Название | Süchtig Nach Blut |
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Автор произведения | Amy Blankenship |
Жанр | Ужасы и Мистика |
Серия | |
Издательство | Ужасы и Мистика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788835401018 |
Toya richtete seinen Blick ruhig auf den Menschen, den Kyoko immer so gerne mochte, und lachte innerlich über die Tatsache, dass Tasuki sich nicht an all die Male erinnerte, wo sie einander getroffen hatten… was wohl nur ein Vorteil war. Seine Augen wurden schmal, als er die Macht des zerbrochenen Kristalls in Tasuki fühlte, und das Wissen machte ihn plötzlich wütend.
„Du hast einen Talisman“, stellte Toya fest. „Ich will ihn.“
Nun war Tasuki an der Reihe, seine Stirn in Falten zu legen. „Was?“
Er hatte keine Chance, seine Pistole abzufeuern, als der Mann so schnell auf ihn zukam, dass das Bild verschwamm, ihn zu Boden warf und seine Fingerspitzen auf Tasukis Brust drückte. Tasuki schlang seine Hände um den Unterarm des Mannes und drückte ihn mit all seiner Kraft von sich.
„Engel… ja klar“, knurrte Tasuki und stemmte seinen Fuß in den Magen seines Gegners. „Du benimmst dich eher wie ein Dämon!“ Er konnte mehr Kraft aufbringen, als er geglaubt hatte zu besitzen, und schleuderte den Mann von sich.
Toya flog rückwärts, landete auf seinen Füßen und schlitterte noch ein Stück über das gut gepflegte Gras. Seine Hand ballte sich zu einer Faust und er knurrte. Also schützte ihn der Kristall, ja?
„Was hast du gemacht, dass Kyoko weggegangen ist?“, fragte Tasuki scharf und kam dann schnell wieder auf die Beine, als die Augen seines Gegners sich von reinem Gold in ein furchteinflößendes Silber verwandelten. Tasuki wich nicht zurück, als er seinen Blick erwiderte.
Toya knurrte, als er sah, dass Tasukis Augen violett wurden.
„Toya!“
Das Silber verschwand aus Toyas Augen und er schielte über seine Schulter auf seinen Bruder Shinbe. „Was willst du, Shinbe? Kannst du nicht sehen, dass ich damit beschäftigt bin, einen Kristall zu holen?“
Shinbe legte ruhig seinen Kopf zur Seite. „Dir ist schon klar, dass du ihn umbringen musst, um den Talisman zu bekommen… oder?“
„Na und? Wir beide wissen, dass er sterben kann“, knurrte Toya und fauchte dann, als ein Schuss ertönte und er fühlte, wie eine Kugel sich durch seine rechte Schulter bohrte. „Du Arschloch!“
Shinbe kicherte leise. „In diesem Fall, Toya, hast du das wohl verdient. Jetzt lass Tasuki sein… wir müssen schnell abhauen.“
„Gerade du verteidigst ihn“, sagte Toya sarkastisch, als einer seiner Zwillingsdolche in seiner Hand erschien und er mit dessen Spitze die Kugel aus seiner Schulter holte. „Wieso abhauen? Der Spaß hat gerade erst begonnen“, knurrte er, als er die Kugel wegschnippte, sodass sie genau vor Tasukis Füßen landete.
„Er kommt“, antwortete Shinbe kryptisch.
Toyas Dolch verschwand und seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln, als er wieder auf Tasuki schielte. „Zumindest kann mir dann niemand die Schuld dafür geben.“
„Wer kommt?“, fragte Tasuki, der nicht mehr wusste, auf wen er zielen sollte… obwohl der, der Toya hieß, noch immer seine erste Wahl war. Dieses wissende Lächeln war zum Fürchten.
Shinbe starrte ihn lange an. „Glaub mir, Tasuki… du musst jetzt gehen. Wenn nicht, dann versteck dich zumindest bis er weg ist.“ Er erkannte den sturen Blick, als Tasuki seine Schultern anspannte und seine Waffe fester umklammerte. Kopfschüttelnd beschloss Shinbe, seiner eigensinnigen Reinkarnation ein hilfreiches, kleines Geschenk zu geben.
Mit ein paar schnellen Handbewegungen und einer Umdrehung seines Stabes, errichtete Shinbe einen dauerhaften Schutzschild um den Jungen, der es Dämonen und allen anderen unmöglich machen würde, den Kristallsplitter zu fühlen, der tief in ihm lag. Er seufzte leise, denn er wusste, dass es zu spät war, um diese Tatsache vor Toya zu verbergen.
Tasuki sah mit großen Augen zu, als der große Amethyst auf Shinbes Stab schwach zu leuchten begann und er dann mit dem, den er Toya genannt hatte, verschwand. Sein Blick senkte sich auf seine eigenen Hände und den Rest seines Körpers, als ein schwaches, violettes Licht ihn einen Moment lang einhüllte und dann erlosch.
‚Vielleicht wirst du hiermit diesmal überleben.‘ Shinbes Stimme hallte durch seinen Kopf, ehe auch sie weg war.
„Diesmal?“, fragte Tasuki verwirrt, dann zuckte er zusammen, als die Tür des Schreinhauses sich krachend schloss. Ein plötzliches, unheilvolles Gefühl überkam ihn und er wollte schwören, dass der Himmel noch ein wenig dunkler wurde.
Tasuki konnte das dringende Bedürfnis, sich in den Schatten der Bäume hinter sich zu verstecken, nicht unterdrücken. Er ging in die Hocke, sodass er hinter zwei Baumstämmen gerade noch sehen konnte, was geschah.
Ein eiskalter Schauder umhüllte ihn, als er sah, wie ein Mann mit langem, schwarzem Haar plötzlich aus dem Nichts mitten im Garten erschien. Die Luft blieb ihm in der Lunge stecken, als eine überwältigende Angst und völlige Ruhe ihn erstarren ließen. Er war es… der Mann aus seinen Albträumen stand wenige Meter von seinem Versteck entfernt.
Hyakuhei ging mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck auf das Schreinhaus zu. Er war sicher, dass er gerade noch einen Talisman gefühlt hatte, aber jetzt war er weg. Wie ironisch, dass ein Talisman ausgerechnet hier im Garten des Jungfernschreins sein sollte? Als er vor der Holzhütte stehenblieb, öffnete sich die Tür wieder, als gehorchte sie einem stillen Befehl.
Seine Augen erhellten sich zu einem weichen Braun, als er das Ebenbild derer, nach der sich sein Herz so sehr sehnte, erblickte. Er hob seine Hand und berührte mit seinen Fingerspitzen ihre, aber fühlte nichts, außer der Kälte des Steins. Also wies sie ihn selbst nach all dieser Zeit noch zurück… weigerte sich, ihn zurück in das Herz der Zeit zu lassen. Er hob seinen Blick und sah in ihre Augen, wurde belohnt, als diese kurz aufleuchteten. Ein teuflisches Lächeln erschien auf seinen perfekten Lippen… so sollte es sein.
Seine Augen wurden schmal, als er die Auren von Toya und Shinbe fühlte, die sich entfernten. Es war offensichtlich, dass sie ihm zuvorgekommen waren, und selbst den Talisman geholt hatten. Mit einem letzten Blick auf die Statue, drehte sich Hyakuhei schwungvoll um und verließ das Schreinhaus.
Tasuki bewegte sich nicht, bis das Monster aus seinen Träumen den Garten verlassen hatte. Er setzte sich ganz auf den Boden und entließ die Luft aus seiner Lunge, von der er nicht einmal gewusst hatte, dass er sie angehalten hatte, dann legte er sich auf den Rücken, um hoch in die Sterne zu sehen. Was, zur Hölle, ging hier vor? Er hatte sich daran gewöhnt, die Paranormalen zu sehen, die in LA so häufig waren, aber dies war anders… dies betraf ihn persönlich.
Obwohl er die Antwort schon kannte, hob er seine Hand und kniff sich in den anderen Arm, fest. Gut… das war der Beweis, dass er nicht träumte. Jade hatte recht… es war mehr als nur ein Traum gewesen. Nie in seinem Leben hatte er etwas derart Angsteinflößendes erlebt. Er atmete ein paarmal tief durch und wartete, bis das Zittern verschwand, dann stand er wieder auf und taumelte zurück zu seinem eigenen Garten.
Erst als er die Grundstücksgrenze überschritten hatte, sprintete Tasuki los, rannte zu seiner Haustür und hätte sie fast aufgebrochen, als seine zitternden Finger am Türknauf nicht sofort öffnen konnten. Nachdem er die Tür hinter sich wieder geschlossen hatte, schob er schnell alle Riegel vor und entfernte sich davon. Er setzte sich auf das Sofa und schlang die Decke um sich, wobei er darauf achtete, dass sein Finger immer noch am Abzug seiner Pistole lag… nicht, dass sie ihm helfen könnte.
Er zog den Kopf ein, als er sich daran erinnerte, wie derjenige, der Toya hieß, die Kugel mit der Spitze dieses gefährlich aussehenden Dolchs aus der Wunde geholt hatte. Sein Blick fand das Porträt, das über dem Kaminsims hing und seine Lippen öffneten sich leicht, als er ein Déjà-Vu erlebte. In dem Gemälde berührte Kyoko die Hände der Statue genauso, wie der große, dunkle, gespenstische Mann es gerade getan hatte.
Kapitel 2
Jade