Название | Blutroter Schmerz und finstere Lust | Erotischer SM-Vampir-Roman |
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Автор произведения | Angelique Corse |
Жанр | Языкознание |
Серия | Erotik Fantasy Romane |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783966412001 |
»Hierher, du Blindfisch.« Nur knapp unterdrückte sie ein Lachen. Solche vorlauten Sprüche konnte nur einzig und allein ihre beste Freundin sagen.
Keine zwei Sekunden später erblickte Jane Cassy in einer Sitzecke, wie sie mit einem Typen flirtete. Ihre feuerroten Haare, die ihr bis fast in die Kniekehlen reichten, reflektierten die Spotlights, ebenso wie ihre leicht gebräunte Haut. Wie viele Rothaarige durfte auch Cassy es beim Sonnenstudio-Besuch nicht übertreiben, wenn sie danach keinem Krebs ähneln wollte. Eine Regel, an die sie sich zähneknirschend hielt und dennoch nicht mit ihren Reizen sparte. Den jungen Mann zu ihren Füßen beachtete Jane erst einmal nicht, sondern küsste stattdessen ihre Freundin auf die Wangen. Lediglich aus den Augenwinkeln sah sie, wie er leicht zu sabbern begann. Typisch Mann. Auch Cassy hatte es bemerkt und kicherte anzüglich.
»Wollen wir dem Kerl eine Show zeigen, die es in sich hat?«, flüsterte sie und knabberte dabei leicht an Janes Ohrläppchen. »Ich glaube, er ist zumindest teilweise notgeil. Wir haben uns keine fünf Minuten unterhalten, da wollte er schon mein Sklave sein.«
Innerlich verdrehte Jane die Augen. Solche Eigenschaften schätzte sie bei Männern überhaupt nicht. Wenn sie ihr Gegenüber so super fanden wie sie behaupteten, so waren einige Stunden des Kennenlernens bestimmt nicht zu viel. Oder doch? Jane wusste, dass viele sie aufgrund dieser Einstellung hinter vorgehaltener Hand als altmodisch bezeichneten. Doch entsprach das tatsächlich der Wahrheit? Waren einige freundliche Worte des Kennenlernens oder eine Einladung auf einen Drink so aus der Mode gekommen?
Doch bevor sie protestieren oder etwas sagen konnte, presste Cassy schon den Mund auf ihren und obwohl Jane sich leicht überfahren fühlte, machte sie mit. Sanft strichen ihre Finger über das Kinn ihrer Freundin, während diese sanft ihre Lippen teilte und die Zunge zum Tanz aufforderte. Wie durch eine Schallmauer aus Watte hörte Jane den Unbekannten stöhnen, aber es störte sie nicht. Cassys Zärtlichkeiten waren sehr angenehm und wenn er sich unbedingt daran aufgeilen wollte, dann sollte er. Solange keine Sexshow gewünscht wurde…
Selbiges hatte Cassy wohl nicht vor, im Gegenteil, nach einigen Sekunden löste sie sich von Jane, fuhr mit einem Finger ihren Hals entlang und grinste den Typen selbstgefällig an.
»So Schätzchen, du hast jetzt genug gesehen. Wir haben jetzt woanders unseren Spaß.« Bei diesen Worten zwinkerte sie Jane verschwörerisch zu, ohne dass diese wusste, wovon die Rede war.
Die betretenen Blicke des Mannes ignorierend verzogen sie sich in eine stille Ecke und Cassy organisierte ihnen einen Sekt.
»Was hast du damit gemeint?«, fragte Jane, als sie den ersten Schluck getrunken hatte.
»Was meinst du?«, lautete Cassys Gegenfrage, während sie versuchte, ein unschuldiges Gesicht zu machen.
Jane wusste nicht, ob sie lachen oder erbost sein sollte. »Als du sagst, wir würden uns jetzt woanders amüsieren. Hattest du etwas Bestimmtes im Sinn und versuche gar nicht erst, es abzustreiten. Ich kenne dich dafür zu lange.«
Lachend hob Cassy die Hände. »Schon gut, schon gut. Du hast mich ertappt. Ich sage es. Heute gibt es hier im Klub eine besondere Premiere: eine Live SM-Show unter Einbezug des Publikums. Das heißt, der Meister kommt nicht mit seiner eigenen Sklavin, sondern wählt gezielt jemanden aus dem Publikum aus. Eine sehr gute Gelegenheit, sein erstes SM-Erlebnis zu haben. Denn dieser Meister ist ein absoluter Profi mit viel Feingefühl und Erfahrung.«
Ein Schauer lief über Janes Rücken und wie in Trance studierte sie Cassys Gesicht. War es Zufall, dass ihre Freundin ausgerechnet sie darauf ansprach? Inbrünstig hoffte sie, dass es so sein würde. Denn Jane hatte sich alle Mühe gegeben, ihre verborgene Sehnsucht vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Dabei hatte sie schon seit geraumer Zeit fantastische Träume von Schmerz, Lust, Unterwerfung und manchmal sogar Blut. Gerade wegen letzterem hatte sie es vermieden, irgendjemandem davon zu erzählen. Nicht auszudenken, wie ihre Eltern reagieren würden! Sie wussten ja nicht mal, dass sie heute nicht nur bei Cassy zum Übernachten war, sondern dass sie einen, man mochte sagen, zwielichtigen Klub besuchten. Außerdem kamen sie schon nicht mit ihrer Kleidungswahl zurecht. Doch bevor Jane noch etwas sagen konnte, veränderte sich die Musik, wurde leiser und elektronischer. Sie schauderte und warf einen starren Blick zu der kleinen Bühne, die ein wenig abseits der Tanzfläche stand.
Auf ihr stand ein unauffälliges Andreaskreuz, daneben lagen verschiedene Spielzeuge. Innerlich raufte Jane sich die Haare, dass sie nicht eher darauf geachtet hatte. Normalerweise entging ihr kein Detail von dem, was um sie herum passierte. Aber in diesem Fall schienen ihre Augen blind gewesen zu sein. Ihre Hände zitterten, als sie die Peitsche erblickte. Wie mochte es sein, so etwas auf der Haut zu spüren? Eilig schob sie diesen Gedanken zur Seite, diese Art von Lust war nicht ihres. Oder doch? Ein Räuspern hinter ihr riss Jane aus ihren Gedanken und ein flüchtiger Blick zu Cassy verriet, dass diese ihren inneren Zwiespalt sehr wohl bemerkt hatte.
»Wenn du damit fertig bist, die Spielzeuge anzustarren, sollten wir uns vielleicht noch etwas zu trinken holen. Die Show fängt gleich an.«
Jane versteifte sich kaum merklich, wenn die Show gleich anfing, hatte sie soeben die letzte Chance verpasst, der Situation auszuweichen. Doch wollte sie das überhaupt? Die Antwort auf diese Frage lautete ganz klar Nein. Obwohl ihre Gefühle deutlich in Aufruhr waren, siegte am Ende doch die Neugier. Zu ihrem Verdruss kam Cassy wenige Sekunden später mit zwei Gläsern zurück und grinste süffisant.
Jane wusste sofort, sie hatte verloren, es gab kein Entkommen mehr. Auch weil im nächsten Augenblick der Meister die Bühne betrat. Ein junger Mann vielleicht Mitte zwanzig mit langen, welligen Haaren.
»Himmel, er ist attraktiver als manche Frau«, schoss es Jane durch den Kopf. Von dem schlanken Körper, der von einem Latex Anzug nachgezeichnet wurde, mal ganz zu schweigen.
Seine Augen wirkten unnahbar, doch sie erkannte jenen Funken in ihnen und auch, dass er jeden aus dem Publikum forschend beäugte. Als ihre Blicke sich trafen, glitt dieser nicht über sie hinweg, sondern blieb hängen. Janes Herz rutschte einige Etagen tiefer. Das konnte nicht sein. Meinte er wirklich? Wie in Trance sah sie, wie der Meister elegant von der Bühne sprang, durchs Publikum ging und schließlich vor ihr stehen blieb. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, das etwas in ihr zu berühren schien. »Wollen Sie mir auf den Pfad schwarzer Lust folgen und ihn genießen?«, fragte er. Dank der Musik klang seine Stimme tiefer als normal.
Zumindest vermutete Jane es. Gleichzeitig überlief sie es kalt. Ihre Seele schien sich in zwei Hälften zu spalten. Einerseits die Neugierde und zweifellos auch Verlangen, denn der Typ gefiel ihr, andererseits die Skepsis. Lust durch Schmerz? Das klang absurd und dennoch verhieß die Tiefe seiner braunen Augen, dass es möglich war. Zögernd reichte sie ihm die Hand und ließ sich unter dem Raunen sowie vereinzelten Pfiffen der Zuschauer auf die Bühne führen.
»Zieh dein Kleid aus«, befahl der Meister sanft. Jane gehorchte und ein Gefühl des Ausgeliefertseins erwachte in ihr. »Jetzt stell dich an das Kreuz.«
Sie fuhr zusammen, als die metallischen Schließen um ihre Handgelenke zuschnappten. War das Ganze vielleicht doch ein Fehler? Aber sie brauchte ihr Gegenüber nur anzuschauen, um zu wissen, dass es kein Zurück mehr gab.
»Du hast eine wunderschöne Haut, so zart und makellos. Wie geschaffen zum Striemen.« Während er sprach, fuhren seine spitzen Nägel darüber.
Jane schloss die Augen. Wie winzige Nadelstiche fühlte sich die Berührung an, schmerzhaft, aber nicht übertrieben. Entgegen ihrer Erwartung genoss sie es.
»Deine Unterwäsche stört.« Diesmal war seine Stimme ein wenig strenger und seine Hand wanderte in ihre Haare, um sie nahe an sich zu ziehen. Überrascht keuchte Jane auf. »Am liebsten würde ich sie zerschneiden, doch sie sehen sehr teuer aus. Daher