Getönte Fenster. Блейк Пирс

Читать онлайн.
Название Getönte Fenster
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Серия Ein Chloe Fine Suspense Psycho-Thriller
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094306001



Скачать книгу

wissen es noch nicht. Aber ich habe denen gesagt, dass ich Sie informieren würde. Sie fertigen ihn gerade in diesem Moment erst ab. Er sollte bereit sein, vernommen zu werden, sobald Sie an der Wache ankommen.“

      Chloe dankte ihr und legte auf. „Das war Anderson. Sieht so aus, als hätte die Coliner Polizei den Mörder gefasst.“

      „Beider Opfer?“

      „Noch weiß das keiner.“

      „Tja, dann lass es uns herausfinden“, sagte Rhodes, und trat kräftiger auf das Gaspedal.

***

      Die Polizeihauptwache Colins war wahrscheinlich die kleinste, die Chloe je betreten hatte. Die Eingangshalle formte ein perfektes Quadrat, in dem ein kleiner Wartebereich, winzige Arrestzellen und ein kleiner Snackbereich Platz gefunden hatten. Es roch nach Raumspray und starkem Kaffee. Der Ort machte aber einen soliden Eindruck, alles war an seinem Platz und in guter Ordnung. Wenige Sekunden nachdem Chloe und Rhodes eingetreten waren, trafen sie auf einen kleinen, aber muskulösen Mann, der in großer Eile zu sein schien. Er trug seine blaue Uniform, das Hemd klebte ihm am verschwitzten Brustkorb. Das Namensschild auf seiner linken Brusthälfte besagte Cooper.

      „Die Agentinnen?“, fragte er.

      „Wir sind’s“, sagte Rhodes. „Agentinnen Rhodes und Fine.“

      „Fantastisch“, sagte Cooper. „Kommen Sie mit nach hinten durch.“

      Er führte sie an den Arrestzellen vorbei und auf einen Flur, der in den ziemlich engen hinteren Teil des Gebäudes führte. Er machte keine Anstalten, sie in ein Büro zu bitten, sondern führte sie geradewegs durch zum hinteren Ende des Gebäudes, wo eine Wartezelle an einen separaten Raum angrenzte, in dem, so nahm Chloe an, der Verdächtige untergebracht war.

      „Hier ist was wir haben“, sagte Cooper. „Vor ungefähr einer Stunde haben wir einen Anruf von Rock and Sam’s, einer Bar hier um die Ecke bekommen. Der Bartender, Sam, ist ein guter Freund von mir, ich kann für ihr bürgen. Er sagte, dass ein Typ reingekommen war, ein Typ, den er zuvor schon gesehen hatte, namens Carol Hughes. Er isst dort immer zu Mittag. Hughes bestellte das Übliche, und als er die Hand nach seinem Bier ausstreckte, bemerkte Sam eine Uhr an seinem Handgelenk. Es war eine schicke Uhr, eine die nicht wirklich zu dem Typen zu passen schien. Nicht nur das, sondern Sam hatte genau so eine Uhr in der Vergangenheit schon ein paar Mal gesehen – und zwar am Handgelenk von Steven Fielding.“

      „Wirklich?“, fragte Rhodes. „Er meint, er hat dieselbe Uhr schon bei jemand anders gesehen?“

      „Naja, es ist eine ziemlich einzigartige Uhr. Sie ist aus Gold – ich bin mir nicht sicher, ob es echtes Gold ist, oder nicht – und sie hat das Logo der Tennessee Volunteers auf dem Zifferblatt. Sam sagte, dass er sich genau erinnerte, dieses Logo vor ein paar Wochen auf der Uhr gesehen zu haben, die Steven trug, als er über College Football schimpfte. Als er die Uhr also an Hughes Handgelenk sah, erinnerte er sich daran, dass er gehört hatte, dass Steven vor ein paar Tagen erst bei einem abscheulichen Einbruch ermordet worden war. Er rief uns unauffällig an. Ich bin persönlich drangegangen und bin dann zur Bar, um den Kerl aufzugabeln. Er hat sich fast in die Hose gemacht, als er die Polizei in die Bar kommen sah. Hat sich gegen die Festnahme gewehrt, hat aber nichts gestanden.“

      „Das klingt schon sehr eindeutig“, sagte Chloe.

      „Wenn Sie die Uhr sehen wollen, sie wurde soeben konfisziert und zu den Beweismaterialien gebracht. Hab‘ sie nach Fingerabdrücken untersucht, und es scheint zwei verschiedene Paar zu geben. Ich würde mein Haus darauf verwetten, dass die einen Fielding gehören und die anderen unserem Verdächtigen.“

      „Das wird nicht nötig sein“, sagte Chloe. „Ich denke, es würde reichen, wenn wir mit dem Verdächtigen sprechen könnten.“

      „Fühlen Sie sich wie zuhause. Und lassen Sie mich wissen, wenn Sie etwas brauchen.“

      Mit diesen Worten sperrte Cooper die Tür zum separaten Raum neben der Arrestzelle auf. Wie Chloe erwartet hatte, diente dieser als Verhörraum. Im Zentrum des Raumes stand ein klischeehafter Tisch, an den Carol Hughes mit Handschellen am rechten Handgelenk festgeschnallt war. Als Chloe und Rhodes den Raum betraten, sah er so aus, als würde er gleich vom Stuhl aufspringen

      Er war ein sehr unauffälliger Mann. Er konnte einen Haarschnitt gebrauchen, da seine Koteletten wucherten und seine Stirn mit unordentlichen Strähnen fettigen Haares bedeckt war.  Er schaute sie mit großen Augen an und dann kam ein Ausdruck der Verwirrung über sein Gesicht. Chloe begann sich langsam zu fragen, ob Rhodes und sie zu Partnerinnen gemacht worden waren, um die Hypothese zu überprüfen, dass Verdächtige oft verblüfft waren, wenn sie zwei zierliche Frauen hereinkommen sahen. Sie fragte sich, ob eine solche Verblüffung Kriminelle aus dem Konzept bringen konnte. Wenn das FBI nach Belegen suchte, dass dies der Fall war, wäre Hughes ein großartiges Subjekt für eine derartige Studie gewesen.

      „Wer zum Teufel sind Sie?“, fragte er.

      Chloe zeigte ihre Dienstmarke und ihren Ausweis vor, bevor sie sich dem Tisch näherte. Es gab keine Stühle auf der anderen Seite, also blieben sie und Rhodes einfach stehen. Sie standen nah am Tisch dran, um sicherzustellen, dass Hughes sich eingesperrt und umzingelt fühlte.

      „Was war ihre Beziehung zu Steven Fielding?“, fragte Chloe.

      „Gar keine. Ich hatte ihn in der Bar gesehen. Sah so aus, als könnte er Geld haben.“

      „Scheint ziemlich dumm zu sein, eine Uhr zu tragen, die Sie aus seinem Haus geklaut haben. Besonders nachdem Sie ihn umgebracht haben. Sehen Sie das nicht auch so?“

      Ein Anflug von Wut überzog Hughes Gesicht, aber nur kurz. Offensichtich wurde seine Wut schnell von der Einsicht weggespült, wie tief er nun wirklich in der Patsche saß.

      „Ich wollte das nicht“, sagte er.

      „Was genau?“, fragte Rhodes.

      Hughes kämpfte einen Moment lang gegen etwas an. Chloe hatte es schon oft erlebt; selbst nachdem Menschen mit ihrer eigenen Schuld konfrontiert worden waren und genau wussten, dass sie erwischt worden waren, war es oft sehr schwer für sie einzugestehen, dass sie diese moralische Grenze überschritten hatten.

      „Hören Sie, ich weiß, dass es falsch war, aber ich brauchte einfach etwas extra Geld, wissen Sie? Ich habe vor drei Monaten meinen Job verloren und die Rechnungen…man, es werden einfach immer mehr. Und meine Braut, sie will…sie will nicht einmal über eine Hochzeit nachdenken, solange ich nicht stabil bin…“

      „Also erschien Ihnen ein Einbruch die angemessene Lösung zu sein?“, fragte Rhodes.

      Chloe hatte dasselbe gedacht, doch sie hatte nie den Sinn darin gesehen, einen Verdächtigen vor den Kopf zu stoßen. Es führte meistens nur dazu, dass alles nur noch länger dauerte. Ehrlichgesagt hatte sie sich in Bezug auf Hughes auch die ganze Zeit den Kommentar verkneifen müssen, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, Bars zu frequentieren, wenn er seit drei Monaten keine Arbeit mehr hatte.

      „Erzählen Sie uns der Reihe nach was passiert ist“, sagte Chloe.

      „Ich bin ihm ein paar Tage lang nachgegangen, um mir seinen Tagesablauf zu merken. Ich dachte nicht, dass er zuhause sein würde. Ich hatte vor da schnell rein und raus zu sein, und das wäre alles.“ Er hielt nun einen Moment lang inne und erst dachte Chloe schon, er könnte anfangen zu weinen. Doch, was sie als Angst deutete, begann sich langsam in Horror zu verwandelt. Hughes begriff die Schwere dessen, was er getan hatte, und es begann endlich bei ihm einzusickern und ihn herunterzuziehen.

      „Doch als ich durch die Eingangstür kam war er direkt vor mir, auf dem Sofa. Ich hatte ein Brecheisen in der Hand, weil ich erwartet hatte, dass ich die Tür aufbrechen müsste. Und als er auf mich zukam und wir zu kämpfen begannen, ist es… ist es einfach mit mir durchgegangen. Ich war überrascht und erschrocken und ich habe einfach… ich habe begonnen ihn mit dem Brecheisen zu schlagen. Und ich konnte nicht aufhören… ich konnte nicht…“

      „Was hat Sie dazu gebracht aufzuhören?“, fragte Rhodes.

      „Ich habe gehört, wie das Garagentor aufging. Ich nehme an, es war seine Frau, die nach