My Little Pony - Beyond Equestria: Pinkie Pies großer Auftritt. G.M. Berrow

die Schulter und suchte weiter nach etwas, das die Party zum Kochen bringen könnte.

      Zuerst dachte Pinkie Pie, Cheese würde etwas überreagieren, doch als sie zwischen den schicken Ponys hindurchlief, wurde immer deutlicher, dass die meisten von ihnen praktisch vor arroganter Langeweile einschliefen.

      „Herrje, das Sternenmotto ist nun wirklich übertrieben“, sagte eine Stute mit feurig roter Mähne und einem säuerlichen Gesicht. Ihr Name war Ritzy Rose. Sie war die berühmteste Lounge-Sängerin der Stadt und sie liebte es, alle Ponys ständig an diese Tatsache zu erinnern. Sie wedelte verächtlich mit ihrem polierten Huf. „Also wirklich, wir haben’s kapiert, wir sind Stars.“

      Jewel Tone, ebenfalls eine Sängerin, die für ihren beeindruckenden Stimmumfang berühmt war, nickte zustimmend und nippte an ihrem prickelnden Apfelwein. „Sie hätten es zumindest im Planetarium veranstalten können. Ein ‚Nightmare Moon‘-Motto wäre vielleicht noch etwas origineller gewesen als diese lahme Nummer.“

      Ritzy Rose verdrehte die Augen. „Diese Party ist so furchtbar, da wünschte ich, man hätte mich auf den Mond verbannt!“ Die zwei Ponys lachten und blickten sich kopfschüttelnd um. Als sie sahen, dass Pinkie ihr Gespräch mit angehört hatte, wurden sie rot. Sie warfen ihr schnell ein aufgesetztes Lächeln zu, bevor sie gleich wieder leise vor sich hin tuschelten.

      „Pinkie Pie!“, rief Rarity laut und stürmte panisch auf ihre Freundin zu. „Du musst etwas tun. Ich habe gehört, wie Moonlight Melody gesagt hat, sie würde … gehen!“ Rarity winselte. „Wenn sie geht, dauert es nicht lange und noch mehr Gäste verlassen die Party.“

      „Ich darf nicht zulassen, dass Cheese das widerfährt! Mähnhattan ist sein Geburtsort. Diese Party muss ein Erfolg werden!“ Pinkie kniff entschlossen die Augen zusammen. „Ich mache mich darüber her wie das Fohlen über den Eisbecher“, versicherte Pinkie ihrer Freundin. Sie legte die Stirn in Falten und kratzte sich am Kinn, während sie durch den Saal schaute. Was fehlte nur auf dieser Party?

      Die Ponys redeten miteinander, aber im Raum war es überraschend still … zu still. Das war’s! Pinkie stampfte freudig mit dem Huf auf. „Wir brauchen Musik!“, rief sie. „Das sind Musikponys – sie müssen nur ihre Flanken zu funkigen Songs schwingen können!“

      Es wurde Zeit für die ganz großen Partykanonen. Pinkie Pie piff und machte eine Reihe komplizierter Hufsignale in Richtung der Ecke, wo eine zehnköpfige Ponyband gerade ihre Instrumente für später aufbaute. Sie nickten ihr zu und begannen, einen flotten Song zu spielen. Das sollte helfen, dachte Pinkie und grinste, als ein paar Ponys sofort anfingen, im Rhythmus mit den Köpfen zu nicken. Pinkie fing Cheeses Blick auf, der auf der anderen Seite des Raumes stand, und reckte freudig beide Hufe in die Luft. Er hörte sofort auf, mit Sternenfrüchten zu jonglieren, und lächelte erleichtert.

      Die Band spielte eine flotte Version von „Fly Mare to the Moon“, doch die Tanzfläche blieb leer. Kein Pony wollte als Erstes die Hufe schwingen. Pinkie Pie sprang in die Mitte und begann, zur Musik über die Tanzfläche zu wirbeln. Ihre pinke Mähne hüpfte im Rhythmus auf und ab. DJ Pon-3 trat an die Plattenteller und legte einen fetten Beat auf. Pinkie Pie hatte so viel Spaß, dass sie ganz vergaß, die anderen Ponys beeindrucken zu wollen! Sie wirbelte herum, glitt über die Fläche und ließ ihre Beine nach rechts und links durch die Luft fliegen.

      Endlich begann die verschlafenen Menge von Pinkies flottem Tanz Notiz zu nehmen. Die Ponys bildeten einen Kreis um die Tanzfläche und jubelten Pinkie zu, als sie ihren Schweif schüttelte und das „Running Pony“ tanzte.

      „Na los, Ponys!“, ermutigte Cheese Sandwich die Partygäste. „Legt eine flotte Sohle aufs Parkett wie Pinkie Pie!“

      Lyra Heartstrings und Bon Bon, die zwei Ponys aus Ponyville, die Pinkie Pie am Tag zuvor im Pizzaladen gesehen hatte, schossen auf die Tanzfläche. Sie machten mit und ahmten Pinkies Tanzschritte nach.

      „Was macht ihr denn hier in Mähnhattan?!“, schrie Pinkie, um die laute Musik zu übertönen. „Ich habe euch in diesem Pizzaladen gesehen! Verfolgt ihr mich oder so?“ Sie lachte.

      „Was?!“, schrie auch Lyra.

      „Ähm … nein! Natürlich nicht! Wir haben Cheese Sandwich überredet, uns auf die Gästeliste zu setzen, weil wir, ähm, so große Musikfans sind!“, schrie Bon Bon zurück.

      Lyra wirbelte gleichzeitig mit Bon Bon herum. „Äh, ja! Wir wollten unbedingt Sapphire Shores kennenlernen!“, fügte sie hinzu. „Und mit dir tanzen!“ Schon bald tanzte das Trio im gleichmäßigen Rhythmus, sodass es fast wie eine Choreografie aussah.

      Die Menge beobachtete die drei Ponys. „Was für eine interessante Choreografie“, sagte Lyrica Lilac halb verwundert und halb verwirrt. „Es ist so faszinierend und gleichzeitig … verrückt?“

      „Tja, es ist definitiv der beste Versuch, den ich bisher gesehen habe, um diese Feier zum Laufen zu bringen“, stimmte Sapphire Shores zu. Sie nickte im Rhythmus und lächelte. „Auch wenn es etwas unkonventionell ist.“

      Pinkie hüpfte hinüber zur Wand, lief an ihr hinauf und machte einen Rückwärtssalto. Lyra versuchte, es ihr gleichzutun, glitt stattdessen aber die Wand hinab. Sie sprang in einer fließenden Bewegung wieder auf die Hufe, um ihren Fehler zu vertuschen. Bon Bon ruderte wild mit ihren Hufen, um die Ponys abzulenken, bis Lyra ihre Fassung wiedererlangt hatte.

      „Songbird, schau mal!“ Songbird Serenades Assistentin Crownpiece stieß ihre Chefin an und machte eine Kopfbewegung in Pinkies Richtung. „Sie ist viel besser als Countess Coloraturas Tänzer, findest du nicht?“

      Songbird Serenade schob ihren dicken schwarz-gelben Pony zur Seite, um besser sehen zu können. Als sie sah, wie Pinkie der Schwerkraft zum Trotz bis zur Ballsaaldecke hüpfte, schnappte sie nach Luft. „Schwingt … schwingt sie etwa am Kronleuchter?“

      „Wow“, stieß Crownpiece bewundernd aus und riss ihre blauen Augen überrascht auf. „Das war unglaublich!“

      Pinkie Pie tänzelte zu ihrer Partykanone, die Cheese herangerollt hatte. Sie trat einen Schritt zurück, nahm Anlauf, sprang auf die Kanone und zog am Hebel! Tausende glitzernde Konfettisterne schossen aus der Kanone und regneten auf die Partygäste hinab. Die Ponys jubelten und strömten nun auf die Tanzfläche. Pinkie spürte, wie ihr Herz im Rhythmus der Musik tanzte. Sie hatte es geschafft! Mit breitem Lächeln auf ihren Gesichtern und albernen Tanzschritten schienen die Stargäste heller zu leuchten als je zuvor – das Pony Popstravaganza wurde zu einem glitzernden Erfolg.

      Doch ein wichtiges Pony war noch immer nicht zufrieden.