Название | Verwandlung feiern |
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Автор произведения | Helmut Schlegel |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Konkrete Liturgie |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783791762029 |
Vaterunser
gemeinsam beten
Beten
Du, Gott, wirst uns nicht verurteilen, wenn wir mit unseren Brüchen zu dir kommen. Du wirst uns freisprechen, wenn wir uns dir zuwenden und unser Herz dir öffnen. So heile uns und lass uns mit frohem Herzen Christus, den Auferstandenen erwarten. Amen.
GOTTES NAME IN DEN STAUB GESCHRIEBEN
ASCHERMITTWOCH
Vorbereiten
Singen
Gott wohnt in einem Lichte (GL 429)
Einstimmen
Mit dem aussagestarken Lied von Jochen Klepper haben wir die Liturgie am heutigen Aschermittwoch begonnen, zu der ich Sie herzlich begrüße.
Ich möchte die fünfte Strophe wiederholen:
„Nun darfst du in ihm leben
und bist nie mehr allein,
darfst in ihm atmen, weben
und immer bei ihm sein.
Den keiner je gesehen
noch künftig sehen kann,
will dir zur Seite stehen
und führt dich himmelan.“
So ist es: Wir suchen Gott, brauchen ihn, wollen an ihn glauben. Aber wir sehen ihn nicht, hören ihn nicht, begreifen ihn nicht. In dieser Spannung beginnen wir heute eine Zeit der Vergewisserung. Ohne zu wissen, glauben wir: Wir leben in Gott. Die vierzig Tage vor Ostern sind auch eine Zeit der Läuterung, so viel Unerlöstes ist noch in uns.
Das Aschenkreuz ist ein Symbol für beides: Die Asche bezeichnet Vergänglichkeit und Sterben. Das Kreuz bezeichnet die Erlösung, die uns in Jesus geschenkt ist.
Vor Gott bringen
Gott, wir tasten nach dir und wagen, dir zu vertrauen. So beginnen wir die 40 Tage der Unterbrechung und Umkehr. Wir bitten um das Staunen und die Ehrfurcht vor deiner Schöpfung. Wir bitten um den Mut, uns dir zu öffnen und deinen Geist in uns wirken zu lassen. Dann werden wir auch Wege finden, die der Welt dienen und den Geschöpfen dieser Erde ein gutes, würdiges Leben ermöglichen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Hören
Joh 8,1–11
Vertiefen
Ich möchte in diesem Evangelium einer Spur nachgehen, die nur am Rand aufgezeigt wird: Jesus schreibt auf den Boden. Zwei Mal steht es da. Was hat er wohl geschrieben? Manche meinen, er wollte sich einfach von der Gruppe der Schriftgelehrten abwenden und schweigen.
Andere weisen auf einen Vers hin, der beim Propheten Jeremia steht: „Die sich von mir abwenden, werden in den Staub geschrieben, denn sie haben den Herrn verlassen, den Quell lebendigen Wassers“ (Jer 17,13b). Alle Namen also, der Name der Ehebrecherin, der Name der Schriftgelehrten, mein Name, Ihr Name – in den Staub geschrieben. Damit wir uns „aus dem Staub machen“ und zur Quelle zurückkehren. Dorthin, wo Gott sprudelt.
Ich finde, das ist eine schöne Deutung des Aschenkreuzes: Wir machen uns aus dem Staub. Wir verlassen das unfruchtbare Land: das Land der schnellen Urteile; das Land der bloßen Bedürfnisse; das Land der abwertenden Gesten; das Land der Gottferne; das Staubland. Gott sei Dank sind unsere Namen nicht in Stein gemeißelt. Sie sind nur in den Staub geschrieben und das Geschriebene wird wieder vom Wind zugeweht. Wir können aufstehen und wegziehen aus dem Staubland. Zurück zur Quelle.
Der Wind der Vergebung wird über den Staub wehen. Wir werden aufbrechen. „Auch ich verurteile dich nicht“, sagt Jesus zu der Ehebrecherin. Geh durch die Wüste – 40 Tage lang. Geh hin zur Quelle. Erfrische dich am Wasser. Trinke.
Das ist unser Programm für die Zeit bis Ostern. Fastenzeit ist die Zeit der Quellensuche. Zeit für Gott. Vielleicht reicht es nur für ein paar Gebetsminuten am Tag. Aber es reicht für ein 24-Stunden-Leben mit Gott. Für ein 24-Stunden-Vertrauen-auf-Jesus.
Manche Theologen meinen, Jesus habe den Gottesnamen in den Sand geschrieben. Das Tetragramm. Die vier hebräischen Buchstaben JHWH. Der Name, der sagt: Ich bin der Ich-bin-da. Oder auch: Ich bin da, wo du bist. Auch das ist eine Einladung für diese 40 Tage.
Gottes Name geschrieben in die Asche meines Alltags. Gottes Name geschrieben in den Staub der Geschichte, in den Staub der Politik, der Fluchtgeschichten, der fake news, der Machtspiele, der zerstörten Natur, der Menschenängste. Gottes Name geschrieben in meine Ängste, in meine Staubgeschichten. Gottes Name in mein Herz geschrieben.
Die große Schale in der Mitte ist mit Staub gefüllt. Lasst uns den Namen Gottes hineinschreiben, damit er unter uns gegenwärtig ist. Und wir alle legen unsre Namen, unser Wesen, unsere Sehnsucht Gott ans Herz.
Stille – Jemand schreibt in der meditativen Stille den Gottesnamen Jahwe in hebräischen Buchstaben in die Asche (von rechts nach links):
Währenddessen können die Mitfeiernden in Stille ihre Gebete und Anliegen in dieses Symbol hineingeben.
Segnen
Gott, du willst nicht unseren Tod. Du willst, dass wir umkehren und leben.
Segne die Asche, mit der wir uns bezeichnen lassen. Erneuere uns durch Jesus Christus, deinen Sohn, und lass uns ihm immer ähnlicher werden. Schenke uns durch seine Auferstehung unvergängliches Leben bei dir.
Der*die Leiter*in zeichnet den Gläubigen mit Asche ein Kreuz auf die Stirn und spricht die Zusage:
„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe.
Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,14)
Ermutigen
Auf die Asche in der großen Schale werden bunte Blumen gelegt.
Leben, wachsen, blühen, wach sein.
Mit der Asche den Boden düngen.
Aufstehen