Название | Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019 |
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Автор произведения | Pete Hackett |
Жанр | Вестерны |
Серия | |
Издательство | Вестерны |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745210453 |
»Vielleicht sind sie erst mal woanders hin, um zu frühstücken«, sagte der Eremit unsicher, während er Cutler folgte.
»Nur mal zum Frühstück dreißig Meilen in eine Stadt und zurück, was?«
Brigg zuckte mit den Schultern. »Na ja, könnte doch sein.«
Cutler erreichte die Hütte und schaute hinein. »Nein, Nathan. Die sind abgehauen. War vielleicht doch ein ziemlicher Schock für sie, dass sie bis El Cuervo verfolgt wurden und einer von ihnen auf der Strecke blieb.«
Brigg schaute ebenfalls in die verlassene Hütte. »Dort liegt ein Dollar. Na so was. Liegt einfach so herum. Und dort noch einer. Mann Gottes, die haben ja mit dem Geld um sich geworfen!«
Cutler ging hinein, schaute in den Blechspind in der Ecke und auf die Strohlager, aber er wusste, dass er keinen Hinweis auf den Verbleib der Banditen finden würde.
Brigg klaubte alle herumliegenden Münzen hastig auf und steckte sie ein. »Ist ja eine Sünde, die Dollars so herumzuwerfen!«
Cutler verließ die Hütte und schaute in den Anbau, dann folgte er den Spuren in den geschlagenen Weg. Als Brigg ihn einholte, ließ sich auf dem Boden bereits nichts mehr erkennen.
»Kannst du den Spuren folgen, Nathan? «
Der Eremit verzog das Gesicht. »In der Brasada verliert man jede Spur, wenn es der andere darauf anlegt. Die kannst du vergessen, mein Junge.«
Cutler war enttäuscht. So dicht hatte er den Schurken auf den Hals rücken können, und nun schien doch alles umsonst. Es konnte ihn nicht trösten, dass er in El Cuervo einen der Halunken erschoss. Warrior würde Ersatz für Tracy beschaffen, wenn er sein lichtscheues Treiben irgendwo fortsetzen wollte.
»Siehst ziemlich sauer aus.« Brigg spuckte ins Moos. »Hast du gar keine Ahnung, wohin die sein könnten?«
»Sie sind von Nebraska nach Wyoming, von dort aus nach Oklahoma und dann hierher. Vielleicht gehen sie jetzt nach Arizona, vielleicht auch nach Arkansas.«
»Die reiten also ein paar tausend Meilen, bevor .sie wieder richtig auftauchen?«
»So war es bisher.« Cutler suchte weiter. Aber ohne Hoffnung auf Erfolg.
Der Eremit kam ihm nach und hielt ebenfalls mit mürrisch verzogenem Gesicht Ausschau, bis er sagte: »Dann werde ich die achthundert Bucks mal in den Wind schreiben, mein Junge, meinen Esel holen und nach Hause reiten.«
*
Es ging auf den Abend zu, als Cutler Lobo hinter den Hügeln am ausgetrockneten Wildhorse Creek erreichte.
Männer standen auf der Straße. Aus dem Obergeschoss des Saloons schaute die blonde Sheila herunter und winkte.
Sheriff Winter vertrat Cutler den Weg und hielt das Pferd fest. »Na, Mister, Sie sehen nicht sehr erfolgreich aus. War wohl nichts mit der Kopfprämie?«
Cutler stieg ab.
»Hätte ich Ihnen gleich verraten können. In der Brasada kann man sich dumm und dämlich suchen, ohne jemals was zu finden;«
»War McCleef hier?«
»Nein.«
»Dann müsste er jetzt immer noch in der Brasada herumsuchen«, murmelte Cutler vor sich hin. »Seltsam.«
»Was meinen Sie?« Winter kniff die Augen misstrauisch zusammen.
»Nichts weiter.«
»Nun rücken Sie mal mit der Sprache heraus, Mister! Uns interessiert schließlich, was hier läuft. Wir müssen in der Nähe der Banditen leben! Wir haben ein Recht, alles zu erfahren.«
»In Ordnung, ich werde alles erzählen. In einer Stunde im Saloon, wenn ich was gegessen habe.«
»Na schön«, brummte der bullige Sheriff und trat zur Seite.
Cutler ging weiter.
Sheila stand indessen vor dem Saloon. »Hallo, bleibst du über Nacht, Cutler?«
»Ja, Sheila.«
»Großartig.«
»Bestell mir etwas zu essen und einen Eimer Whisky. Ich bin wie ausgetrocknet!«
Sheila lachte und wandte sich um.
*
Die Haut des Mädchens schimmerte dunkel. Sheila lächelte durch das Dunkel und küsste Cutler, der neben ihr im Bett lag.
»Du bist so in Gedanken.«
»Ich weiß.« Er zog sie an sich und vermochte sich doch nicht auf sie zu konzentrieren.
Victor McCleef ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Der Kopfgeldjäger hatte El Cuervo einen nur so kurzen Besuch abgestattet, dass er von dort kaum eine Flasche frisches Wasser, geschweige denn Lebensmittel mitgenommen haben konnte. Und es gab keine andere Stadt als Lobo diesseits der Grenze, die rasch zu erreichen war. Weshalb tauchte er hier nicht auf? Er musste doch begriffen haben, dass er die Banditen in der Brasada nicht finden konnte.
»Du bist weit weg«, brachte Sheila sich in Erinnerung, umklammerte ihn mit den Beinen und schlang die Arme um seinen Hals. »Sehr weit weg, Cutler! «
Er lächelte dünn. »Entschudige.«
»Und du bist müde.«
»Kein Wunder, ich muss eine Ewigkeit nicht mehr geschlafen haben.« Er musste sich zusammenreißen, um nicht zu gähnen und wälzte sich auf den Rücken.
Sheila ließ sich in ihren Bemühungen deswegen nicht beirren, legte sich auf ihn und liebkoste ihn weiter, bis in ihm doch wieder das Verlangen nach ihr aufkeimte und die Müdigkeit noch einmal vertrieb.
*
»Frühstück ist da!« Sheila betrat mit einem Tablett auf den Händen das Zimmer und versetzte der Tür einen Tritt. Sie schwang herum und knallte zu.
Cutler war augenblicklich hellwach und sah das Sonnenlicht an den hässlichen Wänden und im Haar des Mädchens, in dem Funken zu sprühen schienen.
»Du hast einen gesegneten Schlaf!« Sheila setzte sich auf die Bettkante und stellte das Tablett mit der Kaffeekanne, zwei Tassen, Brot, Butter und Ziegenkäse, Schinken und Eiern neben sich.
Cutler setzte sich. »Ist McCleef noch gekommen?«
»Sag mal, denkst du an noch was anderes als ihn?«
»Ja oder nein?«
»Nein.«
»Das gibt’s nicht. Er kann nicht immer noch in der Brasada herumsuchen!«
»Warum denn nicht?« Sheila stellte die Tassen auseinander, goss Kaffee ein und bestrich das Brot. »Was willst du, Käse, Ei oder geräucherten Schinken? «
»Schinken.« Cutler konnte durch das Fenster nach Süden schauen und sah die Hügel der Tierra Vieja Mountains, hinter denen die grüne Hölle der Brasada lag.
»Er ist kein Dummkopf und sicher nicht stur genug, um so was zu tun.«
»Er ist ein verschlagener, mit allen Wassern gewaschener Halunke«, erwiderte das Mädchen. »Ich denke, das habe ich deutlich genug gesagt.
Er schaute sie an und erzählte von seinem Erlebnis in El Cuervo, das er den Männern gegenüber tags zuvor verschwieg.
»Ja, das passt zu McCleef wie ein alter Latschen zu einem anderen. Vielleicht ist er noch mal hin, um dich im Gefängnis zu bewundern. Und vielleicht hat er so von deiner Flucht erfahren, wähnt dich hier und wagt sich deswegen nicht mehr her.« Sheila gab ihm das mit Butter bestrichene und mit Schinken belegte Brot in die Hand.
»Unwahrscheinlich, dass ich ihm so wichtig