My Little Pony - Starlight Glimmer und das geheime Zimmer. G.M. Berrow

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Название My Little Pony - Starlight Glimmer und das geheime Zimmer
Автор произведения G.M. Berrow
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9788726220919



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an die Wand. Die Worte des Zauberspruchs geisterten ihr immer wieder durch den Kopf. Es machte sie verrückt.

      „Aha!“, rief Twilight plötzlich, und Starlight schreckte hoch. „Wenn wir einen Satz zum zweiten Vers von Mooncurves Minutenzauber hinzufügen und ihn richtig langziehen, könnten wir den gewünschten Effekt erzielen! Die Minuten werden sich viel länger anfühlen, aber die tatsächliche Zeit wird davon nicht berührt. Ich weiß gar nicht, warum mir das nicht früher eingefallen ist.“ Twilight schüttelte erstaunt den Kopf und blickte vom Buch auf. „Wenn wir das in den nächsten drei Tagen hinbekommen, können wir es gleich am lustigsten Abend des Jahres einsetzen – am Spiele-Abend von Ponyville! Was meinst du, Starlight? Sollen wir es gleich mal ausprobieren?“

      „Bitte nicht.“ Starlight lachte nervös auf. „Die Minuten fühlen sich so schon ganz schön lang an.“

      „Was?“ Twilight sah sie an, und die Arbeitsatmosphäre verpuffte. „Nach all der Schufterei willst du es nicht mal probieren?“ Twilight schnaubte. „Das ist so dumm.“

      „Das war ein Scherz.“ Starlight blickte zu Boden und fühlte sich ertappt.

      Aber Twilight wusste, dass sie noch nicht alles gesagt hatte. Sie wünschte sich, dass ihre Schülerin offen reden konnte. Wenn Twilight mal etwas auf dem Herzen hatte, so wusste Prinzessin Celestia es immer schon vorher.

      Twilight biss sich auf die Lippen. „Ist alles okay?“

      „Na ja …“ Starlight sah ihr in die Augen. „Darf ich ehrlich sein?“

      „Natürlich!“, rief Twilight. „Ehrlichkeit und Kommunikation sind die Stützpfeiler jeder Freundschaft. Frag Applejack oder Pinkie Pie. Sie haben die echten Stützpfeiler dieses Schlosses ‚Ehrlichkeit’ und ‚Kommunikation’ getauft! Aber sie haben auch einen Pfeiler ‚Seeotter’ genannt, also, das sollte ich vielleicht gar nicht erwähnen …“

      „Ich brauche ein bisschen Zeit für mich allein“, platzte Starlight heraus. Sie wurde rot vor Scham, als sie Twilights enttäuschtes Gesicht sah. Sie hatte nicht unhöflich sein wollen.

      „Nur um … ein Nickerchen zu machen“, versicherte Starlight rasch. Sie zeigte mit dem Huf auf die Papierstapel auf dem Tisch. „Ich bin vom vielen Lernen echt müde. Ich weiß gar nicht, wo du die Energie hernimmst, Twilight.“

      „O ja, natürlich.“ Twilight nickte, ihre wuschelige Mähne wippte leicht. „Es tut mir leid.“ Sie sah aus, als könnte sie auch etwas Schlaf vertragen. Twilight seufzte. „Manchmal lerne ich so gern, dass ich darüber alles vergesse. Ruh dich aus, so lange du willst.“ Twilight lachte. „Außerdem ist das ja alles noch da, wenn du wiederkommst.“

      „Nicht, wenn du vorher eine Lösung findest“, ermutigte Starlight sie.

      „Hm, hm“, brummte Twilight, die bereits wieder in ihrem Buch blätterte. Starlight war kaum aufgestanden, als Twilight schon die Worte murmelte, mit denen sie den Zauber vollenden wollte.

      Starlight war gerade einmal zwanzig Minuten in ihrem Zimmer, als sie schon wieder unruhig wurde. Im gemütlichen Himmelbett unter den Decken zu schlummern, brachte ihr keine richtige Erholung – denn eigentlich war sie gar nicht müde. All die Stunden, die Starlight Glimmer mit Twilight zusammen auf Zaubersprüche gestarrt und versucht hatte, deren Bedeutungen zu entschlüsseln, hatten sie zwar total erschöpft und geistig benebelt, denn sie war es gewohnt, allein zu lernen. Das hätte sie zwar auch ermüdet, aber es gemeinsam zu machen war besonders anstrengend. Nachdem sie lange an die Decke gestarrt hatte, beschloss Starlight, dass sie sich bewegen musste, um ihr Hirn wieder in Gang zu bringen.

      Das Pony rappelte sich auf und startete zur nächsten Spritztour durch das Schloss. Starlight summte ein Lied, als sie den gewohnten Weg einschlug, doch am Ende des Ganges bog sie links ab, anstatt wie sonst rechts und verließ den Flügel, den sie am Tag zu vor erkundet hatte.

      Plötzlich blieb Starlight stehen. Da war die braune Tür von gestern wieder – die in Twilights Raum mit den Büchern für die Universität führte.

      „Merkwürdig“, sagte sie laut. „Ich hätte schwören können, dass der Raum in dem anderen Flügel ist …“ Es gab keine weitere Tür wie diese im Schloss. Da war sie sich ganz sicher. Starlight schüttelte den Kopf, als wollte sie die ganze Verwirrung abwerfen. Der Grundriss vom Schloss, den sie sich im Geist angelegt hatte, muss vom vielen Lernen durcheinandergeraten sein.

      Ich könnte mir auch die Bücher anschauen, dachte Starlight. Vielleicht finde ich was, mit dem wir den Zauberspruch vollenden können.

      Twilight musste das Licht im Raum angelassen haben. Ein zarter Schein drang durch die Ritzen der Tür. Als Starlight nähertrat, schien das Licht heller zu werden. Das war nicht normal. Starlight zögerte. Sie wollte die Tür schon mit ihrem Einhorn-Zauber öffnen, als sie eine Stimme hörte. „He, Starlight!“

      „Spike!“ Starlight lachte. „Du bist das. Wie gut!“ Es war ihr peinlich, dass sie sich erschreckt hatte und ihr Herz plötzlich schneller schlug. Dabei konnte der junge Drache das gar nicht wissen.

      Spike zuckte mit den Schultern, warf sich einen Smaragd ins Maul und kaute. „Wen hast du erwartet?“, fragte er schmatzend.

      „Twilight.“ Starlight sah sich rasch um und flüsterte dann: „Sie hat sich in den Kopf gesetzt, dass wir Mooncurves Minutenzauber lösen. Wir haben die ganze Zeit gearbeitet. Wenn sie erfährt, dass ich mich nicht in meinem Zimmer ausruhe, soll ich ihr womöglich gleich wieder helfen. Dabei kann ich bestimmt viel besser helfen, wenn ich ein bisschen allein bin.“ Starlight warf den Kopf zurück. Ihre lavendel- und wasserblaue Mähne fiel auf eine Seite. „Also verrate ihr nicht, wo ich bin, okay?“

      „Kein Problem, Star.“ Spike warf sich ein weiteres Juwel ins Maul. Er lachte und schüttelte den Kopf. „Aber wenn du allein sein willst, versuch doch, den Zauber selbst zu lösen. Das klappt bestimmt!“ Spike drehte sich auf seinen geschuppten Tatzen um und lief winkend in die Richtung, aus der er gekommen war. „Ist nur ein Vorschlag!“, rief er.

      Auch wenn Starlight wusste, dass Spike Spaß machte, musste sie eingestehen, dass er recht hatte. Doch wo sollte sie hin? Nicht in ihr Zimmer oder in die Bibliothek – das war mal sicher. Wenn sie den Zauber schnell lösen wollte, musste Starlight Glimmer sich irgendwo im Schloss verstecken, wo Twilight sie nicht finden würde. Wieder fiel ihr Blick auf den Lichtschimmer an der Tür zum Bücherraum.

      „Ein großartiger Ort für ein bisschen Zeit und Raum“, murmelte Starlight. Sie streckte den Huf aus und wollte die schwere braune Tür aufschieben, aber sie rührte sich nicht.

      Gestern war sie doch ganz leicht aufgegangen?! Starlight runzelte die Stirn. Hatte Twilight etwa abgeschlossen? Ganz gleich wie, jetzt wollte Starlight erst recht in den Raum. Sie beschwor ihre magische türkisfarbene Aura aus ihrem Horn herauf und öffnete damit die Tür.

      Eine Böe Regenbogenlicht rauschte an ihr vorbei und der Wind zerrte an ihrer Mähne! Endlich, als Starlight blinzelnd die Augen wieder öffnete, war der Raum völlig anders, als sie ihn kannte. Alle Bücher waren verschwunden, und an ihrer Stelle gab es etwas viel Besseres. Starlight lächelte und in ihrem Kopf sprudelten Millionen von Ideen. „Das ist mein kleines Geheimnis“, kicherte sie, als sie die Tür hinter sich zumachte.

      Die türkisfarbene Energie aus ihrem Einhorn bildete ein schweres Schloss und sicherte den Türgriff. Sie ahnte nicht, dass sich die Tür auch von außen verriegelte und mit der Wand verschmolz, sodass sie nicht mehr zu sehen war. Starlight Glimmer hatte ihr Zimmer gefunden, und nun würde sie hier ein bisschen Zeit verbringen. Allein.

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