Lieblingsplätze Frankfurt am Main. Bernd Köstering

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Название Lieblingsplätze Frankfurt am Main
Автор произведения Bernd Köstering
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783839263884



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Freunde. Auch in Potsdam kann man ihn bewundern. Im Park Babelsberg wurde er um 1850 unter dem Namen Flawoturm nachgebaut. Die Frankfurter Biermarke Henninger trägt ihn als Wahrzeichen. Auf dem Etikett der Flaschen reist er um die Welt. Heute befindet sich eine Bar in der untersten Etage.

      Einen sagenhaften Blick auf den Eschenheimer Turm haben Sie von der Terrasse des Fleming’s Hotel. Das Foto entstand aus dem Treppenhaus.

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      Eschenheimer Turm

      Eschenheimer Café Bar

      Eschenheimer Tor 1

      60318 Frankfurt am Main

      069 292244

       www.eschenheimer.de

      Fleming's Selection Hotel

      Frankfurt-City

      Eschenheimer Tor 2

      60318 Frankfurt am Main

      069 4272320

       www.flemings-hotels.com

      Westend: Altes I.G.-Farben-Haus auf dem Campus Westend

      Kein Gebäude in Frankfurt erlebte die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts so nah wie das I.G.-Farben-Haus. Und diese Geschichte beginnt in den 20er-Jahren. Durch den Zusammenschluss deutscher Unternehmen entstand 1925 der größte Chemiekonzern der Welt, die I.G. Farben. Entsprechend repräsentativ musste der neue Firmensitz werden, den der Architekt Hans Poelzig von 1928 bis 1931 errichtete. In der NS-Zeit vertrieb die I.G. Farben Zyklon B, das in Auschwitz zur Ermordung eingesetzt wurde.

      Nach der Zerschlagung des Unternehmens durch die Alliierten wurde der Firmensitz das Hauptquartier der US-Streitkräfte unter General Eisenhower. Die Hessische Verfassung wurde hier unterzeichnet und die Einführung der DM verkündet. Als bald nach der Wiedervereinigung Gerüchte über einen Rückzug der US-Streitkräfte aufkamen, entbrannte eine lebhafte Diskussion über die weitere Nutzung. Die neue Europäische Zentralbank sollte einziehen, lehnte dies aufgrund der Vergangenheit der I.G. Farben jedoch ab. Am Ende fiel die Entscheidung auf die Frankfurter Uni, die 2001 offiziell einzog. So wurde das I.G.-Farben-Haus Mittelpunkt eines Campus mit großzügigem Park voller Kunstwerke und Wasserspiele. Für viele der schönste Campus Deutschlands. Das Gebäude selbst beeindruckt durch seine monumentale Größe, die durch die leichte Anhöhe und Freifläche davor noch imposanter erscheint. Die helle Travertinfassade gibt einen Hauch an Leichtigkeit zurück. Im Inneren gefallen Marmorverkleidungen, edle Holzvertäfelungen, der kupferverkleidete Eingang und kunstvolle architektonische Details. Machen Sie eine Pause im Café in der Rotunde. Genießen Sie den Blick auf das Wasserbecken hinter dem Gebäude. Die Nymphe am Beckenrand wurde einst entfernt – auf Wunsch von Eisenhowers Frau. Von diesem obszönen Anblick sollte ihr Gatte »verschont« bleiben.

      Fahren Sie mit einem der Paternoster (!) in die oberen Etagen und besuchen Sie die Dauerausstellung zur Geschichte des Gebäudes und des Areals.

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      I.G.-Farben-Haus

      Campus Westend

      Norbert-Wollheim-Platz 1

      60323 Frankfurt am Main

      069 7980

       www.uni-frankfurt.de

      Bockenheim: Senckenberg-Naturmuseum

      Biodiversität und Evolution sind die beiden großen Themen des Senckenberg Naturmuseums. Am interessantesten, besonders für Kinder, sind zweifellos die Dinosaurier. Gleich im ersten großen Saal begegnen uns zwei der größten ihrer Gattung: Diplodocus Longus, der bis zu 40 Meter lange Pflanzenfresser mit dem massigen Körper und dem kleinen Kopf, und der aus Filmen bekannte Tyrannosaurus Rex, der fleischfressende König seiner Gattung. Innen im Saal der Dinosaurier begegnen uns die beiden wieder. Die Nachbildungen ihrer Skelette wirken beeindruckend, besonders wenn man direkt darunter steht. Auch einige Originale bietet das Museum: Der Schnabel-Dino (Edmontosaurus), sehr schön präsentiert in einer Glasvitrine zwischen zwei Stockwerken, die Rippe eines Brachiosaurus, die man sogar anfassen darf, und Teile eines Flachechsen-Skeletts (Plateosaurus), die ältesten Knochen im Museum. Auch im Saal der Wale und Elefanten werden die Riesen des Tierreichs präsentiert. Wer hat schon einmal einem afrikanischen Elefanten gegenübergestanden? Wir kamen uns dabei ziemlich klein vor. Ebenfalls imposant: die Anakonda, die ihren Kiefer aushängt, um ein für ihre Verhältnisse riesiges Warzenschwein zu verschlingen.

      In den beiden oberen Stockwerken finden wir zahlreiche Nachbildungen bekannter und unbekannter Tierarten: Gorilla, Löwe, Bison, Känguru, Elch und Pinguin, viele exotische Vogelarten bis hin zu Strauß und Emu – alles sehr detailgetreu und in Originalgröße. Das Resümee: Wir haben gelernt, Größenverhältnisse einzuschätzen. Die Löwen erschienen uns kleiner als erwartet, der Alaska-Elch größer. Zum wiederholten Mal haben wir gestaunt über die Dimension eines Straußeneis im Vergleich zum Hühnerei. Es ist gut, sich selbst und die Natur immer wieder ins richtige Verhältnis zu rücken.

      Die Museumspädagogik bietet Führungen für Kinder und Jugendliche in vier Altersgruppen an. Lehrkräfte können sich über die Website des Museums zu einem Newsletter Lernort Museum anmelden.

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      Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum

      Senckenberganlage 25

      60325 Frankfurt am Main

      069 75420

       www.museumfrankfurt.senckenberg.de

      Sachsenhausen: Liebieghaus Skulpturensammlung

      Man kann sicher nicht behaupten, dass wir beide Experten und Liebhaber alter Skulpturen sind. Dennoch ist das Liebieghaus mit seiner Skulpturensammlung einer unserer Lieblingsorte. Und dies hat drei Gründe: Erstens fasziniert uns das dreidimensionale Vorstellungsvermögen eines Bildhauers, zweitens ist die schlossähnliche Villa, in der ein Teil der Skulpturen untergebracht ist, ein exklusives Exponat für sich, und drittens befindet sich im Innenhof eines der schönsten Cafés Frankfurts.

      Für normale Menschen wie uns ist es nahezu unverständlich, dass ein Künstler dreidimensionale Gebilde originalgetreu und maßstabsgerecht aus einem Steinquader hauen oder aus einem Stück Holz schnitzen kann. Beeindruckend auch die Materialien: Von Granit über Marmor, Alabaster und Elfenbein bis hin zu Edelmetallen und verschiedenen Holzarten. Die bekannteste Marmor-Skulptur im Liebieghaus ist Ariadne auf dem Panther. Sie soll die Bezähmung der Wildheit durch die Schönheit darstellen. Johann Heinrich von Dannecker schuf sie 1803–1814. Eine Kopie aus Stein steht im Garten des Liebieghauses.

      Einige Werke haben raue Oberflächen, andere ein glattes, poliertes Äußeres, das man am liebsten anfassen möchte. Doch jegliche Art von Liebesbezeugung den Exponaten gegenüber