Название | Getönte Fenster |
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Автор произведения | Блейк Пирс |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | Ein Chloe Fine Suspense Psycho-Thriller |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781094306001 |
Sie war weder trotzig noch zornig. Ihr Ton war sogar sehr höflich. Trotzdem merkte Chloe, dass die Frau definitiv vor kurzer Zeit noch geweint hatte.
„Kannten Sie und Mr. Bjurman sich auch außerhalb Ihrer professionellen Bekanntschaft?“, fragte Rhodes. „Ich meine, würden Sie einander als Freunde bezeichnen?“
„Sicher. Wir lachten zusammen und alberten herum. Er blieb ab und zu sogar auf ein Glas Wein nach den Trainingseinheiten, aber nur wenn Mike – mein Ehemann – zuhause war.“
Chloe überlegte sich ihre nächste Frage genau. Theresa Diaz hatte ihren Mann in den letzten zwanzig Sekunden mehrere Male ganz explizit erwähnt. Sie hatte auch ihr Bestes gegeben, jegliche Anspielungen auf eine Affäre so höflich wie möglich zu unterbinden. Also wusste Chloe, dass es aus welchem Grund auch immer ein kitzliges Thema war. Daher war ihr auch klar, dass Theresa sie rausschmeißen würde, wenn sie das Thema weiter forcierte.
„Wie lange sind sie Mr. Bjurmans Klientin gewesen?“, fragte Chloe.
„Seit ungefähr einem Jahr. Er war sehr gut…“
Sie hielt inne, nahm sich etwas zusammen und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Es ist alles so unerwartet. Ich meine… ich habe ihn erst gestern Abend gesehen.“
„Es ist ok”, sagte Rhodes. “Da Sie einander ja von professioneller Seite her kannten, fällt Ihnen irgendjemand ein, der irgendetwas gegen ihn gehabt haben könnte?“
„Genau das ist es ja“, sagte Theresa. „Ich habe nie erlebt, dass er auch nur ein böses Wort zu irgendjemandem gesagt hätte. Und wenn wir schon dabei sind, habe ich auch nie gehört, dass irgendjemand schlecht von ihm gesprochen hätte.“
„Was hielt ihr Ehemann von ihm?“, fragte Rhodes. Chloe zuckte ein wenig zusammen und fragte sich, ob das die Frage sein würde, die ihren Rausschmiss bedeutete. Aber nein, Theresa nahm es gelassen oder übersah einfach das Spitzfindige an Rhodes‘ Frage.
„Mike kam gut mit ihm aus. Ich bin mal ganz ehrlich: ihm gefiel die Idee nicht, dass ein männlicher Trainer während seiner Abwesenheit zu uns nach Hause kommen würde. Doch als Mike Viktor kennenlernte, änderte sich das alles. Ich kann nicht deutlich genug sagen, wie charmant der Mann war. Jeder liebte ihn. Es macht überhaupt keinen Sinn für irgendjemanden, ihn zu ermorden.“
„Wissen Sie zufällig, ob er Klienten in der Stadt Colin hatte?“, fragte Chloe.
„Ich bin mir nicht sicher. Seine Ehefrau kann Ihnen das womöglich sagen.“
Mutig von ihr, Bjurmans Frau zu erwähnen, dachte Chloe. Hier liegt ganz sicher irgendeine Art Affäre vor, oder zumindest eine Anziehung.
„Machte Mr. Bjurman gestern Abend auch nur den geringsten Eindruck, dass er von etwas bekümmert oder besorgt war?“, fragte Chloe.
„Nein. Oder, wenn doch, dann hat er es sehr gut verbergen können. Ich… ich verstehe einfach nicht…“
Bisher schien das ein wiederkehrender Refrain zu sein. Und es belegte weiterhin, dass sie nichts Brauchbares von Theresa Diaz erfahren würden. Sie wusste, dass der nächste logische Schritt war, nach Colin zu fahren und zu sehen, was sie über den Mord von Steven Fielding herausbekommen konnten. Doch Chloe hatte das Gefühl, dass wenn sie das taten, sie die Spur des Mörders von Bjurman erkalten lassen würden, denn mit jedem Moment, der verstrich, wurde sie immer sicherer, dass die Morde miteinander nicht in Verbindung standen.
„Ich verstehe es einfach nicht“, sagte Theresa mit unsicherer Stimme und den Tränen nahe.
Dann sind wir schon mal zu zweit, dachte Chloe.
KAPITEL SECHS
“Also, die haben auf jeden Fall miteinander gevögelt, oder?“
Die Frage war direkt, auch wenn es genau die Frage war, die Chloe von Rhodes erwartet hatte, sobald sie wieder am Auto waren.
„Das ist der Eindruck, den ich bekommen habe“, sagte Chloe. „Du hast bemerkt, dass sie geweint hat, oder?“
„Ja, die roten und etwas geschwollenen Augen. Das leichte Zittern in ihrer Stimme.“
„Dann ist es klar, wieso sie die Affäre nicht zugeben wollte“, sagte Chloe. „Besonders, wenn es stimmt, was sie über ihren Mann und Bjurman gesagt hat. Macht Sinn, dass sie ihren Arsch retten will. Wenn der Mann, mit dem sie geschlafen hat, plötzlich tot ist, macht es die Aufgabe ihre Affäre zu verbergen sehr viel einfacher.“
„Trotzdem, ich finde wir sollten die Story überprüfen, dass ihr Mann angeblich auf Dienstreise ist“, sagte Rhodes. „Wir könnten wahrscheinlich unsere neuen Freunde Anderson und Benson damit beauftragen, diese Informationen zu beschaffen.“
„Du meinst, der Mörder könnte der Ehemann gewesen sein?“, fragte Chloe.
„Wahrscheinlich nicht. Aber da die Morde bisher keine Verbindung untereinander aufzuweisen scheinen, müssen wir jedes Kästchen abhacken, schätze ich.“
Chloe nickte. Es gefiel ihr, wenn sie und Rhodes so perfekt harmonierten. Ihre Partnerschaft hatte einen ziemlich holprigen Start gehabt, also war es gut, sich immer mal wieder vor Augen geführt zu bekommen, wie weit sie gekommen waren.
„Hey, Fine?“
„Ja?“
„Was ist wirklich dort draußen in Texas passiert?“
Chloe spürte wie das Nachsinnen über die Stimmigkeit ihrer Partnerschaft zu einem quietschenden Halt kam. Es ärgerte sie, dass Rhodes das ansprach – mit oder ohne Johnsons Anleitung – sie wollte aber nicht zeigen, dass es sie reizte. Sie wusste, dass das den Eindruck erwecken würde, als hätte sie etwas zu verbergen.
„Willst du die Story mit oder ohne das gesamte Familiendrama, das damit einhergeht?“
Rhodes grinste: „Ohne. Ich weiß, wie du es hasst, diesen Scheiß wieder raus zu kramen.“
Chloe zögerte einen Moment lang, unsicher, wie sie vorgehen sollte. Wenn Rhodes bloß eine Rolle spielte, dann spielte sie diese gut.
„Dad und Danielle sind bei ihm in der Wohnung in irgendeinen Streit geraten. Ich weiß nicht einmal genau, worum es ging, weil Danielle mir keine Einzelheiten nennen will. Aber am Ende denke ich, ist Dad einfach der Kragen geplatzt und…“
„Ja?“
„Rhodes, ich hoffe du nimmst das nicht persönlich, aber ich will wirklich nicht darüber reden. Nicht jetzt. Es wird mich aus dem Konzept bringen und mich davon abhalten, mich auf den Fall zu konzentrieren. Das kannst du verstehen, oder?“
„Natürlich.“
Chloe konnte nicht genau sagen, ob sie Enttäuschung in ihrer Miene und Stimme entdecken konnte, oder nicht. Sie verfluchte den Gedanken, dass Rhodes sie tatsächlich ausspionieren könnte, mit dem Auftrag alles, was sie herausfand, an Johnson und die über ihm stehenden Instanzen weiterzugeben. Doch für diesen Moment musste sie bei jedem Wort, das aus ihrem Mund kam, unglaublich vorsichtig sein.
Jedoch deutete das Schweigen, das sich zwischen ihnen einstellte, darauf hin, dass Rhodes nicht erwartet hatte auf diese Weise zurechtgewiesen zu werden. Die Luft im Auto war dick, während Rhodes sie nach Colin fuhr.
Es war so angespannt, dass Chloe einen kleinen Sprung machte, als ihr Handy klingelte. In der Hoffnung, dass Rhodes ihre Reaktion nicht bemerkt hatte, beantwortete sie schnell den Anruf.
„Hier ist Agentin Fine.“
„Agentin Fine, hier ist Deputy Anderson“, hörte sie Andersons melodische Stimme. „Ich dachte, sie sollten wissen, dass wir gerade darüber benachrichtigt wurden, dass ein Officer in Colin soeben einen