Название | Squaw-Poker |
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Автор произведения | John F. Beck |
Жанр | Вестерны |
Серия | |
Издательство | Вестерны |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745210040 |
Glenfield, der bärtige Store und Saloonkeeper, stellte schweigend einen Drink vor John.
Sid Lowman lachte.
»Keine Lust mehr, Serg?«
»Ich bin pleite, verdammt noch mal!«
»Pech.« Sid blinzelte dem Hageren mit der Augenklappe zu. »Mir kommt es vor, als hätten wir gerade erst angefangen. Ich mach dir einen Vorschlag, Serg. Die Kleine da, die Rothaut, gefällt mir. Spielen wir um sie. Sie ist mir hundert Dollar wert.«
Der Einäugige lehnte sich zurück.
»Hä?«, machte Fletcher. »Du bist verrückt, Lowman! Was, zum Teufel...«
»Hundertfünfzig!« Sid beugte sich vor. Seine brennenden Augen hefteten sich auf das Mädchen, in dessen Bronzegesicht sich kein Muskel bewegte. Fletcher leerte das Glas.
»Verrückt!«, wiederholte er mit schwerer Zunge. »Die Rothaut ist Gefangene der US-Army. Wir bringen sie und ihre verlauste Sippschaft nach ...«
»Sie wäre längst tot, Serg, wenn deine Leute nicht so miserable Schützen wären.« Sid Lowman begann die Karten zu mischen. »Welche Rolle spielt es denn, ob du zehn oder elf Gefangene im Fort ablieferst. Well, ich setze zweihundert ein.«
Fletcher schluckte, kratzte sich am Kinn.
»Entweder alles, oder ich lass die Finger davon.«
»Haust ganz schön auf den Putz, Serg, wie? Von mir aus. He, Waco, gieß nach.«
Der Mann mit der Augenklappe füllte die Gläser. John trat an den Tisch.
»Was dagegen, wenn ich mich einkaufe?«
Das Mädchen bewegte sich zum ersten Mal. Die schwarzen Augen blitzten. John sah sie nicht an.
Sid knurrte: »Scher dich zum .. .«
Da legte der Einäugige eine Hand auf seinen Arm.
»Ruhig Blut, Amigo, das ist Herz-Ass-John, von dem es heißt, dass er noch schneller und sicherer als Wild Bill Hickok schießt. Was dran ist, weiß ich nicht. Jedenfalls hat er vor einem Jahr drüben in Santa Fe die drei McGraw Vettern erledigt, ganz allein. Stimmt’s, John?«
»Richtig, Waco. Und wenn du nicht ein so schnelles Pferd geritten wärst, hätt ich auch dich noch erwischt.«
Das Grinsen des Einäugigen gefror. Wut flackerte auf seinem verkniffenen Gesicht. Er hatte damals den McGraws den Tipp gegeben, wann und wo sie John nach einer kläglich verlorenen Pokerschlacht auflauern konnten. Fletcher grinste.
»Es geht um dreihundert Bucks, Mister.«
John setzte sich und zog einige zerknitterte Scheine aus der Jackentasche.
»Dreihundert und fünfzig;«
»Eine Menge Zaster für ’ne Squaw.« Der Sergeant rülpste. »Wirst dich anstrengen müssen, Sid. Worauf wartest du? Gib schon!«
»Drei Spiele. Wer zwei davon gewinnt, dem gehören das Girl und die Bucks. Bei einem Unentschieden, hängen wir ein Spiel dran.«
»Einverstanden.« Fletcher trank. Die Augen wurden blutunterlaufen. John nickte nur. Sid Lowman teilte die Karten aus, fünf für jeden.
John bemerkte, dass er sich selbst zwei Karten von der Unterseite des Päckchens gab, schwieg aber dazu. Prompt ging das Spiel an Sid. Als er wieder mischen wollte, winkte John ab.
»Einer nach dem anderen. Der Sergeant ist dran.«
Sid wollte aufbrausen, doch Wacos Räuspern warnte ihn. Fletcher hatte Mühe, die Karten in den schwieligen Händen zu behalten. Ein paar fielen auf den Lehmfußboden.
John hob sie auf und verstaute sie so, dass der Sergeant drei Asse bekam. Johns eigenes Blatt und jenes von Sid waren mittelmäßig.
»Jetzt geht es rund, Leute!«, triumphierte Fletcher. »Ich behalte die Puppe und kassiere sechshundertfünfzig Bucks!«
Sid, Waco und die anderen, die näher kamen, blickten John auf die Finger, als er am Geben war. Die Karten wirbelten dazwischen wie zu eigenem Leben erwacht.
John spürte den Blick der jungen Apachin. Sein sonnengebräuntes Gesicht zeigte keine Regung. Er war entschlossen, nichts dem Zufall zu überlassen, auch auf die Gefahr hin, dass seine Mitspieler und die Zuschauer zu den Revolvern griffen. Aber John war ein Könner. Keiner merkte was.
»Verdammt!«, lallte Fletcher, als John die Karten aufdeckte: Herz-Ass, Herz-König, Herz-Dame, dazu Pik-Bube und Pik-Zehn. Lowman wurde blass, biss aber die Zähne zusammen.
»Noch eine Runde!«, schnaufte der Sergeant und fuhrwerkte mit einem rotkarierten Tuch auf seinem schweißglänzenden Gesicht herum.
Sid war an der Reihe. Seine Finger zitterten. Zwei, drei Karten wirbelten unter den Tisch. Diesmal machte John keine Anstalten, sie aufzuheben.
»Lass sie liegen!«, verlangte er hart, als Waco sich bückte.
Sid gab. Die beiden letzten Karten nahm er wieder von unten. John besaß zwei Buben, eine Acht, eine Sechs und eine Vier. Fletcher brummte eine Verwünschung.
»Moment!«, meldete sich John, als Sid das Blatt aufdecken wollte. »Ich kaufe zwei für zwanzig Dollar.« Die anderen besaßen kein Geld mehr. John schob den Schein in die Tischmitte und tauschte die Sechs und Vier gegen zwei Karten, die er geschickt von der Unterseite des Päckchens zog.
»Zeig her!« Sid drehte seine Karten um, drei Damen und zweimal die Sieben. »Full House.« Sein Grinsen war eine Herausforderung. Resignierend schob Fletcher sein Blatt zusammen. Alle Blicke hefteten sich auf John.
Er deckte die Acht, dann alle vier Buben auf.
»Das war es, Gentlemen. Die Muchacha gehört mir. Bind sie los, Sergeant.«
Sid hob die Oberlippe. Es war ein Zähnefletschen. »Nur ruhig«, mahnte Waco. Ein metallisches Knacken ertönte unter der Tischplatte. »Bleib sitzen, John! Lass die Pfoten auf dem Tisch! Wenn du dich rührst, bekommst du ein Loch in den Bauch.«
Fletcher rülpste wieder als er den Sechsschüsser auf Wacos Knie sah.
»Du hättest nicht mogeln sollen, John«, knurrte der Einäugige.
»Beweise es.«
»Es genügt, dass ich es gesehen habe.«
Waco log, aber das spielte jetzt keine Rolle, ebenso wenig die Tatsache, dass John sozusagen in Notwehr getrickst hatte. Sid stemmte sich hoch.
»Jetzt bist du fällig, Kartenhai.«
Sein Schlag fegte John vom Stuhl. Sids Begleiter wichen zur Seite. John drehte sich, brachte den Colt aus dem verrutschten Holster, aber Sids Tritt prellte ihm die Waffe aus der Hand. Dann traf seine Stiefelspitze Johns Rippen. Der junge Bursche lachte wild.
John erwischte sein ausgestrecktes Bein und riss ihn um. Bevor Sid die Hand an den Revolver brachte, war der Spieler über ihm und schmetterte ihm die Faust ins Gesicht.
Da stürzten sich die anderen auf ihn, vier kräftige, wildäugige Burschen. Sie zerrten John hoch. Schläge trafen ihn.
Er revanchierte sich mit einem Kniestoß und einem Schwinger.
Dann schlug Waco mit dem Sechsschüsser zu. Ein Feuerball zerplatzte vor Hers-As-Johns Augen. Er verlor die Besinnung.
3
Glenfield rührte keine Hand, John aufzuhelfen. Scherben, Whiskyflaschen und verstreute Spielkarten bedeckten den Boden.
Johns Pokergewinn war weg, ebenso das Apachenmädchen.
John fand seinen 44er unter einem Tisch, überzeugte sich, dass die Trommel geladen war, und schob die Waffe in den Hosenbund. Sein Kopf schmerzte, die linke Augenbraue war blutverkrustet, die Haut über dem Wangenknochen aufgeschürft.
Glenfield