Название | Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri |
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Автор произведения | Susan Schwartz |
Жанр | Языкознание |
Серия | Perry Rhodan Neo |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783845348179 |
Tani Hanafe trat ein wenig näher zu Rhodan. »Sir, die Luft riecht anders«, sagte sie leise. In ihren ausdrucksstarken, fast schwarzen Augen lag ein unruhiges Flackern. »Frischer. Natürlicher. Es hat sich etwas verändert.«
»Wahrscheinlich sind wir auf einem anderen Liduuriraumer herausgekommen; diese Schiffe sind ja alle baugleich.« Rhodans Stirn furchte sich. »Was wird uns da draußen erwarten? Freund oder Feind? Wie weit werden wir von der CREST entfernt sein?«
»Keine Spur von Atju oder Kaveri«, teilte Rainbow mit, der die ganze Halle gründlich nach Spuren abgesucht hatte. »Nicht einmal eine Schraube oder ein Öltropfen. Vielleicht haben sie es nicht mehr geschafft, weil das Teil ausfiel.«
Schablonski meldete: »Schlechte Nachrichten – der Transmitter ist tatsächlich hinüber. Keine Chance, ihn zu aktivieren.«
»Also gut, nichts wie raus hier!«, ordnete Rhodan an. »Draußen dann Lage sondieren, feststellen, ob wir zur Zentrale gelangen können. Nachdem unsere Systeme und die Waffen wieder einsatzbereit sind, ist davon auszugehen, dass wir die NEMEJE verlassen haben und außerhalb von Aashras Reichweite sind. Damit sind unsere Chancen, die CREST zu befreien, um mindestens fünfzig Prozent gestiegen. Sofern sie erreichbar ist, natürlich.«
»Aus dem Grund haben die Posbis uns ja durch den Transmitter gejagt«, merkte Rainbow an. »Ich frage mich nur, wo sie abgeblieben sind! Hat einer von euch mitbekommen, ob sie überhaupt mitgegangen sind?«
Schablonski und Hanafe schüttelten die Köpfe; Rhodan, der als Erster hindurchgegangen war, konnte es ohnehin nicht wissen.
»Aber warum?«, rätselte Rainbow.
»Um uns in Sicherheit zu wissen und gleichzeitig den unmittelbaren Kampf gegen Aashra aufzunehmen«, mutmaßte Rhodan. »Wir von außen, sie von innen. Vielleicht versuchen sie sogar, die Bujun zu sabotieren. Auch wenn sie eine Übermacht gegen sich haben, so stehen sie ihren Brüdern doch in nichts nach. Und wie wir festgestellt haben, können sie es dem Nabad durchaus schwer machen, sie zu fassen.«
»Und er wiederum kann uns niemanden nachschicken, weil der Transmitter ausgefallen ist.« Schablonski nickte. »Das ergibt ein schlüssiges Bild.«
Rhodan sah der Mutantin an, dass sie etwas sagen wollte, aber nicht den Mut fand, sich einzumischen. »Was haben Sie herausgefunden, Miss Hanafe?«
Sie deutete auf das Schott, das an derselben Position war und so aussah wie dasjenige, durch das sie vorhin hierhergelangt waren. »Es ist verschlossen ...«
Schablonski winkte ab. »Nichts, womit unsere Technik nicht fertigwürde.« Vor allem dank seiner Fähigkeiten. Er hatte sich mittlerweile gute Kenntnisse in liduurischer Technik angeeignet und seine Anzugpositronik entsprechend programmiert. »Atju hat sicherlich daran gedacht, dass wir auch wieder aus der Halle rausmüssen. Der Fluchtplan der Posbis kam mir nicht spontan, sondern wohlüberlegt vor.«
Schablonski wollte zum Schott gehen, doch Rhodan war schneller. Nachdem dieser eine bestimmte Distanz unterschritten hatte, rollte das Schott tatsächlich ohne weiteres Zutun zur Seite.
»Och ...«, machte der stämmige, muskulöse Sergeant enttäuscht.
Rhodan lächelte flüchtig. »Wahres Leben«, sagte er. »Hier gilt das noch.« Auf der Dunkelwelt Kem hatte Kaveri darauf gehofft, dass sich ein spezielles Schott aufgrund der menschlichen Gehirnströme öffnete – was aus diversen Gründen nicht geschehen war. Doch hier funktionierte es augenscheinlich, was nahelegte, dass sich das Schiff nicht in Aashras oder gar Anichs Hand befand. Doch wem mochte es gehören? Welche Position hatte es? Im Stillen fluchte Rhodan, weil die beiden Posbis wieder einmal keine Auskünfte gegeben, sondern die Menschen einfach ins Unbekannte geschickt hatten, ohne Vorbereitungen, ohne Aufklärung. Vor allem, was sollte dieses hirnrissige »hierher« bedeuten?
Eilig durchquerte die Gruppe nach Passieren des Schotts den engen, aber nunmehr dämmrig beleuchteten Gang zu dem Schacht, der sie hier heraufgeführt hatte.
Der Wartungsschacht sah genauso aus wie zuvor, nur mit dem Unterschied, dass er von einer grünen Notbeleuchtung einigermaßen erhellt war. Sie erreichten den darunterliegenden, breiten Gang über die Klappe. Alles war still und verlassen.
Nachdem die vier Raumfahrer die Abschirmung der Transmitterkammer hinter sich gelassen hatten, nahmen sie mithilfe ihrer Anzugssysteme Ortungen vor.
Rhodan versuchte, die CREST mit einem kurzen Signal anzufunken; wie befürchtet, weiterhin vergeblich. Noch kein Grund zur Sorge – sicherlich hielt Aashra den Funk auf dem terranischen Ultraschlachtschiff weiterhin blockiert. Rhodan würde einen anderen Weg finden, um Kontakt zu Deringhouse aufzunehmen. Dazu musste er sich vordringlich auf die Situation konzentrieren und alle sorgenvollen Gedanken in Bezug auf seine Familie und die Mannschaft an Bord der CREST tief in sich verbannen. Spekulationen brachten ihn nicht weiter.
»Wie es aussieht, liegt das Schiff wohl irgendwo im Dock«, äußerte Schablonski. »Ich kann nämlich keine Energieemissionen von Triebwerken messen. Das Schiff scheint sich im Bereitschaftsmodus zu befinden, und es ist niemand außer uns an Bord.«
»Sollten wir es etwa stehlen?«, bemerkte Rainbow.
»Das wäre eine Idee«, sagte Rhodan. »Demnach sollten wir zur Zentrale gehen, die vermutlich wie auf der NEMEJE nicht weit entfernt über uns liegt, und uns kundig machen, was wir unternehmen können. Wenn Atju und Kaveri das so geplant haben, werden wir entsprechende Hinweise finden.«
»Da hätten wir doch gleich das Zentraleschott im Transmitterraum nehmen können ...«, murmelte Schablonski.
»Ja, wenn wir zu dem Zeitpunkt schon den Kenntnisstand von jetzt gehabt hätten.«
Cel Rainbow lief leichtfüßig den Gang bis zur nächsten Kreuzung und kam gleich darauf wieder zurück. »Zur Zentrale wird es wohl da entlanggehen, zu einem Antigravschacht.« Er deutete vor sich. »Es ist merkwürdig, aber ich fühle keine Bedrohung, das Schiff wirkt hell und – freundlich. Ich habe ein ganz anderes Empfinden als auf der NEMEJE.«
Das stimmte, das war auch Rhodan aufgefallen. Es war nicht nur die Luft, die angenehmer wirkte, wie frisch aufbereitet und mit unbekannten Substanzen angereichert, auch die Wände waren nicht mehr so kahl, sondern wiesen diverse Verzierungen und Muster auf. Der Boden war mattweiß und gedämmt. Nachdem sie die nächste Kreuzung auf der Suche nach dem Antigravschacht oder einem Lift zur Zentrale passiert hatten, gab es alle zwanzig Meter aktivierte Holoterminals, die zur Auskunft, für den Bordfunk oder zur Unterhaltung verwendet werden konnten. Manche Schirme zeigten wie Gemälde Bildershows, vermutlich von derzeit angesagten Künstlern.
Tani Hanafe rieb sich die Schläfe.
»Was ist?«, fragte Schablonski sofort. Er nahm seine Aufgabe weiterhin ernst.
Sie schüttelte den Kopf und lächelte zaghaft. »Nur ein wenig Kopfschmerzen, nichts weiter.«
»Ja, ich empfinde auch einen leichten Druck, vielleicht wegen des Transmitterdurchgangs«, gestand Rainbow.
»Also dann, ich frage so ein Terminal, wie wir am schnellsten zur Zentrale kommen«, schlug Schablonski vor und machte sich sogleich auf den Weg.
»Frag doch auch gleich mal, wo wir sind und wem das Schiff gehört. Damit wir einen Zettel hinterlassen können, wohin er die Rechnung schicken soll, nachdem wir abgehauen sind«, sagte Rainbow.
»Gute Idee. Sollte nicht schwierig sein, dafür sind diese Holodinger ja da. Andernfalls hacke ich mich einfach ein. Das funktioniert bei solchen Terminals meistens ganz gut.«
»Einfach?«
»Jep, das kriege ich hin, meine Positronik ist auf so etwas schon eingestellt. Ist ja auch nicht viel anders als die CREST. Ups, sorry, Sir.« Der Sergeant grinste verschmitzt und völlig ohne Reue, dann aktivierte er das Eingabefeld des Holoterminals und ließ die Finger tanzen.
Nach