Название | 30 Jahre Deutsche Einheit – eine Bilanz |
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Автор произведения | Kai-Axel Aanderud |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783813210323 |
„Großer Preis des Mittelstandes“ für erfolgreiche Unternehmensübernahme
„O Gott, was passiert, wenn Stolpe fällt?“
„Land, Fraktion und Regierung leiden unter diesem Ministerpräsidenten“
Kurt Biedenkopf beantragt DDR-Staatsbürgerschaft
„Das kann nicht die RAF allein gewesen sein“
„Kanzlerversprechen“ und „Eierwurf von Halle“
IM „Czerni“ macht Platz für Angela Merkel
Erste Niederlage in Kyritz, nächster Karriereschritt in Dresden
Mysteriöses Ende eines Großverlegers
„Beispiellose Verödung der ostdeutschen Presselandschaft“
„Und in diesem Sinne, liebe Genossinnen und Genossen – auf Wiederschauen!“
„Wenn die Russen abhauen, dann machen wir diese Flasche auf“
„Niemand wird uns besiegen, solange wir uns selbst nicht erniedrigen“
„Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat“
„Wir mussten den Menschen wirklich sehr viel zumuten“
Der „kleine König von Thüringen“ baut Jenoptik um
„… nicht von ein paar wild gewordenen Glatzköpfen kaputtmachen lassen“
„Willkommen, Bundeskanzler Helmut Schröder!“
„Jedes Ostprodukt spiegelt einen Tag in der eigenen Lebensgeschichte“
„Unser schönes Geld aus dem Westen, verplempert im Osten“
„Wir müssen die Kirche doch auch mal im Dorf lassen!“
„Insgesamt hat sich die PDS nur wenig kooperativ gezeigt“
„Wichtige, sehr glückliche Männer in Heiligendamm“
„Zukunftstreiber sind Humankapital, Kreativität und Weltoffenheit“
„Eine widerliche Scharade. Ein deutscher Tabubruch!“
„Erste ,echte‘ ostdeutsche Richterin am Bundesverfassungsgericht“
„Was Helmut Kohl damals versprach, war eine Untertreibung“
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
19. Dezember 1989: Bundeskanzler Helmut Kohl wendet sich vor der Ruine der Frauenkirche an Tausende Dresdner.
Vorwort
Jeder dritte Deutsche im wiedervereinigten Deutschland ist zu jung, als dass er sich an die Euphorie und den Freudentaumel am 3. Oktober 1990 erinnern könnte; 25,1 Millionen Einwohner dieses Landes sind 30 Jahre oder jünger. Und bei uns Zeitzeugen haben sich drei Jahrzehnte gelebtes Leben auf die Erinnerungen gelegt, viele von ihnen sind verblasst, vergessen, verdrängt. Dabei lohnt es, die Ereignisse jener drei Jahrzehnte Revue passieren zu lassen oder sich die Bilder ins Gedächtnis zu rufen, um sich das Privileg bewusst zu machen, in einem demokratischen, friedlichen und von befreundeten Nachbarnationen umgebenen Deutschland leben zu können. Der Verlauf der jüngsten deutschen Geschichte war mitnichten vorgegeben, die Deutsche Einheit eine, aber keineswegs die einzige Option. Die große Mehrheit der Deutschen hat die Wiedervereinigung ersehnt und in demokratischen Wahlen angekreuzt, doch gab es mit dem Appell der DDR-Opposition „Für unser Land“ einen durchaus ernst zu nehmenden Gegenentwurf. Die Rahmenbedingungen für die Realisierung der Einheit in Freiheit waren 1990 einzigartig; wie Erfolg versprechend wäre es wohl heute, der Kremlführung sechs Milliarden Euro dafür anzubieten, sechs russische Armeen mit 546.000 Mann und 2,7 Millionen Tonnen Militärausrüstung aus Mecklenburg, Brandenburg und Thüringen abzuziehen?
Wer zu „Wendezeiten“ im mitteldeutschen Chemiedreieck unterwegs war, dem fehlte damals selbst in den kühnsten Träumen die Fantasie, sich einen blauen Himmel über Bitterfeld und Städte ohne den beißenden Schwefelgeruch der Braunkohleheizungen vorzustellen. Wer dagegen heute durch Görlitz, Naumburg und Wismar geht, dem fällt kaum eine treffendere Bezeichnung für sie ein als „blühende Landschaften“. Wer sie nicht sehe, sei entweder blind oder böswillig, hat der erste demokratisch gewählte und zugleich letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, einmal gesagt.
Der Stand der Deutschen Einheit stellt aller eindrucksvollen Erfolge beim Zusammenwachsen Deutschlands zum Trotz nicht alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen zufrieden; viele Menschen vor allem im Osten Deutschlands haben tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Umbrüche meistern müssen. Eine der großen Herausforderungen besteht darin, den Zuspruch zur Demokratie und zu ihren Institutionen zu stärken.