Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845347400



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verdammt miese Verfassung.

      Auf dem Hauptschirm erschien ein Teppich aus bunten Flecken.

      »Das ist EVOLO«, erklärte die STERNSCHNUPPE mit verträumter Stimme.

      Ein winziges und sehr blasses Licht wurde größer und größer.

      »Das ist Dharys.« Die STERNSCHNUPPE deutete mit einem Lichtgriffel auf diesen Punkt.

      Ein kaum sichtbarer Fleck drängte sich in die Mitte des Bildschirms. Er flackerte. Er hatte ein vages Echo.

      »Das bin ICH!« Die STERNSCHNUPPE strahlte Zufriedenheit aus. »Und das wird gelöscht!«

      Der Lichtgriffel wies auf das blasse Echo, das auch prompt verschwand.

      Der Reservegeist ist tot!, wisperte der Logiksektor.

      Ich verstand das nicht. Mir war nur klar, dass ich mich auf das Schiff nicht mehr verlassen konnte. Es war in der Macht EVOLOS.

      Welche Mittel und Möglichkeiten gab es gegen dieses mir ganz und gar unbekannte Ding?

      »Keine!« Die STERNSCHNUPPE lachte freundlich. »Wir kehren heim zum Erzeuger. Wir bringen ein Geschenk mit, über das er sich freuen wird. Das Geschenk besteht aus Atlan, Chipol und Mrothyr. Wir werden eins sein, der Elter und ich.«

      Da sprach EVOLO!

      Was war EVOLO?

      Er hörte sich so kindlich naiv an, aber auch wie ein Kind, dem man eine Atombombe zum Spielen gegeben hatte. Unbeschwert und gefährlich. Herrlich und schrecklich.

      »Wir sind kurz vor Vergatsynn«, plauderte die STERNSCHNUPPE in einem Ton weiter, der zu einem Kind gepasst hätte, das darauf wartet, dass seine Mutter es vom Kindergarten abholt.

      »Ich spüre ihn bereits, den Erzeuger. Er ist nicht der Schöpfer der Idee. Er ist der Macher. Er ist mein Heim. Er wird mir Schmetterlinge und bunte Bälle schenken, weil ich brav heimgekehrt bin. Versteht ihr das, ihr Scheinerwachsenen?«

      Ich zuckte in mir erschrocken zusammen. Die Worte EVOLOS, hier durch die unterjochte STERNSCHNUPPE verkündet, klangen ganz anders, als ich mir einen Mächtigen vorgestellt hatte. Sie waren weich, nach Liebe suchend, freundlich, nett.

      Der Schrecken EVOLO begann in mir zu verblassen.

      Vollidiot!, peitschte der Extrasinn in meine Gedanken. Irrer!

      Ich zuckte noch einmal zusammen.

      »Ich spüre die Nähe des Erleuchteten, des Vollstreckers der Idee, die Verga-Ray gehabt hat.« EVOLO sprach über die STERNSCHNUPPE, weil die STERNSCHNUPPE ein Teil EVOLOS war. EVOLO jubelte.

      »Ich bin lieb. Ich komme nach Hause!«

      Die STERNSCHNUPPE konnte bestimmt nicht alles darstellen oder wiedergeben. Aber das, was sie Chipol, Mrothyr und mir zeigte, reichte aus.

      Die Psionische Peitsche!

      Die strafende Hand des Herrn gegenüber seinem Zögling!

      Der Erleuchtete schlug zu.

      Er entlud seine ganze Wut über den Eigensinn EVOLOS an diesem.

      (Und er sah nicht, dass er selbst der Verursacher war).

      Die Psionische Peitsche ließ EVOLO sich verkrümmen. Er beugte sich. Und die STERNSCHNUPPE auch.

      Ich bekam nur noch Bruchstücke mit. Da war Vergatsynn, ein Planet, unscheinbar und harmlos. Klein und doch bedeutend. Der Ort des Erleuchteten. EVOLO rannte mit blinder Liebe in die Arme seines Schöpfers.

      Und der schlug mit der Peitsche zurück!

      EVOLOS Heimweh schrie aus den Worten der STERNSCHNUPPE. Ich konnte mit diesem unbegreiflichen Wesen mitfühlen. EVOLO war ratlos und verwirrt, total verwirrt. Er begriff nichts.

      Er hatte Sehnsucht nach dem Schöpfer. Er wollte seinen Ursprung kennen lernen. Er wollte lieb sein.

      Die STERNSCHNUPPE spie die Worte aus.

      EVOLO hatte Heimweh, nicht nur sein Heimweh, auch das der Daila-Mutanten, die ihm aus den Lichtern der Glückssteine geholfen hatten zu erkennen, dass die Heimat und der Ursprung bedeutend waren.

      EVOLO weinte.

      EVOLO bettelte.

      Er wollte die psionische Knute nicht, mit der der Erleuchtete ihn begrüßte.

      Chipol weinte.

      Mrothyr krümmte sich.

      Und ich stand hilflos da.

      »Ich habe Heimweh«, kreischte EVOLOS Stimme aus der STERNSCHNUPPE. »Ich bin zu dir gekommen, um meinen Ursprung zu verstehen, Erleuchteter. Bitte nimm mich an!«

      Da war eine andere Stimme. Ich erkannte sie nicht sogleich. Aber die Worte zeigten, wer es war.

      »Unterwirf dich!«

      Noch einmal: »Unterwirf dich, EVOLO!«

      »Tu etwas!« Das war Dharys.

      Ich torkelte irgendwie herum. Ich hörte Worte und sah Bilder. EVOLO sah ich nicht. Fartuloon sah ich nicht. Chipol sah ich, schreckensbleich. Mrothyr sah ich, verbissen und energisch, aber auch hilflos.

      »Du bist mein!«, schrie der Erleuchtete. Er schrie es so laut, dass es selbst meine tauben Ohren hörten.

      »Wer bin ich?«, fragte EVOLO ganz lieb und nett. »Ich bin doch da. Ich habe Geschenke mitgebracht. Für dich, Elter.«

      »Du sollst mich nicht ›Elter‹ nennen. Ich bin der Erleuchtete. Ich habe Macht über dich. Du bist das exzellente Geschöpf, das die jenseits unserer Welt das Fürchten lehren wird.«

      »Ich fürchte mich vor dir. Du, Erzeuger, Elter, Erleuchteter, machst mir Angst. Es ist nicht gut, wenn man mir Angst macht. Ich kann mich auch wehren. Aber bei dir will ich das nicht.«

      »GEHORCHE!«

      Es schwappte etwas von den Gefühlen EVOLOS in mich hinein. Es weckte Mitleid. Ich empfand den Trotz eines Kindes und den eines Erwachsenen.

      EVOLO sah das wohl auch so.

      Er wehrte sich!

      Der Kampf entbrannte.

      Ein widersinniger Kampf.

      Das Geschöpf gegen seinen Erzeuger.

      Ein psionischer Kampf.

      Die STERNSCHNUPPE schrie. Ihre Bilder und Worte tanzten.

      Der Reservegeist der STERNSCHNUPPE!

      Ich musste mich krümmen und einsehen, dass ich dieser Situation nicht gewachsen war.

      Und EVOLO wunderte sich noch immer, weil sein Schöpfer ihn nicht mochte. Der Erleuchtete gab ihm keine Perlen, keine Schmetterlinge, keine bunten Bälle.

      Er setzte EVOLO unter Druck.

      Und Druck erzeugte bekanntlich Gegendruck.

      10.

      Finale

      Er erkennt, weil er im Dunkel steht,

      seine Täuschung als die allgemeine.

      Zwecklos ist, dass sich der Globus dreht!

      Irgend jemand hat ihn an der Leine.

      *

      Der Erleuchtete triumphierte.

      EVOLO war in seinen Schoß heimgekehrt. Jetzt konnte er seine ganze Wut und Verärgerung an seinem Geschöpf auslassen und diesem zeigen, wer der Herr im Haus war. EVOLO wehrte sich nicht, als die psionischen Schläge ihn trafen. Er krümmte sich wie ein geprügelter Hund.

      Er begriff gar nicht genau, was geschah, und das machte den Erleuchteten noch wütender.

      Den anderen Begleitern EVOLOS schenkte der Erleuchtete keine Aufmerksamkeit. Sie waren bedeutungslos.