Название | Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband) |
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Автор произведения | Peter Terrid |
Жанр | Языкознание |
Серия | Perry Rhodan-Silberband |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783845331171 |
»Immer war es eine unverkennbare Angriffswut der Tiere, die Aggressionen weckte«, stellte Mesenanda fest. »Oder auch Hunger. Jetzt erkenne ich Angst in ihrem Verhalten, und das ist wirklich neu.«
Kehlige Schreie übertönten mehr und mehr alle anderen Laute.
»Gurs!«, rief einer der Mitarbeiter. »Wenn diese Riesen kommen, wird es brenzlig. Was mag nur in sie gefahren sein?«
»Hier ist der Teufel los«, rief Ath-Vrilov. »Sie klettern in panischer Angst immer höher. Wenn die ersten Bestien über den Zaun stürzen, muss ich von hier weg sein.«
»Haben Sie die Gurs bemerkt?«
»Natürlich.« Erstaunlicherweise reagierte Ath-Vrilov ruhig auf die Frage. Schließlich gehörten die riesigen Panzerechsen zu den gefährlichsten Lebewesen von Shourmager überhaupt. Mit sechs Metern Höhe und rund sechzehn Metern vom Kopf bis zum Schwanzende waren sie zugleich die größten Tiere, die Mountvador und sein Forscherteam während ihrer sechsjährigen Arbeit auf Shourmager kennen gelernt hatten.
Gurs waren wie die Könige von Shourmager. Nur die gelegentlich auftretenden Rudel der Sprungfrösche konnten ihnen mit ihrer Körpersäure gefährlich werden.
»Die Panzerechsen halten sich im Hintergrund«, sagte Ath-Vrilov. »Ich habe drei Roboter nach draußen geschickt. Sie berichten, dass die Gurs andere Tiere im Halbkreis gegen den Energiezaun treiben. Sehr eigenartig.«
Mountvador schüttelte verwundert den Kopf. Seine Mitarbeiter blickten ihn fragend an.
»Ich muss hier weg!« Ath-Vrilov klang inzwischen aufgeregt. »Ich lasse die Roboter zurück. Ihre Bewaffnung ist zwar nur schwach, aber sie sollten sich gegen die Bestien behaupten können.«
Auf einem der Holoschirme war zu sehen, dass sich ein kleines Gleitfahrzeug aus der Gefahrenzone entfernte. Die Tiere hatte bereits die Oberkante der Energiesperre erreicht. Dutzende monsterartige Lebewesen stürzten auf die Innenfläche des Landeplatzes. Einige wanden sich brüllend unter Schmerzen, weil sie sich beim Sturz aus der Höhe schwer verletzt hatten. Andere griffen die Roboter an.
Die Maschinen waren zur Unterstützung der Forschungsarbeiten konstruiert worden. Ihre schwache Bewaffnung bestand nur aus Lähmstrahlern. Den mächtigen Gurs konnten sie damit wenig anhaben, die kleineren Tiere fielen jedoch reihenweise um.
»Gute Beute für die Laboruntersuchungen«, stellte Mountvador fest. »Es sind sogar einige Spezies dabei, die wir bislang noch gar nicht fangen konnten.«
Mesenanda warf ihrem Chef einen missbilligenden Blick zu. Die Erforschung des genetischen Rätsels von Shourmager war für den 92-jährigen Galakto-Mediziner und Exobiologen zur Lebensaufgabe geworden. Verbissen und zäh widmete er sich dem Projekt. Die Leidenschaft, mit der er sein Ziel verfolgte, ließ für ihn alles andere in den Hintergrund treten. Er suchte nach Antworten auf das Rätsel der Bestienwelt Shourmager. Die Natur hatte hier eine unglaubliche Vielfalt wilder Geschöpfte hervorgebracht, die offensichtlich nicht miteinander verwandt waren. Weder genetisch noch verhaltensmäßig waren Zuordnungen möglich, mit Ausnahme der Tatsache, dass alle Tiere von Shourmager wild, bösartig und ständig auf Raub aus waren.
Viele Lebewesen von Shourmager wiesen nicht einmal in den Zellkernen verankerte Gene auf. Ellidi-Ti, eine der Mitarbeiterinnen des Arateams, hatte den Begriff der Pseudonatur geprägt. Auch Mountvador glaubte mittlerweile daran, dass eine Manipulation vorlag. Worin diese bestand und warum sie vorgenommen worden war, das waren die Kernfragen des Rätsels.
Es gab Lebensformen wie das Wasserauge, die gar keinen Zellaufbau besaßen. Im Fall des Wasserauges gab eine Körperdrüse bestimmte Hormone ab, die das Wachstum beeinflussten. Wie diese biologische Unmöglichkeit aber funktionierte, war ungeklärt.
Auch hinsichtlich ihrer Fortpflanzung gab es bei den meisten Tieren auf Shourmager bestenfalls zufällige Ähnlichkeiten.
Mountvador schüttelte den Kopf, als Tiere in einer zweiten Welle über den Energiezaun sprangen. Im Hintergrund standen mehrere Gurs. Irgendwie war es den Panzerechsen gelungen, eine Vielzahl der anderen Tiere zusammenzutreiben.
Mountvador zuckte unvermittelt zusammen. Während die Roboter auf der Landefläche die wütenden Tiere abwehrten, überschlugen sich seine Gedanken.
Er lächelte grimmig. Was sich momentan schon erkennen ließ, war die zwangsläufige Folge einer eigenartigen Evolution.
Was die Gurs mit den anderen Tieren machten, war kein Instinktverhalten mehr. Das war etwas anderes, nämlich echte Intelligenz.
Der anfangs so ungleiche Kampf zwischen Mountvadors Robotern und den Tieren, die den Energiezaun überwunden hatten, veränderte sich schlagartig, als eine dritte Welle von Bestien die Sperre überwand. Die Gurs hatten die kleineren und schwächeren Tiere rücksichtslos gegen den Zaun und damit in die Höhe getrieben.
»Es sind einige der gefährlichen Sprungfrösche darunter.« Aufgeregt deutete Ath-Vrilov auf den Schirm.
Mountvador beobachtete unterdessen die Szene mit einem starken Fernglas. »Sie setzen die Roboter mit ihrem Säurestrahl matt.«
»Ich sehe es«, bestätigte der Chef des Forscherteams gelassen. »Einige der Biester attackieren sogar die Raumschiffe. Bersendar, was sind das für Schiffe?«
Der Angesprochene drehte sich seinem Chef zu. »Außer unserem Linienschiff liegt da ein kleiner Kugelraumer der GAVÖK. Er gehört zum Außenposten. Mit dem dritten ist gestern eine Jagdgruppe gelandet, dort müssten sogar noch Besatzungsmitglieder an Bord sein.«
Unter Außenposten verstanden die Aras die GAVÖK-Station auf Shourmager. Diese gehörte weder zu dem Wissenschaftlerteam noch zu den Jagdvereinen. Ein Blue namens Ooldiek führte dort das Kommando. Er wurde von allen nur »Zwitscher« genannt.
»Was ist mit den drei Robotern, die Sie nach draußen geschickt haben, Ath?«, fragte Mountvador weiter.
»Die Verbindung ist abgerissen. Als ich zurückflog, konnte ich beobachten, wie einer der Roboter von den Gurs zermalmt wurde.«
»Zwitscher muss alarmiert werden. Ebenso die Besatzung auf dem Schiff. Wir werden mit allen Mitteln gegen die Attacke der Bestien vorgehen.«
Auf dem Landefeld wüteten die Bestien weiter. Immer mehr der unterschiedlichsten Tiere drängten vor dem Energiezaun in die Höhe.
»Ich bekomme keinen Funkkontakt mit Zwitscher!«, meldete Bersendar.
Mountvador reagierte nicht darauf. Er beobachtete die riesigen Gurs, die sich nicht nur geschickt im Hintergrund hielten, sondern auch den Lichtkegeln der zahlreichen Scheinwerfer auswichen. Zu überlegt erschienen die Aktionen der Panzerechsen, als dass sie purer Zufall sein konnten.
Immer heftiger attackierten die Frösche eines der Raumschiffe. Ihre Körpersäure griff den Stahl bereits sichtbar an.
»Unmöglich, dass die Bordwache nichts davon mitbekommt«, schimpfte Ath-Vrilov.
»Es sind Springer«, kommentierte Ellidi-Ti. »Wahrscheinlich haben sie einen zur Brust genommen und schlafen tief. Jemand muss raus und sie wecken.«
Prohlo, die dritte Frau des Teams, und die Instinkt-Diagnostikerin Mesenanda flogen mit einem Gleiter in sicherer Höhe auf den Landeplatz zu.
Sprungfrösche überwanden mühelos Höhen bis zu acht Metern. Das kleine Walzenschiff, das sie angriffen, war zwar fünfzehn Meter hoch, das Hangarschott lag jedoch nur vier Meter über dem Boden.
Vergeblich versuchte Mesenanda, ungehindert in die Nähe des Schotts zu kommen. Erst als der Zufall ihr zu Hilfe kam, brachte sie den Gleiter ausreichend weit nach unten. Etliche Tiere, die den Sperrzaun gemeinsam überwunden hatten, griffen die Frösche an. Ein unüberschaubares Getümmel entbrannte.
Der Öffnungsmechanismus reagierte auf das Funksignal, aber da waren die ersten Bestien schon wieder heran.
Ein Wasserauge wurde