Название | Stummer Nachbar |
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Автор произведения | Блейк Пирс |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781640298941 |
Chloe ließ all dies auf sich wirken. Sie war sich sicher, dass Rosa nichts mit Jessie Fairchilds Mord zu tun hatte. Sie würde die örtliche Polizei das Alibi, welches sie gerade genannt hatte, überprüfen lassen, aber sie hatte das Gefühl, dass es vergebliche Mühe sei.
„Vielen Dank für Ihre Zeit“, sagte Chloe und trank ihren Kaffee in einem langen Schluck aus. Sie reichte Rosa eine ihrer Visitenkarten, als sie sich auf den Weg zur Tür machte. „Bitte melden Sie sich bei mir, sollte Ihnen noch etwas einfallen“, sagte sie.
Rosa nickte, während sie sie zur Tür begleitete. „Es gibt tatsächlich noch eine Sache, die mir einfällt“, sagte sie.
„Was wäre das?“
„Der Ring auf dem Nachttisch ... der genutzt wurde, um ihre Kehle aufzuschneiden. Es ist ungewöhnlich, dass er dort war. Jessie war so etwas wie eine Art Ordnungsfreak – deshalb hatte sie eine Putzfrau, obwohl sie das Haus selbst größtenteils sauber hielt. Ich habe noch nie Schmuck einfach so rumliegen gesehen.“
Chloe nickte, da sie sich bereits damit beschäftigt hatte. Der Ring war nicht nur eine Botschaft des Täters gewesen, sondern es bewies auch, dass der Mord höchstwahrscheinlich nicht mit dem Reichtum oder einem verpatzten Einbruch zu tun hatte. Es war ein teurer Ring, der für nichts weiter verwendet worden war, als eine grobe Waffe darzustellen. Obwohl der Mörder ihn zu einem gewissen Zeitpunkt in der Hand gehabt hatte, hatte er kein Interesse daran gehabt, ihn zu stehlen.
Und allein das sprach Bände über den Mörder.
Nun, dachte Chloe, muss ich nur noch die Botschaft des Mörders übersetzen.
KAPITEL SECHS
Es war kurz nach fünf, als Chloe und Rhodes Rosas Wohnung verließen. Von ihrem Parkplatz aus waren es nur fünfundvierzig Minuten Fahrt bis nach DC zurück. Chloe sah dies als großen Bonus an, da es dadurch nicht nötig war, in ein Motel einchecken zu müssen. Die einzige Schwierigkeit, die es mit sich brachte, war allerdings, dass es schwer zu sagen war, wann sie Feierabend machen sollten.
„Sollten wir zur Bibliothek gehen und Rosas Alibi überprüfen?“, fragte Rhodes, als Chloe vom Parkplatz des Wohnkomplexes fuhr.
„Ich habe darüber nachgedacht, aber es ist Sonntagnachmittag. Es ist zweifelhaft, dass die Bücherei überhaupt noch geöffnet ist. Ich denke, ich würde gerne herausfinden, woher dieser Ring kommt. Wenn wir zum Beispiel herausfinden könnten, wer ihn zuletzt getragen hat. Wenn sich der Ehemann nicht einmal daran erinnern kann, dass er seiner Frau gehörte ...“
Rhodes öffnete ihren Mund, um zu antworten, aber das Klingeln von Chloes Handy unterbrach sie. Chloe beantwortete den Anruf sofort, wobei sie an diesem schleppenden Sonntagnachmittag auf einen Hinweis hoffte.
„Hier spricht Agentin Fine“, antwortete sie.
„Agentin Fine, hier spricht Deputy Nolan. Ich dachte, Sie würden gerne hören, dass ich in der Lage war, Kontakt mit Mark Fairchild, dem Ehemann, aufzunehmen. Er wird heute Abend gegen acht Uhr zum Polizeirevier kommen. Er und sein Bruder sind auf dem Weg zurück, um sich um die Beerdigungsangelegenheiten, die Versicherungsunterlagen und solche Dinge zu kümmern.“
„Und er weiß, dass das FBI sich mit der Untersuchung befasst?“
„Das tut er. Er schien erfreut darüber zu sein und möchte gern mit Ihnen sprechen.“
„Dann werde ich Sie um neun treffen“, sagte Chloe und beendete das Gespräch genau so, wie sie es gehofft hatte: mit einer weiteren Informationsquelle. Wenn die Informationen einem zugeflogen kamen, anstatt dass man sie aufspüren musste, war dies in der Regel ein schneller und einfacher Fall.
Chloe hoffte nur, dass die Dinge in demselben Tempo weitergingen.
***
Es war vom ersten Blick an deutlich zu sehen, dass Mr. Fairchild nicht gut geschlafen hatte. Allein seinem Erscheinungsbild nach zu urteilen hätte Chloe wetten können, dass er nicht geschlafen hatte, seit er erfuhr, dass seine Frau getötet worden war. Er hatte dunkle Ränder unter seinen Augen – Augen, die ins Nichts zu starren schienen, während sie gleichzeitig schnell in dem kleinen Konferenzraum umherflitzten, so als versuche er, alles aufzunehmen. Sein Haar war zerzaust und ein dünner Stoppelbart bedeckte die untere Hälfte seines Gesichts.
Trotzdem sah er konzentriert und entschlossen aus. Er saß etwas in sich zusammengesackt auf einem Stuhl und hielt eine Tasse Kaffee, die Nolan ihm gegeben hatte, trank jedoch nicht davon. Sein Bruder stand in der Ecke und sah genau so müde aus, er wachte jedoch über seinen trauernden Bruder.
Chloe wusste, dass das bevorstehende Gespräch schwierig werden könnte. Trauernde Menschen, die eindeutig müde waren und noch immer mit dem Gedanken des kürzlichen Verlustes zu kämpfen hatten, konnten kompliziert sein. Sie würden entweder endlos lange reden, oft ohne auf den Punkt zu kommen, oder sie würden innerhalb weniger Sekunden die Kontrolle über ihre Emotionen verlieren. Sie wusste also, dass sie die Leitfragen sorgfältig auswählen und ihm dabei das Gefühl verleihen musste, dass er die Kontrolle hatte.
„Mr. Fairchild, ich möchte bitte, dass Sie mir Ihren Freitagmorgen beschreiben. Beziehen Sie jedes Detail mit ein, egal wie klein oder trivial es zu sein scheint.“
Er nickte, sah jedoch eindeutig unbehaglich aus. „Alles“, sagte er mit einem müden Grinsen, welches eher gezwungen wirkte. „Nun ... mein Wecker klingelte für die Arbeit. Ich drückte die Schlummertaste und als ich dies tat, kam Jessie zu mir und kuschelte sich an mich an ... so etwas wie eine Tradition, die wir seit unserer ersten Verabredung haben. Es war Freitag und es war für uns beide eine gute Woche gewesen, also führte das Kuscheln zu Sex. Sie mochte es am Morgen; es war wirklich nichts Außergewöhnliches ...“
Chloe fühlte sich unbehaglich, als sie sah, wie sein Gesicht einige Emotionen durchlief, während er sich an den Beginn des Morgens erinnerte. Sie gab ihm einen Moment, als er innehielt, um sicherzugehen, dass er es durch den Rest seiner Geschichte schaffte.
„Ich sprang also unter die Dusche, während sie ein paar Arbeits-E-Mails beantwortete. Ich kam aus der Dusche und sie putzte sich die Zähne. Wir führten ein kurzes Gespräch. Während ich mich für die Arbeit anzog, zog Jessie ihre Laufkleidung an – die Sachen, die sie trug, als ...“
Er verstummte und holte tief Luft. Er sah zu seinem Bruder hinüber, der Mark ermutigend zunickte. Mark erwiderte das Nicken und begann dann, mit zitternder Stimme weiterzusprechen.
„Wir gingen nach unten. Sie trank einen Smoothie und ich eine Tasse Kaffee. Sie trank nie Kaffee, bevor sie laufen ging. Sie sagte, es wäre für ihren Magen unbekömmlich. Sie brachte mich zur Tür, daran erinnere ich mich. Das tat sie gewöhnlich, um mir einen Abschiedskuss zu geben. Sie war mit ihren Airpod Kopfhörern beschäftigt, um einen Podcast aufzurufen, den sie während ihres Laufs hören wollte. Wir küssten uns, ich stieg ins Auto und das war’s. Das war das letzte Mal, dass ich sie lebend gesehen habe.“
„Um wie viel Uhr haben Sie das Haus verlassen?“, fragte Chloe.
„Ich weiß die genaue Zeit nicht, aber es war irgendwann zwischen sieben Uhr fünfundfünfzig und acht Uhr fünf, würde ich schätzen. Sicher nicht später als das.“
„Wir haben also ein Zeitfenster von drei-, dreieinhalb Stunden“, sagte Rhodes.
„Mr. Fairchild, hatten Sie und Ihre Frau hier schon Freundschaften geschlossen? Irgendjemand, der schon ein paarmal vorbeigekommen war, seit Sie eingezogen sind?“
„Nein. Nur Bekanntschaften. Sicher, es waren Leute im Haus. Wenn eine neue Familie in die Nachbarschaft zieht, bringen die Leute Kuchen und Kekse und so etwas vorbei, wissen Sie? Aber ich glaube, die einzige Person, die das Haus je für mehr als einen Willkommen-in-der-Nachbarschaft Besuch betreten hatte, war die Haushälterin. Oh und der Klempner. Wir hatten in der ersten Woche Schwierigkeiten