Название | Nimm mich jetzt | Erotische Geschichten |
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Автор произведения | Xenia Marcici |
Жанр | Языкознание |
Серия | Erotik Geschichten |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783964771162 |
»Du spielst aber gut Skat. Wo hast du das gelernt?« Ich erzählte, wie ich zu Hause immer begeistert zugesehen hatte und nach und nach einbezogen wurde.
»Ja, und gewürfelt wird bei uns auch oft.«
»Und was würfelt ihr so.«
»Eigentlich alles. Dölauer, Straße, Hoch und Tief bis hin zu Max scheißt vom Turm.« Da fing er schallend an zu lachen und ich musste mitlachen, denn mir wurde klar, dass es ja wirklich lustig klang für jemanden, der das Spiel nicht kannte.
»Wie geht denn das?« Aber die Verkündung des Endergebnisses unterbrach unser Gespräch. Er hatte gewonnen und ich war Dritte geworden. Unter großem Jubel verzichtete er auf den Hauptpreis und nahm sich nur eine Flasche Sekt. Die lockere Unterhaltung mit ihm war so angenehm, dass der Gedanke, dass er mit beiden aus der Lohnbuchhaltung Sex haben könnte, schon fast wehtat. Auf einmal wurde mir ein Fass Bier vor die Füße gestellt und alle Anwesenden schütteten sich aus vor Lachen. Normalerweise nahm sich der Erste das Fass Bier, aber dieser Preis war diesmal bis zum dritten Platz gewandert. Dass nun genau ich als Frau regelrecht mit Bier überschüttet wurde, fanden die meisten Männer lustig, wenn sie es schon selber nicht gewonnen hatten. Mein Bruder hatte bald Geburtstag und so kam mir das sogar ganz recht. Während alle so dastanden und noch erzählten, sah ich ihn mit der Flasche Sekt in der Hand dastehen. Auf einmal schoss es mir durch den Kopf: Klar, er hat bestimmt schon ein Date vereinbart, da passt das ganz gut. Wieder stieg Wut in mir hoch und da sah er kurz mit nachdenklichem Gesicht zu mir. Die Gruppe, bei der er stand, schaffte es wieder meisterhaft, das Thema vom Skatturnier auf die nächste Bundesligapartie zu bringen. Er beteiligte sich aber nicht am Gespräch, sondern machte ein nachdenkliches Gesicht. Bestimmt denkt er an das Date, vielleicht ist es ja heute noch. Nun verabschiedete er sich und kam auch zu mir. Er lächelte mich an und sagte: »Gratuliere zum Hauptpreis, du kannst wirklich gut spielen. Wenn ich beim Fass tragen noch mit anfassen soll, dann sag es einfach.« Ich schüttelte den Kopf und bedankte mich.
»Ich bekomme das heute sowieso nicht weg und habe schon ausgemacht, dass ich es bis Freitag hier stehen lassen kann, dann holt es mein Bruder ab.« Er sah mich mit Augen an, als würde ihm noch etwas auf der Seele liegen. Er wartete noch einen Moment und drehte sich dann zum Gehen. Ich war hin- und hergerissen. Was sollte ich von seinen Blicken während des Spiels und seinem verlegenen Verhalten, wenn er mich ansah, jetzt denken? Galt es mir oder war er mit den Gedanken schon bei der Blonden oder Schwarzen? Oder vielleicht sogar bei beiden? Ich sah ihm nach, als er alleine den Raum verließ. Meine Stimmung war auf einmal total im Keller. Mein Körper fühlte sich an, als ob mich überall Bleigewichte nach unten ziehen würden. Da schnellte ich hoch. Keine Ahnung, was und wo der Auslöser in meinem Körper dazu war und ich lief ihm hinterher. Er wollte den Flur gerade Richtung Treppe verlassen. Ich nahm allen Mut zusammen und rief nach ihm.
»Kannst du noch einen Moment warten?« Er blieb am Treppenabsatz stehen und sah mich erwartungsvoll an. Als ich vor ihm stand, wusste ich aber einfach nicht, was ich sagen wollte. Da lächelte er mich an und vor allem lächelten seine Augen. Ich spürte aber, dass es kein Auslachen war, weil ich nur schwieg. Ich presste die Lippen zusammen und hörte mein Schlucken. Es waren unendliche Sekunden. Er beugte den Kopf etwas vor und sagte nur:
»Und?« Wie mechanisch griff ich in meine Hose und holte den Stick heraus. Dann hielt ich ihm wortlos den Stick hin. »Für mich«, fragte er. »Und was ist da drauf?« Was sollte ich nur sagen? Langsam schnürte es mir die Kehle zu und ich presste nur mühsam hervor: »Ich dachte, du solltest das, was da drauf ist, wissen.«
»Aha, und du willst es mir nicht sagen, was da drauf ist?« Er sah mir wohl an, wie schwer mir das Ganze fiel und begann, langsam zu nicken und nahm den Stick. Er hatte sich schon halb umgedreht, da stockte er in der Bewegung und drehte sich wieder zu mir. Er sprach die ersten Worte ganz langsam.
»Du, ich wollte dir noch etwas sagen.« Ihm fiel das Ganze aber auch nicht leicht. »Na, es geht um unser Gespräch im Materiallager. Du musst verstehen, dass ich sehr überrascht war. Es tut mir leid, dass ich dich in dem Moment so enttäuscht habe. Ich bin eben nicht vorbereitet gewesen und ich habe auch noch meine vorhergehende Beziehung noch nicht richtig überwunden. Ich wollte dir aber sagen, dass ich dich sehr nett finde.« Und dann lächelte er leicht, bevor er sagte: »Und Skat spielst du auch gut. Wenn die Einladung zum Kaffee noch gültig ist, würde ich sie gerne annehmen. Vielleicht nächste Woche irgendwann?« Mein Kopf war nicht fähig, zu denken. Es war, als ob mir jemand einen Mixer in den Kopf gesteckt hatte und mit voller Stufe meine Gedanken durcheinanderwirbelte. Da ich einfach so dastand und nichts erwiderte, wandte er sich zum Gehen und sagte: »Du kannst es dir ja am Wochenende in Ruhe überlegen.« Er sah auf den Stick und steckte ihn ein und ging mit der Siegerflasche in der Hand Richtung Ausgang. Ich blieb total erstarrt stehen. Der Mixer schien aus zu sein, aber die Gedanken schienen erst langsam wieder Formen anzunehmen. Was war das? Auf einmal füllten sich meine Augen mit Tränen.
Wollte er sich wirklich mit mir treffen? Und was war mit den anderen beiden? Bin ich vielleicht die dritte in seiner Trophäenreihe? Und ganz langsam bekam ich ein Stechen in der Brust. Wenn er sich wirklich für mich interessiert, was wird er wohl von mir denken, wenn er das Video auf dem Stick sieht? Mir war richtig schlecht geworden, ich blöde Pute, warum hatte ich ihm denn den Stick nur gegeben? Ich schleppte mich bis zur Toilette und war froh, dass mir keiner begegnete. Ich stützte mich auf das Waschbecken und sah in mein blutleeres Gesicht. Was hast du nur gemacht? Fühlt sich so ein Verbrecher? Ja, ich hatte das kleine Pflänzchen Sympathie, das gerade zwischen uns geboren war, mit dem Stick gleich wieder zertreten. Was sollte ich nur machen? Er würde sich das Video ansehen und stinksauer auf mich sein. Ich glaube, wenn ich ihm am Montag in der Firma begegne, versinke ich auf der Stelle im Boden. Ich muss irgendetwas machen. Sofort sprach ich nun laut zu der Frau im Spiegel. Das kämpferische Gesicht, in das ich sah, gab mir wieder Mut. Anrufen. Ja, ich musste ihn anrufen. Am besten gleich und ihn bitten, sich den Stick nicht anzusehen. Und wenn er ihn sich schon angesehen hatte? Ich wäre jedenfalls zu neugierig gewesen. Gut, Männer waren da vielleicht anders. Und was sagte ich ihm, warum er sich den Stick nicht ansehen sollte? Ich nickte mir im Spiegel zu und sah ein Gesicht, das entschlossen wirkte. Aber ich hatte ja gar keine Handynummer von ihm! Ich musste noch mal zurück in den Skat-Raum, vielleicht hatte ich Glück, dass noch jemand da war und seine Nummer hatte. Mein starkes Kopfnicken wurde von der Frau im Spiegel erwidert und ich eilte nun schnell in den Skat-Raum zurück. Es waren in der Tat noch einige da und unterhielten sich. Sie standen aber alle in der Gruppe und keiner einzeln. So fragte ich einfach in die große Runde, ob jemand seine Handynummer besaß. Einige machten zur Frage ein ironisches Gesicht, da sagte ich möglichst locker: »Na ich will mit ihm noch ein wenig Offiziersskat spielen.« Das passte natürlich gut in die Gedankengänge der Männer und sie lachten alle laut los. »Nein«, sagte ich, mir meiner Notlüge bewusst, »er hat seine Schlüssel auf dem letzten Tisch liegen lassen.«
»Gut«, rief gleich einer, »ich rufe ihn an und sage ihm Bescheid.« Oh je, das konnte ich nicht vorhersehen und dachte nur, was bist du nur für ein Trottel. Mir fiel in dem Moment auch nichts Besseres ein und wie peinlich wäre das, wenn sich rausstellte, dass er seinen Schlüssel gar nicht vergessen hatte? Dann stand ich erst belämmert da. Aber es war nicht zu stoppen und er drückte nun schon sein Handy ans Ohr. Da sagte ich einfach: »Kann ich mit ihm reden?« Ich streckte meine Hand aus. Da sagte ein anderer: »Eh, gib ihr schon das Handy, sonst wird es mit dem Skatspielen zu zweit heute nichts mehr.« Er machte ein etwas überraschtes Gesicht. In dem Moment hatte er sich aber wohl schon gemeldet und sagte Hallo. Von meiner ausgestreckten Hand etwas irritiert, sagte er dann aber: »Warte, hier will dir jemand noch etwas sagen«, und hielt mir das Handy hin. Ich war jetzt sehr aufgeregt und drehte mich um und ging ein paar Schritte weg. »Hallo, hier ist Martina, ich muss dir noch unbedingt etwas sagen. Ich habe dir doch den Stick gegeben?«
»Ja, stimmt, und was ist damit?«
»Ich würde dich einfach bitten, ihn nicht anzusehen. Ich habe einen großen Fehler gemacht und möchte eigentlich nicht, dass du ihn dir ansiehst.«
»Na