Die klare Sonne bringts doch an den Tag. Klaus Scheidt

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Название Die klare Sonne bringts doch an den Tag
Автор произведения Klaus Scheidt
Жанр Триллеры
Серия
Издательство Триллеры
Год выпуска 0
isbn 9783981864267



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murmelte Brüwer und schielte verdutzt auf die unleserliche Unterschrift und den verwischten Stempel des wasserdicht versiegelten Kärtchens. »Was soll ich denn damit?«

      »Angeln, und zwar legal. Einen prachtvollen Edelfisch fangen für die größte Bratpfanne zuhause.«

      »Für zu Hause? Nee, nee, das kommt gar nicht in Frage. Wenn schon, dann lasse ich von Georgios zwei Riesenhappen zubereiten für uns. Den Rest schenke ich ihm, damit kann er seine Gäste noch wochenlang beköstigen.« Brüwer stutzte und sah sein Gegenüber schief an. »Und was meintest du eben mit legal?«

      »Hinter der Fensterfront des Lofts stand das Fernrohr von einem Schiff. Es war gegen die Außenalster ausgerichtet und da habe ich nach dem Gespräch mit Herrn von Jügesen ihn einfach mal gefragt, ob ich durchschauen darf. Ich wollte unbedingt nachsehen, ob du noch angelst. Genau in diesem Augenblick verwarnten dich die Polizeibeamten. Aber du scheinst Glück gehabt zu haben, denn ich hatte den Eindruck, dass sie dein Angelzeug nicht einkassiert haben.«

      »Wie bitte? Du hast mich heimlich beobachtet? Hast du dir dabei auch ins Fäustchen gelacht? Ganz bestimmt!« Brüwer hieb mit der rechten Faust so heftig auf die marmorne Platte, dass sämtliche Gäste im Lokal sich erschrocken umsahen. »Na sowas! Das erinnert mich doch glatt an meinen ganzen Ärger damals mit dem guten alten VauEBe Horch und Guck!«

      Mit größter Bestürzung im Blick eilte Georgios herbei. Mit hastigen als Beruhigung gedachten Gesten überzeugte Brüwer den Wirt, dass dieser sich keine Sorgen um seine Lieblingsgäste zu machen brauche. Georgios rollte vorwurfsvoll mit den Augen, dann ging er kopfschüttelnd zur Theke zurück. Stormann beeilte sich nun, die Pistole wieder einzuwickeln und zurückzustecken.

      Aber die Angriffslust steckte noch in ihm und mit gutmütigem Spott in der Stimme klärte er auf seine Art und Weise den Kumpan auf: »Als ich dein unglückliches Gesicht erblickte, zerriss es mir dermaßen das Herz, dass ich mir gleich eine topografische Kreiskarte von Segeberg, Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg besorgte. Dann erkundigte ich mich bei einem Angelverein, wo es die wirklich dicksten Fische gibt und du garantiert kein Anglerpech haben wirst.«

      »Erzähl mir bloß nicht, du tust irgendetwas mir zuliebe. Du heckst doch bestimmt etwas ganz anderes aus.«

      »Erstens doch, gerne sogar, zweitens Treffer. Anhand der Körpersprache von Jügesen senior erkannte ich, dass er nicht die Wahrheit sagte, als er über seine Onkel und das Gut sprach. Ich bin eben ein alter Hase, genau wie du.« Stormann beugte sich weit vor. »Ich flüstere dir was: Da ist etwas faul im Sachsenwald!«

      »Noch ist das nur dein Verdacht. Und du willst wirklich extra hinfahren und nach dem Rechten sehen?«

      »Ach was, deswegen fahren doch nicht hin, sondern wir wollen nur ein bisschen angeln. Bloß rein zufällig ist das Gut ganz in der Nähe dieses Sees und daher kann ich bei dieser Gelegenheit ja gleich mal nach den Rechten sehen.«

      »Dem!« Mit dem rechten Zeigefinger mahnte Brüwer.

      »Den!« Stormann blickte unbeirrt. »Von Jügesen senior bezeichnete seine Onkel als unverbesserlich. Das ist eine typische Klassifizierung ehemaliger Nationalsozialisten, welche trotz allem bis zu ihrem Lebensende von dritten Reich schwärmen werden.« Nun kniff er das rechte Auge zu.

      »Wir werden sehen. Und der See liegt gleich neben dem Gut?« Brüwer legte den rechten Zeigefinger sacht auf das rechte Unterlid und zog ein wenig daran. »Du und Zufall, soll ich das glauben? Im Ernst?«

      »Doch, doch, das ist tatsächlich Zufall.« Stormann schob die rechte Hand in die linke Innentasche des Jacketts und beförderte eine korrekt zusammengefaltete Landkarte zutage.

      »Siehst du dieses Eselsohr?« Brüwer stupste den linken Zeigefinger darauf und schüttelte triumphierend den Kopf. »Neu ist dieser Plan ganz bestimmt nicht, höchstens gebraucht gekauft.«

      »Ertappt. Der lag hinten im Kartenschrank, weil ich lange nicht in der Gegend war.« Stormann lächelte hintersinnig, während er den Plan zurechtlegte, bis dieser zwischen den beiden Bierkrügen noch auf den Tisch passte. »Zunächst fahren wir auf der A-Vierundzwanzig bis zur Abfahrt Nummer fünf, Witzhave, und dann die Möllner Landstraße in nordöstlicher Richtung.«

      »So, so, wollen wir etwa zum Till?«

      »Nicht bis Mölln. Der Teich ist hier«, murmelte Stormann und tippte auf ein cyanblaues Pünktchen, »im Billetal, am Nordrand des Sachsenwaldes.« Er schob seine Zeigefingerspitze auf der Karte etwa zwei Zentimeter nach links. »Und hier, etwa zwei Kilometer entfernt, mitten auf dem Gutsgelände, befindet sich das Herrenhaus, welches ich mir unbedingt einmal näher ansehen will. Du hältst die Stellung beim Angeln, während ich mich auf den Weg mache.«

      »Stellst du dir neuerdings so die Arbeitsteilung zwischen uns beiden vor?« Brüwer kreiselte mit den gespreizten Fingern seiner rechten Hand über dem Plan. »Du gehst mit mir um wie mit einer Schachfigur. Oder etwa nicht?«

      »Nicht doch, du bist nur nicht mehr mein Vorgesetzter. Das ist alles.« Stormann zwinkerte, dann beugte er sich vor und starrte sein Gegenüber insistierend an. »Nun, mein lieber Klemmi, bist du dabei?«

      »Mensch Kalli, aber na klar. Ich fliege ja schon auseinander vor Neugier. Berichte mir endlich, was der Alte, ähm, du weißt schon wer, dir eigentlich erzählt hat.«

      »Morgen, auf der Hinfahrt. Heute würde es zu spät dafür; ich will auch kein Essen mehr bestellen, sondern mich in ein paar Minuten auf den Weg nach Hause machen. Ich muss nach einigen recht speziellen Utensilien suchen, sie überprüfen und zum Mitnehmen einpacken.«

      »Geeeooorgiiiooos!«, posaunte Brüwer und winkte mit seinem rechten Arm, als wolle er mehrere Streifenwagen herbeikommandieren. »Mein so richtig Oberguter, ruf uns mal ‘n Minicar und bring zwei Ouzo als krönenden Abschluss.«

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