Vorher Stellt Er Ihnen Nach. Блейк Пирс

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Название Vorher Stellt Er Ihnen Nach
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094305677



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Webber. „Das Parkhaus ist außer Sichtweite, wir sehen also nicht, wie er es betritt.“

      Sie gingen langsam die Straße entlang. Mackenzie sah sich auf dem Gehweg um und betrachtete die Schaufenster, unsicher, wonach sie suchte. Sie entdeckte eine Seitengasse, doch die war abgesperrt. Sie drehte sich um und suchte nach anderen Orten, wo die Person sich hätte verstecken können.

      Als könne er ihre Gedanken lesen, zeigte Webber auf eine Stelle drei Häuser weiter. „Dort drüben gibt es eine Seitengasse. Die habe ich mir gestern angesehen. Ich habe nichts gefunden, aber unser Täter hat möglicherweise dort auf Ms. Torres gewartet.“

      Gemeinsam gingen sie zum ‚Sixteenth Street Diner‘. Vom vorderen Eingang aus war das Parkhaus gut sichtbar; es lag lediglich einen Häuserblock entfernt. Mackenzie betrachtete die Tür des Imbisses. Der schwere Geruch von Speck und Kaffee wehte in ihre Richtung.

      „Hattest du die Gelegenheit, dich mit ihren Arbeitskollegen zu unterhalten?“, fragte Mackenzie. Sie verspürte den Drang, den Diner zu betreten, um selbst nach Informationen zu suchen, aber sie hatte noch nie befürwortet, eine Arbeit zwei Mal zu erledigen. Wenn Webber zufriedenstellende Arbeit geleistet hatte, gab es keinen Grund für sie, die Befragung zu wiederholen.

      „Ja. Vier Angestellte inklusive ihres Vorgesetzten. Steht alles in den Notizen. Ehrlich gesagt kam dabei aber nur wenig raus. In einigen Fällen mussten ein paar Typen wegen unangemessenen Grapschens aus dem Imbiss geleitet werden. Niemand redet schlecht von Ms. Torres, aber es war klar, dass einige ihrer Kolleginnen neidisch auf sie waren. Eine hat sogar behauptet, sich immer Sorgen um einen solchen Vorfall gemacht zu haben. Anscheinend hat Ms. Torres ihr ausladendes Dekolleté und ihre kurzen Lederröcke eingesetzt, um gutes Trinkgeld zu kassieren. In Establishments wie diesem ist diese Art von Dresscode zu späten Stunden okay.“

      Sie setzten ihre Unterhaltung fort, bis sie wieder am Parkhaus angelangt waren. Mackenzie hatte nichts Nennenswertes gesehen, aber gleichzeitig das Gefühl, sowohl Opfer als auch Killer nun besser zu kennen, indem sie denselben Weg gegangen war und damit zumindest Ms. Torres‘ letzten Schritte verfolgen hatte können.

      Auf dem Weg zu ihren Autos meinte Webber: „Möchtest du dir noch mehr ansehen oder sollen wir uns an die Unterlagen machen?“

      „Ich denke, wir können direkt zum Büro fahren“, sagte Mackenzie. „Insofern ich nichts Offensichtliches übersehen habe, glaube ich nicht, dass es hier etwas gibt, was von den Forensikern nicht bereits katalogisiert wurde.“

      „Da stimme ich zu. Du kannst mir hinterherfahren.“

      Mackenzie ging zurück zu ihrem Wagen und verdrehte die Augen über Webbers jungenhafte Aufregung, die er beim Einsteigen in sein Auto demonstriert hatte. Es war schon eine Weile her, seitdem jemand sie an ihre Vergangenheit und die Geschichte erinnert hatte, wie sie so zügig die Karriereleiter vom Kleinstadtcop zum legendären FBI-Agenten erklommen hatte. Es war schön, einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen; eine Erinnerung daran, wo sie herkam und was sie bereits erreicht hatte.

      Aber all das lag nun in der Vergangenheit. Als sie an die Frau dachte, die sie einmal gewesen war, fühlte es sich an, als versuche sie sich an die Handlungen und Eigenschaften einer Fremden zu erinnern.

      Vielleicht ist das die Erinnerung, die ich brauche, um wirklich wieder in den Sattel zu steigen, dachte Mackenzie. Aber selbst als sie Webber aus dem Parkhaus in die Stadt folgte, war die Vorstellung, sich an den Vogelscheuchen-Mörder und ihr chaotisches Privatleben zu erinnern, vielmehr wie ein Schritt in ein Geisterhaus. Ein Haus, dessen Türen jemand von außen verschlossen hatte.

      KAPITEL FÜNF

      Webber zeigte ihr ihr temporäres Büro – eine Räumlichkeit so groß wie ein geräumiger Kleiderschrank. Er installierte ihren Laptop und versorgte sie mit den Ausdrucken all der Unterlagen der beiden Mordfälle. Er bot sogar an, ihr Kaffee und einen Donut zu bringen – begierig, alles zu tun, um ihr das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Sie wünschte sich, er würde damit aufhören, da er sich bereit jetzt mehr wie ein Assistent als ein Agent benahm. Wenn er nicht bald damit aufhörte, würde sie mit ihm reden müssen.

      Zum Glück gab es keine neuen Erkenntnisse, die sie durchforsten mussten. Die Informationen, die ihr nach dem Durchlesen der Akten am vergangenen Abend noch gefehlt hatten, waren von Webber bereits im Parkhaus geklärt worden. Zuerst sah sie sich nun den Bericht des Gerichtmediziners im Fall des ersten Opfers, Amy Hill aus Portland, an. Sie las den Bericht und sah schnell, wie man zu der Schlussfolgerung gekommen war, dass sie mindestens vier Mal mit einem Eichenast geschlagen worden war – direkt gegen die Augenbraue und einmal auf den Hinterkopf. Beim Betrachten der Wunde und der Lektüre der Akte fragte sie sich, wie jemand überhaupt davon hatte ausgehen können, dass die Verletzungen durch einen Hammer herbeigeführt worden waren.

      Dann bat sie um Zugang zu den Aufnahmen der Videokamera des Pfandleihhauses. Sie sah sich die Aufnahmen mehre Male an und verbrachte etwa eine halbe Stunde damit, denselben Achtzehn-Sekunden-Film wieder und wieder anzusehen. Da nur eine einzige Kamera für die Aufnahme zuständig gewesen war, konnte sie das Video aus nur einer Perspektive betrachten. Trotzdem reichte es aus, zu erkennen, dass die Person, die hinter Sophie Torres aufgetaucht war, ihr Bestes gegeben hatte, ihr ungesehen zu folgen. Die gesamte Szene war an den Rändern verschwommen, vermutlich ein Ergebnis des Regens, der in jener Nacht gefallen war.

      Sie konnte kein Stückchen Haut erkennen. Selbst die Hände der Person steckten in den Taschen der Regenjacke. Er ging mit entschlossenem Schritt, gesenktem Kopf und hochgezogenen Schultern. Nicht einmal sah er nach hinten, um zu sehen, ob jemand ihm folgte. Nachdem Mackenzie das Video elf Mal angesehen hatte, schloss sie die Datei und sah weg. Die Aufnahme brachte keine neuen Erkenntnisse.

      „Haben wir den Wetterbericht von Portland in der Nacht von Amy Hills Tod?“, fragte Mackenzie.

      „Ich glaube nicht“, sagte Webber. „Aber ich kann problemlos einen besorgen. Denkst du, dass das Wetter etwas mit dem Vorgehen des Täters zu tun haben könnte?“

      „Keine Ahnung. Aber im Moment suche ich einfach nach allen Ähnlichkeiten, die ich finden kann.“

      „Verstehe“, sagte Webber und zog sein Handy heraus wie ein lustloser Revolverheld. Er klickte und scrollte, während Mackenzie die Tatortbilder vom Fall Amy Hill heraussuchte. Da ihre Leiche an einem öffentlichen Brunnen gefunden worden war, war es unmöglich, anhand der Bilder zu erkennen, ob es zum Zeitpunkt ihres Todes geregnet hatte.

      „Soweit ich hier erkennen kann“, sagte Webber und zeigte ihr Portlands Wetterbericht der letzten sieben Tage, „war der Himmel zur Tatnacht klar. Kein Regen.“

      „Der Bericht indiziert, dass sie zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens umgebracht wurde“, meinte sie, als sie die Informationen der Akte zum vierten Mal durchlas. „Das ist in etwa dasselbe Zeitfenster, in dem auch Sophie Torres ermordet wurde. Und wenn ich nichts übersehen habe, ist das die einzige Ähnlichkeit.“

      „Nun, das und die Tatsache, dass beide am Kopf getroffen wurden“, erwiderte Webber. „Sicher, wir wissen, dass es sich in beiden Fällen um unterschiedliche Waffen handelte, aber dennoch war es ein Schlag gegen den Kopf. Das ist nicht viel, aber …“

      Sie bemerkte, dass er zögerlich sprach, als fürchte er, sie könnte ihn korrigieren oder anderer Meinung sein. Sie fragte sich, ob er mit jedem Agenten-Partner so agierte oder ob es wirklich sie war, die diese Wirkung auf ihn hatte. Wenn letzteres zutraf, hätte sie Mitleid mit ihm. Sie verdiente es nicht, so ehrfürchtig behandelt zu werden. Vermutlich waren ihr erstes Jahr und vor allem der plötzliche Übergang vom Kleinstadtcop zum FBI-Agenten einige Zeitungsüberschriften wert gewesen. Aber jetzt fühlte sie sich wie jeder andere Agent. Sie war verheiratet, hatte ein Kind und war häuslich geworden. Und während sie ihre Familie und ihren Job sehr liebte, hatte sie nicht das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.

      „Wir müssen herausfinden, ob es eine Verbindung zwischen den Opfern gibt“, sagte Mackenzie. „Wissen wir,