Название | Mit böser Absicht - Erotische Novelle |
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Автор произведения | Alexandra Södergran |
Жанр | Языкознание |
Серия | LUST |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788726023619 |
Alexandra Södergran
Mit böser Absicht - Erotische Novelle
Übersetzerin: Gertrud Schwarz
Lust
Mit böser Absicht - Erotische Novelle ÜbersetzerGertrud Schwarz Original Med ont uppsåtCoverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 2016, 2019 Alexandra Södergran und LUST All rights reserved ISBN: 9788726023619
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Freitag
Sie trifft ihn im Flur und küsst ihn. Ihr Herz setzt aus. Still vor Schock nimmt sie ihre Lippen von seinen.
Sie schmeckten nach Muschi. Sie war sicher, es gab keinen Zweifel – oh, warum ist er so dumm? Hätte er sich nicht einfach die Zähne ordentlich putzen können, hätte er sich nicht von ihr säubern können? – Jetzt hatte er das getan, wovor sie am meisten Angst gehabt hatte.
Durch den Schock wurde alles langsamer und ihre Sinne wurden schärfer. Ein Hauch von Frauenparfüm, das nicht ihr eigenes war, tanzte durch die Luft, verflog und verschwand. Fredrik hängte in aller Ruhe seine Jacke auf. Merkte nichts, verstand nichts. Er band seine Schuhe auf und erzählte, dass der Zug wie immer Verspätung gehabt hatte. Dass die Bahn zu dieser Jahreszeit witzigerweise nicht mit Schnee rechnete.
Linda konnte nicht zuhören. Es tat, wenn das möglich war, noch mehr weh, wenn er sich so routiniert benahm und über Kleinigkeiten redete, über Dinge, die jetzt keine Rolle mehr spielten. Wie konnte er so nonchalant sein? Idiot. Verdammter geiler Bock.
Sie wusste, wer es war. Eine seiner Kolleginnen. Sie hieß … Lisette. Es konnte nur sie sein. Linda war selber in der Firma gewesen und hatte ihn besucht, als er noch neu war. In seiner ersten Woche. Er hatte endlich den Job bekommen, den er haben wollte, der seiner Ausbildung entsprach und noch dazu interessant zu sein schien. Als sie da gewesen war, hatten sich Fredriks Kollegen neugierig und gesprächig um sein Büro versammelt. Natürlich hatte Fredrik sie vorgestellt. Mit einem nach dem anderen hatte sie Hände geschüttelt Und dann mit Lisette. Eine mittelalte Frau mit scharfem Blick. Sie war auf eine sehr feine Art hübsch. Ein paar Jahre älter als sie beide.
Als Fredrik sie vorstellte und sagte das ist meine Freundin, mit der ich zusammenwohne, hatte Lisette verwirrt gezwinkert. Sie hatte erstaunt ausgesehen, als ob Fredrik seine Freundin nie erwähnt hätte. Dabei hatten sie schon zwei Wochen zusammen gearbeitet. War das normalerweise nicht mit das Erste, was man über sich erzählte?
Als sie sich die Hände schüttelten, hatte Lisette ihre Verwunderung bereits überwunden. Schnell und diskret hatte sie Linda bemustert, als ob sie an ihrer Konkurrentin Maß nähme. Linda hatte zu dem Zeitpunkt nicht viel drauf gegeben, sie hatte höchstens gedacht, dass das eben ihre Art war, ihr Rolle als Geschäftsfrau in einem männerdominierten Umfeld. Eine Rolle, die sie nur schwer loslassen konnte.
Aber jetzt sah sie es anders.
Wer hatte wen verführt? Sie spürte das dringende Bedürfnis, das zu wissen. Szenen tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Lisette, die mit ihren übergeschlagenen Beinen wippte und den Rock hochrutschen ließ. Fredrik, der sein Begehren in seinen alkoholisierten Augen nicht verbarg und sie bereits mit den Blicken auszog. Hatte er gezögert? Passierte es aus Versehen nach einem Glas zu viel? War es mehrfach passiert? Hatte sie ihn geritten? Hatte er so gestöhnt, wie er es tat, wenn sie zusammen waren?
Beim Abendessen war Linda still und nickte manchmal zu Fredriks andauerndem Geplapper, ohne ihm richtig zuzuhören. In einem plötzlichen Moment der Klarheit fragte sie sich, warum sie ihn nicht einfach konfrontierte. Sei leise, Fredrik. Ich weiß, dass du mich betrogen hast. Die Worte lagen ihr auf der Zunge. Aber sie zerdrückte sie mit der Gabel und einem Mundvoll Spaghetti Bolognese. Ab und zu bemerkte sie, dass sie ihn anstarrte.
Ich kenne diesen Menschen überhaupt nicht. Wer ist er? Ich hasse ihn nicht einmal. Die Wut pochte in ihrer Stirn und rann ihr den Nacken runter. Aber ich hasse ihn nicht. Ich hasse … den Betrug … dass ich nicht dabei war, dass ich außen vor war, dass ich zur Seite gelegt wurde wie etwas, das man verlieren kann, ohne es zu vermissen … dass ich nichts davon gewusst habe.
Noch ein Wort tauchte in ihrem Kopf auf. Statt all der Fragen, die sie sich stellte, war es eine Antwort. Eine Antwort, die sie einem solchen brennendem Eifer und einer Bestimmung griff, dass sie vollkommen ruhig wurde.
Rache.
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