Attentäter Null. Джек Марс

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Название Attentäter Null
Автор произведения Джек Марс
Жанр Шпионские детективы
Серия
Издательство Шпионские детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094313139



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      KAPITEL ACHT

      Schon? Null war fassungslos darüber, wie schnell ein weiteres Attentat geschehen war -er hatte offensichtlich die Schwere der Situation unterschätzt.

      Doch er war noch schockierter, als Maria ihm sagte, wo es geschehen war.

      „Der Anschlag fand auf ein kleines Städtchen im mittleren Westen statt.” Maria konzentrierte sich auf den Bildschirm des Tablets, scrollte durch die Information, sobald sie ankam. „Ein Ort namens Springfield in Kansas - achthunderteinundvierzig Einwohner.”

      „Kansas?” wiederholte Null. Wenn sie seit dem Havanna-Attentat bis nach Kansas gekommen waren, so bedeutete das... „Sie müssen per Flugzeug gereist sein.”

      „Was bedeutet, das dies geplant war”, fügte Strickland hinzu. Der junge Agent stand plötzlich auf, als ob es etwas gäbe, dass er in diesem Moment tun könnte. „Aber warum? Was könnte an einem Örtchen in Kansas bedeutend sein?”

      „Keine Ahnung”, murmelte Maria. Dann griff ihre Hand an ihren Mund. „Oh mein Gott.” Sie blickte mit weit aufgerissenen Augen zu Null. „Dort fand gerade ein Umzug statt. College-Studenten, Familien... Kinder.”

      Null atmete tief ein, arbeitete hart daran, eine mentale Distanz zwischen dem Teil von ihm, der Vater und ehemaliger Professor, und jenem, der Agent war, zu schaffen. „Auswirkungen?”

      „Unklar”, berichtete Maria und starrte wieder auf ihr Tablet. „Das hier geschah gerade erst. Der erste Anruf zum Rettungsdienst fand vor dreiundzwanzig Minuten statt. Doch...” Sie schluckte schwer. „Erste Berichte des Notfalldienstes geben an, dass es sechzehn Tote am Tatort gibt. Aber wahrscheinlich sind es mehr.”

      Strickland schritt im Konferenzsaal wie ein Tiger hin und her, der darauf wartet, aus seinem Käfig gelassen zu werden. „Wir können nicht versichern, dass alle Todesfälle das direkte Ergebnis der Waffe sind. Einige könnten durch Panik ausgelöst worden sein."

      „Aber vielleicht geht es genau darum”, murmelte Null.

      „Warte mal, da kommt ein Video” Maria drehte das Tablet und beide Männer drängten sich an ihre Schultern, um es zu sehen. Sie drückte auf Start und der Bildschirm füllte sich mit der wackeligen Perspektive von jemandem, der mit einem Handy filmte. Der Tatort war die Hauptstraße der Kleinstadt, die Kamera filmte den Häuserblock hinauf, nahm mit ihrer Linse die Bürgersteiger voller Leute und Stühle auf beiden Seiten der Allee auf.

      Eine Gruppe junger Leute in weiß-grünen Uniformen kam um die Ecke - eine Blaskapelle, die mit erhobenen Instrumenten im Gleichschritt ging, die sich annähernde Musik übertönte den Lärm von Applaus und Jubel.

      „Sie sind fast hier, Ben!” rief eine fröhliche, weibliche Stimme, vermutlich die Frau hinter der Handykamera. „Bist du soweit? Winke Maddie zu!”

      Die Kamera ging kurz nach unten und zeigte einen kleinen Jungen, nicht älter als fünf oder sechs, der ein riesiges Lächeln auf dem Gesicht hatte, während er der sich annähernden Kapelle zuwinkte. Dann ging die Kamera wieder nach oben, zeigte eine Gruppe junger Männer in grünen Trikots, die hinter der Kapelle um die Ecke kam - ein Footballteam, schien es, das Süßigkeiten aus Eimern in die Menge warf.

      Ein Knoten von Grauen wand sich in Nulls Magen, denn er wusste, dass es gleich zur Katastrophe käme.

      Der Übergang war nicht plötzlich. Er war langsam und bizarr, fand während der nächsten Sekunden statt. Null lehnte sich näher an den Bildschirm, beunruhigt doch gespannt, während er weitersah.

      Zuerst ging die Kamera ein wenig nach unten und er hörte kaum die Frau dahinter, als sie murmelte: „Spürt das sonst noch jemand? Was ist das...?”

      Fast gleichzeitig hörten mehrere Mitglieder der Kapelle auf, zu spielen. Immer mehr Instrumente verstummten, als Keuchen und verwirrte Rufe sich mit dem Jubel vermischten.

      Eine Trompete fiel auf die Straße. Dann ein Körper. Mitglieder der Kapelle taumelten. Hinter ihnen kippten junge Männer in Trikots um. Die Kamera wackelte fürchterlich, als die Frau sich nach links und rechts drehte, nach einer Quelle suchte oder vielleicht versuchte, zu verstehen, was da geschah.

      „Ben?” schrie sie. „Ben!”

      Schreie drangen aus der Menschenmenge, als sie in alle Richtungen drängte. Während der nächsten zwei Sekunden wurde Null zum Zeugen des absoluten Chaos. Menschen traten aufeinander, hielten sich die Köpfe oder die Mägen, fielen um. Dann fiel das Telefon auf die Straße und der Bildschirm wurde schwarz.

      „Oh Gott”, murmelte Strickland.

      Null rieb sich das Kinn, während er vom Tisch zurücktrat. Er hatte nur zur Hälfte recht gehabt. Es stimmte, das ein einzelnes Sturmgewehr mehr Schaden hätte anrichten können, doch dies - eine unsichtbare Kraft, eine versteckte Waffe, keine Angreifer in Sicht - dies war regelrecht fürchterlich. Es war einfach etwas wie eine langsame Brise durch die Straße gefahren, hatte hunderten von Menschen in Sekunden Schaden zugefügt. Wenn so etwas in die Öffentlichkeit geriete...

      „Ist das Video öffentlich?” fragte er.

      „Ich hoffe nicht”, antwortete Maria und dachte offensichtlich dasselbe wie er. „Es kam vom Polizeirevier Springfield, was...” Sie blickte wieder auf das Tablet. „Aus fünf Polizisten besteht. Wir tun, was wir können von unserer Seite aus, aber ich zweifle daran, dass sie es schaffen, es geheim zu halten.”

      „Wenn das herauskommt, dann werden die Leute in Panik ausbrechen”, bemerkte Strickland.

      „Genau”, stimmte Null ihm zu, als er laut eine Theorie austüftelte. „In Havanna haben sie ein volles Touristenviertel angegriffen. In Kansas eine Umzugsroute voller Menschen. Bewohnte Bereiche, die willkürlich erscheinen. Vielleicht versuchen sie, zu beweisen, dass ihre Waffe nur ein Katalysator ist, und dass die Leute sich gegenseitig genauso viel Schaden zufügen, wie sie es tun.”

      „Also könnte es wirklich eine Nachricht sein”, stimmte Strickland zu, während er im Konferenzraum auf und ab ging.

      Es war das Einzige, was in diesem Moment Sinn ergab. Ein Attentat auf eine solch kleine Stadt war ein Versuch, ihre Ziele willkürlich erscheinen zu lassen, um Panik und Verwirrung zu stiften. „Aber wenn das der Fall ist, was könnte dann geschehen, wenn sie dieses Ding nach New York City brächten? Oder Washington, DC?”

      Strickland hielt inne. „Die verspotten uns regelrecht. Sagen uns, dass das nächste Ziel überall sein könnte. Zu jedem Zeitpunkt.”

      „Bisher sind die örtlichen Behörden sich nicht sicher, was geschehen ist”, verkündete Maria. „Es scheint, als ob niemand außer uns diesen Vorfall mit dem Ultraschallattentat auf Havanna verknüpft - bisher.”

      „Doch so bald sie das tun”, fügte Null hinzu, „fühlt sich niemand mehr sicher.” Er stellte es sich schon vor: etwas so einfaches, wie eine volle Straße entlangzugehen und in eine Ultraschallexplosion zu geraten. Nicht zu wissen, was geschah oder woher es kam oder was zu tun war oder wie man es aufhalten konnte.

      Es war ein furchterregender Gedanke, selbst für ihn.

      Plötzlich piepste Marias Tablet. Null blickte über ihre Schulter und sah, dass ein Anruf auf dem verschlüsselten Server der CIA ankam. Anstatt jedoch den Anrufer zu zeigen, stand da nur „GESICHERT”.

      Maria atmete tief ein und antwortete. Es war ein Videoanruf. Eine smart gekleidete, braunhaarige Frau erschien plötzlich und sah so ernst wie eine Statue aus.

      „Deputy Direktorin”, begrüßte sie die Frau.

      „Ms. Halpern.”

      Null erkannte nicht das Gesicht der Frau, doch er kannte den Namen. Tabitha Halpern war die Stabschefin des Weißen