G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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Название G.F. Barner 1 – Western
Автор произведения G.F. Barner
Жанр Языкознание
Серия G.F. Barner
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740956240



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Teufel, es gefällt mir nicht, dass wir tatenlos zusehen, wie sie ihn hängen, aber ich sehe keinen Weg, an ihn heranzukommen.«

      »Was heißt tatenlos?«, mischt sich McDewey achselzuckend ein. »Ist er vielleicht der Erste, den sie unschuldig aufhängen? Auf einen mehr oder weniger kommt es doch nicht an.«

      »Mensch«, faucht James und steht jäh auf. »Deine blöden, eigensüchtigen Reden soll der Teufel holen. Wenn du jetzt in Missoula im Jail sitzen würdest, was dann? Ich garantiere, du hättest die Hosen voll, Mister. Du würdest jede Nacht auf uns warten. Oder etwa nicht?«

      »Ich bin aber nicht er«, antwortet McDewey höhnisch. »Ich bin nicht so blöde gewesen, meine Sachen am Ufer liegen zu lassen, ich nicht.«

      Dorrey hustet, erhebt sich von der Bank am Haus und kratzt sich am unrasierten Kinn.

      »Ich weiß was.«

      »Du?«, fragt Murdock und sieht ihn groß an. »Lass hören.«

      »Ich kann ja auch mein Maul halten«, erwidert Dorrey gekränkt. »Mein Vorschlag ist bestimmt nicht schlecht. Wie wäre es, wenn Lispy wieder eins der roten Hemden anziehen würde? Er müsste sich damit natürlich zeigen.«

      »Du bist doch wahnsinnig«, knurrt James bissig. »Damit sie ihn vielleicht auch noch schnappen, was? Kommt nicht infrage, abgelehnt.«

      »Lass mich doch erst ausreden!«, brüllt Dorrey, der es nicht vertragen kann, dass man seine Intelligenz anzweifelt. »Kaum mach ich mal den Mund auf, dann heißt es, ich sei blöde. Dabei bin ich vielleicht klüger als ihr alle. Wir müssen alle zusammen etwas machen. Wir reiten in die Nähe von Helena und zeigen uns auf irgendeiner Ranch mit fünf Mann. Und Lispy zieht das rote Hemd an.«

      Einen Moment nimmt sogar Murdock vor Staunen die Zigarette aus dem Mundwinkel, sieht James an und danach Sid.

      »Donner, gar nicht so verkehrt gedacht. James, du hast doch Erfahrungen, wie würde der Richter reagieren?«

      »Überhaupt nicht«, antwortet James bitter. »Er wird doch nicht, nur weil fünf Mann auftauchen und einer so aussieht wie dieser Kenneth Cord, sein eigenes Urteil aufheben. Hast du schon mal einen Richter erlebt, der zugibt, dass er sich geirrt hat, solange es keine hundertprozentigen Beweise gibt? Dass fünf Mann auf einmal irgendwo spazieren reiten und einer wie jener Cord aussieht, das macht überhaupt nichts aus, ich weiß es. Tut mir leid, Dorrey, deine Idee ist wirklich gut, aber sie führt zu nichts.«

      »Du musst es ja wissen«, gibt Dorrey zurück. »Ich habe nur gemeint …«

      »Da ist nichts zu meinen«, brummt McDewey. »Lass uns die Sache vergessen, das ist alles, was wir tun können und werden. Sollen sie ihn hängen, na und?«

      »Na – na und«, sagt Lispy zornig und steht vor ihnen. »Ich ha – hab ihn da hingebracht, ich wer – werde was tun, jawohl, ich werde wa – was machen. Die müssen ihn in ei – eine Kut – Kutsche setzen und fa – fahren. U – unterwegs ka – kann viel passieren, ich schmei – schmeiß mit Dyna – Dynamit, jawohl!«

      James starrt Lispy an.

      »Hör mal, ich denke, du wolltest nie einen umbringen. Dabei können aber Männer sterben, ist dir das auch klar?«

      »Man ka – kann da – das arme Sch – Schwein nicht – st – sterben la – lassen«, stammelt Lispy.

      »Du bist verrückt, du Stotterkaiser«, sagt McDewey und steht auch auf. »So verrückt kannst du nur sein. Halt den Mund, wenn wir reden, und misch dich nicht ein, hier bestimmen wir. Wir werden gar nichts tun, das ist ein Befehl!«

      »Befehl?«, knurrt Lispy und sieht ihn wild an. »Du – du, du ha – hast keine Befeh – Befehle zu geben. Ha – halt du den Mu – Mund!«

      »Der wird frech«, stellt McDewey äußerst überrascht fest. »Du hast zu gehorchen, wenn wir etwas beschließen, verstanden? Da kommt dieser Idiot wieder mit seiner verdammten Gerechtigkeit an. Vielleicht erzählt er uns noch, dass er hingehen und sich für den Kerl hängen lassen will, so verrückt ist der. Er liefert uns noch alle an einen Strick!«

      »Hört auf, seid ruhig!«, bellt Murdock dazwischen. »Lispy, du musst doch einsehen, dass es Unsinn ist, wenn wir einen Gefangenentransport angreifen. Dabei muss man schießen. Bis jetzt haben wir niemals einen erschießen müssen. Na gut, angeschossen haben wir zwei, drei Mann, aber gestorben ist keiner. Und das wird passieren, Lispy, begreifst du nicht?«

      »Der wird gehä – gehängt«, antwortet Lispy zitternd. »Ich will ni – nicht, dass sie ihn hä – hängen, klar? Ich sprenge das Jail in Mis – Missoula. Ich hole ihn her – heraus, Bruce.«

      »Ja, und eine ganze Stadt jagt uns, bis wir alle am Galgen hängen!«, brüllt ihn McDewey wild an. »Genug mit deiner Schwätzerei, es geht nicht. Und damit basta! Du hast zu gehorchen, du Narr, der nicht bis drei zählen kann. Nicht nur, dass du stotterst, wie ’n schwindsüchtiger Gaul hustet, du fällst mir langsam auf die Nerven, Mann.«

      Lispy starrt ihn an, dreht sich dann um und packt Murdock am Arm.

      »Bruce, wir mü – müssen was tun. Hör doch – er ist unschu – schuldig. Sie du – dürfen ihn ni – nicht …«

      »Jetzt habe ich genug, der Narr muss erst was auf das Maul haben, ehe er still ist!«, schreit McDewey, macht einen Satz und packt Lispy von hinten mit beiden Händen am Hemd. »Jetzt werde ich dir beibringen, was es heißt, wenn wir etwas bestimmen.«

      Er dreht sich, reißt Lispy herum und lässt ihn dann los.

      Lispy fliegt auf das Geländer neben dem Vorbau zu, prallt dagegen und rutscht ab. Er landet in der Ecke von Vorbau und Hauswand.

      »He, verdammt, Sid, lass ihn in Ruhe!«

      »Einen Dreck werde ich, Bruce!«, brüllt McDewey voller Wut. »Der Kerl macht mich schon die ganze Zeit verrückt, er muss endlich verstehen, dass hier nur wir bestimmen, und er zu gehorchen hat. Warte, Brüderchen, da bin ich.«

      Er stürzt sich wieder auf ihn, streckt beide Hände aus und will nach Lispys Gürtel greifen. Es ist sicher, dass McDewey Lispy wieder herumschleudern und fliegen lassen will.

      Doch dann, und sie glauben alle, dass Lispy halb betäubt sein muss, kommt es ganz anders.

      Lispy reißt blitzschnell sein rechtes Bein hoch und trifft.

      McDewey rennt mitten in den Tritt hinein. Nach einem kurzen, stöhnenden Laut kippt McDewey nach vorn, er hat einen Moment keine Luft mehr.

      »Du – du Lump«, knurrt Lispy. »Von hi – hinten, was? Dir ha – habe ich scho – schon lange was …«

      Er scheint doch leicht benommen gewesen zu sein, denn er schüttelt sich wie ein nasser Kater. Es gelingt McDewey gerade noch, sich am Geländer zu halten, aber mehr kann er in diesem Augenblick nicht tun.

      Der friedliche Lispy, der nie auf eine Prügelei wild war, kommt herum und feuert die linke Faust ab. Als sie genau in McDeweys Gesicht trifft, sieht es aus, als wolle der nach dem Revolver greifen. Doch zu spät. Lispys Linke lässt McDewey an die Hauswand taumeln. Lispy ist schon wieder bei ihm und packt ihn an der Brust. Während er ihn zu drehen beginnt, streckt James die Hand aus und hält Murdock an der Schulter zurück.

      »Nicht, Bruce«, sagt James leise. »Lass ihn. Das ist schon lange fällig gewesen. Lass ihn beweisen, dass er kein Narr ist, den Sid dauernd treten kann.«

      »Verdammt, ich kann keine Prügelei gebrauchen, du weißt …«

      »Lass ihn, Bruce, es ist richtig, verlass dich auf mein Gefühl.«

      Murdock, der dazwischen wollte, bleibt stehen.

      Vor ihnen dreht Lispy McDewey herum und lässt ihn dann los.

      Bereits in diesem Moment zeigt sich, dass Lispy auch bei einem Kampf genauso schnell ist wie auf dem Rücken eines einzureitenden Pferdes. Sein Herumschleudern lässt McDewey genau an den Balken sausen. Es sieht beinahe spaßig aus, wie McDewey mit dem unteren