Perry Rhodan 1380: Die Helden von Zapurush-III. H.G. Ewers

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Название Perry Rhodan 1380: Die Helden von Zapurush-III
Автор произведения H.G. Ewers
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845313795



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      Die Werte darauf veränderten sich jählings in dramatischer Weise.

      Ihnen zufolge stürzte die TS-CORDOBA ab.

      Das hatte inzwischen auch der Hauptsyntron bemerkt und gab Alarm.

      Ärgerlich schaltete Tostan die Alarmanlagen mit der Zentralen Manuellbedienung aus.

      »Aber wir stürzen!«, schimpfte Poos und deutete auf die Werte, die sich weiter veränderten und einen immer steiler werdenden Sturz in Richtung Planetenoberfläche anzeigten.

      Atlan beugte sich vor, um die Daten besser ablesen zu können. Er sagte jedoch nichts, denn er wusste, dass er sich auf Ratber Tostan verlassen konnte.

      »Kommandant an LVP!«, wandte sich Tostan direkt an den Logik-Programm-Verbund. »Wie erklärst du dir den Widerspruch, dass die Ortung unverändert einen Orbitalkurs in achtzig Kilometern Höhe über Grund anzeigt und die Fluglagenkontrolle einen Absturz meldet?«

      Der Datensichtschirm der Fluglagenkontrolle erlosch, dann antwortete der LVP:

      »LVP an Kommandant. Alle Ortungssysteme weisen ordnungsgemäßen Flugverlauf aus. Fluglagenkontrollsystem arbeitete irregulär und wurde deshalb abgeschaltet. Ersatzsystem wird zugeschaltet.«

      Ein anderes Display leuchtete auf und zeigte Fluglagenwerte, die sich mit den Ortungsdaten und -bildern deckten. Gleichzeitig aber zeigte es die silhouettenhafte, zwei Finger große Darstellung eines Tanzpaars, das sich im Walzertakt drehte. Das Verrückteste daran aber war, dass dazu Musik erklang, wenn auch keine Walzermusik, sondern eine traurige Weise, die von kurzen Dissonanzen immer wieder unterbrochen wurde.

      »Hübsch!«, bemerkte Posy Poos. »Ich bin entzückt.«

      »Ich ganz und gar nicht!«, entgegnete Tostan verärgert. »Auf meinem Schiff hat Ordnung zu herrschen. Das aber ist nicht in Ordnung.« Er zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die Walzerpaarsilhouette. »Noch einmal Kommandant an LVP. Was hat dieser Affenzirkus zu bedeuten?«

      Die Silhouette auf dem Display erlosch; die Melodie verstummte, aber nur, um im nächsten Moment von einer anderen Melodie abgelöst zu werden.

      »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ...«, flüsterte Atlan den Text zu der ihm bekannten Melodie. Dann hob er die Stimme. »Ratber, hier findet eindeutig eine Manipulation der syntronischen Bordsysteme statt. Das erfordert eine entsprechende Reaktion.«

      Tostans Hals rötete sich.

      »Kommandant an LVP!«, sagte er gedämpft, aber zornig. »Ich verlange eine Antwort auf meine letzte Frage! Außerdem ist dieser Affenzirkus sofort abzustellen.«

      »Affenzirkus abstellen!«, klang es aus den Lautsprechern der Bordsyntronik. »Affen hinter Gitter bringen. Amadeus, Amadeus!«

      Atlans Augen füllten sich mit wässrigem Sekret, als das Schiff sich schüttelte.

      »Umkehren!«, wandte er sich an Tostan. »Sofort umkehren!«

      Iruna legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich erkenne keinen feindseligen Akt«, erklärte sie. »Vielleicht sollten wir abwarten, wie sich die Sache weiterentwickelt.«

      Schlagartig erlosch die Beleuchtung. Auch alle Bildschirme und Kontrollen wurden dunkel. Von einer Sekunde zur anderen sah in der Zentrale niemand auch nur die Hand vor Augen.

      »Ich sehe ganz und gar schwarz«, sagte Poos.

      »Durchstarten, Ratber!«, befahl der Arkonide.

      »Was glaubst du, was ich tue, seit du mir befohlen hast umzukehren?«, dröhnte Tostans Stimme durch die Zentrale. »Das Schiff verweigert den Gehorsam. Achtung! Ich aktiviere die Katastrophen-Notschaltung! Alle Mann auf ihre Plätze! Wir bringen den Kahn mit eigenen Händen hoch. Verdammt, warum hat man mir nicht erlaubt, unsere ›Winterschläfer‹ zu wecken? Jetzt könnten wir sie brauchen.«

      Plötzlich wurde es wieder hell. Die Bildschirme zeigten, dass die TS-CORDOBA unbeirrt ihren ordnungsgemäßen Flug fortsetzte – und auch die Displays wiesen normale Werte aus.

      »Achtung!«, rief Tostan. »Ich lasse Katastrophen-Notschaltung desaktiviert. Kommandant an LVP! Durchstarten und Rückflug innerhalb der Labilzone in den Sonnenorbit! Frage: Was war während der letzten Minuten mit den syntronischen Systemen los?«

      »LVP an Kommandant!«, erwiderte die normale Syntronstimme. »Ich habe mehrere Aussetzer registriert. Ansonsten lief alles normal.«

      »Normal?«, schnaubte Tostan. »Wenn unser Gürkchen in einer Schüssel mit Milch geschwommen wäre, hätte ich das noch als normal angesehen, aber nicht das, was du dir erlaubt hast. Darüber reden wir noch sehr gründlich, sobald wir wieder beim Verband sind. Jetzt führe meine Befehle aus!«

      Argwöhnisch musterte er die Kontrollen und die Bildschirme. Aber die TS-CORDOBA funktionierte so sauber, als wäre sie gerade von einer Werftinspektion gekommen. Sie löste sich aus der Kreisbahn, nahm Kurs auf die Sonne Zapurush und ging daran, den vor dem Schiff »herwandernden« virtuellen G-Punkt in das für die Überlichtphase erforderliche Pseudo-Black-Hole zu verwandeln.

      »Milch!«, murrte Posy Poos so leise, dass es kaum jemand verstand. »Dieser Grobian will mich in Milch schwimmen lassen. Ich muss ihm doch mal auf die Finger klopfen.«

      »Lass es gut sein, Gürkchen!«, flüsterte Ratber Tostan und strich dem Swoon zärtlich über den Kopf. »Ich werde dich doch nicht der Gefahr aussetzen, in irgendetwas zu ertrinken, wo ich doch nicht wüsste, wie ich ohne dich auskommen sollte.«

      »Wie wahr!«, rief Poos und reckte sich. »Ohne mich wärst du fast ganz und gar nichts.«

      Atlan lächelte flüchtig.

      Innerlich aber war er weiter stark beunruhigt über die ominösen Vorfälle, die sich über Sandmann ereignet hatten, wie er den Stützpunkt der Hauri unwillkürlich bei sich nannte, obwohl die offizielle Bezeichnung Zapurush-III war.

      Die Angelegenheit war schwerwiegend genug, um sie nicht auf sich beruhen zu lassen. Wenn das Flaggschiff der Expeditionsflotte nicht absolut zuverlässig funktionierte, wie sollte er es da verantworten, es jemals wieder in einen gefährlichen Einsatz zu schicken?

      2.

      Als er erwachte, lag er auf einer Art Matte, die in einem Gestell aufgespannt war, und blickte gegen eine sandfarbene Decke, in die mehrere runde Leuchten eingelassen waren.

      Das Licht erschien ihm zu grell, deshalb schloss er die Augen.

      »Oh, mein Kopf!«, klagte er. »Immer diese Gelage!«

      Er runzelte die Stirn, als ihm bewusst wurde, dass er keine Ahnung hatte, von was für einem Gelage er sprach.

      Im nächsten Moment wurde ihm klar, dass er nicht einmal seinen Namen kannte.

      Aber das war noch lange nicht alles.

      Er wusste auch nicht, wo er war und wie er hierhergekommen war.

      Seine erste physische Reaktion war der Versuch, sich aufzusetzen. Er schlug fehl, weil sich, wie er gleich darauf feststellte, ein breiter Gurt über seinen Bauch spannte, dessen Enden am Gestell der Matte befestigt waren, auf der er lag.

      Natürlich versuchte er, ein Ende zu lösen. Dabei erkannte er, dass beide Enden mit Schlössern an der Matte befestigt und dass die Schlösser abgeschlossen waren.

      Da dämmerte ihm, dass seine Lage noch viel schlimmer war, als er bisher geglaubt hatte. Anscheinend war er nicht einmal mehr Herr über sich selbst, sondern ein Gefangener.

      Oder ein tobsüchtiger Irrer!, überlegte er. Normale Gefangene fesselt man nicht ans Bett!

      Obwohl das eigentlich kein Bett war, auf dem er lag, sondern eine ziemlich unbequeme Plastikmatte. Und er trug auch keinen Schlafanzug, sondern eine weite Hemdhose aus minderwertigem, kratzigem Stoff.

      »Verdammt noch mal!«, brüllte er.

      Und schloss den Mund sofort wieder, weil er sich sagte, dass man