Название | Unsere Heilige Ehre |
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Автор произведения | Джек Марс |
Жанр | Современные детективы |
Серия | Ein Luke Stone Thriller |
Издательство | Современные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781094342863 |
Er zuckte mit den Schultern. „Die Russen werden wir schon beschwichtigen können. Und die sunnitischen Länder werden einfach damit leben müssen.“
„Warum schicken die Israelis nicht ihre eigenen Agenten, um nach den Waffen zu suchen?“, fragte Susan.
„Wir haben mit ihrem Geheimdienst gesprochen. Sie glauben, dass eine solche Mission schief gehen wird. Sie würden lieber den Iran zerbomben und jede einzelne iranische Militärbasis zerstören und einfach darauf hoffen, dass sie eventuelle Atombomben dabei mit erwischen. Wir raten ihnen momentan – sehr nachdrücklich – dazu, das nicht zu tun. Das Risiko, den Iran ungerichtet zu bombardieren und dabei auch nur eine Atombombe intakt zu lassen, ist einfach zu hoch, als dass …“
Susan sah zu Luke. „Hallo, Agent Stone.“
Er blickte ihr direkt in die Augen. Das war der Moment, den sie hasste, der Moment, vor dem sie sich gefürchtet hatte. Sie würde am liebsten hier und jetzt die Zeit anhalten.
„Madam President.“
„Sie haben vor, diese Mission anzunehmen?“
Er nickte. „Ja. Natürlich. Sie war schließlich meine Idee.“
„Für mich klingt das nach einer Selbstmordmission, Agent Stone.“
„Ich habe schon schlimmere Vorschläge gehört“, entgegnete Luke. „Wie dem auch sei, das ist genau der Grund, warum das Special Response Team existiert. Ich habe bereits mit meinem Team gesprochen. Wir können innerhalb von ein paar Stunden starten.“
Sie versuchte es mit einem anderen Ansatz. „Agent Stone, Sie sind der Direktor des Special Response Teams. Laut meinen Aufzeichnungen sind Sie zweiundvierzig Jahre alt. Würden Sie nicht sagen, dass ein jüngeres Mitglied Ihrer Agentur besser geeignet wäre? Jemand, der ein wenig sportlicher ist?“
„Ich werde mit Ed Newsam zusammenarbeiten“, sagte Luke. „Er ist fünfunddreißig. Und ich bin selbst noch ziemlich sportlich für einen alten Greis.“
„Agent Stone und Agent Newsam haben beide ausführliche Einsatzerfahrung im Mittleren Osten“, sagte Diedeldum. „Sie sind beide Eliteveteranen, waren beide bereits tief Undercover und kennen sich mit der israelischen, arabischen und persischen Kultur aus. Beide können sich auf Farsi verständigen.“
Susan ignorierte ihn. Sie blickte sich im Büro um. Alle schienen sie anzustarren. Sie wusste, dass sie über die Einzelheiten der Mission sprechen wollten. Sie wollten, dass sie sofort das grüne Licht gab, sodass sie die Vorbereitungen treffen und einen Plan B aufstellen konnten. Es war ihnen egal, wer genau auf den Einsatz ging – es stand bereits fest.
„Ich würde mich gerne kurz mit Agent Stone unter vier Augen unterhalten.“
„Luke, bist du vollkommen verrückt?“
Die anderen Anwesenden, auch die Geheimdienstagenten, waren ausgetreten.
„Ich würde nicht einmal meinen schlimmsten Feind auf so eine Mission schicken. Du willst per Fallschirmsprung in den Iran einfallen und dann im ganzen Land, das voll mit Leuten ist, die dich töten wollen, umherirren, bis du zufällig auf ihre Atomwaffen stößt?“
Er lächelte. „Naja, ich hoffe, dass wir das Ganze ein bisschen besser planen als wie du es darstellst.“
„Du bringst dich noch damit um.“
Er stand auf und ging zu ihr. Er versuchte, sie zu umarmen. Einen Moment lang versteifte sie sich, dann entspannte sie sich jedoch und erwiderte seine Umarmung.
„Weißt du, wie lächerlich es wirkt, wenn die Präsidentin der Vereinigten Staaten sich übermäßige Sorgen um das Leben eines ihrer Spezialagenten macht, dessen gesamte Karriere aus dieser Art von Missionen besteht?“
Sie schüttelte ihren Kopf. „Das ist mir egal. Das hier ist anders. Ich kann keine Mission erlauben, auf der du umkommen könntest. Das ist doch verrückt.“
Er sah zu ihr herunter. „Willst du mir sagen, dass ich meinen Job an den Nagel hängen muss, um mit dir zusammen zu sein?“
„Nein. Du bist der Chef deiner eigenen Agentur. Du musst nicht selbst raus. Du musst dich nicht freiwillig melden. Schicke jemand anderen.“
„Du willst, dass ich jemand anderen auf diese Selbstmordmission schicke?“
Sie nickte. „Genau. Schick jemanden, den ich nicht liebe.“
„Das kann ich nicht machen, Susan.“
Sie drehte sich von ihm weg und plötzlich standen Tränen in ihren Augen. „Ich weiß. Das weiß ich doch. Aber um Gottes willen, bitte pass da draußen auf dich auf.“
KAPITEL ZEHN
16:45 Uhr israelischer Zeit (09:45 Uhr Eastern Standard Time)
Samsons Höhle – Tief unter der Erde
Jerusalem, Israel
„Sagen Sie Ihnen, dass sie still sein sollen.“
Yonatan Stern, Premierminister von Israel, saß in seinem Stammsessel am Kopf des Konferenztisches in der israelischen Krisenkommandozentrale und stützte sein Kinn mit den Händen ab. Der Raum war eine große, ovale Höhle. Um ihn herum befanden sich Militär- und politische Berater, die einander anschrien, beleidigten und wild gestikulierten.
Wie ist es nur so weit gekommen? schien die brennendste Frage zu sein. Und die Antwort, zu der jeder der anwesenden brillanten Genies hier gekommen zu sein schien war: Jemand anderes ist schuld.
„David!“, sagte er und blickte seinen Stabschef an, ein muskulöser Ex-Soldat, der seit sie gemeinsam in der Armee gedient hatten seine rechte Hand war. David sah ihn an. Seine dunklen Augen strahlten Elend aus und er hatte seine Kiefer zusammengepresst, so wie er es immer tat, wenn er nervös oder abgelenkt war. Vor langer Zeit einmal hatte er seine Feinde mit bloßen Händen töten können und sah dabei trotzdem aus, als wollte er sich am liebsten bei ihnen entschuldigen. Das hatte sich bis heute nicht geändert.
„Bitte“, sagte Yonatan. „Sorg für Ruhe.“
David zuckte mit den Schultern. Er trat an den Konferenztisch und schlug mit seiner massiven Faust auf die Oberfläche.
BUMM!
Er sagte kein Wort, sondern schlug stattdessen erneut zu.
BUMM!
Und wieder. Und wieder. Und wieder. Jedes Mal, wenn er auf den Tisch schlug, wurde der Raum ein wenig ruhiger. Schlussendlich schwieg jeder der Anwesenden und starrte David Cohn, Yonatan Sterns rechte Hand, an. Ein Mann, den jeder hier respektierte.
Er hob seine Faust ein letztes Mal, doch der Raum war jetzt komplett still. Einen Moment lang hielt er sie über dem Tisch, wie einen Hammer. Dann entspannte er sich.
„Danke, David“, sagte Yonatan. Er schaute sich um. „Meine Herren, ich würde dieses Treffen gerne offiziell beginnen. Also setzen Sie sich bitte und schenken Sie mir Ihre Aufmerksamkeit.“
Efraim Shavitz war hier, so jungenhaft wie eh und je, viel jugendlicher als sein Alter es eigentlich erlauben sollte. Er wurde auch das Model genannt. Er war der Leiter des Mossad. Er trug einen teuren, maßgeschneiderten Anzug und schwarze italienische Lederschuhe. Er sah aus, als wollte er gerade in einen der teuren Nachtclubs von Tel Aviv gehen, statt der Auslöschung seines eigenen Volkes zuzusehen. In diesem Raum voller älterer Militäroffiziere wirkte Shavitz wie ein exotischer Vogel.
Yonatan