Название | Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer |
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Автор произведения | W. K. Giesa |
Жанр | Космическая фантастика |
Серия | |
Издательство | Космическая фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745214284 |
„Wenn Sie wirklich ohne Schuld sind, bin ich der letzte, der Sie einer Verfolgung aussetzen wird. Aber wie wollen Sie mir erklären, dass jedes Wort Ihrer Aussagen gelogen war?“
„Wieso haben wir gelogen, Herr Staatssekretär? Wieso? Wir waren Augenzeugen. Wir haben getrennt voneinander dieselben Fakten bestätigt. Wenn Sie mehr wissen als wir, dann reden Sie endlich im Klartext!“
„Ich bekam vor einer Stunde Nachricht von Professor Goldstein. Captain Lavigne hat heute morgen einen im Raum treibenden Mann an Bord genommen. Dieser Mann ist der Astro-Ingenieur Larry Goodwyn. Es besteht kein Zweifel daran, dass Larry Goodwyn lebt.“
5
Captain Manning lachte laut und bebend.
„Haben Sie gehört, Doc? Ihr Bruder lebt! Sie sollten endlich diese hässliche schwarze Krawatte ablegen. Die regt mich schon den ganzen Tag auf! Wir haben doch alle nur geträumt. Doch was macht das schon, wenn Goldstein und Lavigne und Winslow die Sache in die Hand nehmen?“
Spencer sah am Captain vorbei und ging mit kalkweißem Gesicht auf Winslows Schreibtisch zu.
„Herr Staatssekretär“, sagte er schwer. „Mein Bruder ist tot. Wenn Sie mit seinem Andenken ein Spiel treiben, werde ich Sie fertigmachen. Dann können Sie Ihren Hut nehmen und zwischen unseren Staatsmuseen den schönen Rasen pflegen. Alle Leute hier haben ihre Aussagen gemacht, und dem ist nichts hinzuzufügen. Was soll dieser Bluff mit meinem Bruder?“
Winslow drückte eine Taste und ließ seine Tonspule laufen.
Raumschiff Sunbeam – Captain Lavigne an Staatssekretär Winslow, Washington. Heute um 0.14 Uhr Standardzeit wurden wir durch einen Radio-Hilferuf in den Sektor B 17733 gerufen. Etwa zwei Millionen Kilometer westoberwestlich des sog. Brockens fanden wir auf gleicher Umlaufbahn einen Raumanzug mit Einzelbemannung. Pilot lebt. Identität Dr. Larry Goodwyn, Mitglied der Sunflower-Expedition. Biologischer Zustand unzufrieden. Aussagen im Detail widersprechend. Identität auf Larry Goodwyn ist zunächst gesichert. Person ist sehr geschwächt. Med. Bordmittel nicht ausreichend. Erbitten Rückkehr zur Erde.
Winslow drückte die Stopptaste.
Das Gerät schwieg. Und auch die Menschen schwiegen. Verwirrt. Manning fand als erster die Sprache.
„Dieser Bluff geht gegen Sie, Spencer. Man will Ihren toten Bruder wieder lebendig machen. Ich weiß nicht, wofür.“
„Ich weiß es auch nicht“, sagte Spencer. „Vielleicht sind wir plötzlich zu Versuchskaninchen geworden. Aber wenn es um das Leben meines Bruders geht, dann möchte ich schon Fakten sehen. Was haben Sie Lavigne geantwortet, Sir?“
„Ich habe die sofortige Rückkehr der Sunbeam zur Erde befohlen.“
6
Die Besatzung der Sunflower hatte sich in einen kleinen Konferenzraum zurückgezogen.
„Man will uns hereinlegen“, resümierte der Captain, als jeder kurz seine Meinung gesagt hatte. „Die Stimme aus Winslows Tongerät war verzerrt. Es kann Lavigne gewesen sein; er kann es auch nicht gewesen sein.“
„Morgen findet die Gegenüberstellung statt, Captain. Wenn Winslow blufft, welchen Grund könnte er haben? In vierundzwanzig Stunden ist seine Komödie haltlos geworden.“
„Es steckt mehr dahinter“, behauptete Manning, „aber was?“
„Wenn sie für Larry einen Doppelgänger einschleusen wollen, werde ich ihn erkennen“, sagte Spencer Goodwyn. „Und trotzdem.
„Wo gibt es da ein Trotzdem? Sind Sie sich nicht sicher?“, fragte Leutnant McFee leicht gereizt.
Roxana Alvarado erklärte dozierend: „Der Mensch ist der unzuverlässigste Zeuge, den wir kennen. Sie brauchen nur mal ein paar Strafprozesse nachzulesen. Doch in der Justiz gibt es auch die sogenannten Beweisstücke.“
„Konkreter, bitte!“, sagte Manning befehlend.
„Ich weiß, was unsere Kollegin meint“, sagte Spencer. „Da wäre zum Beispiel Larrys Siegelring. Ich werde ihn aus Denver zurückholen. Und wenn Larry ein gleiches Stück trägt, ist er genauso eine Imitation wie der Ring. Allerdings ... Wir haben Stubenarrest. Winslow würde mir die Reisegenehmigung niemals erteilen.“
„Sie fahren!“, entschied Manning kurz. „Und zwar sofort. Winslows Spürhunden werden wir schon genügend falsche Fährten legen.“
So geschah es. Sie aßen noch gemeinsam. Dann verließen zwölf Männer und eine Frau kurz nacheinander das Hotel. Sie alle benutzten verschiedene Taxis in verschiedene Richtungen. Sie alle stiegen auf andere, zum Teil öffentliche Verkehrsmittel um und lösten an verschiedenen Flughäfen Tickets in alle Himmelsrichtungen.
Spencer verließ das Hotel als siebter, verschwand nach einer kurzen Busfahrt in einem Kaufhaus an der F-Street und ließ sich mit einem Taxi nach Georgetown bringen. Nach einer Zechtour durch drei Bierkneipen fuhr er mit einem Leihflitzer zum Nord-West-Airport und löste einen Flug nach Seattle. Ab Chicago wechselte er den Kurs und wandte sich nach Denver.
Während der letzten Flugstunde drängten Spencers Sorgen in eine andere Richtung. Bald würde er wieder seiner Mutter gegenüberstehen. Er musste an den Tag denken, als er ihr die Nachricht von Larrys Tod brachte. Wie gern hätte er heute Captain Lavignes Meldung zitiert, in der es hieß, dass Larry lebte!
Doch diese Meldung war ein Staatsgeheimnis, ob sie nun stimmte oder nicht.
Aber wieso sollte sie stimmen? Hatte Spencer jemals einen Zweifel gehabt? Plötzlich kamen die verrücktesten Gedanken. Das alles war doch ein Spuk!
Diese Vorstellungen aus der Kindheit ... dass die Toten in den Himmel kommen, wenn sie ein braves Leben geführt hatten …
Bei der Landung gab es keine Schwierigkeiten. Ein Lufttaxi brachte ihn schnell bis in die Nähe seines Elternhauses. Mrs. Goodwyns Augen strahlten nur für einen Moment, als sie Spencer erkannte. Dann zog sie ihn weinend ins Haus.
„Ich komme nur auf einen Sprung, Mutter. Es ist dienstlich.“
Doch zunächst musste er sich setzen und eine Tasse Kaffee trinken. „Du bist immer noch in Washington, Spence?“
„Ach, weißt du, wenn auf solch einer Expedition etwas passiert, dann beginnen die Mühlen der Bürokratie zu mahlen. Die Akte kann nicht eher geschlossen werden, als bis Larrys Todesursache ohne Zweifel feststeht.“
„Sie sollen darunterschreiben: Das Weltall ist schuld. Und die Raumfahrt und die Männer, die die Raketen und die Atomzertrümmerung erfunden haben.“
Spencer widersprach nicht. Nach einer langen Pause sagte er: „Ich brauche noch einmal den Ring, Mutter.“
„Den Ring? Das letzte Andenken an Larry?“
„Es muss sein, Mutter. Wirklich. Du musst mir vertrauen.“
Sie gab ihm den Schlüssel zum Safe. Spencer trank den letzten Schluck Kaffee und ging dann zu dem Safe, der sich hinter einem alten Ölgemälde verbarg. Er schloss auf.
„Hallo, Mutter. Wir haben den Ring gemeinsam hineingelegt. Wo ist er?“
Mrs. Goodwyn kam näher. „Dummer Junge! Hast du wieder mal keine Augen im Kopf? Im zweiten Fach rechts. Hier …‟
Der Ring war nicht da. Sie sahen etwas weißen, mehligen Staub an der Stelle. Spencer fasste hinein und fühlte eine kleine Vertiefung im Boden. Das war alles.
„Reg’ dich nicht auf, Mutter. Ich glaube, in meinem Gehirn meldet sich langsam die Verkalkung an. Ich hatte doch vorige Woche im letzten Augenblick ... Warte! Mein Gott, ja! Ich habe ihn Roxana gegeben ...“
„Wer