Perry Rhodan 2651: Rettet die BASIS!. Leo Lukas

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Название Perry Rhodan 2651: Rettet die BASIS!
Автор произведения Leo Lukas
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845326504



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noch die Anrichter: mich und meine Königin.

      *

      »Schichtmeister, walte deines Amtes!«, befahl Kand'ak Sarshaktin.

      Ich verzichtete darauf, über die widrigen Bedingungen zu klagen. Meine Königin wusste ebenso gut wie ich, dass an eine vernünftige, den strengen Gesetzen der Iunetischen Kriegslogik gehorchende Schichtung nicht zu denken war.

      Wie sollte ich einer Ansammlung von Völkern und Funktionsträgern, die in dieser Form noch nie Seite an Seite gekämpft hatten, Struktur verleihen? In meinem gewiss lückenhaften Gedächtnis fand ich keinen Präzedenzfall, auf den ich hätte aufbauen können.

      Sowieso war ich, wie wir alle, schrecklich desorientiert. Wenn ich etwas wusste, dann dass ich zu wenig wusste: über die Umgebung, in die es uns verschlagen hatte, über unseren Auftrag ...

      Wir hatten doch einen Auftrag, oder etwa nicht? Sonst wäre die Qual der Auswerfung sinnlos gewesen.

      Oder handelte es sich um eine Bestrafung? Hatten wir gefrevelt? Gegen ... wen?

      Ich erinnerte mich nicht. Eine Umschau über die rapide schwächer werdende Mentalverbindung ergab, dass die anderen gleichermaßen im Dunkeln tappten.

      Gemeinsam waren uns die Wut und der Hass, die Sehnsucht und die Gier. Wonach? Nach Rehabilitation.

      Nach Begnadigung. Nach Wiederaufnahme in die Allheit. Darauf konnten wir uns einigen, trotz der Unterschiede: Wir alle wollten zurück, wollten so schnell wie möglich heimkehren unter den Schutzmantel von ...

       QIN SHI!

      *

      Als habe sich eine Schleuse geöffnet, flossen mir weitere Kenntnisse zu.

      Nach wie vor handelte es sich bloß um Stückwerk, rudimentär und nackt, eines umfassenden Verständnisses ermangelnd. Gleichwohl sah ich mich nun in die Lage versetzt, meine Aufgabe in Angriff zu nehmen.

      Als Schablone benutzte ich die traditionelle Ämterverteilung am Königshof der Iuneti. Analog zu den Erzämtern Mundschenk, Truchsess, Kämmerer und Marschall berief ich je einen provisorischen Knechthuter:

      Allkorruptor für die Vorkoster.

      Alldivisor für die Aufschneider.

      Allobliterator für die Abschmecker.

      Die Titel waren frei erfunden und ungenau definiert, ärgerlich skizzenhaft, schwammig und unvollkommen wie alles auf dieser niedrigen Existenzebene. Aber sie erfüllten einigermaßen ihren Zweck, also musste ich damit leben lernen.

      Zum Allfactor der Anrichter erklärte ich mich selbst. Wer sonst sollte als ausführendes Organ der Kriegsherrin fungieren? Ich hatte, so weit ich zurückdenken konnte, immer schon als die rechten Hände meiner Königin gedient.

      »Wohlgetan, Schichtmeister«, spendete mir Kand'ak Sarshaktin Lob. »Nun spute dich, den nächsten Schritt zu setzen.«

      Dass die Zeit drängte, merkte ich ebenfalls. Obwohl wir beide unsere Kräfte vereinten, würden diese nicht genügen, um die eben etablierte Ordnung dauerhaft aufrechtzuerhalten.

      Nach wie vor strebte auseinander, was eigentlich zusammengehörte. Ich konnte bestenfalls den Schaden begrenzen und der Gier eine Richtung verleihen – indem ich ein gemeinsames Ziel formulierte, das sich getrennt erreichen ließ.

      *

      Es gab nur eine Chance, der ekelhaft kümmerlichen Hölle, in die wir verbannt worden waren, wieder zu entfliehen: QIN SHI musste uns erneut in sich aufnehmen.

      Wir alle spürten die machtvolle Präsenz der Superintelligenz. Aber sie kommunizierte nicht mit uns. Sie war da, zeigte sich jedoch unzugänglich, verschlossen, gänzlich uninteressiert.

      Weil wir gefehlt und uns ihrer nicht länger würdig erwiesen hatten? Oder weil sie ihre Konzentration auf wichtigere Dinge richten musste?

      Oder vielleicht, weil QIN SHI sich von uns einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der aktuellen Probleme erwartete?

      Dies erschien mir die wahrscheinlichste Erklärung: Wir sollten unsere Schwäche überwinden, aus eigener Kraft, und damit auch das große Ganze stärken!

      Als ich an diesem Punkt meiner Überlegungen angekommen war, teilte ich sie mit der Königin und den anderen Knechthutern.

      »Ihr habt den Allfactor, euren Schichtmeister, vernommen«, formulierte Kand'ak Sarshaktin einen abschließenden Appell. »Lasst eure kampfeswütigen Truppen ausschwärmen, doch bewahrt die Kontrolle. Lenkt die allgemeine Lüsternheit auf herausragende, wahrhaft ertragreiche Ziele. Nicht die Menge, sondern die Qualität der Trophäen zählt. Und nun gehet hin, bringet Krieg und machet reiche Beute für QIN SHI!«

      So geschah es. Unter meiner Anleitung bündelten wir zum vorerst letzten Mal sämtliche verfügbaren Energien.

      Mit einem gewaltigen Schlag zersprengten wir uns in vier verschiedene Richtungen. Den Trennungsschmerz, so grauenhaft er war, nahmen wir in Kauf, um ein paramentales Fangnetz aufspannen zu können.

      Unser Opfer wurde belohnt.

       1.

       Unheil im Anzug

       18. November 1469 NGZ, 20.53 Uhr

      Man nannte Perry Rhodan nicht umsonst einen Sofortumschalter.

      Seine Begleiter waren sichtlich gezeichnet von den Erlebnissen der vergangenen Minuten. Vor ihren Augen war gerade Samburi Yura, eine leibhaftige Beauftragte der Kosmokraten, gestorben!

      Offenbar hatte sie QIN SHIS Erscheinen nicht verkraftet. Einen Arm nach Rhodan ausgestreckt, hatte die schlanke Frau mit den riesengroßen schwarzen Augen, die an den bodenlosen Abgrund eines Zeitbrunnens erinnerten, ein letztes Wort geflüstert: »Anaree ...«

      Dann war ihr Körper zerfallen, buchstäblich zerflossen – ein erschütternder, albtraumhafter Anblick, der nicht leicht zu vergessen sein würde.

      Neben den Überresten, einer Lache aus amorpher Biomasse, kniete Nemo Partijan, um Fassung ringend. In einer beinahe anklagend wirkenden Geste hielt er Rhodan entgegen, was er aus der formlosen Masse geborgen hatte.

      Auf der Handfläche von Partijans SERUN-Handschuh lag ein etwa eineinhalb Zentimeter durchmessender, blauweiß funkelnder, reich facettierter Kristall.

      Ein Sternjuwel, glaubte Rhodan zu wissen. Genauer: ein Sternsaphir.

      Zumindest entsprach der Edelstein haargenau Atlans Beschreibungen. Der Arkonide hatte mit solchen hyperkristallinen Kraftballungen, die eine interaktive Verbindung zum Kosmischen Informationspool knüpfen konnten, bereits zu tun gehabt.

      »Samburi Yuras Vermächtnis?«, fragte der Hyperphysiker mit belegter Stimme, die Augen weit aufgerissen.

      »Möglich.« Rhodan nahm ihm den Sternsaphir aus der Hand. »Damit beschäftigen wir uns später eingehend. Widme dich zuerst den biologischen Resten.«

      »Aber das ist nicht mein Fachgebiet ...«

      »Egal. Benutz deine Analysegeräte. Vielleicht erhalten wir weitere Aufschlüsse. Keine Widerrede, mach schon, bevor sie sich unwiederbringlich verflüchtigen!«

      Partijan gab sich einen Ruck und ging gehorsam an die Arbeit. Perry Rhodan steckte den Kristall ein, wobei er in sich lauschte. Aber vom Anzug der Universen, den er über dem SERUN trug, kam keinerlei Reaktion.

      Er blickte sich um. Gucky lag nach wie vor zusammengekrümmt am Boden. Der Ilt war in Ohnmacht gefallen, als QIN SHI sein Gesicht gezeigt hatte, und hatte seither das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt.

      Die kurzzeitige, furchterregende, grausame mentale Präsenz der Superintelligenz schien auch in Ennerhahl nachzuklingen. Der an die zwei Meter große, muskulöse Humanoide, dessen Proportionen einem zeitlosen männlichen Schönheitsideal