Название | Akte Null |
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Автор произведения | Джек Марс |
Жанр | Шпионские детективы |
Серия | |
Издательство | Шпионские детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781094312903 |
Als er sich zurück zu Baker wandte, hatte der drahtige Söldner eine Hand in seiner Jacke. Sie kam langsam wieder heraus und Null war gar nicht überrascht, zu sehen, dass sie eine schwarze Sig Sauer hielt.
„Was soll das jetzt? Willst du mich im hellen Tageslicht erschießen?” Null hielt seine verletzte rechte Hand hoch. „Ich bin unbewaffnet und einhändig.”
„Ich habe gesehen, was du mit einer Hand tun kannst”, sagte Baker nonchalant, während er einen Schalldämpfer auf den Lauf der Pistole schraubte. „Das hier ist Selbstverteidigung. Was war in dem Fach, Null?”
Null zuckte mit einer Schulter. „Da musst du mich schon zuerst erschießen?” Wie zum Teufel schaffe ich es hier heraus? Er machte keine Witze, als er sagte, dass er einhändig wäre. Er war schon im Nachteil gegen einen von ihnen, um erst gar nicht von beiden zu sprechen.
„Unsere Anordnung ist nicht-tödliche Gewalt”, bemerkte Baker. Er sah seinen stämmigen Kollegen an Null vorbei an. „Was meinst du, Stevens? Ein Schuss ins Knie ist nicht tödlich, stimmt’s?”
Der große Mann, Stevens, antwortete nicht - zumindest nicht mit Worten. Er knurrte nur.
Nicht-tödliche Gewalt. Die beiden waren nicht geschickt worden, um ihn zu töten. Man schickte sie, um zu stehlen, was auch immer er von der Bank abholte und um so vermutlich festzustellen, ob sie ihn verhaften sollten oder nicht. Es ist schon zu spät, um mich umzubringen. Die Machthaber mussten wissen, was er wusste und wem er davon erzählt hatte. Es wäre vielleicht für jene, die nicht in die Verschwörung verwickelt waren, nicht zu verdächtig, wenn Agent Null plötzlich tot aufgefunden würde, doch wenn sie auch noch weitere auslöschen müssten - Strickland, Watson, Maria - dann könnten Leute beginnen, die falschen Fragen zu stellen und nachzuforschen, wo man ihre schmutzige Wäsche vielleicht fände.
Ich brauche eine Ablenkung. „Sag mal, wie geht’s eigentlich Fitzpatrick?” fragte er so beiläufig wie möglich. Er wusste, dass er sie damit anstachelte, doch er brauchte etwas Zeit. „Als ich ihn das letzte Mal sah, da war er irgendwie... nennen wir es verschmiert, mangels eines passenderen Wortes.”
Bakers Lippe kräuselte sich leicht. Der Anführer der Division, Fitzpatrick, wurde durch die Mossad Agentin Talia Mendel von einem Auto in einem Parkhaus in New York angefahren. Soweit Null wusste, war Fitzpatrick noch am Leben, doch er hatte keine Ahnung, wie schwer er verletzt war.
„Der ist am Leben”, erwiderte Baker ruhig, „trotz der besten Bemühungen deiner Freunde. Siebzehn gebrochene Knochen, eine punktierte Lunge, Verlust der Sehkraft in seinem rechten Auge.”
Null schnalzte bestürzt mit der Zunge. „Ich sollte ihm wirklich ein paar Blumen schicken -”
Baker ergriff die Pistole mit beiden Händen. „Genug jetzt. Es war ja wirklich nett, zu plaudern, doch wenn du mir jetzt nicht sagst, was in dem Fach war, dann werde ich schießen. Und anschließend wird Stevens hier deinen blutenden Körper am Fußgelenk zu einem hübschen, ruhigen Ort zerren, an dem wir dich an eine Autobatterie anschließen können, bis du uns sagst, an wie viel genau du dich erinnerst.”
Null rümpfte die Nase. „Das klingt aber unangenehm.”
Baker feuerte einen Schuss ab. Die Waffe gab ein ,swipp!’ von sich und ein kleiner Brocken der Backsteinfassade rechts von Null explodierte, ließ kleine Stückchen Stein gegen Nulls Gesicht prasseln.
Seine Hände waren sofort erhoben. „Heee! OK, meine Güte. Ich sage es dir.” Trotzdem erhöhte sich sein Puls stetig.
Ich habe, was sie wollen. Ich habe die Kontrolle hier.
„Es ist ein USB-Stick, auf dem sich Information befindet.”
„Gib ihn mir”, befahl ihm Baker.
„Kann ich dafür in meine Tasche greifen?”
„Langsam”, knurrte Baker, die Sig Sauer auf Nulls Stirn gerichtet.
„OK.” Null zeigte seine leere linke Hand, wackelte mit den Fingern und fuhr dann mit der Hand langsam in seine Hosentasche. Baker ist etwa fünf Meter entfernt. Mit der Hand in seiner Tasche ergriff er den USB-Stick mit zwei Fingern, hielt ihn mit dem Zeige- und Mittelfinger fest. Stevens ist etwa sieben Meter entfernt. Er nahm das Klappmesser mit seinem kleinen und Ringfinger auf, hielt es mit dem Daumen fest. Das ist genau wie die Tueller-Übung.
An diesem Morgen hätte er noch geschworen, niemals den Namen Dennis Tueller gehört zu haben, doch jeder, der ausgebildet wurde, ein Messer in einem Feuergefecht zu verwenden, würde ihn kennen. 1983 führte Sergeant Tueller eine Reihe von Tests durch, um festzustellen, wie schnell ein Angreifer mit einem Messer eine Distanz von etwa sechs Metern zurücklegen könnte - und ob ein Verteidiger mit einer gehalfterten Waffe rechtzeitig reagieren könnte.
Weniger als zwei Sekunden. Das war die durchschnittliche Zeit, die ein Angreifer brauchte, um sechs Meter auf ein Ziel zu sprinten. Das Problem war nur, dass Bakers Waffe nicht gehalftert war.
Doch Stevens hatte seine Waffe noch nicht gezückt.
„Siehst du?” Null hob den USB-Stick, den er zwischen zwei Finger hielt, hoch, und achtete dabei darauf, dass sein Handrücken Baker zugewandt war.
„Wirf ihn rüber”, verlangte Baker. Hinter dem Söldner sprachen und lachten ein paar Passanten , während sie an der Mündung des Durchgangs vorbeigingen. Ein junger Mann unter ihnen blickte in den Durchgang hinein, doch da Baker ihm den Rücken zugedreht hatte, sah er nicht die Sig Sauer. Stattdessen runzelte der Mann nur kurz die Stirn und ging weiter.
Ich könnte wirklich eine Ablenkung gebrauchen. Doch Null war nicht dazu bereit, um Hilfe zu rufen, jemand weiteren zu gefährden.
Baker hielt seine Pistole mit nur einer Hand und streckte die andere aus. Die Handinnenfläche nach oben gedreht wartete er darauf, dass Null den USB-Stick herüberwarf.
Und das tat er auch. Er holte mit seinem Arm aus und warf den USB-Stick auf Baker in hohem Bogen zu. Als er den Stick losließ, brachte er das Klappmesser von seiner Hand in seine Finger.
Dann katapultierte er wie ein Sprung von seinem Platz und ließ das Messer währenddessen aufschnappen.
Als Bakers Blick von seinem Ziel auf den kleinen schwarzen USB-Stick wanderte, der in hohem Bogen durch die Luft flog, rannte Null von seiner Position - doch nicht auf Baker zu. Er hechtete wie ein Schuss in Richtung des größeren Mannes.
Eins-Komma-vier Sekunden. Er hatte die Tueller-Übung tausend Mal durchgeführt, er hatte für genau dieses Szenario geprobt, erinnerte sich noch so stark daran, als wäre es gestern geschehen. Eine Hochpräzisionsradarfalle in einem Trainingsfeld der CIA hatte einen Durchschnitt von eins-Komma-vier Sekunden gemessen, die er brauchte, um ein Ziel in etwa sechs Metern Abstand zu erreichen.
Die Menge an Minimalmathematik, die ihm blitzschnell durch das Gehirn schoss, war umwerfend. Es war immer dagewesen, verwurzelt durch verrückte Mengen an Wiederholung und Lernen, verschlossen in den dunkelsten Winkeln seines limbischen Systems, wartete es nur auf die Gelegenheit, wieder herauszubrechen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit menschlicher Reaktion lag bei einer halben bis dreiviertel Sekunde. Selbst ein Profi wie Baker brauchte mindestens eine viertel Sekunde zwischen Schüssen auf einer halbautomatischen Pistole wie der Sig Sauer. Und Null war ein bewegliches Ziel.
Der große Mann, Stevens, war nicht schnell. Er hatte die Pistole kaum aus dem Halfter, seine Augen weiteten sich ungewollt vor Überraschung über Nulls Geschwindigkeit, als er auf ihn zuraste. Die Klinge war schon aufgeklappt. Null sprang die letzten zwei Meter auf Stevens zu und ließ die Spitze der Klinge mit einer raschen Bewegung durch seine Kehle rutschen.
Mit seiner verbundenen rechten Hand griff er nach Stevens großer Schulter und als die Messerspitze wieder herausrutschte, wand sich Null um den Körper des großen Mannes herum. Zwei Schüsse klangen hinter ihm - swipp-swipp aus der schallgedämpften Pistole - und trafen Stevens in die Brust, als Null hinter ihm landete. Scharfer,