Soft Skill für Young Professionals. André Moritz

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Название Soft Skill für Young Professionals
Автор произведения André Moritz
Жанр Зарубежная деловая литература
Серия Whitebooks
Издательство Зарубежная деловая литература
Год выпуска 0
isbn 9783956233067



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Dieses Thema fällt schwerpunktmäßig in den Bereich des persönlichen Zeitmanagements, zu dem Sie im Weiteren detaillierte Informationen erhalten.

      Erkennen und Umgehen mit Zielkonflikten

      Komplementäre Ziele

      Einen möglichst ausgewogenen Zielmix zu finden, kann schwieriger als erwartet sein. In der Praxis treten regelmäßig Zielkonflikte auf, die es im Vorfeld zu erkennen und möglichst zu umgehen gilt. Im Idealfall handelt es sich bei allen Zielen um komplementäre Ziele, das heißt, eine höhere Zielerreichung des Ziels A führt automatisch zu einer höheren Zielerreichung des Ziels B. Ein Beispiel dafür kann verallgemeinert „Gesünder ernähren und dadurch Abnehmen“ sein. Im täglichen Leben ist dieser Idealfall leider relativ selten anzutreffen – an der Tagesordnung sind häufig eher Zielkonflikte.

      Konkurrierende Ziele

      In diesen Bereich fallen konkurrierende Ziele. Eine Zielkonkurrenz liegt vor, wenn eine erhöhte Zielerreichung von A zu einem geringeren Zielerreichungsgrad des Ziels B führt. So lässt sich in der Regel der Vorsatz, mehr Biokost in Naturkostläden zu kaufen, kaum mit dem Ziel in Einklang bringen, weniger Geld für die monatlichen Lebensmittel auszugeben.

      Zielantinomie und Zielindifferenz

      Problematisch sind Zustände der Zielantinomie, bei denen die Zielerreichung von A die Zielerreichung von B ausschließt. Ein Beispiel: So widersprechen sich die Zielstellungen, sich vermehrt und regelmäßiger telefonisch bei Freunden und Verwandten zur Kontakterhaltung und -pflege zu melden, gleichzeitig aber die Telefonrechnung innerhalb der nächsten 6 Monate zu halbieren. Zielindifferenz dagegen liegt vor, wenn sich die Ziele A und B in ihrer Zielerreichung nicht beeinflussen. So besteht zwischen der Naturkost und der Telefonrechnung weder ein Konflikt noch ein Zusammenhang.

      Lebensvision und Mission Statement

      „Um wirklich glücklich zu sein, muss man eine Aufgabe und eine große Hoffnung haben.“

      RICARDA HUCH

      Eine große Aufgabe schafft Sinn für das persönliche Leben

      Eine der wichtigsten Aufgaben im Rahmen einer gezielten und ausgewogenen Persönlichkeitsentwicklung ist das Formulieren einer Lebensvision. Die Amerikaner nennen eine solche Vision auch „Mission Statement“. Ihre Lebensvision, Ihr Mission Statement ist essenziell. Das Zitat „Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will“ zu Beginn des Kapitels 1.2. veranschaulicht die Bedeutung einer solchen Richtungsvorgabe und Orientierung so treffend, dass es an dieser Stelle noch einmal erinnert sei.

      Ein möglichst konkreter, individuell, aus tiefem Herzen und mit gesundem Verstand erarbeiteter Lebensentwurf bildet nicht nur die Grundlage für das Herunterbrechen und Operationalisieren von Teilzielen. Eine konkrete, visualisierte, voll Begeisterung erfüllte Vorstellung vom eigenen Leben setzt eine unglaubliche Menge an Energie, Hartnäckigkeit, Ehrgeiz und Leistungsanreiz frei. Sie bietet Orientierung in schweren Phasen, bei Rückschlägen und persönlichen Tiefschlägen, in harten Zeiten.

      „Der Weg ist das Ziel“

      KONFUZIUS

      Ganzheitliche Sicht relativiert Probleme

      Die Vorstellung vom Ziel bzw. die ganzheitliche Sicht vom Lebensweg hilft Ihnen, Konflikte und Probleme des Alltags in der Gesamtsicht zu relativieren und ihnen so die negative Energie zu nehmen. Das Wissen um das langfristige Oberziel, die klare Vorstellung, wohin Sie in Ihrem eigenen Leben wollen, beugt Selbstzweifeln und Sinnkrisen vor. Eine ganzheitliche Sicht über den gesamten Lebensweg mildert oder verhindert gar die typische Midlife-Crisis, wie sie in den modernen westlichen Gesellschaften immer häufiger und früher anzutreffen ist.

      Ihre konkrete Lebensvision verhilft Ihnen zu Zuversicht, Ausgeglichenheit und Souveränität. Wenn Sie genau wissen, was Sie wollen, können alltägliche Probleme Sie nicht aus der Ruhe bringen. Alles relativiert sich in der Gesamtsicht. Schwierigkeiten können Sie eher als Chancen verstehen, als wenn Sie sich in einer sehr kurzfristigen Sicht von Problem zu Problem und Termin zu Termin hangeln, ohne sich eines umfassenden Kontexts für das eigene Handeln bewusst zu sein.

      „Ein Mann mit einer Idee ist unausstehlich, bis ihm die Idee zum Erfolg verholfen hat.“

      MARK TWAIN

      Die langfristige Vision als Maßstab für heutiges Handeln

      Die konkrete Lebensvision ist der Maßstab, an dem Sie Ihr Tun im Hier und Jetzt ausrichten können. Das gibt Ihnen Kraft und Motivation, auch wenn es am einen oder anderen Tag mal nicht so gut läuft. Sie haben jederzeit im Hinterkopf, warum Sie das alles machen und worauf Sie langfristig hinarbeiten.

      Auch Glück und Zufall spielen eine Rolle

      Machen Sie sich bei aller gezielten Persönlichkeitsentwicklung, beim Entwurf einer Lebensvision und bei der Planung Ihrer Karriere bewusst, dass Ihr Leben auch durch eine Reihe von Zufällen und Glück beeinflusst wird. Zwar lässt sich über diesen Aspekt aus philosophischer und religiöser Sicht trefflich streiten, wenn es um die Auseinandersetzung mit Vorbestimmung und Schicksal versus Zufall und Glück geht. Fakt ist jedoch, dass Ihr Lebensweg von verschiedenen, für Sie unvorhergesehenen Umständen geprägt sein wird. Diese Tatsache sollten Sie zumindest so weit wie möglich einplanen, zum Beispiel dadurch, Zeitpuffer in der persönlichen Planung zu reservieren und Alternativ- und Notfallpläne zur Hand zu haben („was mache ich, wenn …“).

      Ebenso wichtig wie zu wissen, was Sie wollen, ist zu wissen, dass nicht alles planbar und vorhersehbar ist. Sofern Sie sich das nicht bereits bewusst gemacht und verinnerlicht haben, machen Sie es an dieser Stelle!

      So viel ist sicher: Nichts ist sicher.

      Übung 1.2

      (A) Nennen Sie sechs Merkmale richtiger Zielformulierungen.

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      (B) Formulieren Sie anhand der o. g. Merkmale ein persönliches Ziel für die nächsten 14 Tage. Mein Ziel:

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      (C) Gibt es einen Unterschied zwischen Lebensvision und Mission Statement? Wenn ja, worin liegt dieser für Sie? Wenn nein, was verbinden Sie mit beiden Begriffen persönlich?

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      (D) In welchem Zusammenhang können Ziele zueinander stehen? Welche Arten von Zielkonflikten kennen Sie?

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      (E) Versuchen Sie an dieser Stelle, auf einem leeren Blatt oder am Computer einen ersten Entwurf einer möglichen Lebensvision zu verfassen. Dabei geht es nicht um ein verbindliches Ergebnis, sondern vielmehr um den damit verbundenen Prozess des Nachdenkens über sich und das eigene Leben. „Der Weg ist das Ziel!“ – Nehmen Sie Konfuzius beim Wort, vielleicht ein Glas guten Rotwein und zwei oder drei Stunden Zeit (vorerst nicht mehr!) – und fangen Sie an!

      (F) Vermerken Sie den heutigen Tag im Kalender (z. B. 16. Juni) und markieren Sie diesen Tag in den Folgemonaten (16. Juli, 16. August etc.). Nehmen Sie an diesen Tagen den Entwurf zur Hand, überdenken Sie ihn und entwickeln Sie ihn weiter. So bleiben Sie am Ball und sind Tag für Tag für die Langfristigkeit Ihrer Ziele und Aktivitäten sensibilisiert. Nach und nach entwickeln Sie so ein sorgfältig überdachtes Lebenskonzept und eine konkrete, visionäre Vorstellung von dem, was Ihnen wichtig ist.

      Wenn eine Person eine Rolle spielt, tut Sie dies nur so lange, bis der Vorhang fällt.

      Persönlichkeit und Ausstrahlung als Meta-Aspekte

      Persönlichkeit und Ausstrahlung