Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

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Название Apache Cochise Staffel 1 – Western
Автор произведения Diverse Autoren
Жанр Языкознание
Серия Apache Cochise Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740912239



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hatten Schwein gehabt«, sagte der Scout. »Irgend etwas hat ihn davon abgehalten, Sie zu verjagen. Nun, weiterhin viel Glück.«

      Er tippte sich an die Hutkrempe, stieg in den Sattel, ritt zu Curt Miller und berichtete, was er gehört hatte.

      »Wir müssen auf dem schnellsten Weg zu General Howard zurück. Wenn er zuläßt, daß die Butterfield hier oben eine Station aufbaut, bricht er den Vertrag.«

      Miller lenkte sein Pferd auf die abschüssige Paßstraße.

      »Cochise hat doch indirekt die Anwesenheit der Weißen geduldet.«

      »Sicher, Curt. Damit ist aber das Problem nicht gelöst. Die Gesellschaft wird weitere Stationen bauen und damit das Verhältnis zwischen den Weißen und Indianern stark belasten. Ihr gesunder Kaufmannsgeist wird ihnen sagen, daß, wenn Cochise eine Station duldet, auch weitere akzeptieren wird. Howard sollte dies alles wissen.«

      »Was kann der General ändern?«

      Haggerty zuckte mit den Achseln.

      »Ändern wohl nichts, aber auf die Gesellschaft seinen Einfluß geltend machen, daß keine weiteren Gebäude mehr im Chiricahua-Gebiet errichtet werden. Reiten wir.«

      In mäßigem Trab folgten sie der unebenen Paßstraße und sahen nach einer scharfen Kehre die gelbe Sand-ebene vor sich liegen.

      Die Ausläufer der Gila-Wüste streckten sich fingerartig bis weit in die Gebirgstäler vor.

      John Haggerty ritt grübelnd neben Miller, dessen Aufmerksamkeit sich konzentriert auf die Felseneinöde richtete.

      John verstand einiges nicht: Cochise schien den Vertrag mit Howard einhalten zu wollen, davon war er überzeugt. Aber er hatte die anderen Häuptlinge beobachtet.

      Ganz besonders war ihm der In-

      dianer mit den langen Haaren und dem fehlenden Stirnband aufgefal-len.

      Deutlich hatte er von oben dessen verzerrtes Gesicht gesehen, die Gesten, mit denen er seine an Co-

      chise gerichteten Worte unterstützte.

      Er kannte die Rothaut nicht, ahnte aber, daß von ihm nicht viel Gutes für die weiße Rasse zu erwarten war.

      *

      Fort Buchanan klebte am felsigen Hang wie ein Schwalbennest am Dachfirst. Der Hang setzte sich hinter dem Fort terrassenförmig fort und endete in einem Kegel aus Pophyr und rotem Sandstein.

      Auf diesem Kegel hielt ein einzelner Indianer auf einem gescheckten Pferd und starrte in die Tiefe. Von dort oben erkannte er jede Einzelheit im Fort, die Straße zum Paß hinauf und das große Seitental nördlich des Forts mit den gedrungenen Gebäuden einer Ranch.

      Diese Ranch gab es schon lange. Cochise hatte sie bisher verschont, weil sie in der Nähe des Forts lag und die Belange der Apachen kaum störte.

      In seinen Gedanken sah er das Land vor sich, wie es in seiner Jugend ausgesehen hatte: wild, zerklüftet und einsam, nur von den Adlern und Bussarden beherrscht.

      Um dieses Land hatten die Chiricahuas Krieg geführt und die Weißen vernichtet, wo sie sie antrafen. Aber es hatte nicht viel eingebracht. Immer mehr Weiße waren gekommen, hatten sich seßhaft gemacht. Forts waren entstanden, Patrouillen durchkämmten das Land.

      Wie eine Statue saß der Häuptling auf seinem Pferd, unbeweglich, wie verwurzelt mit dem Tier. Das Fort und die Ranch störten ihn. Beides gehörte nicht in die Landschaft. Aber er hatte mit dem einarmigen General ein Abkommen getroffen, das er einhalten wollte.

      Von seiner Seite aus sollte der Vertrag nicht gebrochen werden. Nie. Er machte eine Bewegung mit dem Arm, umriß das Gelände zu seinen Füßen und brachte mit einer Gebärde seine tiefgehenden Gedanken zum Ausdruck.

      Ein leichter Zug an dem Hanfseil. Sein Pferd setzte sich in Bewegung und ritt einen Kreis. Cochise lenkte es den jenseitigen Hang herab, den die Posten auf den Wachtürmen nicht einsehen konnten. Fort Buchanan lag hinter ihm, die Paßstraße erstreckte sich in langen Windungen hinauf in die Berge, flankiert von einer wilden Vegetation in den unteren Bereichen und Felsnasen und Zinnen in den oberen.

      Nahe beim Paßsattel hielt er an. Die Poststation hatte sich verändert, Das Haupthaus hatte inzwischen einen Dachstuhl erhalten. Bei der Scheune war man dabei, die Balken zu errichten.

      Cochise ritt hin.

      Wieder erschrak David Slaughter, als der Apache so überraschend auftauchte. Jesse Love sprang zu seinem Gewehr und brachte es in Anschlag. Der Hahn des Karabiners schnappte mit hartem Klicken zurück.

      Der würdevolle Häuptling hob grüßend die Hand und glitt vom Pferd. Ungeachtet der drohenden Gewehrmündung ging er auf Slaughter zu.

      Jesse ließ die Waffe mit einem verkrampften Lächeln sinken, als er Cochise erkannte.

      »Tut mir leid, Häuptling«, sagte er. »Wenn ich einen Indianer sehe, rieselt’s mir immer kalt über den Rücken.«

      Cochise beachtete ihn nicht, noch weniger seine Worte. Er wandte sich an Slaughter, den er für den Anführer der Weißen hielt.

      »Hat man euch belästigt, weißer Mann?«

      »Nein, Jefe. Wieso?«

      »Weil der Mann mit dem roten Haar überängstlich ist, wenn er einen Chiricahua sieht.«

      Slaughter wischte sich seine schweißfeuchten Hände an den Hosenbeinen ab. »Allen Weißen geht es so, Häuptling«, sagte er. »Wenn sie einen roten Mann sehen, selbst wenn er harmlos ist, juckt’s unter ihrer Kopfhaut.«

      Cochises Gesicht blieb ernst, während er innerlich lächelte. Er hatte wieder etwas von den Weißen gelernt: die Beschaffenheit ihrer Seele. Sie hatten Angst vor den Chiricahua, und die Angst verführte sie dazu, schnell zur Waffe zu greifen, wenn sie einen Indianer sahen.

      Das mußte er sich merken.

      Cochise ließ Slaughter stehen und betrachtete das Dach. Einen derartigen Holzverband hatte er noch nicht gesehen. Slaughter folgte ihm wie ein gehorsamer Hund. Die anderen blieben abwartend im Hintergrund.

      »Das wird ein mächtiges Dach«, sagte Cochise wie im Selbstgespräch. »Muß man lange lernen, bis man das Holz so bearbeiten kann?«

      »Jahre, Häuptling. Viele Jahre«, antwortete Slaughter höflich. »Hast du Hunger und Durst, Cochise? Wir haben genügend Proviant hier oben und…«

      Cochise schüttelte den Kopf.

      »Wann kommt die erste Kutsche?«

      »In vier Wochen, wenn wir mit allem fertig sind.«

      Cochise dachte an die Mimbrenjos. Die Kutsche durchfuhr auch ihr Land weiter östlich. Würde Victorio ein solches Verhalten der Weißen dulden? Er ahnte, daß sich Komplikationen mit den Mimbrenjos anbahnten, sobald die erste Postkutsche das Land durchfuhr.

      Victorio war ein hitzköpfiger Häuptling, stolz und unnahbar. Er hielt sich für einen großen Krieger, und er war ein Weißenhasser, der geschworen hatte, alle Bleichgesichter zu töten oder aus seinem Stammesgebiet zu verjagen.

      Ein weiterer Umstand fiel ihm ein, der den Frieden in diesem Land stören konnte: die Ranch dort unten beim Fort. Er wußte, daß Weiße oft hier herauf kamen oder tief in die Täler eindrangen, um nach verlaufenem Vieh zu suchen.

      Stieß ein jagender Indianer zufällig auf einen solchen weißen Reiter, würde er niedergeschossen werden, weil der weiße Mann zuerst schoß und dann redete. Er hatte es bei dem Rot-haarigen gesehen, und das gab ihm zu denken.

      Sie waren nicht alle schlecht, die weißen Männer, aber sie hatten eine zu große Angst vor Indianern und verloren die Nerven, wenn sie einen von weitem sahen.

      »Ich geh«, sagte er.

      Als er sich seinem Pferd zuwandte, dachte er einen Augenblick lang daran, die Leute zu warnen. Aber dann sagte er sich, daß es keinen Sinn hatte, weil die Weißen ihre Angst nicht