Название | Märchen |
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Автор произведения | Группа авторов |
Жанр | Учебная литература |
Серия | ide - informationen zur Deutschdidaktik |
Издательство | Учебная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783706560931 |
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NICOLA MITTERER:
Editorial
Magazin
Manuela Kapeller: Von einer, die auszog, aus der Distanz zu lehren …
Märchen im Großen und Ganzen und en détail
VIKTORIA WALTER: Das Kunstmärchen um 1800. Beispiele, Ausprägungen, Entwicklungstendenzen
Märchen und ihre unterschiedlichen kulturellen Ausprägungen
ADAMS BODOMO: Ananse auf der Suche nach einem Narren. Ein Volksmärchen aus Afrika
POLONA ZAJEC: Mojca Pokrajculja. Die Perle der slowenischen Volksmärchen
Online: CAO LI: Mythos oder Märchen?
Adaptionen und Interpretationen von »Jing Wei Tian Hai«
Märchen in Bild und Text und in ihrer besonderen Struktur
HEIDI LEXE: Rotkäppchen-Verschwörungen. Multimediale Neu-Inszenierungen eines Volksmärchens
Märchenhaftes Theater
KATHARINA SCHMöLZER: Märchen und Theater. Ein Erfahrungsbericht aus dem Stadttheater Klagenfurt
Service
CLARA VON MÜNSTER-KISTNER: Märchenwelten. Bibliographische Hinweise
»Märchen« und »Erzählen« in anderen ide-Heften
ide 2-2020 | Videospiele |
ide 2-2019 | Verbalisieren. Zur Sprache kommen |
ide 2-2018 | Textmuster und Textsorten |
ide 3-2016 | Sehnsuchtsort Mittelalter |
ide 3-2011 | Erzählen |
ide 2-2002 | Bilderbuch |
ide 4-2000 | Kinderliteratur aus dem Süden |
ide 1-2000 | Schöpfungsmythen. Erzählungen vom Anfang |
Das nächste ide-Heft | |
ide 4-2020 | Spracherwerb und Sprachenlernen erscheint im Dezember 2020 |
Vorschau | |
ide 1-2021 | Interpretieren |
ide 2-2021 | Wald |
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Editorial
»Ja, ja, so geht es in der Welt zu!« dachte der Tannenbaum und glaubte, es sei wahr, weil der Mann, der es erzählte, so nett war.
(Hans Christian Andersen 1980, S. 307)
Literatur und Unterricht sind gewissen Moden unterworfen, das Märchen aber ist im Leben wie in der Schule seit langer Zeit omnipräsent. Die Gründe dafür sind vielfältig und werden in vielen der Beiträge in diesem Heft benannt, allerdings vermögen diese nur in ihrer schwer beschreibbaren Gesamtheit einen Eindruck davon zu vermitteln, weshalb das Märchen bei all seiner Antiquiertheit so zeitgemäß, in seiner Einfachheit so faszinierend komplex wirkt und weshalb es trotz unzähliger literaler und visueller Interpretationen den Charakter eines oral vermittelten Erzählens beibehalten konnte. Wenn man sich Geschichten erzählt, ohne sie vorzulesen, beginnen diese meist mit »Es war einmal…«. Die weltweite Existenz märchenhafter Erzählungen lässt dabei vermuten, dass es einen tieferen Grund für unsere enge Verbundenheit mit diesem historisch und topographisch zwar jeweils verorteten, aber in seinen Motiven dennoch archaischen Genre gibt. Möglicherweise ist er darin zu finden, was Paul Good als grundlegenden Antrieb für das Geschichtenerzählen und die Sinnsuche des Menschen beschreibt. In Die Unbezüglichkeit der Kunst (1998) denkt er eingangs lange über die bildlich und textuell in unzähligen Ausführungen vorhandene, in seinen kulturellen Ausprägungen äußerst mannigfaltige Vorstellung des Einhorns nach, dessen reale Existenz nie nachgewiesen werden konnte. Das sei auch nicht nötig, so der Autor, schließlich erweise sich
auch ohne empirische Letztinstanz […] das Geschäft des Bedeutens keineswegs als chaotisch. Vielmehr lehrt uns die Geschichte des menschlichen Sinnierens und Selbstdarstellens, daß sich immer wieder die gleichen Erfahrungen, Hoffnungen, Vorstellungen in vielfachen Formen und Verwandlungen […] aussprechen. (Good 1998, S. 15)
Diese Annahme wird, wie der Autor ausführt, vom Interesse der Schüler_innen bestätigt, denn diese zeigen sich immer wieder aufs Neue und erstaunlich unabhängig von den Veränderungen der sozialen Realitäten von Märchen fasziniert. Auf höheren Schulstufen lässt sich dies insbesondere dann beobachten, wenn die »kleine Geschichte«, die oftmals zu Unrecht als eine »Geschichte für Kleine« missverstanden wird, beispielsweise durch anspruchsvolle Illustrationen wie etwa jene von Lisbeth Zwerger, Nikolaus Heidelbach, Kat Menschik oder Shaun Tan, durch Adaptionen, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Ursprungs erzählung fokussieren, ausgestaltet, verändert und in jedem Fall neu und anders dargestellt wird. Gleich drei Beiträge in diesem Band werden auf