Название | Verwandlung feiern |
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Автор произведения | Helmut Schlegel |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Konkrete Liturgie |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783791762029 |
Vaterunser
Segnen
Meister Eckhardt hat die Seele des Menschen als einen großen Raum beschrieben, den Gott mit seiner Gegenwart erfüllen möchte. Mit den Worten von Meister Eckhardt bitten wir um Gottes Segen.
Wäre ich so bereit und fände Gott so weit Raum in mir wie in Jesus Christus, er würde mich ebenso völlig mit seiner Flut erfüllen.
Denn der Heilige Geist kann sich nicht enthalten, in all das zu fließen, wo er Raum findet und so weit, wie er Raum findet. Nie hat ein Mensch nach irgendetwas so begehrt, wie Gott danach begehrt, den Menschen dahin zu bringen, dass er ihn erkenne.
Wir bitten darum, dich, Gott, in allem zu erkennen. Schenke uns deinen Segen und deine Kraft. Amen.
IN SACK UND ASCHE GEHEN?
ASCHERMITTWOCH
Vorbereiten
Einstimmen
Staub und Asche – Symbole der Vergänglichkeit. Dass alle Dinge vergänglich sind, wissen wir: Unsere Mülleimer und Schutthalden zeugen davon. Dass wir selbst vergänglich sind, tut uns weh und bedroht uns. Und doch ist es die Wahrheit – die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte heißt: Aus dem Staub wächst neues Leben. Gottes Leben.
Um Vergebung bitten
Asche und Staub – Vom abendlichen Feuer im Kamin bleibt am nächsten Tag nur kalte Asche. Auch unsere Tage werden zu Staub. Auch von unseren glühenden Worten bleibt nicht viel. Ja, manche Liebe, die einmal Menschenherzen erwärmte, stirbt und erkaltet.
Ach Mensch, erkenne, wer du bist.
Asche und Staub – Zeichen verlorener Kriege. Zeichen für Dresden, Sarajewo und Hiroshima. Schuld der Geschichte und auch unsere persönliche Schuld. Ach Mensch, erkenne, wer du bist.
Asche und Staub – Wie das Erz im Feuer geläutert wird, damit es Silber und Gold freigibt, so wird vieles in uns geprüft und ausgebrannt, damit aus der Asche der neue Mensch in uns geboren wird.
Ach, Mensch, erkenne, wer du bist: für das Leben bist du bestimmt.
Beten
Jesus Christus, wir brauchen dich als unseren Lehrer, tagtäglich brauchen wir dich. Gib uns die Klarheit des Gewissens, die allein deinen Geist erspüren kann. Unsere Ohren sind taub, wir können deine Stimme nicht hören. Unser Blick ist getrübt und wir können deine Zeichen nicht sehen. Du allein kannst unser Ohr schärfen, unseren Blick klären und unser Herz reinigen. Lehre uns, zu deinen Füßen sitzen und auf dein Wort hören.
(nach John Henry Newman)
Hören
Ester 4,1–4
Vertiefen
In Sack und Asche gehen – ein Sprichwort, das alle kennen. Sein Ursprung liegt in einer biblischen Geschichte, die uns im Buch Ester erzählt wird. Es handelt sich um eine Art Mahngeschichte, die die Hörenden anregt, mit drohender Gefahr und vor allem mit Ängsten umzugehen. In der Zeit, da Israel von dem Perserkönig beherrscht wurde, geschah es, dass eine junge schöne Frau – Ester – zur Königin aufstieg. Sie verhinderte eine furchtbare Katastrophe, da von einem persischen Großwesir, Haman mit Namen, ein Genozid, die Vernichtung der Juden, geplant wurde. Haman spann eine Intrige und erwirkte vom König den Erlass, die jüdische Bevölkerung auszurotten. Ester wird von ihrem Vetter Mordechai verständigt, sie betet inständig zu Gott um Hilfe und hat dann den Mut, zum König zu gehen und die Intrige aufzudecken.
Die Geschichte findet im Buch Ester eine gute Wendung. Der gottgläubigen und mutigen Frau Ester gelingt es, den König von den verbrecherischen Absichten abzubringen und das Blatt zu wenden. Er geht – wie es in der Geschichte heißt – in Sack und Asche. Dies war der Anfang einer wunderbaren Wendung. Und so ist das In-Sack-und-Asche-Gehen der Beginn einer Hoffnungsgeschichte. Diese Erzählung wird bis heute am Purimfest in den jüdischen Gemeinden vorgelesen. Purim ist das Fest der Befreiung, ein sehr ausgelassenes Fest, bei dem die Gläubigen sich verkleiden und die Kinder allerlei Streiche spielen. In Sack und Asche gehen – ein Wendepunkt. Ein Zeichen zum Aufbruch. Und die Aufforderung, der Freiheit und Gerechtigkeit freie Bahn zu geben.
Dies ist ein wichtiger Gedanke für den Aschermittwoch. Bis heute hat die Ester-Geschichte einen politischen Hintergrund. Antisemitismus – Genozid – Ausgrenzung von Minderheiten – Schuldzuweisung an Fremde: Wir kennen das nur zu gut.
Der Aschermittwoch ist kein Trauertag, sondern ein Tag der Neuorientierung. Das Lebenszeichen, das mit Jesus Christus in die Welt kam, das Kreuz, wird uns auf die Stirn gezeichnet. Es sagt uns: Bedenke, der Gott des Lebens hat dich gezeichnet mit dem Zeichen der Erlösung.
Segnen
Gott, du willst nicht, dass wir ins Nichts gehen, du willst, dass wir die Fülle des Lebens finden in dir. So kehren wir um in deiner Kraft und gehen den Weg der Liebe. Segne diese Asche, mit der wir uns bezeichnen. Das Zeichen der Vergänglichkeit werde für uns zum Zeichen deiner lebendigen Kraft. Erneuere uns in Jesus Christus, deinem Sohn, und lass uns ihm ähnlich werden.
Bezeichnung mit dem Aschenkreuz
Der*die Leiter*in zeichnet den Gläubigen mit Asche ein Kreuz auf die Stirn und spricht:
„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe.
Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,14)
Bitten
Herr Jesus Christus, dein Evangelium bewirkt, dass wir uns dir anvertrauen und uns hinwenden zur Liebe Gottes. Deshalb bitten wir dich: