichtlich hatte sie genug Zeit gehabt, um sich an die Eigenarten der Umgebung zu gewöhnen.
Bull nahm seinen Tornister wieder auf und folgte, auch Toufec schloss sich an.
Kaum hatte Bull die unsichtbare Grenze zwischen altem und neuem Raum überschritten, wuchsen Boden und Decke aufeinander zu. Gleichzeitig bildeten die Wände immer klarere Strukturen aus, Kontrollen und Schirme wurden erkennbar. Bilder der Umgebung entstanden erst schattenhaft, dann immer klarer.
Bull erkannte, dass sie sich bewegten. Die TOLBA schob den neu gebildeten Raum aus ihrem Inneren.
Delorian machte vor einem Pult eine Bewegung, als wolle er sich setzen. Sofort wuchs ihm ein Formsessel entgegen. Auch Shanda und Toufec setzten sich auf diese Weise.
Bull betrachtete den Boden. Er wirkte weder besonders hart noch weich. Das Messing war sandfarben geworden und hatte nun eher den Anschein von gegossenem Plastmaterial. Er stellte den Tornister ab und senkte probeweise das Becken nach hinten.
Sofort spürte er die Berührung einer weichen Fläche, die so lange unter seinem Gewicht nachgab, bis eine bequeme Sitzstellung erreicht war. Mit einem zufriedenen Seufzen lehnte er sich zurück.
Sie schwebten inzwischen frei über der Landefläche des Aldebaran Space Port. Delorian legte die Hände auf das Pult vor sich. Ohne dass die Beschleunigung innen spürbar gewesen wäre, schoss der Gleiter in das nächtliche Terrania.
Bull drehte den Kopf. Die TOLBA sah von außen wie ein altersschwacher Kreuzer der MINERVA-Klasse aus. Die Farbe der Buchstaben auf seiner von Dellen und Kratzern übersäten Hülle war gerissen und blätterte an vielen Stellen ab. Dennoch konnte man mit etwas Mühe den Namen noch entziffern.
GLIMMER II.
Bull lächelte schief.
Auch eine Form von »Zurück in den Mutterleib«, hm?
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