Die großen Western Classic 39 – Western. Alexander Calhoun

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Название Die großen Western Classic 39 – Western
Автор произведения Alexander Calhoun
Жанр Языкознание
Серия Die großen Western Classic
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740963071



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mit einem Büffelgewehr, eine geheime Wasserstelle, indianische Freunde … Vielleicht erfinden wir die Verdachtsmomente nur, aber wie dem auch sei. Siehst du, Fitzgerald, ich freue mich direkt darauf, dass es so und nicht anders ist, denn dann kann ich beweisen, dass ich noch meine alte Geschicklichkeit, meine alten Reflexe mit dem Revolver habe. Oft ist es ein großer Vorteil, wenn man klein, flink und schnell mit der Revolverhand ist, statt groß und dick.« Er grinste überheblich.

      O’Toole schüttelte so heftig den Kopf, dass seine aufgedunsenen Wangen wabbelten.

      »Immer diese Protzerei mit der Waffe. Du bist ein noch viel größerer Idiot, als ich dachte. Dick …, natürlich bin ich dick und groß und nicht so schnell wie du, aber dafür habe ich mehr in meinem Kopf, verdammt mehr!«

      Cal, der Schlanke, Kleine, winkte ab und grinste.

      Er sagte nur ein Wort: »Mierda!« Dann fuhr er fort und lenkte den Zorn des Ranchers ab wie ein geschickter Matador, der das rote Tuch schwingt, um den Stier zu täuschen. »Meinst du, dass sie sich in ihn verliebt hat?«

      »Weiß ich nicht. Ist mir auch egal. Er wird noch in dieser Nacht in die ewigen Jagdgründe einziehen. Dort kann er Büffel jagen, so viel er will.«

      »Gut, mach, was du willst. Wir sollten ihn natürlich und freundlich behandeln, damit er nicht misstrauisch wird. Wie, Freund, willst du ihn auf sichere Art ins Jenseits befördern? Mit deinem Revolver oder mit Feuer und Schwert?«

      »Wir sind so freundlich zu ihm, dass wir ihm ordentlich Angst einjagen«, knurrte O’Toole. »Mit deiner Kanone natürlich.«

      »Soll ich den Streit anzetteln und ihn herausfordern?«

      »Blödsinn! Darüber haben wir doch gesprochen. Kein Duell. Er ist dir mit dem Revolver überlegen. Und unsere gemeinsame Arbeit verträgt keinen Verzicht auf dich. Wenn es geschehen ist, gehe ich nach Sunray. Meine Gewährsleute werden sich in der Monatsmitte in der Stadt aufhalten, um das weitere Vorgehen mit uns zu besprechen … Genauer, mit mir. Du bist nur ein Statist, das ist doch hoffentlich klar?«

      »Aber sicher. Ich erhalte meine Befehle von dir. Natürlich ist das sicher.«

      *

      Finsternis begleitete sie. Der Mond war noch nicht aufgegangen, und die Sterne, die dünn und funkelnd am Himmel standen, hatten noch nicht die Kraft, die Dunkelheit zu durchdringen.

      Weiß und gezackt standen die Kreidefelsen vor ihnen, eine seltsame geologische Formation, die sich aus Kreide und hartem Kalkgestein zusammensetzte. Ihre Füße blieben in Schlingpflanzen und Speerdorn hängen, und als sie den Gürtel aus Sagebusch erreichten, knisterte es bei Schritt und Tritt.

      »Kommen wir denn gar nicht näher?«, fragte Linda und blickte zum Himmel empor.

      »Doch, mit jedem Schritt.«

      Sie vernahm deutlich den Spott in seiner Stimme, blieb stehen und stampfte mit dem Fuß auf. In ihrer Stimme schwang ein Unterton mit, den er bisher nicht kannte. Es war ein bissiger und verstimmter Ton.

      »Sie sind gemein«, sagte sie und stampfte ein zweites Mal auf. »Was bilden Sie sich eigentlich ein?«

      Conan lachte. »Nichts«, erwiderte er. »Gar nichts, mein Täubchen.«

      »Sie sind ein Angeber, und Sie tragen ganz schön dick auf.«

      »Ah, wegen heute Nachmittag, wie? Das ist so meine Art, mit unbequemen Leuten fertig zu werden. Falls sich der Mex wieder mausig macht, zeige ich ihm, wo’s langgeht. Wie kommen Sie eigentlich in die Gesellschaft dieser beiden Haie?«

      »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«

      Linda ging weiter und ließ den Jäger einfach stehen. Übergangslos tauchte ein neuer Gedanke in ihr auf, der die umgebende Wildnis betraf. Und wieder verhielt sie ihren Schritt.

      »Schlangen«, sagte sie. »Hier gibt’s doch Klapperschlangen, nicht?«

      »Nicht während der Nacht, sie lieben die Kühle und die Dunkelheit nicht. Gehen Sie nur ruhig weiter, außerdem bin ich bei Ihnen und werde Sie beschützen.«

      »Wie schön«, höhnte sie. »Der Mann, der alles kann und noch mehr weiß, beschützt mich. Großartig!«

      »Finde ich auch«, kam die trockene Antwort. Conan McCloud verhielt den Schritt. Der Eingang zu der verborgenen Wasserstelle lag vor ihnen. Seine Hand tastete nach der von Linda, um sie auf den schmalen Spalt aufmerksam zu machen.

      »Lassen Sie das«, fauchte sie und entriss ihm ihre Hand. »Der Mexikaner ist offensichtlich zu sanft mit Ihnen umgegangen.«

      »Ach, der …«, kam verächtlich das Echo. »Ist wohl Ihr Geheimtipp in der Liebe, wie?«

      »Sie werden von Minute zu Minute unausstehlicher. Der und mein Geheimtipp! Dass ich nicht lache.

      »Seien Sie bitte vorsichtig. Wir stehen unmittelbar vor dem Eingang zu meinem Tal. Riechen Sie das Wasser?«

      »Ich rieche nur Ihre widerliche Anwesenheit, Sie aufgeblasener Storch. Gehen Sie voran!«

      Conan ging feixend an ihr vorbei, sie sah es aber nicht. Der Spalt war eng und nicht sehr tief. Ein Pferd konnte ihn gerade noch passieren. Ein Pferd ohne Last, Reiter oder Packen.«

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