Название | Tossed Into Love |
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Автор произведения | Aurora Rose Reynolds |
Жанр | Языкознание |
Серия | Fluke My Life |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783903278547 |
»Hey.«
Ich spüre eine Hand an meinem Arm, die mich ruckartig wieder ins Hier und Jetzt befördert, und blinzle Palo irritiert an. »Sorry. Ja, ihm geht’s gut. Sehr gut sogar«, murmle ich.
Den Kopf schieflegend, mustert Palo mich prüfend, als ich meinen Mantel weiter zuknöpfe. »Ist mit dir alles in Ordnung?«, will er schließlich wissen.
»Ja, ich bin nur ein bisschen müde.« Ehrlich gesagt, stimmt das nicht – obwohl ich müde sein sollte. Doch schon den ganzen Tag fühle ich mich, als hätte ich zu viel Kaffee getrunken; ich bin wie aufgezogen. Heute Abend fange ich an, in der Pizzeria von Tony mitzuhelfen, auch wenn das Antonio nicht passt. Er war nicht gerade glücklich, als ich ihn anrief, um ihm mitzuteilen, dass ich heute Abend mit anpacken würde. Trotzdem hat er mich nicht zum Teufel gejagt, was nur beweist, dass er jede helfende Hand gebrauchen kann – sogar meine.
»Du musst dir ein bisschen mehr Entspannung gönnen«, meint Palo.
Ich nehme meine Handtasche von der Kommode und beuge mich vor, um ihm einen Kuss aufs Kinn zu drücken.
»An meinem nächsten freien Tag werde ich mich nicht von der Couch runterbewegen.« Das ist nicht gelogen. Wann immer ich einen ganzen Tag freihabe, verbringe ich ihn in Jogginghose auf dem Sofa, ziehe mir jeden Horrorfilm rein, den ich finden kann, und esse nichts als Junkfood.
»Gut, und ich erwarte, dass wir bald mal wieder etwas trinken gehen. Außerdem möchte ich dir jemanden vorstellen.«
Oh Gott.
Ich seufze. »Palo ...«
»Ein ganz legeres Treffen. Versprochen.« Er versucht seine Lüge, mit einem Lächeln zu überspielen.
Wenn es um Palo geht, ist nichts jemals leger oder entspannt. Er versucht schon seit Ewigkeiten, einen Mann für mich zu finden.
»Du wirst mich nicht wieder verkuppeln.«
»Warum nicht?«, fragt er beleidigt.
Ob ich genauso geklungen habe, als ich versucht habe, Fawn zu verkuppeln, und sie das nicht wollte?
»Weil ...«
»Weil ist keine Antwort, Liebes.«
»Doch«, behaupte ich beharrlich. »Es ist meine Antwort. Weil mich der letzte Typ, mit dem du mich verkuppeln wolltest, in der Bar allein auf einer Hundert-Dollar-Rechnung sitzen ließ. Oder weil eben dieser Typ alt genug war, um mein Vater zu sein. Oder weil ...«
»Ist ja gut. Ich hab’s kapiert.« Er schüttelt den Kopf und nimmt meine Hand. Für einen Moment verziehen sich seine Lippen zu einem amüsierten Grinsen, ehe er wieder ernst wird. »Du bist eine wunderschöne Frau, Libby. Du bist jung. Du solltest mit jemandem ausgehen.«
Ja, das sollte ich. Doch jeder Versuch, in dieser Stadt einen Mann zu finden, endete im Desaster. Besagte Männer erwarteten von mir, entweder verdammt dumm oder verdammt leicht zu haben zu sein. Dabei bin ich keins von beidem. Vielleicht habe ich noch keinen genauen Plan davon, was ich mit dem Rest meines Lebens anstellen möchte, aber erfolgreich steht ganz bestimmt auf dieser Blaupause. Ich möchte mehr als ein hübsches Anhängsel am Arm eines Mannes sein; mit irgendwelchen Kerlen ins Bett zu steigen, bis ich den Einen gefunden habe, will ich auch nicht. Meinen Körper möchte ich nur mit jemandem teilen, der mir wichtig ist und dem ich genauso am Herzen liege wie er mir. Ich muss einfach nur einen Mann finden, der meine Kriterien erfüllt.
»Wir sehen uns morgen«, verabschiede ich mich von Palo, weil ich diese Unterhaltung nicht weiterführen will.
»Du hast morgen frei«, erinnert er mich.
Ich verdrehe die Augen. Das habe ich völlig vergessen. Morgen ist tatsächlich mein freier Tag.
»Stimmt. Muss mir entfallen sein, weil ich den Großteil des morgigen Tages damit verbringen werde, Kleider durch die ganze Stadt zu kutschieren.«
Palo weiß alles über meinen Nebenjob. Vor zwei Jahren habe ich eine meiner reichen Klientinnen, die später an diesem Abend einen Wohltätigkeitsball besuchen wollte, einen Hausbesuch abgestattet, um sie zu stylen. Bei dieser Gelegenheit hat sie mir all ihre Designerroben und -kleider gezeigt, die sie alle nur ein einziges Mal getragen hat. Was für eine Verschwendung, war das Einzige, was ich denken konnte. Unter keinen Umständen sollten Micheal Kors, Vera Wang, Tom Ford oder Phillip Lim in irgendwelchen Kleiderschränken ein trostloses Dasein fristen. Da kam mir eine Geschäftsidee. Ich habe mit ihr und einigen meiner anderen Kundinnen gesprochen und zu meiner großen Überraschung brauchte es nicht viel, um sie von meiner Idee zu überzeugen. Sobald ich ihre Zustimmung hatte, habe ich Bilder von den Kleidern und Accessoires gemacht, die sie verleihen würden, und das war die Geburtsstunde von Designer Closet. Ich vermiete Sachen aus den Kleiderschränken anderer Leute. Klientinnen sagen mir, was sie haben wollen, und ich finde es. Sie bezahlen einen festen Preis und geben mir die Stücke zurück, nachdem sie sie getragen haben. Anschließend lasse ich sie reinigen, ehe ich sie wieder ihren eigentlichen Besitzern zukommen lasse.
Ich habe damit zwar keine Millionen gescheffelt, aber bis jetzt dennoch gutes Geld verdient. Genug, um eine ordentliche Anzahlung für eine Eigentumswohnung in der Stadt leisten zu können.
»Sieh zu, dass du dir auch ein bisschen Ruhe gönnst.«
»Mach ich. Bis übermorgen.« Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und verlasse sein Büro. Auf meinem Weg durch den Beautysalon lächle ich die anderen Stylisten an, halte aber nicht für einen kurzen Abschiedsplausch, da sie alle Kundschaft haben.
»Bis bald, Libby«, ruft Max, unser Rezeptionist. Er ist hübscher als die meisten Frauen, die ich kenne. Als ich mich umdrehe, lehnt er lächelnd am Empfangstresen. Auf seinen Lippen glänzt Lipgloss und seine Augen hat er mit dunklem Kajal umrandet, was sie durch den Kontrast zu seiner hellen Haut besonders hervorstechen lässt.
»Bis bald, Max. Hab noch einen schönen Abend.« Sein Lächeln erwidernd, verlasse ich den Salon.
Als ich ins Freie trete, zittere ich angesichts der Kälte, die mich empfängt. Ich bleibe stehen, fische meine Mütze und meine Handschuhe aus meiner Tasche und ziehe beides an, bevor ich die Straße hinuntereile. Auch wenn ich liebend gern ein Taxi nehmen würde, lasse ich es bleiben. Der Verkehr ist im Moment die Hölle; gerade versucht gefühlt ganz New York nach Hause zu kommen. Also gehe ich zur U-Bahn-Station an der Ecke und die Treppe zum überfüllten Bahnsteig hinunter. Zwei U-Bahnen fahren vorbei, bis ich einen Platz in einer ergattern kann. Als ich es endlich ans andere Ende der Stadt geschafft habe, ist es bereits siebzehn Uhr dreißig – eine halbe Stunde später, als mit Antonio verabredet. Ich verzichte darauf, mich zu Hause umzuziehen, weil mir schlicht die Zeit dafür fehlt, und mache mich auf direktem Weg zur Pizzeria. Als ich hineingehe, atme ich tief die warme Luft im Inneren ein. Es riecht nach Hefeteig und irgendwie heimelig. Peggy ist vorn am Empfangstresen