G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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Название G.F. Barner 1 – Western
Автор произведения G.F. Barner
Жанр Языкознание
Серия G.F. Barner
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740956240



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den Himmel, rennt den Hang hoch und sieht dann den Reiter oben angefegt kommen. Er erkennt Trevor, der ihm etwas zubrüllt, dann seinen Arm ausstreckt und genau auf ihn zurast.

      Ein Ruck – das Pferd rennt Tonio beinahe um, aber dann fliegt der Vaquero im Bogen hinter Trevor auf das Pferd.

      »Feuer«, sagt Tonio keuchend. »Dieser Halunke, ich hatte ihn gewarnt – ich hatte ihn gewarnt. Und das ist seine Antwort. Wer hat geschossen?«

      »Ich habe nur einen Hut gesehen«, brüllt Tonio. »Nicht viel mehr als einen Hut, Trevor. Mein Gaul, mein Sattel …«

      »Sei froh, wenn du nicht selbst verbrennst. Schnell, zu Saguaro auf den Gaul.«

      Er rast mit ihm auf Saguaro zu, sieht nach links und kann in der Höhe des Tales vor ihnen, knapp vor der Senke, die sich zum Red River hin neigt, das Feuer sehen. Dort kommen, fast anderthalb Meilen entfernt, die schwarzen Rauchschwaden auf der ganzen Breite des Tales heran.

      Trevor Joslyn lässt Tonio noch auf Saguaros Pferd springen, dann fegt er nach rechts und sieht auch dort nur ein Meer von Rauch und Flammen. Auch rechts brennt das Gras, auch hier läuft mit dem Wind, sich ständig nach den Seiten ausbreitend, eine Feuerwand entlang, die bis weit hinter die Herde reicht.

      Auf sie zu kommt das Feuer, Rauchgeruch liegt in der Luft. Schon werden die Rinder unruhig, schon beginnen die ersten Rinder wild zu brüllen.

      Er blickt mit zusammengekniffenen Augen auf die heranwogende Flammenwand und reißt sein Pferd herum, prescht an das Ende der Herde zur Remuda und ruft drei Männer an.

      »Jagt zum Ende der Remuda und steckt mit Büschen das Gras hinter euch an. Es geht nur nach vorn, nicht nach hinten. Steckt sie an und helft Saguaro! Er weiß schon, was zu tun ist!«

      Schon prescht er wieder nach links, stößt jetzt auf Jesse und betrachtet kurz die von vorn kommende Feuerwand. Sie ist keine dreiviertel Meile mehr entfernt und nähert sich schnell. Ein Streifen von vielleicht zweitausend Schritt Breite und unbekannter Länge. Dort kommt niemand durch, der nicht von der Hitze gebraten oder ohnmächtig werden will. Es geht nur links oder rechts, mitten durch die vielleicht hundert Schritt breite Flammenwand.

      Um ihn ist das Gebrüll der Rinder.

      Er winkt Jesse schnell zu und jagt dann beinahe an die Spitze der brüllend ihren Weg ziehenden Herde. Die Rinder laufen jetzt bereits leicht nach links und entwickeln beinahe ihre volle Schnelligkeit. Das Brüllen und Muhen erfüllt die Luft mit einem unbeschreiblich tosenden und röhrenden Geräusch, in das sich wie ein Wasserfalldonner das Trommeln von tausend Hufen mischt. Die Herde rast nach der linken Seitenwand ans Feuer. Mit der rechten Hand reißt Trevor jetzt einen Busch zu sich heran, steckt ihn an und sieht gleichzeitig den Qualm auch schon bei Jesse aufkommen. Auch dort brennt der Busch, fliegt wieder ins Gras. Trevors Pferd macht einen erschreckten Satz nach vorn, als der Busch sprühend und Funken stiebend ins Gras fällt. Dann kommt auch im Gras eine flackernde schmale Spur auf.

      Nun brennt es links und rechts der Herde. Die Rinder haben das Feuer von zwei Seiten, sehen nur Rauch und Flammen und rennen brüllend enger zusammen. Niemand braucht sie jetzt mehr zusammenzuhalten.

      Nun läuft die Herde in jenem rasenden unaufhörlichen Galopp, der alles niederwalzen wird, was sich gegen sie stemmen sollte.

      Trevor Joslyn sieht nach vorn und schätzt mit wild klopfendem Herzen die Breite der linken Feuerwand ab. Sie mag etwa hundertfünfzig Schritt breit sein, wenn nicht noch schmaler. Noch hat sich das Feuer nicht in die Breite gefressen. Ein Mann, der jetzt die Nerven verliert, der überall nur Feuer sieht, der wird seine Herde auch verlieren. Die Rinder werden sich zerstreuen, werden in einzelnen Gruppen irgendwo den Durchbruch versuchen, wenn das Feuer sie einschließt. Aber hier ist sofort ein Gegenplan, der Erfolg haben kann.

      Es ist nicht mehr weit bis auf die Feuerwand zu. Dort kann viel lauern, dort können Indianer sein, die sich aus ihrem Gebiet gewagt haben, dort können weiße Banditen stecken, aber dort kann auch nichts sein, nur ein schmaler Streifen verbrannter Erde, über den die Herde stampfen wird.

      Die Männer zerren jetzt an ihren Hüten. Die Halstücher rutschen mehr nach oben. Viele der Männer haben die Handschuhe dabei, andere umwickeln die Hände mit Lappen, so gut es geht.

      Die Herde rast auf die Feuerwand zu. Einige der Rinder vorn wollen halten, aber der Druck von hinten ist zu stark, die anderen drängen nach, stoßen nach vorn und schieben alles nieder, was zurück will. Was hinten ist, das hat Feuer vor den Augen und jagt blindlings nach vorn weiter. Es ist selten gelungen, eine wildgewordene Herde aufzuhalten, fast immer rennt eine Herde in Stampede so lange, bis sich ihre Rinder erschöpft haben.

      Noch zweihundert Schritt bis auf die Feuerwand zu – hundertfünfzig – hundert.

      Die Entfernung schmilzt zusammen, die Rinder kommen – kommen schneller von hinten, als jene vorn zurückdrängen können. Und Trevor ist bis ganz nach vorn aufgerückt und setzt jetzt mit Jesse links der Herdenspitze das Gras in Brand. Der Busch hat kaum noch Flammen, aber es reicht aus. Jetzt ballt sich vorn an der Herde ein Knäuel zusammen, zerplatzt im nächsten Augenblick wie eine Seifenblase. Rinder rennen blindlings in das Feuer hinein, gestoßen, getrieben von denen, die hinter ihnen sind.

      »Achtung!«, brüllt Trevor. »Ein paar brechen aus – pass auf! Aber jetzt – Sie sind drin und durch, Mann, durch!«

      Dort sackt das Feuer in sich zusammen, dort fallen Funken auf die Rinder, jagen sie noch mehr an. Der erste Schub von vielleicht dreihundert Tieren walzt das Feuer vorn nieder, schafft eine Bahn. Der Wind treibt die Flammen nach links weiter, treibt sie dorthin, wo das Feuer keine Nahrung mehr finden kann. Durch die Gasse wälzt sich der Strom der Leiber, jagen Pferde nach links, setzen sich Reiter wieder an die Flanken der Herde.

      Viele sind da, die kaum begreifen, dass sie plötzlich aus der Falle heraus sein sollen, aber sie sind draußen. Nach links zieht eine brüllende, muhende Woge. Reiter pressen sie wieder zusammen, als sie sich auseinanderziehen will.

      Dann lassen sie die Rinder laufen, versuchen nicht sie zu halten und schwenken die Spitze nur leicht nach rechts. Es geht wieder auf die Höhenzüge hinter dem Tal zu. Hier fällt das Gelände ab.

      Und die Herde rast.

      *

      Die Jackfork Berge liegen westlich des Kiamichi Flusses. Der Name kommt aus dem Choctaw-Dialekt, denn sie sind hier mitten im Gebiet der Choctaw-Indianer. Hart am Flussrand zieht die Herde nach Nordosten auf die Senke zwischen den Jackfork Bergen und den Kiamichi-Bergen zu. Hinter diesen Bergen liegen wie eine Barriere die Winding Stairs. Und dort erst beginnt das eigentliche Gebiet der Quachitas mit zerklüfteten Schluchten und reißenden Bächen. Von dort ab, wenn sie Fort Smith in Arkansas hinter sich haben, kommen sie dann in die bewohnten Gebiete, in denen es manchmal Ärger mit den Siedlern gibt. Aber schließlich kennt Trevor die meisten und die einflussreichsten dieser Siedler. Es wird kaum Ärger geben können.

      Ist es bis zum Red River trocken gewesen, so regnet es jetzt fast unaufhörlich. Ein feiner nieselnder Regen hat sie bereits am Kiamichi gepackt und verstärkt sich von Stunde zu Stunde.

      Der Boden ist hier bereits aufgeweicht. Von den Hängen gurgelt das Wasser in den Rinnen zu Tal. Hier und da sind Wasserpfützen, die so groß wie die halbe Herde sind.

      Sie reiten jetzt mit acht Mann vorn, haben den Küchenwagen an die Herde geholt und noch rechtzeitig Holz gesammelt, um wenigstens eine warme Mahlzeit kochen zu können.

      Die Herde wird schnell getrieben, wenn auch der Dunst keine gute Sicht gibt. Saguaro ist jetzt vorn an der Remuda, denn Indianer haben einige Eigenschaften, die sie alle kennen. Eine Remuda, die einer Herde nachzockelt, verliert ganz plötzlich ein halbes Dutzend Pferde. Die Gäule sind auf einmal einfach nicht mehr da. Und Indianer hat niemand gesehen. Diese Burschen wälzen sich im Schlamm und Dreck, tauchen unter irgendeinem Busch auf, sitzen oder hängen an einem Gaul und verschwinden mit ihm in der nächsten Regenbö. Indianer sind die geschicktesten Pferdediebe, die es jemals gegeben hat. Ihre Tricks sind nicht alle bekannt, und deshalb ist Saguaro vorn, und acht Mann bewachen die Remuda.

      Trevor kommt von der Seite durch