Eine Falle für Null. Джек Марс

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Название Eine Falle für Null
Автор произведения Джек Марс
Жанр Шпионские детективы
Серия
Издательство Шпионские детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094310992



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der Fahrerkabine waren kaum erkennbar.

      Nach einer Weile - nach zwei, vielleicht auch drei Stunden - konnte er den Klang anderer Fahrzeuge hören, röhrende Motoren, lautes Hupen. Dahinter vernahm er Straßenverkäufer, die ihre Ware anpriesen und Zivilbevölkerung, die rief, lachte, sich unterhielt. Eine Stadt, bemerkte Yosef. Wir sind in einer Stadt. Welche Stadt? Und warum?

      Der Laster fuhr langsamer und plötzlich hörte er eine harte, tiefe Stimme direkt in seinem Ohr. „Du bist mein Bote.” Es gab keinen Zweifel, die Stimme gehörte bin Saddam. „Wir sind in Bagdad. Zwei Häuserblocks östlich ist die amerikanische Botschaft. Ich werde dich freilassen und du wirst dort hingehen. Halte für nichts an. Spreche mit niemandem, bis du ankommst. Ich will, dass du ihnen erzählst, was dir und deinen Landsmännern widerfahren ist. Ich will, dass du ihnen sagst, dass die Brüderschaft und ihr Anführer, Awad bin Saddam, dies getan haben. Tu das und damit hast du dir deine Freiheit verdient. Verstehst du?”

      Yosef nickte. Er war verwirrt darüber, dass es sich um eine solch einfache Nachricht handelte und warum er sie überbringen musste, doch begierig darauf, sich von dieser Brüderschaft zu befreien.

      Der Leinensack wurde ihm vom Kopf gerissen und gleichzeitig stieß man ihn rau vom Laster. Yosef stöhnte, als er auf das Pflaster fiel und abrollte. Ein Gegenstand flog hinter ihm her und landete in der Nähe, er war klein, braun und rechteckig.

      Es war sein Portemonnaie.

      Er blinzelte im plötzlichen Tageslicht, Passanten hielten erstaunt inne beim Anblick eines Mannes, der an den Handgelenken gefesselt war und von einem sich bewegenden Fahrzeug gestoßen wurde. Doch der Laster hielt nicht an. Er rollte weiter und verschwand im dichten Nachmittagsverkehr.

      Yosef ergriff sein Portemonnaie und stand auf. Seine Kleidung war schmutzig und verdreckt. Seine Gliedmaßen schmerzten. Sein Herz gebrochen wegen Avi und Idan. Doch er war frei.

      Er taumelte die Straße entlang, ignorierte die Blicke der Bürger von Bagdad, als er sich auf die US Botschaft zubewegte. Eine große amerikanische Fahne, die von einem hohen Mast wehte, wies ihm den Weg.

      Yosef war etwa fünfundzwanzig Meter von dem hohen Maschendrahtzaun entfernt, der die Botschaft umringte und dessen oberes Ende aus Stacheldraht bestand, als ein amerikanischer Soldat zu ihm rief. Vier von ihnen standen am Tor, jeder mit einem Schnellfeuergewehr und voller taktischer Ausrüstung ausgestattet.

      „Halt!” befahl ihm der Soldat. Zwei seiner Kameraden hielten ihre Gewehre in seine Richtung, als der dreckige, gefesselte Yosef, durstig und schwitzend, plötzlich anhielt. „Identifizieren Sie sich!”

      „Mein Name ist Yosef Bachar”, rief er auf englisch. „Ich bin einer von drei israelischen Journalisten, die von islamischen Rebellen in der Nähe von Albaghdadi entführt wurden.”

      „Melde das drinnen”, befahl der kommandierende Soldat einem weiteren. Während zwei Waffen immer noch auf Yosef zielten, näherte sich der Soldat misstrauisch an. Er hielt seine Waffe in beiden Händen und hatte einen Finger am Abzug. „Legen Sie Ihre Hände auf den Kopf.”

      Yosef wurde gründlich nach Waffen untersucht, doch das einzige, was der Soldat fand, war sein Portemonnaie - und darin seinen Ausweis. Man tätigte einige Anrufe und fünfzehn Minuten später wurde Yosef Bachar der Eintritt in die amerikanische Botschaft gestattet.

      Die Fesseln wurden von seinen Handgelenken geschnitten und man führte ihn in ein kleines, fensterloses Büro, das jedoch nicht sehr unbequem war. Ein junger Mann brachte ihm eine Flasche Wasser, welches er dankbar trank.

      Ein paar Minuten später trat ein Mann in einem schwarzen Anzug und passend gekämmten Haar ein. „Herr Bachar”, sagte er, „mein Name ist Agent Cayhill. Wir sind uns ihrer Situation bewusst und wir sind sehr glücklich, sie lebendig und gesund zu sehen.”

      „Danke”, antwortete Yosef. „Mein Freund Avi hatte nicht so viel Glück.”

      „Das tut mir leid”, entgegnete der amerikanische Agent. „Wir haben Ihrer Regierung und Ihrer Familie gemeldet, dass Sie hier sind. Wir werden so bald wie möglich Transport arrangieren, um sie nach Hause zu bringen, doch zuerst möchten wir mit ihnen darüber sprechen, was ihnen widerfahren ist.” Er zeigte nach oben, wo die Wand auf die Decke traf. Eine schwarze Kamera war auf Yosef gerichtet. „Unser Gespräch wird aufgenommen und der Ton wird live nach Washington, D.C. übertragen. Es ist ihr Recht, die Aufnahme zu verweigern. Sie können auf die Anwesenheit eines Botschafters oder anderen Repräsentanten ihres Landes bestehen, falls sie dies wünschen -”

      Yosef winkte müde mit der Hand ab. „Das ist nicht notwendig. Ich möchte sprechen.”

      „Sobald sie dazu bereit sind, Herr Bachar.”

      Also sprach er. Yosef erzählte alle Details der dreitägigen Qual, begann damit, wie sie auf der Reise nach Albaghdadi waren und ihr Auto auf einer Wüstenstraße angehalten wurde. Alle drei, er und Avi und Idan, wurden gezwungen, mit Säcken über ihren Köpfen in den hinteren Teil eines Lasters einzusteigen. Die Säcke wurden nicht entfernt, bis sie im Keller des Lagers ankamen, wo sie drei Tage in Dunkelheit verbrachten. Er sagte ihnen, was Avi geschehen war, seine Stimmte zitterte leicht. Er erzählte ihnen von Idan, der sich immer noch im Lager aufhielt, in der Macht dieser Verdammten war.

      „Sie gaben an, mich freigelassen zu haben, um eine Nachricht zu überbringen”, schloss Yosef. „Sie wollten, dass Ihr wisst, wer hierfür verantwortlich ist. Sie wollten, dass Ihr den Namen ihrer Organisation, die Brüderschaft, und den ihres Anführers, Awad bin Saddam, kennt.” Yosef seufzt. „Das ist alles, was ich weiß.

      Agent Cayhill nickte tief. „Danke, Herr Bachar. Ihre Mitarbeit wird sehr geschätzt. Bevor Sie sich auf den Weg nach Hause machen, habe ich noch eine weitere Frage. Warum senden die Sie zu uns? Warum nicht zu Ihrer eigenen Regierung, zu Ihren Leuten?”

      Yosef schüttelte seinen Kopf. Dasselbe hatte er sich gefragt, seitdem er die Botschaft betreten hatte. „Ich weiß es nicht. Sie sagten nur, dass sie wollten, dass Sie, die Amerikaner, wüssten, wer verantwortlich sei.”

      Cayhill legte seine Stirn in tiefe Falten. Es klopfte an der Tür des kleinen Büros und anschließend steckte eine junge Frau ihren Kopf rein. „Entschuldigen Sie, Sir”, sagte sie leise, „doch die Delegation ist hier. Sie warten im Konferenzsaal C.”

      „Nur noch eine Minute, danke schön”, antwortete Cayhill.

      Im selben Moment, in dem sich die Tür schloss, explodierte der Boden unter ihnen. Yosef Bachar und Agent Cayhill, gemeinsam mit dreiundsechzig anderen Seelen, verbrannten sofort.

      *

      Gerade zwei Straßen südlich von der Botschaft war ein Laster mit einem gewölbten Dach aus Leinwand am Straßenrand geparkt. Durch die Windschutzscheibe konnte man direkt die amerikanische Botschaft sehen.

      Awad beobachtete, ohne dabei zu blinzeln, wie die Fenster der Botschaft explodierten und Feuerbälle in die Luft schossen. Der Laster unter ihm zitterte durch den Knall, selbst aus dieser Entfernung. Schwarzer Rauch wühlte den Himmel auf, als die Wände nachgaben und einstürzten. Die amerikanische Botschaft brach in sich zusammen.

      Es war einfach, fast sein eigenes Körpergewicht an Plastiksprengstoff zu besorgen, jetzt, da er sich ungefragt an Hassans Vermögen bedienen konnte. Selbst die Entführung der Journalisten war recht unkompliziert. Schwierig war es nur, die gefälschten Ausweise zu besorgen, die realistisch genug aussahen, damit er und drei weitere als Wartungspersonal eintreten konnten. Dazu war es notwendig, einen Tunesier anzuheuern, der geschickt genug war, um falsche Prüfungen des Strafregisters zu erstellen und ihre Datenbank zu hacken, damit sie als zugelassene Auftragnehmer Zugang zur Botschaft hatten.

      Nur danach konnten Awad und die Brüderschaft den Sprengstoff in einen Wartungsflur unter den Füßen der Amerikaner verstauen, wie sie es zwei Tage zuvor getan hatten, während sie sich als Klempner ausgaben, die ein kaputtes Rohr reparierten.

      Der Teil