Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Название Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller
Автор произведения Scarlet Wilson
Жанр Языкознание
Серия Moonlight Romance Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740953201



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nur noch viel schlimmer aus, wild, wie das Wasser, das gurgelnd am Strand aufschlug, von dem es immer wieder ein Stückchen mit sich riss.

      Von Rosalind wusste sie, dass der Strand einstmals viel breiter gewesen war. Das sah man auch an den alten, leicht vergilbten Fotos, die sie ihr zur Untermauerung ihrer Worte gezeigt hatte. Es wuchs nicht viel hier unten. Man sah struppiges Grün, aber auch Stranddisteln, die ein karges Dasein führten im Sand, und dennoch erblühten sie, wenn es an der Zeit war, in ihrer allerschönsten Pracht und in den sattesten Farben.

      Rosalind hatte ihr einen Weg gezeigt, den man mühelos gehen konnte, um unten an dem weitläufigen Strand anzukommen.

      Am Wasser entlang konnte man bis Blackham Market gehen und lief dabei keine Gefahr, dass man jemandem begegnete.

      Kelly liebte es, so ganz für sich allein daherzulaufen. Es war beinahe so etwas wie Meditation.

      Erst kurz vor Blackham Market gab es so etwas wie ein Bade- und Strandleben. Doch auch hier mangelte es leider ebenfalls an Touristen, und so waren die Besitzer der Strandbuden froh, wenn sich mal jemand zu ihnen verirrte und dann auch noch etwas verzehrte.

      Für Kelly war es eine liebe Gewohnheit geworden, bis zu einer dieser Strandbuden zu laufen und dort etwas zu essen, zu trinken, ihren Gedanken nachzuhängen und von diesem geschützten Platz aus hinaus aufs Meer zu schauen, das seine Farbe ständig zu ändern schien, vom beinahe bedrohlichen Schwarz, bis zu einem smaragdenen Blau.

      Es gab ganz gewiss schönere Strandbuden. Doch diese hatte den Vorteil, in der ersten Reihe zu stehen, mit einem unverbaubaren Blick aufs Wasser.

      Für schlechtes Wetter gab es ein riesiges Panoramafenster, da konnte man von innen alles genau betrachten. Bei schönem Wetter konnte man sich draußen auf die Terrasse setzen und war dem Meer so nah, dass man es schmecken konnte.

      Diese Strandbude wurde von einem alten, hochgewachsenen Mann betrieben, mit einem vom Leben gezeichneten Gesicht, das aber durchaus interessant wirkte.

      Der Betreiber hieß Jonathan, und Kelly hatte noch nie zuvor in ihrem Leben einen so wortkargen, mürrischen Menschen erlebt.

      Kelly wäre kein zweites Mal zu ihm in die Strandbude gegangen, hätte Rosalind ihr das nicht ans Herz gelegt und wärmstens empfohlen, nicht nur, weil man bei Jonathan am besten essen konnte, sondern weil er auch ein weitgereister Mann mit einer interessanten Biografie war. Ein Mann, der sich, trotz vieler guter Möglichkeiten, irgendwann entschlossen hatte, den Rest seines Lebens in Blackham Market, in seiner Strandbude, zu verbringen, und nirgendwo sonst.

      Mittlerweile hatte sie sich schon so etwas wie seine Sympathie verdient, denn er lächelte sie an, wenn sie hereinkam, und das war ja wohl schon etwas.

      Über sein früheres Leben wusste Kelly nichts, obwohl sie das schon interessierte. Aber Rosalind hatte kein einziges Wort darüber verloren, und sie hatte auch nicht gefragt. Das Gute an Rosalind Scott war, dass sie keine Klatschtante war und Geheimnisse für sich behalten konnte. Vermutlich war das auch der Grund dafür, warum Kelly ihr an einem stürmischem Abend, nach mehr als nur einem Glas Wein, ihre Geschichte erzählt hatte.

      Kelly hatte es nicht bedauert, denn dadurch hatte sich ihr Verhältnis zueinander geändert, und sie waren dabei, Freundinnen zu werden.

      Es war so angenehm gewesen, dass Rosalind nicht angefangen hatte, sie voller Wehklagen zu bedauern, sondern dass sie gesagt hatte, dass wohl jeder sein Päckchen zu tragen hatte.

      Auch Rosalind hatte in ihrer Beziehung Schiffbruch erlitten, sie war nicht kurz vor der Hochzeit dahinter gekommen, dass ihre ganze Beziehung auf Lug und Trug aufgebaut gewesen war, sondern sie war vorzeitig von einer Geschäftsreise zurückgekommen, und hatte den Mann ihres Lebens und ihre allerbeste Freundin zusammen im Bett erwischt.

      So etwas war schrecklich, denn das war ein doppelter Vertrauensbruch, und man konnte nicht sagen, wen es stärker getroffen hatte.

      Betrug war Betrug, auch wenn er vielschichtig ausfallen konnte.

      So wie Kelly nicht wusste, ob ihr Ex und diese Mandy dennoch weiterhin zusammen waren, hatte auch Rosalind keine Ahnung, was aus ihrer allerbesten Freundin und ihrem Freund geworden war.

      In einem war Rosalind ihr allerdings voraus, obwohl ihre Geschichte auch noch nicht lange zurücklag, sie blickte nach vorn und hoffte nach wie vor auf die große Liebe. Die wahre Liebe und nicht etwas, was sie dafür gehalten hatte.

      Kelly war sich da nicht so sicher, aber sie würde auch nicht die Worte ihrer Freundin Grace ganz von sich weisen, dass man nie nie sagen sollte.

      Auf der Suche war sie auf jeden Fall nicht. Außerdem … Die Liebe konnte man nicht suchen, etwa so, wie Pilze im Wald. Liebe kam einem auf den Weg, die fand man oder wurde von ihr gefunden …

      *

      Nach zwei Tagen mit sehr viel Regen und Sturm war der Himmel auf einmal wieder blank geputzt. Er war klarblau, und dazwischen tanzten Schäfchenwolken. Es war windstill und sonnig. Es zog Kelly hinaus. Sie war fest entschlossen, eine ihrer geliebten Strandwanderungen zu machen.

      »Ich beneide dich«, sagte Rosalind. »Kämen heute nicht ein paar Gäste an, von denen ich keine Ankunftszeit weiß, würde ich mitgehen.« Sie seufzte.

      »Tage wie diese haben wir nicht so oft, die muss man dann voll auskosten, denn morgen kann schon wieder alles anders sein. Wenn das Wetter umschlägt, ist es da unten besonders schön. Nach diesen Stürmen aus Nord-Ost werden viele Muscheln an den Strand getrieben. Man kann Prachtexemplare darunter finden. Nimm eine Tasche oder Tüte mit, damit du welche sammeln kannst.«

      Muscheln sammeln?

      »Tun das nicht immer nur die Touristen?«, erkundigte Kelly sich.

      Kelly hatte Rosalind nicht gesagt, wer sie war, und sie hatte ihre Reise ins Unbekannte auch nicht mit ihrem heißem Sportflitzer angetreten, sondern einem der kleineren Firmenwagen.

      Und so konnte Rosalind auch nicht wissen, dass sie mit ihren Eltern oder auch mit Freunden an den schönsten Fleckchen der Erde gewesen war, mit traumhaften Stränden, an denen man Muscheln finden konnte, wie man sie sich eigentlich überhaupt nicht vorstellen konnte, weil sie so schön waren.

      Sicherlich hatte sie sich hier und da nach der einen oder anderen gebückt, sie sich angesehen, manchmal mit ins Hotel genommen, um sie letztlich dann bei ihrer Abreise zu vergessen.

      Sie brauchte keine Erinnerungsstücke, um sich an etwas zu erinnern, ihre Erinnerungen hatte sie in ihrem Herzen.

      Rosalind nickte. »Schön, dass du das jetzt gesagt hast, denn das beweist mir, dass du dich nicht als Tourist siehst, sondern dich heimisch fühlst, das gefällt mir.«

      Kelly wollte das jetzt nicht vertiefen, zumal sie in ihrem Inneren den tiefen Drang verspürte, sofort hinunter zum Strand zu müssen.

      Dort hielt sie sich gern auf, heute zog es sie hinunter, und so sagte sie rasch: »Also ohne Tasche oder Tüte. Wenn ich ein Prachtexemplar von Muschel finde, dann bringe ich sie dir mit. Ich habe gesehen, dass du auf dem Geländer der Terrasse bereits eine stattliche Sammlung hast.«

      »Die von Touristen immer wieder geräubert wird. Eigentlich liegen die Muscheln nur für meine Gäste dort.«

      Rosalinds Telefon klingelte, sie rannte zurück ins Haus, und Kelly konnte endlich zum Strand gehen.

      Was war denn nur los mit ihr? Warum rannte sie? Sie war doch nicht auf der Flucht.

      *

      Schon von Weitem sah Kelly, dass das Meer eine ganze Menge angespült, aber auch sehr viel mit sich weggerissen hatte. Es bot sich ihr ein völlig verändertes Bild, doch darauf hatte Rosalind sie auch vorbereitet.

      Ein Schwarm Möwen pickte an etwas herum. Als Kelly näher kam, sah sie, dass es sich um einen relativ großen Fisch handelte. War er hier gestrandet? War er mit einer Schiffsschraube in Berührung gekommen, hatte es nicht überlebt und war beim Sturm an den Strand gespült worden?

      Die Möwen hatten auf jeden Fall ein Festmahl, und sie ließen