G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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Название G.F. Barner 1 – Western
Автор произведения G.F. Barner
Жанр Языкознание
Серия G.F. Barner
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740956240



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seinem Gurt, ging aber dann los und reckte die Arme empor. So kam er durch die Tür in sein Office.

      »An die Wand!« befahl Flint kalt. »Hinknien und die Hände erhoben gegen die Wand legen. Schnell, Mann!«

      »Das wirst du mit einem Strick um den Hals bezahlen!« knirschte

      O’Connor halberstickt. »Du Schurke, jetzt werden dich alle Sheriffs in diesem Land suchen, wenn du jemals unbemerkt aus der Stadt kommen solltest. Williams, wie hat er…«

      »Halt deinen Mund!« fuhr Flint ihn an. »Hinknien, los! Und jetzt du, Williams – Gesicht zur Wand, runter mit dir!«

      Er trat, als sie knieten, zurück, griff nach der Tür und nahm die Schlüssel mit der Linken.

      »Rührt euch nicht, keinen Laut!« fauchte er O’Connor und Williams an. Dann zog er die Schlüssel, die Harris in der Jailtür hatte stecken lassen, ab und holte aus. Die Schlüssel flogen klirrend und scheppernd durch den Gang und landeten vor der Zellentür vor Greer und Stapleton.

      In derselben Sekunde bewegte sich Harris plötzlich. Der Marshal schien schon vor einigen Augenblicken munter geworden zu sein. Harris stieß sich von der Wand zum Jail ab. Seine Hände schossen nach vorn, Stapleton, der schon durch das Gitter langte, um nach den Schlüsseln zu greifen, stieß einen grellen Warnschrei aus. Der kleine Bursche riß die Augen vor Furcht auf, als Harris herumschnellte.

      »Hund!« knurrte Flint. Er sprang blitzschnell weg, zuckte nach unten und entging den zuschnappenden Händen von Harris, die nach seinen Stiefeln packen wollten. Im nächsten Moment sauste Harris der eigene Revolver auf den Kopf. Der Marshal fiel zurück, sein rechtes Bein zuckte ein paarmal, dann rührte sich Harris nicht mehr.

      Flint aber fuhr wie ein Tiger herum. Sein Fuß traf Williams in den Rücken. Der Deputy hatte sich abstoßen wollen, flog aber nun gegen die Wand zurück.

      »Das habt ihr euch gedacht, was?« knirschte Flint, während Stapleton jetzt in fieberhafter Hast den richtigen Zellenschlüssel in das Schloß der Gittertür steckte und die Zelle öffnete. »Bleibst du verdammter Sklavenhalter sitzen – oder?«

      Williams stöhnte, fiel fast in sich zusammen und hatte Mühe, auf den Knien zu bleiben.

      Der kleine Stapleton kam mit der Geschwindigkeit einer Ratte, die man angesengt hatte, aus dem Jail geschossen. Der Bandit packte sich sofort Williams’ Revolver, und Greer, der ihm nachstürmte, hetzte in den Nebenraum. Binnen einer halben Minute waren die beiden Burschen bewaffnet.

      »Hölle und Pest, nie im Leben habe ich so eine Angst gehabt«, ächzte Stapleton. »Na, O’Connor, du Hundesohn, was sagst du jetzt, he?«

      Er trat hinter den Sheriff, nahm den Revolver hoch und hörte Flint scharf knurren: »Laß das – wozu niederschlagen, wir haben sie doch sicher, du Narr! Handschellen her, schnell. Und dann in das Loch mit den Kerlen. Sie dürfen mal selber gesiebte Luft atmen. Macht schnell, verdammt!«

      Nach wenigen Minuten hatten sie den Marshal, O’Connor und Williams in die Zellen geschleift. Jeder bekam einen Knebel. O’Connor gurgelte voller Wut, als er mit seinen eigenen Schellen angeschlossen wurde und Flint grinsend neben ihn trat.

      »Hier könnt ihr bleiben«, sagte Flint voller Hohn. »Mich seht ihr niemals wieder.«

      Er ging hinaus, schloß ab und machte auch die Jailtür zu. Dann sah er zu Stapleton, der bereits die Hintertür des Office geöffnet hatte und in die Nacht hinausstarrte.

      »Alles ruhig«, meldete Stapleton zischend. »Flint, komm schnell!«

      Sie kannten sich im Hof des Office aus. Greer hatte schon den Stall aufgemacht, in dem vier Pferde standen. Die Laterne im Stall brannte nur schwach, aber dennoch sah Flint sofort seinen Sattel über der Boxwand liegen und hastete auf ihn zu.

      »Ich werde Harris den Gaul nehmen«, grinste Flint. »Der verdammte Schurke wird sich schwarz ärgern. He, Stapleton, paß draußen auf, wir machen das hier schon. Alles ganz ruhig?«

      »Pah, nichts rührt sich, das Nest schläft«, erwiderte der kleine Bandit von draußen leise. »Macht weiter, niemand wird euch stören.«

      Flint sattelte hastig. Er hatte seine Waffen wieder und war sicher, daß Harris ihn nicht mehr finden würde. Diesmal konnte Harris sich jede Suche nach ihm sparen, und Harris würde das auch wissen. Flint machte einen Fehler immer nur einmal.

      Es dauerte keine zwei Minuten, dann hatten sie gesattelt und führten die Pferde hinaus. Flints Blick flog über die dunkle Straße. Er sah die Einmündung der Querstraße und blickte sich nach Stapleton um.

      »He, Stapleton, willst du dorthin oder nehmen wir einen anderen Weg?«

      »Laß mich führen«, zischelte

      Stapleton. »Das Nest kenne ich wie meine Westentasche. Verlaß dich nur auf uns, Mann. Deine Arbeit hast du getan, jetzt kommt unsere. Mensch, wenn dich Harris an den Beinen gepackt hätte.«

      »Er hat nicht«, flüsterte Flint kühl. »Hör zu, Mann, ich muß mich noch in dieser Nacht mit Verpflegung versorgen. Gibt es hier einen abseits gelegenen Store?«

      »Teufel, muß das sein?« entsetzte sich Stapleton. »Ich weiß einen, aber…«

      »Bringt mich hin, das ist alles, was ihr für mich tun könnt, Freunde«, murmelte Flint. »Gut, reite vor.«

      Sie saßen auf und ritten im Schritt bis zum Beginn der Seitenstraße. Niemand sah sie, als sie die Seitenstraße hinaufritten und schneller wurden. Hinter Flint ritt Greer, während Stapleton vor Flint nach links abbog. Es ging zwischen Schuppen durch, und der Geruch von Holzmehl drang Flint in die Nase. Dann tauchten Bäume auf, noch ein Haus lag linker Hand, und Stapleton ritt bis hinter einige Bäume, die zwischen Büschen am Rand eines Bacharmes lagen. Sie hatten sich kaum sechzig Schritte von der Stadt entfernt.

      »Flint«, schnaufte Stapleton. Er blickte sich sichernd um, als ein Hund rechts von ihnen bellte, aber das Gebell verstummte gleich wieder. »Teufel, ich dachte schon, da wäre jemand. He, Flint, paß auf. Du hast gesagt, du wolltest allein reiten, nun gut, aber du könntest auch – unsere Hilfe annehmen. Wir wissen, wo du für hundert Tage Verpflegung bekommen könntest ohne Risiko für dich. Denk nach, Mann, lohnt es sich jetzt, in einen Store einzusteigen?«

      »Ich muß weiter«, murmelte Flint. »Stapleton, ich bin es gewohnt, allein zu sein. Partner sind nichts für mich, verstehst du? Wo liegt der Store, Mann?«

      Der kleine Bandit zuckte die Achseln.

      »Well, wie du willst«, brummte er. »Wir hatten damit gerechnet, bis nach der Verhandlung O’Connors dämliches Gesicht ertragen zu müssen. Unsere Freunde wollten uns auf dem Transport nach Eugene aus der Transportkutsche holen. Jetzt sind wir einige Tage früher frei, und es war der beste Spaß, den ich jemals erlebt habe. In Ordnung, Flint, mach, was du willst. Also, hör zu: Chandlers Store liegt dort drüben. Siehst du das Licht hinten und die Bäume? Links neben den Bäumen, Flint.«

      Flint reckte sich im Sattel hoch. Er nahm das Pferd etwas herum und sah den Lichtfleck hinter hohen, schlanken Koniferen.

      »Das ist das Haus vom Doc, Flint«, erklärte Stapleton leise. »Rechts vom Haus geht ein Weg vorbei. Reite den lang, dann bist du nach sechzig Schritten neben der Schmiede. Sie liegt links – rechts ist Chandlers Store. Das ist ein alter, widerlicher Bursche. Er lebt allein und…«

      Stapletons Augenlider zuckten einmal, und Flint hatte noch das Gefühl, daß Stapleton nicht mehr ihn ansah, sondern an ihm vorbeiblickte.

      Greer, dachte Flint entsetzt, Greer ist hinter mir!

      Das war sein letzter Gedanke.

      Etwas traf seinen Kopf, mit einem Hieb, der Feuer vor seinen Augen aufspringen ließ.

      Joe Brian Flint rutschte haltlos zusammen.

      *

      Das wilde Getrappel der Hufe endete jäh. Pferde schnaubten, und Flint versuchte, während sein Mund eine Flut stöhnender Laute ausstieß, nach seinem