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Larry soll seinen Vater retten, denn Linda will Big Joe heiraten. Die Heimkehr von Coltpoker-Larry entfesselt die Hölle ...

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      Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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      1

      Der bärtige Mann legte seinen Revolver neben die auf den Tisch gebreiteten Karten. Sein Blick war drohend, sein Grinsen eine Grimasse.

      »Dreh jetzt nicht durch, mein Junge! Es ist besser, du verlierst fünfhundert Dollar als deinen Skalp.«

      Die beiden Mitspieler, die bereits gepasst hatten, erhoben sich hastig. Jeder warf noch eine Münze ins leere Glas. Dann verließen sie den Saloon, in dem es auf einmal unheilvoll still geworden war. Larry Langtry schob das hübsche, nur ein wenig zu grell geschminkte Saloonmädchen von seinen Knien und gab ihm einen Klaps aufs runde Hinterteil.

      »Such inzwischen schon eine Flasche aus, Jenny! Wir nehmen sie nachher mit auf mein Zimmer. Okay, Darling?« Er lächelte zu ihr empor und kniff ein Auge zu. Das Girl schaute ängstlich auf den Bärtigen, der schwer und massig Larry gegenübersaß, ehe es sich zur Theke zurückzog. Die Flammenröte des Sonnenuntergangs füllte die Fenster des einzigen Saloons von Redcliff. Die Männer am Tisch neben dem Treppenaufgang blickten gespannt herüber.

      Ein hagerer, finster blickender Typ, der wie ein Cowboy gekleidet war, stand sporenklirrend auf. Dornenzerkratzte Chaps umhüllten seine Beine. Ein langläufiger 45er hing tief auf seinem rechten Oberschenkel.

      »Ärger, Russ?«, fragte er laut.

      »Nichts, womit ich nicht allein fertig würde«, knurrte der Bärtige, ohne Larry aus den Augen zu lassen. »Zum Teufel, worauf wartest du, Spieler? Leg endlich deine Karten auf!«

      Larry Langtry schien als einziger die Spannung im Raum nicht zu spüren. Der junge, dunkelhaarige Mann trank erst in Ruhe seinen Whisky aus. Dann breitete er lässig sein auseinandergefächertes Pokerblatt hin. Es waren vier Zehner, eine Dame und eine Drei.

      »Vier Gleiche«, lächelte Larry jungenhaft. Seine Zähne blitzten. »Ich werde weder meine Bucks, noch meinen Skalp verlieren. So kann man sich täuschen, Mister!«

      War es Spott oder der reichlich genossene Alkohol, der seine Augen funkeln ließ? Die Hand des Bärtigen lag schwer auf dem Revolver. Seine Mundwinkel verkniffen sich.

      »Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann ist es ein Kerl, der seinem Kartenglück mit faulen Tricks nachzuhelfen versucht.«

      Mit einem leisen Auflachen lehnte Larry sich auf dem Stuhl zurück.

      »Wie sich das trifft! Ich hasse schlechte Verlierer.«

      Die Faust des Bärtigen umschloss blitzschnell den Revolver. Fluchend sprang er auf. Larry kippte samt Stuhl nach hinten weg. Seine Füße hebelten den Tisch hoch. Karten, Gläser, Münzen und Geldscheine wirbelten durch die Luft.

      Jennys Aufschrei versank im Dröhnen des Schusses. Das Blei aus dem Revolver des Bärtigen durchschlug die Tischplatte und fuhr neben Larry in den Boden. Zu einem zweiten Schuss kam der Mann nicht, denn ein 38er Remington lag wie hingezaubert in Larrys Faust. Schon zuckte ein Feuerstrahl über die Kante des noch in der Luft hängenden Tisches. Pulverdampf brodelte.

      Der Bärtige wurde wie von einem Kolbenschlag zurückgeworfen. Als er schwer auf die Bretter krachte, war der junge Spieler schon herumgerollt. Sein Sechsschüsser deutete auf den Mann mit den Chaps, der jetzt geduckt vor der Treppe stand. Der Kolben des 45ers lag in seiner Faust. Das Eisen war schon halb aus dem Leder.

      Larry lag mit aufgestützten Ellenbogen zwischen den Saloontischen. Seine Linke umklammerte das rechte Handgelenk. Er hatte sich mit einer Schnelligkeit bewegt, die allen den Atem verschlug.

      »Hoffentlich reicht dein Verstand so weit, dass du kapierst, was passiert, wenn du’s jetzt noch versuchst, Mister!«, warnte er scharf.

      Zuerst starrte der Hagere ihn verblüfft und erschrocken an. Dann flammte Hass in seinen Augen auf. In seiner knochigen Miene arbeitete es. Es dauerte eine Weile, ehe er die Waffe losließ. Geschmeidig richtete sich Larry auf. Sein sonnengebräuntes Gesicht wirkte jetzt älter und härter als zuvor.

      »Nur Narren werfen ihr Leben weg, weil sie’s nicht vertragen, dass ihnen beim Pokern oder bei den Girls einer über ist«, sagte er rau. »Dein Freund, Cowboy, war so ein Narr!«

      Steifbeinig setzte sich der Hagere in Bewegung. In der atemlosen Stille wirkte das Klirren seiner Sporen überlaut. Die Tritte verstummten neben dem Bärtigen, der mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken lag. Ein Kugelloch klaffte genau über seinem Herzen. Der Mann mit den Chaps atmete tief durch. Flackernd richteten sich seine Augen wieder auf den jungen Spieler und Revolvermann.

      »Soviel Glück hast du nicht zweimal. Du wirst dich noch in der Hölle verfluchen dafür.«

      Von einer Sekunde zur anderen zeigte Larry Langtry wieder sein unbeschwertes Jungenlächeln.

      »Versprich nichts, was du nicht halten kannst!«

      Ein Lauern erschien auf dem Gesicht des Hageren, als Larry so gelassen, als könnte ihm nichts mehr passieren, den Remington in die Halfter zurückschob. Seine Haltung spannte sich abermals. Doch die Erinnerung daran, wie katzenhaft schnell und wild Larry reagiert hatte, hielt ihn zurück.

      »Vielleicht hast du ’nen Namen, den ich mir merken sollte, Kartenhai«, murmelte er gepresst.

      »Solltest du!«, nickte der junge Mann. »Eigentlich heiße ich Larry Langtry, aber weiter unten im Süden gibt’s ’ne Menge Leute, die mich nur Coltpoker-Larry nennen. Kannst ja mal raten, Cowboy, warum.«

      Der Hagere fluchte. Plötzlich warf er sich herum und verließ mit langen Schritten den Saloon. Die Flügel der Schwingtür pendelten heftig. Gleich darauf hämmerte draußen Hufschlag los, der sich in Richtung zur nahen Sangre de Christo Range entfernte.

      Während alle noch wie versteinert verharrten, bückte sich Larry nach den Geldscheinen, knäulte sie achtlos zusammen und stiefelte damit zur Theke. Das blonde, vollbusige Girl starrte ihn mit immer noch erschrockenen Augen an. Schweiß perlte auf dem fleischigen Gesicht des Keepers. Larry schob ihm ein paar Scheine hin.

      »Was ist, Mac, wo bleibt der Whisky?« Er legte einen Arm um Jennys Taille und zog sie an sich. »Du weißt doch, Mac - echter Kentucky Bourbon, den besten, den du hast.«

      Die Männer