Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind. Susan Schwartz

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Название Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind
Автор произведения Susan Schwartz
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan Neo
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845354217



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und Symbol für die Herren und Herrinnen der Schöpfung.

      Die Positronik in Kuurs Spezialanzug piepte enervierend. Was er die ganze Zeit vermutet hatte, bestätigte sich: Es hatten sich Verfolger an sie gehängt. Er prüfte die eingehenden Daten, erkannte die Ortungsreflexe zweier Roboteinheiten: getarnte Kampfmaschinen. Genaue Werte standen noch aus, doch das konnte sich rasch ändern, wenn die Roboter vom passiven in den aktiven Modus wechselten und ihre Opfer angriffen.

      Neben Kuur und da Rankal drehten sich Holomodelle, die exotische Vasen in allen Farben, Formen und Größen zeigten. Es gab kaum echtes Material in dieser Handels-Traumwelt, die um die Aufmerksamkeit der Vorbeieilenden buhlte. Die Verkaufsware konnte besichtigt, teils sogar virtuell angefasst werden, und wurde nach Vertragsschluss physisch nach Hause geliefert. Eine Rückgabe war jederzeit möglich. Wenigstens mussten die zwei Celistas nicht fürchten, größere Verwüstungen oder Zerstörungen anzurichten, falls es zu einem Schusswechsel kam.

      »Zeitfenster zum Ziel?«, fragte Kuur.

      Da Rankals Hand lag auf ihrer durch Stoffschichten verdeckten Waffe. »Acht Zentitontas. Ich habe den Gleiter in die Virra-Ströme gesenkt.«

      Es war unglücklich, dass sie ausgerechnet so nah bei ihrem Fahrzeug aufflogen. Sie hatten es doch fast geschafft gehabt. Was hatte sie verraten? Sie waren zügig gegangen, aber nicht panisch. Keine Seltenheit in den Gärten, in denen eine etwas schnellere Geschwindigkeit als schick galt. Wer wichtig war, der hatte es eilig, und je eiliger man es hatte, desto wichtiger war man. Wie also waren ihre Feinde auf sie aufmerksam geworden? Und wer steckte überhaupt dahinter? Ihin da Achran, die ehemalige Rudergängerin? Pertia ter Galen, die Mascantin, die ihre Orden lieber versteckte, als sie auf der Brust zu tragen? Oder einer der großen Khasurne, die Emthon V. gestürzt hatten? Angeblich waren die da Quertamagins und die da Gonozals beteiligt gewesen.

      Die Roboter holten auf. Vor den Agenten lag eine Kristallbrücke, die zwei Schwebeplattformen miteinander verband.

      »Flugmodus vorbereiten!«, ordnete Kuur an.

      »Das weiß ich selbst!« Da Rankal klang angespannt. »Ich kann Toness nicht erreichen!«

      »Ein weiterer Unfall?«

      Die Celista wurde blass, ihre Unterlippe zitterte. Sie hatte hin und wieder mit Kuur geschlafen, um sich die Zeit zu vertreiben. Santur Toness aber liebte sie. »Es darf nicht sein! Nicht er!«

      »Ferguss, da Nigall, da Esteloir ... Mach die Augen auf! Das waren keine Unfälle. Wenn wir nicht höllisch aufpassen, sind wir Geschichte. Prüf nach, ob du weitere Verfolgereinheiten findest. Mit zwei werden wir fertig.«

      Sie schwieg, doch Kuur war sicher, dass seine Kollegin tat, was er von ihr verlangte. Er war der Ältere, Erfahrenere der beiden und ihr dreizehn Jahre voraus. Eine lange Zeit, wenn man bedachte, dass er schon seit zwanzig Jahren Celista war, also ein Mitglied des arkonidischen Geheimdienstes. Nicht jeder erreichte in diesem Metier ein derart von den Sternengöttern gesegnetes Alter.

      »Keine weiteren Einheiten. Aber die beiden haben uns im Visier. Sie halten sich bloß zurück. Es sind Spezialanfertigungen. Mindestens Typ GX acht. Sie entgehen der öffentlichen Ortung. Noch keine Registrierung durch die Behörden. Wir sind auf uns gestellt.«

      »Was mir lieber ist. Scheiß auf GX acht. Wir schaffen das!«

      »Selbst wenn. Was dann? Unser Glanz ist erloschen. Es ist wie mit Arkon. Emthon die Fünfte ist gestürzt. Du willst einfach nicht einsehen, dass unsere Heimat nur noch ein Schatten ihrer selbst ist und unsere Leben keinen Kristallsplitter mehr wert.«

      Die Roboter beschleunigten schlagartig, ohne aus dem Tarnmodus zu fallen. Niemand außer Askhan Kuur und Delynn da Rankal konnte sie wahrnehmen, und selbst die zwei Celistas hatten nach wie vor kein Bild, bloß einen Ortungsreflex. Die verdammten Mistdinger passten sich ihrer Umgebung hervorragend an.

      Kuur presste die Zähne aufeinander. »So leicht ist es nicht vorbei!« Er riss den Strahler hoch, schoss und sprang gleichzeitig über das Geländer von der Schwebeplattform.

      Da Rankal tat es ihm nach, flankte ins Nichts.

      Rufe wurden laut, zwei weißhaarige Mädchen starrten ihnen mit großen Augen hinterher. Mehrere Passanten rissen die Arme hoch, um Aufnahmen mit ihren Multifunktionsarmbändern zu machen. Der Einsatz von Schwebeanzügen war auf den Promenaden eine Seltenheit. Wer in den Fluss wollte, nutzte die offiziell erlaubten Stellen. Außerdem waren die Schutzmonturen der Celistas kaum als solche zu erkennen. Sie wirkten wie normale, eng anliegende Kleidung aus silbergrauem Torgan. Tatsächlich waren sie bedingt weltraumtauglich und in der Lage, einen hochwertigen Schutzschirm aufzubauen – und natürlich konnten sie fliegen. Doch davon machten die beiden Geheimdienstagenten vorerst keinen Gebrauch. Sie ließen sich fallen, stürzten dem Fluss wie Metallklumpen entgegen.

      Die Aktion erfüllte ihren Zweck: Sie irritierte die Maschinen und ihre taktischen Berechnungen. Es dauerte ziemlich lange, bis sie folgten.

      Kuur bremste den Fall erst im letzten Moment, vertraute auf die Anzugpositronik und ließ sich ins Wasser fallen, bis er den Grund erreichte. Sofort startete er durch, bewegte sich mit der Strömung dicht über dem steinigen Boden. Automatisch leuchtete der Brustscheinwerfer ein scharfes Feld vor ihm aus. Der geschlossene Helm engte die Bewegungsfreiheit seines Kopfs ein, sodass er nicht frei nach oben blicken konnte, doch er hatte diverse Kameraansichten, aus denen er wählte.

      Da Rankal folgte dicht hinter ihm. Blätter und dünne Hölzer trieben ihnen entgegen, bläulich verfärbt durch die Tiefe, in die sie vorgedrungen waren. Erst wenn sie näher kamen, erhielten sie im Schein der Lampe ihre Farben zurück. Eine Quamshar fuhr erschrocken auf und schwamm zur Seite. Die fünf Meter lange, spärlich gefiederte Riesenschlange war zum Glück friedlich. Arkoniden standen nicht auf ihrem Speiseplan. Ihr blaugräulicher, im Scheinwerfer braungrün gesprenkelter Körper entfernte sich rasch. Das unerwartete Licht hatte sie geblendet.

      »Haben wir sie abgehängt?«, fragte da Rankal im Funk.

      »Unwahrscheinlich. Lass dich zurückfallen, ich spiele den Köder. Dann kannst du sie dir von hinten vornehmen.«

      »Verstanden!«

      Kuur aktivierte einen Täuschmodus, der den Robotern vorgaukelte, es mit zwei Arkoniden statt mit nur einem zu tun zu haben, während da Rankal sich energetisch tot stellte. Sie nutzte eine Felsformation als Halt, stieß in einen schmalen Spalt vor. Ein Schwarm grüner Ahnenfische zuckte aufgeregt davon. Sie hatten Gesichter, die denen von älteren Arkoniden glichen. Oben auf dem Kopf wuchsen dünne Fühler, die an weiße Haare gemahnten.

      Die Verfolger schlossen auf. Sie gingen in den direkten Angriff über, doch keiner der beiden schoss. Endlich bekam Kuur ein Bild. Er starrte die Aufnahmen des Roboters an, der ihm am nächsten war. Die Maschine hatte eine scheibenförmige Basis, die an eine Servierplatte aus Netzkristall erinnerte. Darauf saß ein klobiger, kugelartiger Rumpf mit mehreren dünnen Armen und einem viel zu kleinen Kopf; eine ungewöhnliche und wenig ästhetische Konstruktion, als hätte jemand die Todesinstrumente eilig aus Versatzstücken und Resten zusammengezimmert. Dass es Todesinstrumente waren, daran zweifelte Kuur keinen Augenblick. Die altmodisch und unfertig wirkenden Maschinen bestanden der Analyse nach zu fast achtzig Prozent aus Sprengstoff. Wenn sie nah genug heran waren, konnten sie Kuurs Abwehrschirm und Schutzanzug mit hoher Wahrscheinlichkeit knacken. Genau dafür waren sie wohl entwickelt worden.

      Der Celista beschleunigte, holte aus dem Antrieb heraus, was er konnte. Orangefarbene Warnlichter zeigten ihm, dass er sich an der Belastungsgrenze bewegte.

      »Mach schon, Delynn!« Es konnte nur noch Augenblicke dauern, bis die Roboter kapierten, dass er allein war, und sich eine von ihnen auf die Suche nach da Rankal machte.

      Endlich schoss Delynn da Rankal aus der Deckung hervor. Zufrieden erkannt Askhan Kuur, dass sie nicht untätig gewesen war. Sie hatte beide Verfolgermaschinen mit Markersonden versehen, jagte nun Desintegrator-Kapselmunition los, die mit Sprengladungen gefüllt war. Das Flussbett flirrte grünlich auf, kurz darauf donnerte und krachte es dumpf. Wasser geriet in Bewegung, weit heftiger als die ohnehin starke Strömung. Kuur wurde umhergeschleudert. Er zog die Spezialwaffe,