Vorher Verfällt Er. Блейк Пирс

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Название Vorher Verfällt Er
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094311180



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Zeremonie fand zwei Tage später, an einem Mittwochnachmittag, statt. Sie dauerte nicht länger als zehn Minuten und endete mit dem Austauschen der Ringe, die sie am Tag zuvor gemeinsam ausgesucht hatten. Es war so einfach und sorglos, dass Mackenzie sich fragte, warum Frauen sich überhaupt in die Hölle des Planens und Organisierens begaben.

      Da zumindest ein Trauzeuge notwendig war, hatte Mackenzie Agent Yardley eingeladen. Sie waren nie wirklich Freunde gewesen, aber sie war eine gute Agentin und daher eine Frau, der Mackenzie vertrauen konnte. Yardley darum zu bitten, diese Rolle auszufüllen, erinnerte Mackenzie daran, dass sie wirklich keine Freunde hatte. Ellington stand ihr am nächsten und ihrer Meinung nach war das mehr als genug.

      Als Mackenzie und Ellington das Standesamt verließen und den Hauptraum des Gebäudes betraten, gab Yardley sich alle Mühe, eine ermutigende Abschiedsrede zu halten, bevor sie hastig aufbrach.

      Mackenzie sah ihr hinterher und fragte sich, warum sie so in Eile war. „Ich will ja nicht sagen, dass das unhöflich war“, sagte Mackenzie, „aber es sah doch so aus, als könnte sie es kaum erwarten, hier rauszukommen.“

      „Das liegt daran, dass ich vor der Zeremonie mit ihr gesprochen habe“, meinte Ellington. „Ich habe sie angewiesen, sich sofort aus dem Staub zu machen, wenn wir hier fertig sind.“

      „Das war nicht nett. Warum denn das?“

      „Weil ich McGrath davon überzeugt habe, uns bis nächsten Montag freizugeben. Ich habe all die Zeit, die wir bei der Hochzeitsplanung gespart haben, in die Planung unserer Hochzeitsreise gesteckt.“

      „Was? Machst du Witze?“

      Er schüttelte den Kopf. Sie umarmte ihn und versuchte sich an eine Zeit zu erinnern, in der sie so glücklich war. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das zu Weihnachten alle Dinge von ihrem Wunschzettel bekommen hatte.

      „Wann hast du das alles gemacht?“, fragte sie.

      „Hauptsächlich bei der Arbeit“, sagte er lächelnd. „Komm, wir müssen uns beeilen. Wir müssen packen und Sex haben. Unser Flugzeug nach Island geht in vier Stunden.“

      Zuerst klang das Ziel ihrer Reise seltsam, doch dann erinnerte sie sich an ihre Bucket-List-Unterhaltung, die sie geführt hatten, als sie von der Schwangerschaft erfuhren. Was wollten sie noch tun, bevor sie Eltern wurden. Ein Wunsch Mackenzies war es gewesen, unter den Nordlichtern zu zelten.

      „Dann los“, sagte sie. „Denn so wie ich mich gerade fühle und mit all den Dingen, die ich mit dir anstellen will, wenn wir zuhause sind, weiß ich nicht genau, ob wir es rechtzeitig zum Flughafen schaffen werden.“

      „Ja, Ma’am“, erwiderte er und schob sie zur Tür. „Eine Frage noch.“

      „Was denn?“

      Er grinste und fragte: „Kann ich dich jetzt Mrs. Ellington nennen?“

      Bei der Frage machte ihr Herz einen Sprung. „Ich nehme an, das wäre in Ordnung“, sagte sie, als sie durch die Tür gingen und, zum ersten Mal als verheiratetes Paar, in die Welt hinaustraten.

      KAPITEL ZWEI

      Es war anders gewesen, als er es sich vorgestellt hatte. Jemanden umzubringen. Er hatte gedacht, sich zumindest kurz zu fragen: Was habe ich getan? Oder eine lebensdefinierende Schuld zu spüren. Das Gefühl zu haben, irgendwie das Leben einer ganzen Familie beeinflusst zu haben. Doch davon kam nichts. Das einzige, was er nach dem Töten seiner beiden Opfer gefühlt hatte, war überwältigende Paranoia.

      Und, wenn er ehrlich war, Freude.

      Vielleicht war es dumm von ihm gewesen, die Sache so lässig anzugehen. Er war überrascht gewesen, wie normal es sich angefühlt hatte. Die Idee war zuerst erschreckend gewesen, bis er tatsächlich seine Hände um ihre Hälse gelegt hatte. Bis er zugedrückt und ihre wunderschönen Körper des Lebens beraubt hatte. Am besten hatte ihm gefallen, zuzusehen, wie das Licht aus ihren Augen gewichen war. Es war unerwartet erotisch gewesen – noch nie zuvor hatte er etwas so Wehrloses gesehen.

      Doch die Paranoia war schlimmer, als er sich je hätte vorstellen können. Nach dem ersten Mal hatte er drei Tage lang nicht geschlafen. Für diese Hürde hatte er sich beim zweiten Mal vorbereitet. Einige Gläser Rotwein und eine Schlaftablette direkt nach der Tat und er hatte sogar ziemlich gut geschlafen.

      Was ihn beim zweiten Mal außerdem gestört hatte, war, wie schwer es gewesen war, den Tatort zu verlassen. Die Art und Weise, wie sie gefallen und das Leben sofort aus ihren Augen gewichen war … es hatte in ihm den Wunsch ausgelöst, zu bleiben. In diese frisch getöteten Augen zu starren, um zu sehen, welche Geheimnisse sich in ihnen befanden. Noch nie zuvor hatte er ein solches Verlangen gespürt. Um fair zu sein – er hätte sich bis vor ungefähr einem Jahr auch nie träumen lassen, je einen Menschen umzubringen. Vielleicht verändert sich die Moral eines Menschen von Zeit zu Zeit; genau wie seine Geschmacksnerven.

      Er dachte darüber nach, während er vor seinem Kamin saß. Das Haus war leise, so unheimlich leise, dass er das Geräusch seiner Finger hören konnte, die sich am Stil des Weinglases bewegten. Er sah zu, wie das Feuer brannte und knallte, während er seinen dunklen Rotwein trank.

      Das ist jetzt dein Leben, sagte er zu sich selbst. Du hast nicht nur einen, sondern zwei Menschen getötet. Sicher, es war notwendig. Du musstest es tun, sonst hätte dein Leben genauso gut vorbei sein können. Obwohl keines der Mädchen es technisch gesehen verdient hatte, zu sterben, geschah es dennoch aus Notwendigkeit.

      Das sagte er sich wieder und wieder. Es war einer der Gründe, warum die erwarteten Schuldgefühle ihn noch nicht stillgelegt hatten. Und vielleicht hatte er deshalb auch so viel Platz für die Paranoia, die sich in ihm ausbreitete und immer tiefere Wurzeln schlug.

      Es verging keine Sekunde, in der nicht auf das Klopfen an seiner Tür und den Polizisten auf der anderen Seite wartete. Oder auf das Sondereinsatzkommando samt Rammbock. Das Schlimmste war: Er wusste, dass er es verdiente. Er nahm an, dass die Wahrheit eines Tages ans Licht kommen würde. So funktionierte die Welt. Es gab keine Privatsphäre. Man konnte nicht einfach sein eigenes Leben leben.

      Er würde sich, wenn es an der Zeit war, wie ein Mann benehmen und seine Strafe akzeptieren. Die Frage, die blieb, war nur: Wie viele musste er noch umbringen? Ein kleiner Teil in ihm bat darum, aufzuhören, versuchte ihn zu überzeugen, dass seine Arbeit getan war und kein weiterer Mensch sterben musste.

      Aber er war sich ziemlich sicher, dass das nicht stimmte.

      Die Aussicht, hinauszugehen und es wieder zu tun, löste eine Aufregung in ihm aus, die wie das Feuer vor ihm leuchtete und brannte. Und das war am allerschlimmsten.

      KAPITEL DREI

      Sie war sich ziemlich sicher, dass es an der neuen Umgebung lag. Der Sex in der Wildnis von Island, direkt unter dem majestätischen Wirbel der Nordlichter, war phänomenal. In der ersten Nacht, nachdem sie und Ellington ihre privaten Festivitäten abgewickelt hatten, schlief Mackenzie so gut wie schon lange nicht mehr. Glücklich, körperlich befriedigt und mit dem Bewusstsein, dass in ihr ein Leben heranwuchs, schlief sie ein.

      Am nächsten Morgen tranken sie sehr bitteren Kaffee am kleinen Lagerfeuer neben ihrem Zeltplatz. Sie befanden sich im nordöstlichen Teil des Landes und campten knapp dreizehn Kilometer vom See Mývatn entfernt. Sie hatten das Gefühl, die einzigen Menschen auf dem Planeten zu sein.

      „Was hältst du von Fisch zum Frühstück?“, fragte Ellington.

      „Ich glaube, Haferflocken und Kaffee reichen mir vollkommen“, sagte sie.

      „Der See ist nur dreizehn Kilometer entfernt. Ich kann ein paar Fische rausziehen und uns ein richtiges Camperfrühstück zubereiten.“

      „Du angelst?“, fragte sie überrascht.

      „Früher